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德语阅读(合并本版以往精华内容)

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发表于 2003-5-24 08:51:48 | 显示全部楼层 |阅读模式
德语阅读的材料将在外公布一段时间后合并入本置顶精华贴,希望各位多多光临,谢谢!
 楼主| 发表于 2003-4-25 11:18:27 | 显示全部楼层

现代派文学大师 - 卡夫卡(中德对照)

卡夫卡(Franz Kafka 1883—1924),这位中年夭逝的奥地利小说家,生前默默无闻,死后却赢得世人的惊服,与马塞尔·普鲁斯特、詹姆斯·乔伊斯等并称为西方现代主义文学的先驱和大师。他为数不多的作品,特别是他的一些短篇小说和三部长篇小说《审判》《城堡》和《美国》,给读者留下不可磨灭的印象。他的作品已被译成各种文字,许多作家和文艺评论家竞相探索他那独特的艺术手法,诠释他的创作思想的奥秘,形成一股“卡夫卡热”。他的作品不仅成为一门新的学科的研究对象,而且在大学里被列为最热门的选修课之一。卡夫卡被誉为“20世纪最优秀作家之一”“传奇英雄和圣徒式的人物”,认为“他与我们时代的关系最最近似但丁、莎士比亚、歌德与他们时代的关系”。而由于卡夫卡作品的风格,体裁总是那么沉重、累赘,气氛总是那么梦魇似的,主题总是那么无法解除的苦痛,这一切深深地影响了西方现代文学。他的作品被视为丹麦哲学家克尔凯郭尔以来的存在主义思想体系在艺术创作中的体现,他的揭示现实的荒诞、非理性和自我存在的徒然无望、苦痛、孤独感,以及他所运用的艺术手法,激发了第二次世界大战以后在欧洲兴起的“荒诞派戏剧”、法国的“新小说”和在美国出现的“黑色幽默”小说等文学流派。
  卡夫卡的一生,平凡而短暂。他于1883年7月出生在当时奥匈帝国的布拉格一个中产阶级家庭。兄妹四人,他是长子。父亲是一个白手起家的犹太籍百货批发商人,专横、粗暴,是家庭中的一个“暴君”。卡夫卡中学毕业后,一度学过文学和医学,但不久迫于父命,不得已进布拉格(一部分时间在慕尼黑)德语大学攻读法律,取得法学博士学位。毕业后,在法院实习一年,后即在一家意大利保险公司工作,自1908年起直到1922年因病重而离职为止,始终在一个半官方的工人工伤事故保险所任职。平生足迹也只到过邻近的德国、法国、意大利和瑞士的一些城市。卡夫卡自1917年开始咯血,从此患结核症,身体羸弱,1922年病重不支,离职疗养,至1924年6月病逝于维也纳郊外的基尔林疗养院,6月11日葬于布拉格斯特拉施尼茨犹太公墓,只活了短短41岁。他曾三次订婚(两次与菲利斯·鲍尔,另一次是与尤丽耶·沃尔采克)又三次主动解除婚约,始终没有建立自己的家庭。只是在他去世前半年,与一位名叫多拉·迪曼特,他的希伯莱语女教师,以同居方式一起生活,陪伴着他直至离开人世。
  卡夫卡是一位勤奋的业余作家。他自幼喜爱文学,阅读和研究易卜生、斯宾诺莎、尼采、克尔凯郭尔及达尔文等人的文学和哲学著作。大学读书时就开始文学创作,并常与同学、挚友马克斯·布洛德参加布拉格的一些文学活动。1908年就业,至1922年因病重离职疗养,十多年间利用业余时间写出了数十篇短篇小说,三部长篇小说以及日记、书信,不下几百万言。作为一个长期患病而又有固定职业的人来说,卡夫卡无疑是一位勤奋的业余作家:“我的作息是这样的(他给他的未婚妻菲丽斯·鲍尔的信中写道——编者注):从上午八点到下午两点或两点半在所里工作,接着午餐至三点或三点半,午餐后上床睡觉(往往只是企图而已……)到七点半,然后在窗口赤身做十分钟体操,接着独自散步一小时,接着和家人一起晚餐,接着在十点半(但常常要到十一点半)我坐下写作,视我的气力、意愿和运气而定,继续写到深夜一点、两点或三点,有一次甚至写到早晨六点钟。然后又是做体操,当然避免做得太吃力,然后洗澡,接着,往往怀着心头微微的隐痛和胃壁痉挛上床睡觉……但是睡不着。所以毫不奇怪,第二天早晨上班的时候,刚刚剩下那一点点气力使我能开始工作。”
  卡夫卡于1909年开始发表作品,1915年因短篇小说《司炉工》获冯塔纳德国文学奖金。卡夫卡生前只发表过一个短篇集。他的引起世界瞩目的短篇小说如《判决》《变形记》《在流放地》《中国长城》《乡村医生》《致科学院的报告》《猎人格拉克斯》《饥饿艺术家》《狗的探索》《地洞》《歌手约瑟芬,或耗子之流》以及长篇小说如《审判》和《城堡》等,除极少数短篇(如《变形记》《判决》《在流放地》《中国长城》《乡村医生》《致科学院的报告》)外,都是在他死后由挚友马克斯·布洛德编辑出版的,而三部长篇小说(包括《美国》)则都是未竟之作。卡夫卡曾给马克斯·布洛德留下遗嘱:“……凡是我遗物中的一切稿件(即书箱里的、衣柜里的、写字台里的、家里和办公室里的,以及不论弄到什么地方去的,只要你发现到的),日记也好,手稿也好,别人和我自己的信件也好,等等,毫无保留地,读也不必读地统统予以焚毁。……”后世的读者无疑应该感谢马克斯·布洛德,他没有执行这份偏激的遗嘱,相反怀着珍爱的感情,不仅保存并搜集了所有文稿,而且整理出版了卡夫卡全部作品以及日记和书信,使这位现代伟大文学家的真实而奇谲的艺术画卷得以展现在世人面前,传之久远。
  然而,弗兰茨·卡夫卡的寓意深邃、富于独创性的小说创作,在作者在世时没有被读者所理解和赏识。直到卡夫卡死后六年,欧洲国家和美国才开始介绍他的《城堡》,又过了七年即1937年,《审判》在美国出现时,人们感兴趣的主要是显而易见的不可思议和迷惑性,而不是作品内在的意义、结构和基本主题。读者受到强烈的震憾,而不能信服他的创作的重要价值。但是自此以后,他的独特而强有力的感受力已经注入20世纪文学的血液。他在许多语言文字中已经成为一门专门研究的学科。作为一位“关注人类生存的最终结构,在革新创作方法上具有非凡独创性的艺术家”已为世界所公认。
  卡夫卡作为一位叙事大师,他的叙述微妙、明晰、蕴藉、讥讽但又具有传统的风格。他善于把“可以识别的与神秘的”“极度主观的内容与严格客观的形式”“对实在世界忠实准确的描绘与将实在世界加以梦般的、魔幻的分解糅合在一个框架之内”。这样把相互矛盾的两者结合起来,卡夫卡在小说创作艺术的领域内引起了新的突变。在《变形记》里,旅行推销员格里高尔·萨姆沙一觉醒来,忽然发现自己已经变成了一只甲虫:
  一天早晨,格里高尔·萨姆沙从不安的睡梦中醒来,发现自己在床上变成了一只巨大的甲虫。他仰卧着,那坚硬的像铁甲一般的背贴着床,他稍稍一抬头,便看见自己那穹顶似的棕色肚子分成了好多块弧形的硬片,被子在肚子尖上几乎待不住了,眼看就要完全滑落下来。比起偌大的身躯来,他那许多条腿真是细得可怜,都在他眼前无可奈何地舞动着。
  作者具体而细致地描叙格里高尔变成一只甲虫后的生活,这一变故对他的父母和妹妹的影响,以及他们对此作出各自不同的反应,使这一“荒诞”的内容在读者心目中具有了真实性和可信度。
 楼主| 发表于 2003-4-25 11:19:10 | 显示全部楼层
Franz Kafka

Prags Glanz als blühende geistig-kulturelle Metropole der k.u.k. Doppelmonarchie ist bereits verblasst, als Franz Kafka dort am 3. Juli 1883 zur Welt kommt, und das gesellschaftliche Leben wird von einer lediglich 8 % der Bevölkerung stellenden deutschen Minderheit regiert.

Franz' Vater Hermann stammt aus der tschechischen Provinz. Er ist von Beruf ein "Händler mit Kurzwaren, Modeartikeln, Galanteriewaren, Sonnenschirmen, Regenschirmen, Spazierstöcken, Baumwolle" und bemüht sich nach Kräften, nicht nur ein erfolgreicher Geschäftsmann zu werden, sondern auch Anschluss an die deutsche Gesellschaft zu bekommen, indem er die Kinder auf eine deutsche Schule schickt. Franz' Mutter, Julie Löwy, stammt aus einer gutbürgerlichen und gebildeten deutsch-jüdischen Familie.

Das Erbe seiner tschechisch-deutschen Herkunft sollte Kafka Zeit seines Lebens begleiten; er beherrschte nicht nur die tschechische Sprache in Wort und Schrift, sondern behielt auch die Lebensbedingungen der einfachen tschechischen Leute in lebendiger Erinnerung: "In uns leben noch immer die dunklen Winkel, geheimnisvollen Gänge, blinden Fenster, schmutzigen Höfe, lärmenden Kneipen und verschlossenen Gasthäuser. Wir gehen durch die breiten Straßen der neuerbauten Stadt. Doch unsere Schritte und Blicke sind unsicher. Innerlich zittern wir noch so wie in den alten Gassen des Elends. Unser Herz weiß nichts von der durchgeführten Assanation. Die ungesunde alte Judenstadt in uns ist viel wirklicher, als die hygienische Stadt um uns."

Franz Kafka sollte seine überschaubare kleine Welt in der Prager Altstadt bis zum Ende seines Lebens kaum verlassen. Diese Stadt hat sein Leben und Werk, zum Teil auf sehr realistische Weise, nachhaltig geprägt.

