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转自“Das neue China“ Nr. 1/März 2004 31. Jahrgang
Idealmann oder Pantoffelheld?
Shanghaier Männer
Renate Krieg
Im August vergangenen Jahres veröffentlichte der Wenhui Verlag das Buch „Ich liebe Shanghaier Männer“ von Lan Hua´en. Auf knapp 200 Seiten preist die aus Taiwan stammende Autorin die Vorzüge der Shanghaier Männer und überlegt, ob Shanghai möglicherweise der Ausgangspunkt einer asiatischen Männerbewegung werden wird.
Lan Huaén ist nicht die erste, die sich der Shanghaier Männer annimmt. Die ebenfalls aus Taiwan stammende Schriftstellerin Long yingtai hatte vor Jahren den Artikel „Oh, Männer aus Shanghai“ verfasst, der 1996 in der Shanghaier Wenhui-Zeitung veröffentlicht wurde und wegen seines teilweise ironischen Beigeschmacks nicht nur in Shanghai einigen Wirbel verursachte.
Im April vergangenen Jahres nahm der Shanghai Star die Diskussion erneut auf und veröffentlichte eine Reihe von Artikeln. Dabei spielte erneute der Artikel von Long Yingtai eine Rolle, aber auch die Vorzüge der Shanghaier Männer wurden ins rechte Licht gerückt, vielleicht auch, um den Vorurteilen, die über sie kursieren, entgegenzuwirken.
Dass es sich bei Shanghaier Männern um eine besondere Speizies „Mann“ zu handeln scheint, zeigen Ergebnisse von Internetrecherchen. Im August 2002 ergab die Suche bei „Google“ unter dem Stichwort Shanghaier Männer – Shanghai nanren – von Lan Huaén rund 17.000 Einträge, der Shanghai Star berichtet gar von 325.000 Einträgen im April 2003 und schließt daraus, dass es sich bei dem Begriff nicht nur um eine Gruppe von Männern handelt, die durch ihre Herkunft definiert werden kann, sondern auch um eine Gruppe mit bestimmten Merkmalen. Meine eigene Recherche Mitte Februar ergab 53 Seiten mit zehn bis zwölf Einträgen pro Seite.
Der Shanghaier Mann gilt als gepflegt, ordentlich und stets auf Hygiene bedacht. Ihm wird nachgesagt, dass er die Gunst der Mutter seiner Freundin gewinnt, weil er über einige, potentielle Schwiegermütter erfreuende Fähigkeiten verfügt: Er kann z.B. hervorragend kochen. In Shanghai soll es die Tradition geben, dass sich mögliche Schwiegersöhne durch ihre Kochkünste in die Familie der Braut einführen. |
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