Zu seiner jüdischen Identität hat Kafka zunächst kein Verhältnis. Im Elternhaus nur halbherzig praktiziert, bedeuten ihm die jüdischen Traditionen wenig: "Du (Kafkas Vater) gingst an vier Tagen im Jahr in den Tempel, warst dort den Gleichgültigen zumindest näher als jenen, die es ernst nahmen, erledigtest geduldig die Gebete als Formalität... Ich durchgähnte und durchduselte also dort die vielen Stunden ... und suchte mich möglichst an den paar kleinen Abwechslungen zu freuen, die es dort gab, etwa wenn die Bundeslade aufgemacht wurde, was mich immer an die Schießbuden erinnerte... So war es im Tempel, zu Hause war es womöglich noch ärmlicher und beschränkte sich auf den ersten Sederabend, der immer mehr zu einer Komödie mit Lachkrämpfen wurde..."

Später engagiert Kafka sich in der zionistischen Bewegung, die seit Erscheinen von Theodor Herzls "Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage" ein neues Selbstbewusstsein unter der Juden etabliert hatte und um eine nicht nur theoretische (durch die österreichische Verfassung im Jahr 1867 garantierte), sondern auch praktische Gleichberechtigung den Juden in der Prager Gesellschaft kämpfte

Franz Kafkas Kindheit ist durch häufig wechselnde Wohnungen bestimmt. Seine Erziehung übernehmen anstelle seiner Eltern, die sich beide ganz dem Aufbau des sich ständig vergrößernden Geschäftes widmen, zwei Angestellte sowie ein Kindermädchen und später eine französische Gouvernante. Die mangelnde emotionale Zuwendung macht aus Franz frühzeitig ein ängstliches, ernsthaftes und unsicheres Kind, das mit dieser Kindheit später in dem "Brief an den Vater" bitter abrechnen wird.

Von 1893 bis 1901 besucht Franz das "K.K. Staats-Gymnasium mit Deutscher Unterrichtssprache" in der Prager Altstadt, das einem humanistischen Bildungsideal huldigte. Ebenso wenig wie die Eltern sind seine Lehrer in der Lage, die besonderen Fähigkeiten und die Persönlichkeit ihres Schülers aufzuspüren und zu fördern. Franz ist ein fleißiger, aber innerlich unbeteiligter Schüler, der sich mehr und mehr in sich selbst zurückzieht.

Noch während der Schulzeit beginnt Franz zu schreiben, vernichtet später aber alle in dieser Zeit entstandenen Frühwerke. Aber bereits in diesen Jahren ist das Schreiben für ihn die einzige Möglichkeit, sich in der Kälte der ihn umgebenden Welt eine Zuflucht zu suchen, es ist die Suche "nach einem Feuer, mit dem ich den kalten Raum unserer Welt erwärmen müsste".

Nach dem Schulabschluss beginnt Franz Kafka ein Studium an der Deutschen Universität in Prag, zunächst im Fach Germanistik, beugt sich aber bald den elterlichen Wünschen und absolviert ohne großes Engagement ein Jurastudium, das er am 18. Juni 1906 mit der Promotion abschließt.

Gleichzeitig verfolgt er sein literarisches Interesse und besucht philosophische und literarische Salons, in denen er am 23. Oktober 1902 auch Max Brod kennen lernt, mit dem ihn von da an eine lebenslange Freundschaft verbinden sollte. Brod ermutigt Kafkas literarischen Versuche, und so entsteht 1904/05 das früheste erhaltene Werk, die Erzählung "Beschreibung eines Kampfes". 1907 folgt eine zweite Erzählung mit dem Titel "Hochzeitsvorbereitungen auf dem Lande". Dennoch lassen ihn die alten Selbstzweifel auch in dieser Zeit wieder viele literarische Entwürfe verbrennen.

An das Studium schließt sich ein einjähriges Praktikum am Prager Landesgericht an, danach tritt Franz als Versicherungsjurist in die 'Assicurazioni Generali' ein, eine private Versicherungsgesellschaft mit Sitz in Triest und Zweigstelle in Prag. Aber die rigiden Arbeitsbestimmungen lassen Franz schon nach wenigen Monaten kündigen.

Am 30. Juli 1908 beginnt er als 'Aushilfsbeamter' bei der Arbeiter-Unfall-Versicherungs-Anstalt, wo er sich bis zum Jahr 1922 zum Obersekretär hocharbeitet. Aber sein eigentlicher Lebensinhalt ist mehr und mehr das Schreiben. Kafka selbst formuliert dieses Dilemma als Leiden an einem "schrecklichen Doppelleben", aus dem es "wahrscheinlich nur den Irrsinn als Ausweg" gibt.

Im Dezember 1912 kann Franz Kafka mit der Veröffentlichung seines Buches "Betrachtung" einen ersten Erfolg verzeichnen. Seinen persönlichen Durchbruch als Schriftsteller erfährt er mit der Geschichte "Das Urteil": "Nur so kann geschrieben werden, nur in einem solchen Zusammenhang, mit solcher vollständigen Öffnung des Leibes und der Seele", es ist "eine regelrechte Geburt mit Schmutz und Schleim." 1915 erhält er für sein Werk "Der Heizer" den Fontane-Preis.

Zu Frauen konnte Franz Kafka zeit seines Lebens kein gesundes Verhältnis aufbauen. Er, der selbst voller Selbstzweifel, Unsicherheit und Komplexe war, wünschte sich nichts sehnlicher als eine Frau und Familie zu haben, und konnte gleichwohl doch den Gedanken an eine solch enge Bindung nicht ertragen.

Schon die Verlobung mit Felice Bauer, mit der er von 1912 bis 1917 über fünf Jahre hinweg befreundet war, löst in ihm panische Vorstellungen aus: "War gebunden wie ein Verbrecher. Hätte man mich mit wirklichen Ketten in einen Winkel gesetzt und Gendarmen vor mich gestellt..., es wäre nicht ärger gewesen." Franz Kafka braucht vor allem die Einsamkeit, aus der allein er seine Werke schaffen kann: "Ich muß viel allein sein. Was ich geleistet habe, ist nur ein Erfolg des Alleinseins." Gleichzeitig sind die konfliktträchtigen Jahre seiner Beziehung nicht nur zu Felice Bauer, sondern auch später zu Julie Wohryzek und Milena Jesenská die dichterisch produktivsten.

Erst am Ende seines Lebens sollte Kafka sechs Monate von September 1923 bis März 1924 in einer harmonischen Beziehung mit einer Frau leben. Er bewohnt mit Dora Diamant eine kleine Wohnung in Berlin, zuerst in der Miquelstraße 8, später in der Grunewaldstraße 13. Sie pflegt ihn auch während seiner letzten Monate im Sanatorium Kierling bei Wien, wo Franz Kafka am 3. Juni 1924 stirbt.

Zeit seines Lebens hatte Kafka mit einer zarten gesundheitlichen Konstitution zu kämpfen. Bereits während seines Jurastudiums muss er sich in den Semesterferien in einem Sanatorium in Zuckmantel (Schlesien) auskurieren und ein am 13. August 1917 erlittener Blutsturz, der sich als eine Lungentuberkulose herausstellt, sollte ihn von da an immer wieder ans Krankenbett fesseln und seinen Körper so weit schwächen, dass die Krankheit ihn schließlich im Alter von nur 40 Jahren besiegt. Er wird am 11. Juni auf dem Straschnitzer Friedhof in Prag beerdigt.
 楼主| 发表于 2003-4-25 11:24:20 | 显示全部楼层

Die Verwandlung (变形记)中德对照 --卡夫卡

Die Verwandlung (Auszug)

Franz Kafka

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.
一天早晨,格里高尔•萨姆沙从不安的睡梦中醒来,发现自己躺在床上变成了一只巨大的甲虫。他仰卧着,那坚硬的像铁甲一般的背贴着床,他稍稍抬了抬头,便看见自己那穹顶似的棕色肚子分成了好多块弧形的硬片,被子几乎盖不住肚子尖,都快滑下来了。比起偌大的身驱来,他那许多只腿真是细得可怜,都在他眼前无可奈何地舞动着。

»Was ist mit mir geschehen?«, dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten Wänden. Über dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war - Samsa war Reisender - hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Es stellte eine Dame dar, die mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasaß und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob.
“我出了什么事啦?”他想。这可不是梦。他的房间,虽是嫌小了些,的确是普普通通人住的房间,仍然安静地躺在四堵熟悉的墙壁当中。在摊放着打开的衣料样品--萨姆沙是个旅行推销员--的桌子上面,还是挂着那幅画,这是他最近从一本画报上剪下来装在漂亮的金色镜框里的。画的是一位戴皮帽子围皮围巾的贵妇人,她挺直身子坐着,把一只套没了整个前臂的厚重的皮手筒递给看画的人。

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter - man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen - machte ihn ganz melancholisch. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße«, dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann.
格里高尔的眼睛接着又朝窗口望去,天空很阴暗——可以听到雨点敲打在窗槛上的声音——他的心情也变得忧郁了。“要是再睡一会儿,把这一切晦气事统统忘掉那该多好。”他想。但是完全办不到,平时他习惯于向右边睡,可是在目前的情况下,再也不能采取那样的姿态了。无论怎样用力向右转,他仍旧滚了回来,肚子朝天。他试了至少一百次,还闭上眼睛免得看到那些拼命挣扎的腿,到后来他的腰部感到一种从未体味过的隐痛,才不得不罢休。

»Ach Gott«, dachte er, »was für einen anstrengenden Beruf habe ich gewählt! Tag aus, Tag ein auf der Reise. Die geschäftlichen Aufregungen sind viel größer, als im eigentlichen Geschäft zu Hause, und außerdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschlüsse, das unregelmäßige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. Der Teufel soll das alles holen!« Er fühlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem Rücken langsam näher zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu können; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen weißen Pünktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zurück, denn bei der Berührung umwehten ihn Kälteschauer.
“啊,天哪,”他想,“我怎么单单挑上这么一个累人的差使呢!长年累月到处奔波,比坐办公室辛苦多了。再加上还有经常出门的烦恼,担心各次火车的倒换,不定时而且低劣的饮食,而萍水相逢的人也总是些泛泛之交,不可能有深厚的交情,永远不会变成知己朋友。让这一切都见鬼去吧!”他觉得肚子上有点儿痒,就慢慢地挪动身子,靠近床头,好让自己头抬起来更容易些;他看清了发痒的地方,那儿布满着白色的小斑点,他不明白这是怎么回事,想用一条腿去搔一搔,可是马上又缩了回来,因为这一碰使他浑身起了一阵寒颤。

Er glitt wieder in seine frühere Lage zurück. »Dies frühzeitige Aufstehen«, dachte er, »macht einen ganz blödsinnig. Der Mensch muß seinen Schlaf haben. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zurückgehe, um die erlangten Aufträge zu überschreiben, sitzen diese Herren erst beim Frühstück. Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich würde auf der Stelle hinausfliegen. Wer weiß übrigens, ob das nicht sehr gut für mich wäre. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef hin getreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. Vom Pult hätte er fallen müssen! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das Pult zu setzen und von der Höhe herab mit dem Angestellten zu reden, der überdies wegen der Schwerhörigkeit des Chefs ganz nahe herantreten muß. Nun, die Hoffnung ist noch nicht gänzlich aufgegeben; habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen - es dürfte noch fünf bis sechs Jahre dauern - , mache ich die Sache unbedingt. Dann wird der große Schnitt gemacht. Vorläufig allerdings muß ich aufstehen, denn mein Zug fährt um fünf.«
他又滑下来恢复到原来的姿势。“起床这么早,”他想,“会使人变傻的。人是需要睡觉的。别的推销员生活得像贵妇人。比如,我有一天上午赶回旅馆登记取回定货单时,别的人才坐下来吃早餐。我若是跟我的老板也来这一手,准定当场就给开除。也许开除了倒更好一些,谁说得准呢。如果不是为了父母亲而总是谨小慎微,我早就辞职不干了,我早就会跑到老板面前,把肚子里的气出个痛快。那个家伙准会从写字桌后面直蹦起来!他的工作方式也真奇怪,总是那样居高临下坐在桌子上面对职员发号施令,再加上他的耳朵又偏偏重听,大家不得不走到他跟前去。但是事情也未必毫无转机;只要等我攒够了钱还清了父母欠他的债——也许还得五六年——可是我一定能做到。到那时我就会时来运转了。不过眼下我还是起床为妙,因为火车五点钟就要开了。 ”


Und er sah zur Weckuhr hinüber, die auf dem Kasten tickte. »Himmlischer Vater!«, dachte er. Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger gingen ruhig vorwärts, es war sogar halb vorüber, es näherte sich schon dreiviertel. Sollte der Wecker nicht geläutet haben? Man sah vom Bett aus, daß er auf vier Uhr richtig eingestellt war; gewiß hatte er auch geläutet. Ja, aber war es möglich, dieses möbelerschütternde Läuten ruhig zu verschlafen? Nun, ruhig hatte er ja nicht geschlafen, aber wahrscheinlich desto fester. Was aber sollte er jetzt tun? Der nächste Zug ging um sieben Uhr; um den einzuholen, hätte er sich unsinnig beeilen müssen, und die Kollektion war noch nicht eingepackt, und er selbst fühlte sich durchaus nicht besonders frisch und beweglich. Und selbst wenn er den Zug einholte, ein Donnerwetter des Chefs war nicht zu vermeiden, denn der Geschäftsdiener hatte beim Fünfuhrzug gewartet und die Meldung von seiner Versäumnis längst erstattet. Es war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand. Wie nun, wenn er sich krank meldete? Das wäre aber äußerst peinlich und verdächtig, denn Gregor war während seines fünfjährigen Dienstes noch nicht einmal krank gewesen. Gewiß würde der Chef mit dem Krankenkassenarzt kommen, würde den Eltern wegen des faulen Sohnes Vorwürfe machen und alle Einwände durch den Hinweis auf den Krankenkassenarzt abschneiden, für den es ja überhaupt nur ganz gesunde, aber arbeitsscheue Menschen gibt. Und hätte er übrigens in diesem Falle so ganz unrecht? Gregor fühlte sich tatsächlich, abgesehen von einer nach dem langen Schlaf wirklich überflüssigen Schläfrigkeit, ganz wohl und hatte sogar einen besonders kräftigen Hunger.
他看了看柜子上滴滴嗒嗒响着的闹钟。天哪!他想到。已经六点半了,而时针还在悠悠然向前移动,连六点半也过了,马上就要七点差一刻了。闹钟难道没有响过吗?从床上可以看到闹钟明明是拨到四点钟的;显然它已经响过了。是的,不过在那震耳欲聋的响声里,难道真的能安宁地睡着吗?嗯,他睡得并不安宁,可是却正说明他睡得不坏。那么他现在该干什么呢?下一班车七点钟开;要搭这一班车他得发疯似的赶才行,可是他的样品都还没有包好,他也觉得自己的精神不甚佳。而且即使他赶上这班车,还是逃不过上司的一顿申斥,因为公司的听差一定是在等候五点钟那班火车,这时早已回去报告他没有赶上了。那听差是老板的心腹,既无骨气又愚蠢不堪。那么,说自己病了行不行呢?不过这将是最不愉快的事,而且也显得很可疑,因为他服务五年以来没有害过一次病。老板一定会亲自带了医药顾问一起来,一定会责怪他的父母怎么养出这样懒惰的儿子,他还会引证医药顾问的话,粗暴地把所有的理由都驳掉,在那个大夫看来,世界上除了健康之至的假病号,再也没有第二种人了。再说今天这种情况,大夫的话是不是真的不对呢?格里高尔觉得身体挺不错,只除了有些困乏,这在如此长久的一次睡眠以后实在有些多余,另外,他甚至觉得特别饿。

Als er dies alles in größter Eile überlegte, ohne sich entschließen zu können, das Bett zu verlassen - gerade schlug der Wecker dreiviertel sieben - klopfte es vorsichtig an die Tür am Kopfende seines Bettes.
这一切都飞快地在他脑子里闪过,他还是没有下决心起床——闹钟敲六点三刻了——这时,他床头后面的门上传来了轻轻的一下叩门声。
 楼主| 发表于 2003-4-25 11:25:19 | 显示全部楼层
»Gregor«, rief es - es war die Mutter - , »es ist dreiviertel sieben. Wolltest du nicht wegfahren?« Die sanfte Stimme! Gregor erschrak, als er seine antwortende Stimme hörte, die wohl unverkennbar seine frühere war, in die sich aber, wie von unten her, ein nicht zu unterdrückendes, schmerzliches Piepsen mischte, das die Worte förmlich nur im ersten Augenblick in ihrer Deutlichkeit beließ, um sie im Nachklang derart zu zerstören, daß man nicht wußte, ob man recht gehört hatte. Gregor hatte ausführlich antworten und alles erklären wollen, beschränkte sich aber bei diesen Umständen darauf, zu sagen: »Ja, ja, danke Mutter, ich stehe schon auf.« Infolge der Holztür war die Veränderung in Gregors Stimme draußen wohl nicht zu merken, denn die Mutter beruhigte sich mit dieser Erklärung und schlürfte davon. Aber durch das kleine Gespräch waren die anderen Familienmitglieder darauf aufmerksam geworden, daß Gregor wider Erwarten noch zu Hause war, und schon klopfte an der einen Seitentür der Vater, schwach, aber mit der Faust. »Gregor, Gregor«, rief er, »was ist denn?« Und nach einer kleinen Weile mahnte er nochmals mit tieferer Stimme: »Gregor! Gregor!« An der anderen Seitentür aber klagte leise die Schwester: »Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du etwas?« Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: »Bin schon fertig«, und bemühte sich, durch die sorgfältigste Aussprache und durch Einschaltung von langen Pausen zwischen den einzelnen Worten seiner Stimme alles Auffallende zu nehmen. Der Vater kehrte auch zu seinem Frühstück zurück, die Schwester aber flüsterte: »Gregor, mach auf, ich beschwöre dich.« Gregor aber dachte gar nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her übernommene Vorsicht, auch zu Hause alle Türen während der Nacht zu versperren.
“格里高尔,”一个声音说,——这是他母亲的声音——“已经七点差一刻了。你不是还要赶火车吗?”好温和的声音!格里高尔听到自己的回答声时不免大吃一惊。没错,这分明是他自己的声音,可是却有另一种可怕的叽叽喳喳的尖叫声同时发了出来,仿佛是伴音似的,使他的话只有最初几个字才是清清楚楚的,接着马上就受到了干扰,弄得意义含混,使人家说不上到底听清楚没有。格里高尔本想回答得详细些,好把一切解释清楚,可是在这样的情形下他只得简单地说:“是的,是的,谢谢你,妈妈,我这会儿正在起床呢。”隔着木门,外面一定听不到格里高尔声音的变化,因为他母亲听到这些话也满意了,就拖着步子走了开去。然而这场简短的对话使家里人都知道格里高尔还在屋子里,这是出乎他们意料之外的,于是在侧边的一扇门上立刻就响起了他父亲的叩门声,很轻,不过用的却是拳头。“格里高尔,格里高尔,”他喊到,“你怎么啦?”过了一小会儿他又用更低沉的声音催促道:“格里高尔!格里高尔!”在另一侧的门上他的妹妹也用轻轻的悲哀的声音问:“格里高尔,你不舒服吗?要不要什么东西?”他同时回答了他们两个人:“我马上就好了。”他把声音发得更清晰,说完一个字过一会儿才说另一个字,竭力使他的声音显得正常。于是他父亲走回去吃他的早饭了,他妹妹却低声地说:“格里高尔,开开门吧,求求你。”可是他并不想开门,所以暗自庆幸自己由于时常旅行,他养成了晚上锁住所有门的习惯。即使回到家里也是这样。

Zunächst wollte er ruhig und ungestört aufstehen, sich anziehen und vor allem frühstücken, und dann erst das Weitere überlegen, denn, das merkte er wohl, im Bett würde er mit dem Nachdenken zu keinem vernünftigen Ende kommen. Er erinnerte sich, schon öfters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allmählich auflösen würden. Daß die Veränderung der Stimme nichts anderes war, als der Vorbote einer tüchtigen Verkühlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im geringsten.
首先他要静悄悄地不受打扰地起床,穿好衣服,最要紧的是吃饱早饭,再考虑下一步该怎么办,因为他非常明白,躺在床上瞎想一气是想不出什么名堂来的。他还记得过去也许是因为睡觉姿势不好,躺在床上时往往会觉得这儿那儿隐隐作痛,及至起来,就知道纯属心理作用,所以他殷切地盼望今天早晨的幻觉会逐渐消逝。他也深信,他之所以变声音不是因为别的而仅仅是重感冒的朕兆,这是旅行推销员的职业病。


Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen und sie fiel von selbst. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. Er hätte Arme und Hände gebraucht, um sich aufzurichten; statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er überdies nicht beherrschen konnte. Wollte er eines einmal einknicken, so war es das erste, daß es sich streckte; und gelang es ihm endlich, mit diesem Bein das auszuführen, was er wollte, so arbeiteten inzwischen alle anderen, wie freigelassen, in höchster, schmerzlicher Aufregung. »Nur sich nicht im Bett unnütz aufhalten«, sagte sich Gregor.
要掀掉被子很容易,他只需把身子稍稍一抬被子就自己滑下来了。可是下一个动作就非常之困难,特别是因为他的身子宽得出奇。他得要有手和胳臂才能让自己坐起来;可是他有的只是无数细小的腿,它们一刻不停地向四面八方挥动,而他自己却完全无法控制。他想屈起其中的一条腿,可是他偏偏伸得笔直;等他终于让它听从自己的指挥时,所有别的腿却莫名其妙地乱动不已。“总是呆在床上有什么意思呢。”格里高尔自言自语地说。

Zuerst wollte er mit dem unteren Teil seines Körpers aus dem Bett hinauskommen, aber dieser untere Teil, den er übrigens noch nicht gesehen hatte und von dem er sich auch keine rechte Vorstellung machen konnte, erwies sich als zu schwer beweglich; es ging so langsam; und als er schließlich, fast wild geworden, mit gesammelter Kraft, ohne Rücksicht sich vorwärtsstieß, hatte er die Richtung falsch gewählt, schlug an den unteren Bettpfosten heftig an, und der brennende Schmerz, den er empfand, belehrte ihn, daß gerade der untere Teil seines Körpers augenblicklich vielleicht der empfindlichste war.
他想,下身先下去一定可以使自己离床,可是他还没有见过自己的下身,脑子里根本没有概念,不知道要移动下身真是难上加难,挪动起来是那样的迟缓;所以到最后,他烦死了,就用尽全力鲁莽地把身子一甩,不料方向算错,重重地撞在床脚上,一阵彻骨的痛楚使他明白,如今他身上最敏感的地方也许正是他的下身。

Er versuchte es daher, zuerst den Oberkörper aus dem Bett zu bekommen, und drehte vorsichtig den Kopf dem Bettrand zu. Dies gelang auch leicht, und trotz ihrer Breite und Schwere folgte schließlich die Körpermasse langsam der Wendung des Kopfes. Aber als er den Kopf endlich außerhalb des Bettes in der freien Luft hielt, bekam er Angst, weiter auf diese Weise vorzurücken, denn wenn er sich schließlich so fallen ließ, mußte geradezu ein Wunder geschehen, wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. Und die Besinnung durfte er gerade jetzt um keinen Preis verlieren; lieber wollte er im Bett bleiben.
于是他就打算先让上身离床,他小心翼翼地把头部一点点挪向床沿。这却毫不困难,他的身驱虽然又宽又大,也终于跟着头部移动了。可是,等到头部终于悬在床边上,他又害怕起来,不敢再前进了,因为,老实说,如果他就这样让自己掉下去,不摔坏脑袋才怪呢。他现在最要紧的是保持清醒,特别是现在;他宁愿继续待在床上。

Aber als er wieder nach gleicher Mühe aufseufzend so dalag wie früher, und wieder seine Beinchen womöglich noch ärger gegeneinander kämpfen sah und keine Möglichkeit fand, in diese Willkür Ruhe und Ordnung zu bringen, sagte er sich wieder, daß er unmöglich im Bett bleiben könne und daß es das Vernünftigste sei, alles zu opfern, wenn auch nur die kleinste Hoffnung bestünde, sich dadurch vom Bett zu befreien. Gleichzeitig aber vergaß er nicht, sich zwischendurch daran zu erinnern, daß viel besser als verzweifelte Entschlüsse ruhige und ruhigste Überlegung sei. In solchen Augenblicken richtete er die Augen möglichst scharf auf das Fenster, aber leider war aus dem Anblick des Morgennebels, der sogar die andere Seite der engen Straße verhüllte, wenig Zuversicht und Munterkeit zu holen. »Schon sieben Uhr«, sagte er sich beim neuerlichen Schlagen des Weckers, »schon sieben Uhr und noch immer ein solcher Nebel.« Und ein Weilchen lang lag er ruhig mit schwachem Atem, als erwarte er vielleicht von der völligen Stille die Wiederkehr der wirklichen und selbstverständlichen Verhältnisse.
可是重复了几遍同样的努力以后,他深深地叹了一口气,还是恢复了原来的姿势躺着,一面瞧他那些细腿在难以置信地更疯狂地挣扎;格里高尔不知道如何才能摆脱这种荒唐的混乱处境,他就再一次告诉自己,待在床上是不行的,最最合理的做法还是冒一切危险来实现离床这个极渺茫的希望。可是同时他也没有忘记提醒自己,冷静地,极其冷静地考虑到最最微小的可能性还是比不顾一切地蛮干强得多。这时节,他竭力集中眼光望向窗外,可是不幸得很,早晨的浓雾把狭街对面的房子也都裹上了,看来天气一时不会好转,这就使他更加得不到鼓励和安慰。“已经七点钟了,”闹钟再度敲响时,他对自己说,“已经七点钟了,可是雾还这么重。”有片刻工夫,他静静地躺着,轻轻地呼吸着,仿佛这样一养神什么都会恢复正常似的。
 楼主| 发表于 2003-4-25 11:25:50 | 显示全部楼层
Dann aber sagte er sich: »Ehe es einviertel acht schlägt, muß ich unbedingt das Bett vollständig verlassen haben. Im übrigen wird auch bis dahin jemand aus dem Geschäft kommen, um nach mir zu fragen, denn das Geschäft wird vor sieben Uhr geöffnet.« Und er machte sich nun daran, den Körper in seiner ganzen Länge vollständig gleichmäßig aus dem Bett hinauszuschaukeln. Wenn er sich auf diese Weise aus dem Bett fallen ließ, blieb der Kopf, den er beim Fall scharf heben wollte, voraussichtlich unverletzt. Der Rücken schien hart zu sein; dem würde wohl bei dem Fall auf den Teppich nichts geschehen. Das größte Bedenken machte ihm die Rücksicht auf den lauten Krach, den es geben müßte und der wahrscheinlich hinter allen Türen wenn nicht Schrecken, so doch Besorgnisse erregen würde. Das mußte aber gewagt werden.
可是接着他又对自己说:“七点一刻前我无论如何非得离开床不可。到那时一定会有人从公司里来找我,因为不到七点公司就开门了。”于是他开始有节奏地来回晃动自己的整个身子,想把自己甩出床去。倘若他这样翻下床去,可以昂起脑袋,头部不至于受伤。他的背似乎很硬,看来跌在地毯上并不打紧。他最担心的还是自己控制不了的巨大响声,这声音一定会在所有的房间里引起焦虑,即使不是恐惧。可是,他还是得冒这个险。

Als Gregor schon zur Hälfte aus dem Bette ragte - die neue Methode war mehr ein Spiel als eine Anstrengung, er brauchte immer nur ruckweise zu schaukeln - , fiel ihm ein, wie einfach alles wäre, wenn man ihm zu Hilfe käme. Zwei starke Leute - er dachte an seinen Vater und das Dienstmädchen - hätten vollständig genügt; sie hätten ihre Arme nur unter seinen gewölbten Rücken schieben, ihn so aus dem Bett schälen, sich mit der Last niederbeugen und dann bloß vorsichtig dulden müssen, daß er den Überschwung auf dem Fußboden vollzog, wo dann die Beinchen hoffentlich einen Sinn bekommen würden. Nun, ganz abgesehen davon, daß die Türen versperrt waren, hätte er wirklich um Hilfe rufen sollen? Trotz aller Not konnte er bei diesem Gedanken ein Lächeln nicht unterdrücken.
当他已经半个身子探到床外的时候——这个新方法与其说是苦事,不如说是游戏,因为他只需来回晃动,逐渐挪过去就行了——他忽然想起如果有人帮忙,这件事该是多么简单。两个身强力壮的人——他想到了他的父亲和那个使女——就足够了;他们只需把胳臂伸到他那圆鼓鼓的背后,抬他下床,放下他们的负担,然后耐心地等他在地板上翻过身来就行了,一碰到地板他的腿自然会发挥作用的。那么,姑且不管所有的门都是锁着的,他是否真的应该叫人帮忙呢?尽管处境非常困难,想到这一层,他却禁不住透出一丝微笑。

Schon war er so weit, daß er bei stärkerem Schaukeln kaum das Gleichgewicht noch erhielt, und sehr bald mußte er sich nun endgültig entscheiden, denn es war in fünf Minuten einviertel acht, - als es an der Wohnungstür läutete. »Das ist jemand aus dem Geschäft«, sagte er sich und erstarrte fast, während seine Beinchen nur desto eiliger tanzten. Einen Augenblick blieb alles still. »Sie öffnen nicht«, sagte sich Gregor, befangen in irgendeiner unsinnigen Hoffnung. Aber dann ging natürlich wie immer das Dienstmädchen festen Schrittes zur Tür und öffnete. Gregor brauchte nur das erste Grußwort des Besuchers zu hören und wußte schon, wer es war - der Prokurist selbst. Warum war nur Gregor dazu verurteilt, bei einer Firma zu dienen, wo man bei der kleinsten Versäumnis gleich den größten Verdacht faßte? Waren denn alle Angestellten samt und sonders Lumpen, gab es denn unter ihnen keinen treuen ergebenen Menschen, der, wenn er auch nur ein paar Morgenstunden für das Geschäft nicht ausgenutzt hatte, vor Gewissensbissen närrisch wurde und geradezu nicht imstande war, das Bett zu verlassen? Genügte es wirklich nicht, einen Lehrjungen nachfragen zu lassen - wenn überhaupt diese Fragerei nötig war - , mußte da der Prokurist selbst kommen, und mußte dadurch der ganzen unschuldigen Familie gezeigt werden, daß die Untersuchung dieser verdächtigen Angelegenheit nur dem Verstand des Prokuristen anvertraut werden konnte? Und mehr infolge der Erregung, in welche Gregor durch diese Überlegungen versetzt wurde, als infolge eines richtigen Entschlusses, schwang er sich mit aller Macht aus dem Bett. Es gab einen lauten Schlag, aber ein eigentlicher Krach war es nicht. Ein wenig wurde der Fall durch den Teppich abgeschwächt, auch war der Rücken elastischer, als Gregor gedacht hatte, daher kam der nicht gar so auffallende dumpfe Klang. Nur den Kopf hatte er nicht vorsichtig genug gehalten und ihn angeschlagen; er drehte ihn und rieb ihn an dem Teppich vor Ärger und Schmerz.
他使劲地摇动着,身子已经探出不少,快要失去平衡了,他非得鼓足勇气采取决定性的步骤了,因为再过五分钟就是七点一刻——正在这时,前门的门铃响了起来。“是公司里派什么人来了。”他这么想,身子就随之而发僵,可是那些细小的腿却动弹得更快了。一时之间周围一片静默。“他们不愿开门。”格里高尔怀着不合常情的希望自言自语道。可是使女当然还是跟往常一样踏着沉重的步子去开门了。格里高尔听到客人的第一声招呼就马上知道这是谁——是秘书主任亲自出马了。真不知自己生就什么命,竟落到给这样一家公司当差,只要有一点小小的差错,马上就会招来最大的怀疑!在这一个所有的职员全是无赖的公司里,岂不是只有他一个人忠心耿耿吗?他早晨只占用公司两三个小时,不是就给良心折磨得几乎要发疯,真的下不了床吗?如果确有必要来打听他出了什么事,派个学徒来不也够了吗——难道秘书主任非得亲自出马,以便向全家人,完全无辜的一家人表示,这个可疑的情况只有他自己那样的内行来调查才行吗?与其说格里高尔下了决心,倒不如说他因为想到这些事非常激动,因而用尽全力把自己甩出了床外。砰的一声很响,但总算没有响得吓人。地毯把他坠落的声音减弱了几分,他的背也不如他所想象的那么毫无弹性,所以声音很闷,不惊动人。只是他不够小心,头翘得不够高,还是在地板上撞了一下;他扭了扭脑袋,痛苦而忿懑地把头挨在地板上磨蹭着。

»Da drin ist etwas gefallen«, sagte der Prokurist im Nebenzimmer links. Gregor suchte sich vorzustellen, ob nicht auch einmal dem Prokuristen etwas Ähnliches passieren könnte, wie heute ihm; die Möglichkeit dessen mußte man doch eigentlich zugeben. Aber wie zur rohen Antwort auf diese Frage machte jetzt der Prokurist im Nebenzimmer ein paar bestimmte Schritte und ließ seine Lackstiefel knarren. Aus dem Nebenzimmer rechts flüsterte die Schwester, um Gregor zu verständigen: »Gregor, der Prokurist ist da.« »Ich weiß«, sagte Gregor vor sich hin; aber so laut, daß es die Schwester hätte hören können, wagte er die Stimme nicht zu erheben. “那里有什么东西掉下来了。”秘书主任在左面房间里说。格里高尔试图设想,今天他身上发生的事有一天也让秘书主任碰上了;谁也不敢担保不会出这样的事。可是仿佛给他的设想一个粗暴的回答似的,秘书主任在隔壁的房间里坚定地走了几步,他那漆皮鞋子发出了吱嘎吱嘎的声音。从右面的房间里,他妹妹用耳语向他通报消息:“格里高尔,秘书主任来了。”“我知道了。”格里高尔低声嘟哝道;但是没有勇气提高嗓门让妹妹听到他的声音。

»Gregor«, sagte nun der Vater aus dem Nebenzimmer links, »der Herr Prokurist ist gekommen und erkundigt sich, warum du nicht mit dem Frühzug weggefahren bist. Wir wissen nicht, was wir ihm sagen sollen. Übrigens will er auch mit dir persönlich sprechen. Also bitte mach die Tür auf. Er wird die Unordnung im Zimmer zu entschuldigen schon die Güte haben.«

»Guten Morgen, Herr Samsa«, rief der Prokurist freundlich dazwischen.......
“格里高尔,”这时候,父亲在左边房间里说话了,“秘书主任来了,他要知道为什么你没能赶上早晨的火车。我们也不知道怎么跟他说。另外,他还要亲自和你谈话。所以,请你开门吧。他度量大,对你房间里的凌乱不会见怪的。”“早上好,萨姆沙先生,”与此同时,秘书主任和蔼地招呼道。

(未完)
发表于 2003-5-17 21:11:50 | 显示全部楼层

不来梅的音乐家

Die Bremer Stadtmusikanten(童话)

Die Bremer Stadtmusikanten  ( Das Märchen der Brüder Grimm )
  Die Bremer Stadtmusikanten erzählen ihre Geschichte (Theater)

Es war einmal ein Mann, der hatte einen Esel, welcher schon lange Jahre unverdrossen die Säcke in die Mühle getragen hatte. Nun aber gingen die Kräfte des Esels zu Ende, so dass er zur Arbeit nicht mehr taugte. Da dachte der Herr daran, ihn wegzugehen. Aber der Esel merkte, dass sein Herr etwas Böses im Sinn hatte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, so meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden.

Als er schon eine Weile gegangen war, fand er einen Jagdhund am Wege liegen, der jämmerlich heulte. "Warum heulst du denn so, Pack an?" fragte der Esel.

"Ach", sagte der Hund, "weil ich alt bin, jeden Tag schwächer werde und auch nicht mehr auf die Jagd kann, wollte mich mein Herr totschießen. Da hab ich Reißaus genommen. Aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?"  

"Weißt du, was", sprach der Esel, "ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant. Komm mit mir und lass dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute, und du schlägst die Pauken."  

Der Hund war einverstanden, und sie gingen mitsammen weiter. Es dauerte nicht lange, da sahen sie eine Katze am Wege sitzen, die machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. "Was ist denn dir in die Quere gekommen, alter Bartputzer?" fragte der Esel.

"Wer kann da lustig sein, wenn's einem an den Kragen geht", antwortete die Katze. "Weil ich nun alt bin, meine Zähne stumpf werden und ich lieber hinter dem Ofen sitze und spinne, als nach Mäusen herumjage, hat mich meine Frau ersäufen wollen. Ich konnte mich zwar noch davonschleichen, aber nun ist guter Rat teuer. Wo soll ich jetzt hin?"  

"Geh mit uns nach Bremen! Du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du Stadtmusikant werden."  

Die Katze hielt das für gut und ging mit. Als die drei so miteinander gingen, kamen sie an einem Hof vorbei. Da saß der Haushahn auf dem Tor und schrie aus Leibeskräften. "Du schreist einem durch Mark und Bein", sprach der Esel, "was hast du vor?"  

"Die Hausfrau hat der Köchin befohlen, mir heute Abend den Kopf abzuschlagen. Morgen, am Sonntag, haben sie Gäste, da wollen sie mich in der Suppe essen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solang ich noch kann."  

"Ei was" sagte der Esel, "zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir mitsammen musizieren, wird es gar herrlich klingen." Dem Hahn gefiel der Vorschlag, und sie gingen alle vier mitsammen fort.

Sie konnten aber die Stadt Bremen an einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze kletterte auf einen Ast, und der Hahn flog bis in den Wipfel, wo es am sichersten für ihn war.

Ehe er einschlief, sah er sich noch einmal nach allen vier Windrichtungen um. Da bemerkte er einen Lichtschein. Er sagte seinen Gefährten, dass in der Nähe ein Haus sein müsse, denn er sehe ein Licht. Der Esel antwortete: "So wollen wir uns aufmachen und noch hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht." Der Hund meinte, ein paar Knochen und etwas Fleisch daran täten ihm auch gut.

  

Also machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war. Bald sahen sie es heller schimmern, und es wurde immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. Der Esel, als der größte, näherte sich dem Fenster und schaute hinein.

"Was siehst du, Grauschimmel?" fragte der Hahn.

"Was ich sehe?" antwortete der Esel. "Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken, und Räuber sitzen rundherum und lassen sich's gut gehen!"  

"Das wäre etwas für uns", sprach der Hahn.

Da überlegten die Tiere, wie sie es anfangen könnten, die Räuber hinauszujagen. Endlich fanden sie ein Mittel. Der Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf des Esels Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und zuletzt flog der Hahn hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. Als das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen: der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute, und der Hahn krähte. Darauf stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, dass die Scheiben klirrten.

Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe. Sie meinten, ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.

Nun setzten sie die vier Gesellen an den Tisch, und jeder aß nach Herzenslust von den Speisen, die ihm am besten schmeckten.

Als sie fertig waren, löschten sie das Licht aus, und jeder suchte sich eine Schlafstätte nach seinem Geschmack. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Tür, die Katze auf den Herd bei der warmen Asche, und der Hahn flog auf das Dach hinauf. Und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie bald ein.

Als Mitternacht vorbei war und die Räuber von weitem sahen, dass kein Licht mehr im Haus brannte und alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: "Wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen." Er schickte einen Räuber zurück, um nachzusehen, ob noch jemand im Hause wäre.

Der Räuber fand alles still. Er ging in die Küche und wollte ein Licht anzünden. Da sah er die feurigen Augen der Katze und meinte, es wären glühende Kohlen. Er hielt ein Schwefelhölzchen daran, dass es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht und kratzte ihn aus Leibeskräften. Da erschrak er gewaltig und wollte zur Hintertür hinauslaufen. Aber der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein. Als der Räuber über den Hof am Misthaufen vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuß. Der Hahn aber, der von dem Lärm aus dem Schlaf geweckt worden war, rief vom Dache herunter: "Kikeriki!"  

Da lief der Räuber, was er konnte, zu seinem Hauptmann zurück und sprach: "Ach, in dem Haus sitzt eine gräuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mir mit ihren langen Fingern das Gesicht zerkratzt. An der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen. Auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat mit einem Holzprügel auf mich losgeschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter, der rief: 'Bringt mir den Schelm her!' Da machte ich, dass ich fortkam."  

Von nun an getrauten sich die Räuber nicht mehr in das Haus. Den vier Bremer Stadtmusikanten aber gefiel's darin so gut, dass sie nicht wieder hinaus wollten.

Erklärung:

1. zu etw. taugen                                  适于,适宜于

2. etw. im Sinn haben                              打算做某事,怀有某种意向

3. sich auf den Weg machen                         在去.....的路上

4. Reißaus nehmen                                 (口)(出于害怕)赶快离开,逃跑

5. jmds. Brot verdienen                             (口)挣饭吃

6. ein gesicht wie drei¤ sieben tage Regenwetter machen    (口)显出一副满脸不高兴的样子

7. Es geht jm. An den Kragen                        这是某人性命攸关(有关生计)的问题

8.gräulich(graulich)                                (口)令人恐怖的,可怕的

9. von nun an                                    从现在开始
 楼主| 发表于 2003-5-18 05:00:33 | 显示全部楼层
Es war einmal ein Mann, der hatte einen Esel, welcher schon lange Jahre unverdrossen die Säcke in die Mühle getragen hatte. Nun aber gingen die Kräfte des Esels zu Ende, so dass er zur Arbeit nicht mehr taugte. Da dachte der Herr daran, ihn wegzugehen. Aber der Esel merkte, dass sein Herr etwas Böses im Sinn hatte, lief fort und machte sich auf den Weg nach Bremen. Dort, so meinte er, könnte er ja Stadtmusikant werden.
从前有个人,他有一只驴,那只驴已经常年没有怨言地在磨房里驮米袋了。但现在它老了,对于磨房的工作不再适合。主人考虑着要把它赶走。但那只驴意识到了主人的用意,它逃了出来,踏上了去不来梅的路。它想,在那里,它或许能成为一个城市音乐家。

Als er schon eine Weile gegangen war, fand er einen Jagdhund am Wege liegen, der jämmerlich heulte. "Warum heulst du denn so, Pack an?" fragte der Esel.
它跑了一会,发现一只猎狗躺在路边可怜的哀号。“你为什么哀号呢,不哭了?”驴问。

"Ach", sagte der Hund, "weil ich alt bin, jeden Tag schwächer werde und auch nicht mehr auf die Jagd kann, wollte mich mein Herr totschießen. Da hab ich Reißaus genommen. Aber womit soll ich nun mein Brot verdienen?"
“哎”狗说,“因为我老了,一天比一天虚弱,也不能再狩猎了,我的主人想打死我。所以我逃了出来。但是,现在的我该如何才能挣口饭吃呢?”

"Weißt du, was", sprach der Esel, "ich gehe nach Bremen und werde dort Stadtmusikant. Komm mit mir und lass dich auch bei der Musik annehmen. Ich spiele die Laute, und du schlägst die Pauken."
“你知道吗,”驴说,“我现在去不来梅并且将在那里成为城市音乐家。你和我一起从事音乐吧。我弹琉特琴(形似琵琶),你来打鼓。”

Der Hund war einverstanden, und sie gingen mitsammen weiter. Es dauerte nicht lange, da sahen sie eine Katze am Wege sitzen, die machte ein Gesicht wie drei Tage Regenwetter. "Was ist denn dir in die Quere gekommen, alter Bartputzer?" fragte der Esel.
狗同意了,它们开始携伴而行。不久,它们看到一只猫坐在路边,脸阴的象下了3天雨。“什么惹到你了,清理胡须的老家伙?”驴问。

"Wer kann da lustig sein, wenn's einem an den Kragen geht", antwortete die Katze. "Weil ich nun alt bin, meine Zähne stumpf werden und ich lieber hinter dem Ofen sitze und spinne, als nach Mäusen herumjage, hat mich meine Frau ersäufen wollen. Ich konnte mich zwar noch davonschleichen, aber nun ist guter Rat teuer. Wo soll ich jetzt hin?"
“性命攸关的时候,谁会开心的起来”猫回答。“因为我现在老了,我的牙齿变的钝了,相比抓老鼠我也越来越喜欢坐在火炉后面打呼噜,我的女主人想把我溺死。我虽然可以从那里悄悄逃出来,可是谁又能告诉我,我该去哪里呢?”

"Geh mit uns nach Bremen! Du verstehst dich doch auf die Nachtmusik, da kannst du Stadtmusikant werden."
“和我们一起去不来梅!你精通夜里的音乐,在那里你可以成为城市音乐家。”

Die Katze hielt das für gut und ging mit. Als die drei so miteinander gingen, kamen sie an einem Hof vorbei. Da saß der Haushahn auf dem Tor und schrie aus Leibeskräften. "Du schreist einem durch Mark und Bein", sprach der Esel, "was hast du vor?"
猫认为这很好也一起上路了。它们三个这么一起走过一个花园。那里,一只家鸡站在门上拼命地叫喊。“你叫地实在另人受不了”,驴说,“你准备如何?”

"Die Hausfrau hat der Köchin befohlen, mir heute Abend den Kopf abzuschlagen. Morgen, am Sonntag, haben sie Gäste, da wollen sie mich in der Suppe essen. Nun schrei ich aus vollem Hals, solang ich noch kann."
“女主人命令女厨师,今天晚上宰了我。明天,就是星期天,她有客人来访,她要把我做成鸡汤。我还能扯破喉咙叫多久,我就要叫多久。”

"Ei was" sagte der Esel, "zieh lieber mit uns fort, wir gehen nach Bremen, etwas Besseres als den Tod findest du überall. Du hast eine gute Stimme, und wenn wir mitsammen musizieren, wird es gar herrlich klingen." Dem Hahn gefiel der Vorschlag, und sie gingen alle vier mitsammen fort.
驴说,“你还是跟我们走吧,我们去不来梅,总比死了的好。你有很好的声音,如果我们一起搞音乐,听起来一定会很美妙的。”鸡很赞同它的建议,4个一起又上路了。

Sie konnten aber die Stadt Bremen an einem Tag nicht erreichen und kamen abends in einen Wald, wo sie übernachten wollten. Der Esel und der Hund legten sich unter einen großen Baum, die Katze kletterte auf einen Ast, und der Hahn flog bis in den Wipfel, wo es am sichersten für ihn war.
它们在天亮以前无法到达不来梅,黄昏来临时,他们来到了将度过一晚的森林。驴和狗躺在一棵大树下,猫攀上一个树枝,鸡飞上了树梢,那里对它们来说都是最安全的。

Ehe er einschlief, sah er sich noch einmal nach allen vier Windrichtungen um. Da bemerkte er einen Lichtschein. Er sagte seinen Gefährten, dass in der Nähe ein Haus sein müsse, denn er sehe ein Licht. Der Esel antwortete: "So wollen wir uns aufmachen und noch hingehen, denn hier ist die Herberge schlecht." Der Hund meinte, ein paar Knochen und etwas Fleisch daran täten ihm auch gut.
它睡前,环顾了一下四周。它发现一点光亮。它告诉它的同伴们,附近一定有人家,因为它看到了光。驴回答道:“那我们都起来继续赶路吧,在这里留宿条件实在太差了。”狗也认为,有几根骨头和肉更好。
 楼主| 发表于 2003-5-18 05:00:59 | 显示全部楼层
Also machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war. Bald sahen sie es heller schimmern, und es wurde immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. Der Esel, als der größte, näherte sich dem Fenster und schaute hinein.
于是它们起身朝着亮处走去。很快它们觉得光越来越亮,而且变的越来越大,直到它们来到一个灯火通明的强盗窝。驴作为个子最大的一个,来到窗前朝里看去。

"Was siehst du, Grauschimmel?" fragte der Hahn.
“你看到了什么,灰驴?”鸡问。

"Was ich sehe?" antwortete der Esel. "Einen gedeckten Tisch mit schönem Essen und Trinken, und Räuber sitzen rundherum und lassen sich's gut gehen!"
“我看到什么?”驴回答。“一张满是酒菜的桌子,强盗们围坐在桌边???!”

"Das wäre etwas für uns", sprach der Hahn.
“这可能是为我们准备的”鸡说。

Da überlegten die Tiere, wie sie es anfangen könnten, die Räuber hinauszujagen. Endlich fanden sie ein Mittel. Der Esel stellte sich mit den Vorderfüßen auf das Fenster, der Hund sprang auf des Esels Rücken, die Katze kletterte auf den Hund, und zuletzt flog der Hahn hinauf und setzte sich der Katze auf den Kopf. Als das geschehen war, fingen sie auf ein Zeichen an, ihre Musik zu machen: der Esel schrie, der Hund bellte, die Katze miaute, und der Hahn krähte. Darauf stürzten sie durch das Fenster in die Stube hinein, dass die Scheiben klirrten.
动物们在那里考虑,如何行动,才能把强盗们引出来。终于它们找到了一个方法。驴用前蹄扒在窗上,狗跳到驴背上,猫爬到狗身上,最后由鸡跟上站到猫的头上。开始行动了,它们按暗号开始,演奏起音乐:驴在叫,狗在吠,猫在喵喵叫,鸡也在啼。声音把玻璃窗震的格格响,帮助他们从窗口进去。

Die Räuber fuhren bei dem entsetzlichen Geschrei in die Höhe. Sie meinten, ein Gespenst käme herein, und flohen in größter Furcht in den Wald hinaus.
强盗们听到了这可怕的巨大声音,他们认为是鬼魂来了,各个害怕地向森林逃了出去。

Nun setzten sie die vier Gesellen an den Tisch, und jeder aß nach Herzenslust von den Speisen, die ihm am besten schmeckten.
现在动物社团坐在桌边,每个都尽兴地享受味道绝美的食物。

Als sie fertig waren, löschten sie das Licht aus, und jeder suchte sich eine Schlafstätte nach seinem Geschmack. Der Esel legte sich auf den Mist, der Hund hinter die Tür, die Katze auf den Herd bei der warmen Asche, und der Hahn flog auf das Dach hinauf. Und weil sie müde waren von ihrem langen Weg, schliefen sie bald ein.
吃完以后,它们关上灯,每个都找到了一个美餐后睡觉的地方。驴躺在了粪堆上,狗在门后,猫在热乎乎的灰边灶台上,鸡则飞到了屋顶上。由于一天的长途旅行,他们立刻就睡着了。

Als Mitternacht vorbei war und die Räuber von weitem sahen, dass kein Licht mehr im Haus brannte und alles ruhig schien, sprach der Hauptmann: "Wir hätten uns doch nicht sollen ins Bockshorn jagen lassen." Er schickte einen Räuber zurück, um nachzusehen, ob noch jemand im Hause wäre.
午夜来临,强盗们从远处了望,屋里没有灯亮着,一切看上去都很安静,带头的说:“我们可不应该惊慌失措。”他派一个强盗回去看看,屋里是否还有人。

Der Räuber fand alles still. Er ging in die Küche und wollte ein Licht anzünden. Da sah er die feurigen Augen der Katze und meinte, es wären glühende Kohlen. Er hielt ein Schwefelhölzchen daran, dass es Feuer fangen sollte. Aber die Katze verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht und kratzte ihn aus Leibeskräften. Da erschrak er gewaltig und wollte zur Hintertür hinauslaufen. Aber der Hund, der da lag, sprang auf und biss ihn ins Bein. Als der Räuber über den Hof am Misthaufen vorbeirannte, gab ihm der Esel noch einen tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuß. Der Hahn aber, der von dem Lärm aus dem Schlaf geweckt worden war, rief vom Dache herunter: "Kikeriki!"
那强盗发现一切都寂静无声。他走进厨房想把灯点上。那里,他看到了猫闪闪发亮的眼睛,想,这应该是烧红的碳。他拿出硫石想取火。可是猫不知道,跳上去对着他的脸用尽力气抓。他害怕了,想往门后逃。但是在那里躺着的狗跳起来咬他的腿。当那强盗穿过走廊经过屎堆时,驴还用后蹄给了他狠狠地一下。被吵闹声从睡梦里惊醒的鸡,从屋顶往下叫:“KIKERIKI!”

Da lief der Räuber, was er konnte, zu seinem Hauptmann zurück und sprach: "Ach, in dem Haus sitzt eine gräuliche Hexe, die hat mich angehaucht und mir mit ihren langen Fingern das Gesicht zerkratzt. An der Tür steht ein Mann mit einem Messer, der hat mich ins Bein gestochen. Auf dem Hof liegt ein schwarzes Ungetüm, das hat mit einem Holzprügel auf mich losgeschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter, der rief: 'Bringt mir den Schelm her!' Da machte ich, dass ich fortkam."
那强盗用劲全力跑回带头的强盗那里说:“屋子里有个可怕的巫婆,她向我吹气,还用她那长指甲抓我的脸。门边站着一个拿刀的人,捅了我的腿。走廊里躺着一个黑的暴力人,用木棒揍我。屋顶上坐着一个评判远,在那大叫:把那无赖给我抓来! 我去了,就这样。”

Von nun an getrauten sich die Räuber nicht mehr in das Haus. Den vier Bremer Stadtmusikanten aber gefiel's darin so gut, dass sie nicht wieder hinaus wollten.
从那以后,强盗们再也不敢进那房子了,四个不来梅城市音乐家很喜欢那里,再也不想搬出去了。
发表于 2003-5-18 15:22:47 | 显示全部楼层

o

最初由 colaryan 发表
[B]Also machten sie sich auf den Weg nach der Gegend, wo das Licht war. Bald sahen sie es heller schimmern, und es wurde immer größer, bis sie vor ein hellerleuchtetes Räuberhaus kamen. D... [/B]



这个是GI的ZMP的听力教材嘛
发表于 2003-5-19 02:33:44 | 显示全部楼层
我珍藏他的一句名言-
Liebe ist alles, was unser Leben steigert, erweitert, bereichert. Nach allen Hoehen und Tiefen. Die Liebe ist so Unproblematisch wie ein Fahrzeug. Problematisch sind nur die Lenker, die Fahrgaeste und die Strasse.
---Franz Kafka
我的理解是
爱使我们生活得到升华,变得博大,和充实.经历坎坷时,爱情就像一辆汽车,车子本身并没有问题,而有问题的是驾驶员,乘客,和道路.
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:03:16 | 显示全部楼层

[文章] 安徒生--圣诞树(Der Tannenbaum)

Hans Christian Andersen
Der Tannenbaum

Draußen im Walde stand ein niedlicher, kleiner Tannenbaum;
er hatte einen guten Platz, Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da,
und ringsumher wuchsen viel größere Kameraden, sowohl Tannen als Fichten.

Aber dem kleinen Tannenbaum schien nichts so wichtig wie das Wachsen;
er achtete nicht der warmen Sonne und der frischen Luft,
er kümmerte sich nicht um die Bauernkinder, die da gingen und plauderten,
wenn sie herausgekommen waren, um Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln.
Oft kamen sie mit einem ganzen Topf voll oder hatten Erdbeeren auf einen Strohhalm gezogen,
dann setzten sie sich neben den kleinen Tannenbaum und sagten:
"Wie niedlich klein ist der!"
Das mochte der Baum gar nicht hören.

Im folgenden Jahre war er ein langes Glied größer,
und das Jahr darauf war er um noch eins länger,
denn bei den Tannenbäumen kann man immer an den vielen Gliedern,
die sie haben, sehen,
wie viele Jahre sie gewachsen sind.
"Oh, wäre ich doch so ein großer Baum wie die andern!"
seufzte das kleine Bäumchen.
"Dann könnte ich meine Zweige so weit umher ausbreiten
und mit der Krone in die Welt hinausblicken!
Die Vögel würden dann Nester zwischen meinen Zweigen bauen,
und wenn der Wind weht, könnte ich so vornehm nicken,
gerade wie die andern dort!"
Er hatte gar keine Freude am Sonnenschein,
an den Vögeln und den roten Wolken,
die morgens und abends über ihn hinsegelten.

War es nun Winter und der Schnee lag ringsumher funkelnd weiß,
so kam häufig ein Hase angesprungen und setzte gerade über den kleinen Baum weg.
Oh, das war ärgerlich!
Aber zwei Winter vergingen, und im dritten war das Bäumchen so groß,
daß der Hase um es herumlaufen mußte.
"Oh, wachsen, wachsen, groß und alt werden,
das ist doch das einzige Schöne in dieser Welt!" dachte der Baum.

Im Herbst kamen immer Holzhauer und fällten einige der größten Bäume;
das geschah jedes Jahr, und dem jungen Tannenbaum,
der nun ganz gut gewachsen war, schauderte dabei;
denn die großen, prächtigen Bäume fielen mit Knacken und Krachen zur Erde,
die Zweige wurden abgehauen, die Bäume sahen ganz nackt, lang und schmal aus;
sie waren fast nicht zu erkennen. Aber dann wurden sie auf Wagen gelegt,
und Pferde zogen sie davon, aus dem Walde hinaus.

Wohin sollten sie? Was stand ihnen bevor?

Im Frühjahr, als die Schwalben und Störche kamen,
fragte sie der Baum:
"Wißt ihr nicht, wohin sie geführt wurden?
Seid ihr ihnen begegnet?"

Die Schwalben wußten nichts, aber der Storch sah nachdenkend aus,
nickte mit dem Kopfe und sagte: "Ja, ich glaube wohl;
mir begegneten viele neue Schiffe,
als ich aus Ägypten flog;
auf den Schiffen waren prächtige Mastbäume; ich darf annehmen,
daß sie es waren, sie hatten Tannengeruch; ich kann vielmals von ihnen grüßen,
sie sind schön und stolz!"

"Oh, wäre ich doch auch groß genug, um über das Meer hinfahren zu können!
Was ist das eigentlich, dieses Meer, und wie sieht es aus?"
"Ja, das ist viel zu weitläufig zu erklären!"
sagte der Storch, und damit ging er.

"Freue dich deiner Jugend!" sagten die Sonnenstrahlen;
"freue dich deines frischen Wachstums, des jungen Lebens, das in dir ist!"
Und der Wind küßte den Baum, und der Tau weinte Tränen über ihn,
aber das verstand der Tannenbaum nicht.



Wenn es gegen die Weihnachtszeit war, wurden ganz junge Bäume gefällt,
Bäume, die oft nicht einmal so groß oder gleichen Alters mit diesem Tannenbäume waren,
der weder Rast noch Ruhe hatte, sondern immer davon wollte;
diese jungen Bäume,
und es waren gerade die allerschönsten,
behielten immer alle ihre Zweige;
sie wurden auf Wagen gelegt, und Pferde zogen sie zum Walde hinaus.
"Wohin sollen diese?" fragte der Tannenbaum.
"Sie sind nicht größer als ich, einer ist sogar viel kleiner;
weswegen behalten sie alle ihre Zweige? Wohin fahren sie?"

"Das wissen wir! Das wissen wir!" zwitscherten die Meisen.
"Unten in der Stadt haben wir in die Fenster gesehen!
Wir wissen, wohin sie fahren!
Oh, sie gelangen zur größten Pracht und Herrlichkeit,
die man sich denken kann!
Wir haben in die Fenster gesehen und erblickt,
daß sie mitten in der warmen Stube aufgepflanzt und mit den schönsten Sachen,
vergoldeten Äpfeln, Honigkuchen,
Spielzeug, und vielen hundert Lichtern geschmückt werden."

"Und dann?" fragte der Tannenbaum und bebte in allen Zweigen.
"Und dann? Was geschieht dann?" "
Ja, mehr haben wir nicht gesehen! Das war unvergleichlich schön!"
"Ob ich wohl bestimmt bin, diesen strahlenden Weg zu betreten?"
jubelte der Tannenbaum.
Das ist noch besser als über das Meer zu ziehen!
Wie leide ich an Sehnsucht!
Wäre es doch Weihnachten!
Nun bin ich hoch und entfaltet wie die andern,
die im vorigen Jahre davongeführt wurden!
Oh, wäre ich erst auf dem Wagen,
wäre ich doch in der warmen Stube mit all der Pracht und Herrlichkeit!
Und dann? ja, dann kommt noch etwas Besseres, noch Schöneres,
warum würden sie mich sonst so schmücken?
Es muß noch etwas Größeres, Herrlicheres kommen!
Aber was?
Oh, ich leide, ich sehne mich, ich weiß selbst nicht, wie mir ist!"

"Freue dich unser!" sagten die Luft und das Sonnenlicht;
"freue dich deiner frischen Jugend im Freien!"
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:03:53 | 显示全部楼层
Aber er freute sich durchaus nicht; er wuchs und wuchs,
Winter und Sommer stand er grün; dunkelgrün stand er da.
Die Leute, die ihn sahen, sagten:
"Das ist ein schöner Baum!"
und zur Weihnachtszeit wurde er von allen zuerst gefällt.
Die Axt hieb tief durch das Mark;
der Baum fiel mit einem Seufzer zu Boden,
er fühlte einen Schmerz, eine Ohnmacht,
er konnte gar nicht an irgendein Glück denken,
er war betrübt, von der Heimat scheiden zu müssen,
von dem Flecke, auf dem er emporgeschossen war;
er wußte ja, daß er die lieben, alten Kameraden,
die kleinen Büsche und Blumen ringsumher nie mehr sehen werde,
ja vielleicht nicht einmal die Vögel.
Die Abreise hatte durchaus nichts Behagliches.

Der Baum kam erst wieder zu sich selbst,
als er im Hofe mit andern Bäumen abgeladen wurde und einen Mann sagen hörte:
"Dieser hier ist prächtig! Wir wollen nur den!"

Nun kamen zwei Diener im vollen Staat
und trugen den Tannenbaum in einen großen, schönen Saal.
Ringsherum an den Wänden hingen Bilder,
und bei dem großen Kachelofen standen große chinesische Vasen mit Löwen auf den Deckeln;
da waren Wiegestühle, seidene Sofas,
große Tische voll von Bilderbüchern und Spielzeug für hundertmal hundert Thaler;
wenigstens sagten das die Kinder.
Der Tannenbaum wurde in ein großes, mit Sand gefülltes Faß gestellt,
aber niemand konnte sehen, daß es ein Faß war,
denn es wurde rundherum mit grünem Zeug behängt
und stand auf einem großen, bunten Teppich.
Oh, wie der Baum bebte!

Was würde da wohl vorgehen? Sowohl die Diener als die Fräulein schmückten ihn.
An einen Zweig hängten sie kleine, aus farbigem Papier ausgeschnittene Netze,
und jedes Netz war mit Zuckerwerk gefüllt.
Vergoldete Apfel und Walnüsse hingen herab,
als wären sie festgewachsen,
und über hundert rote, blaue und weiße kleine Lichter wurden in den Zweigen festgesteckt.
Puppen, die leibhaft wie die Menschen aussahen
- der Baum hatte früher nie solche gesehen -,
schwebten im Grünen,
und hoch oben in der Spitze wurde ein Stern von Flittergold befestigt.
Das war prächtig, ganz außerordentlich prächtig!
"Heute abend", sagten alle, "heute abend wird er strahlen!"
und sie waren außer sich vor Freude.


"Oh" dachte der Baum, "wäre es doch Abend!
Würden nur die Lichter bald angezündet! Und was dann wohl geschieht?
Ob da wohl Bäume aus dem Walde kommen, mich zu sehen?
Ob die Meisen gegen die Fensterscheiben fliegen?
Ob ich hier festwachse und Winter und Sommer geschmückt stehen werde?"

Ja, er wußte gut Bescheid;
aber er hatte ordentlich Borkenschmerzen vor lauter Sehnsucht,
und Borkenschmerzen sind für einen Baum
ebenso schlimm wie Kopfschmerzen für uns andere.

Nun wurden die Lichter angezündet.
Welcher Glanz, welche Pracht!
Der Baum bebte in allen Zweigen dabei,
so daß eins der Lichter das Grüne anbrannte;
es sengte ordentlich.
"Gott bewahre uns!"
schrien die Fräulein und löschten es hastig aus.



Nun durfte der Baum nicht einmal beben.
Oh, das war ein Grauen!
Ihm war bange, etwas von seinem Staate zu verlieren;
er war ganz betäubt von all dem Glanze.
Da gingen beide Flügeltüren auf, und eine Menge Kinder stürzte herein,
als wollten sie den ganzen Baum umwerfen,
die älteren Leute kamen bedächtig nach;
die Kleinen standen ganz stumm, aber nur einen Augenblick,
dann jubelten sie wieder, daß es laut schallte;
sie tanzten um den Baum herum,
und ein Geschenk nach dem andern wurde abgepflückt und verteilt.

"Was machen sie?" dachte der Baum.   
Was soll geschehen?"
Die Lichter brannten gerade bis auf die Zweige herunter,
und je nachdem sie niederbrannten, wurden sie ausgelöscht,
und dann erhielten die Kinder die Erlaubnis, den Baum zu plündern.
Sie stürzten auf ihn zu, daß es in allen Zweigen knackte;
wäre er nicht mit der Spitze und mit dem Goldstern an der Decke festgemacht gewesen,
so wäre er umgefallen.

Die Kinder tanzten mit ihrem prächtigen Spielzeug herum,
niemand sah nach dem Baume, ausgenommen das alte Kindermädchen,
das zwischen die Zweige blickte; aber es geschah nur, um zu sehen,
ob nicht noch eine Feige oder ein Apfel vergessen sei.

"Eine Geschichte, eine Geschichte!"
riefen die Kinder und zogen einen kleinen, dicken Mann gegen den Baum hin,
und er setzte sich gerade unter ihn,
"denn so sind wir im Grünen", sagte er,
"und der Baum kann besonders Nutzen davon haben, zuzuhören!

Aber ich erzähle nur eine Geschichte.
Wollt ihr die von Ivede- Avede oder die von Klumpe-Dumpe hören,
der die Treppen hinunterfiel und doch erhöht wurde und die Prinzessin bekam?"
"lvede-Avede!" schrien einige, "Klumpe-Dumpe!" schrien andere.
Das war ein Rufen!  

Nur der Tannenbaum schwieg ganz still und dachte:
Komme ich gar nicht mit, werde ich nichts dabei zu tun haben?"
Er hatte ja geleistet, was er sollte.

Der Mann erzählte von Klumpe-Dumpe,
der die Treppen hinunterfiel und doch erhöht wurde und die Prinzessin bekam.
Und die Kinder klatschten in die Hände und riefen:
"Erzähle, erzähle!"
Sie wollten auch die Geschichte von Ivede-Avede hören,
aber sie bekamen nur die von Klumpe-Dumpe..



Der Tannenbaum stand ganz stumm und gedankenvoll,
nie hatten die Vögel im Walde dergleichen erzählt.
Klumpe-Dumpe fiel die Treppen hinunter und bekam doch die Prinzessin!
Ja, ja, so geht es in der Welt zu!" dachte der Tannenbaum und glaubte,
daß es wahr sei, weil ein so netter Mann es erzählt hatte.
"Ja, ja! Vielleicht falle ich auch die Treppe hinunter und bekomme eine Prinzessin!"
Und er freute sich, den nächsten Tag wieder mit Lichtern und Spielzeug,
Gold und Früchten und dem Stern von Flittergold aufgeputzt zu werden.
"Morgen werde ich nicht zittern!" dachte er.
Ich will mich recht aller meiner Herrlichkeit freuen.
Morgen werde ich wieder die Geschichte von Klumpe-Dumpe
und vielleicht auch die von Ivede-Avede hören."

Und der Baum stand die ganze Nacht still und gedankenvoll.
Am Morgen kamen die Diener und das Mädchen herein.

"Nun beginnt der Staat aufs neue!" dachte der Baum;
aber sie schleppten ihn zum Zimmer hinaus, die Treppe hinauf,
auf den Boden und stellten ihn in einen dunklen Winkel, wohin kein Tageslicht schien.
"Was soll das bedeuten?" dachte der Baum.
"Was soll ich hier wohl machen?
Was mag ich hier wohl hören sollen?"
Er lehnte sich gegen die Mauer und dachte und dachte.
Und er hatte Zeit genug, denn es vergingen Tage und Nächte;
niemand kam herauf, und als endlich jemand kam, so geschah es,
um einige große Kasten in den Winkel zu stellen; der Baum stand ganz versteckt,
man mußte glauben, daß er ganz vergessen war.
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:04:39 | 显示全部楼层
"Nun ist es Winter draußen!" dachte der Baum.
Die Erde ist hart und mit Schnee bedeckt,
die Menschen können mich nicht pflanzen;
deshalb soll ich wohl bis zum Frühjahr hier im Schutz stehen!
Wie wohlbedacht ist das! Wie die Menschen doch so gut sind!
Wäre es hier nur nicht so dunkel und schrecklich einsam! Nicht einmal ein kleiner Hase!
Das war doch niedlich da draußen im Walde,
wenn der Schnee lag und der Hase vorbeisprang,
ja selbst als er über mich hinwegsprang; aber damals mochte ich es nicht leiden.
Hier oben ist es doch schrecklich einsam!"

"iep, piep!" sagte da eine kleine Maus und huschte hervor;
und dann kam noch eine kleine.
Sie beschnüffelten den Tannenbaum,
und dann schlüpften sie zwischen seine Zweige.
"Es ist eine greuliche Kälte!" sagten die kleinen Mäuse.
"Sonst ist hier gut sein; nicht wahr, du alter Tannenbaum?"

"Ich bin gar nicht alt!" sagte der Tannenbaum;
"es gibt viele, die weit älter sind denn ich!"
"Woher kommst du?" fragten die Mäuse, "und was weißt du?"
Sie waren gewaltig neugierig.
"Erzähle uns doch von den schönsten Orten auf Erden!
Bist du dort gewesen? Bist du in der Speisekammer gewesen,
wo Käse auf den Brettern liegen und Schinken unter der Decke hängen,
wo man auf Talglicht tanzt, mager hineingeht und fett herauskommt?"

"Das kenne ich nicht", sagte der Baum;
"aber den Wald kenne ich, wo die Sonne scheint und die Vögel singen!"
Und dann erzählte er alles aus seiner Jugend.
Die kleinen Mäuse hatten früher nie dergleichen gehört, sie horchten auf und sagten:
"Wieviel du gesehen hast! Wie glücklich du gewesen bist!"

"Ich?" sagte der Tannenbaum und dachte über das, was er selbst erzählte, nach.
"Ja, es waren im Grunde ganz fröhliche Zeiten!"
Aber dann erzählte er vom Weihnachtsabend,
wo er mit Zuckerwerk und Lichtern geschmückt war.

"Oh", sagten die kleinen Mäuse,
"wie glücklich du gewesen bist, du alter Tannenbaum!"
"Ich bin gar nicht alt!" sagte der Baum;
"erst in diesem Winter bin ich aus dem Walde gekommen!
Ich bin in meinem allerbesten Alter, ich bin nur so aufgeschossen."



"Wie schön du erzählst!" sagten die kleinen Mäuse,
und in der nächsten Nacht kamen sie mit vier anderen kleinen Mäusen,
die den Baum erzählen hören sollten, und je mehr er erzählte,
desto deutlicher erinnerte er sich selbst an alles und dachte:
Es waren doch ganz fröhliche Zeiten!
Aber sie können wiederkommen, können wiederkommen!
Klumpe-Dumpe fiel die Treppe hinunter und bekam doch die Prinzessin;
vielleicht kann ich auch eine Prinzessin bekommen."
Und dann dachte der Tannenbaum an eine kleine, niedliche Birke,
die draußen im Walde wuchs;
das war für den Tannenbaum eine wirkliche, schöne Prinzessin.

"Wer ist Klumpe-Dumpe?" fragten die kleinen Mäuse.
Da erzählte der Tannenbaum das ganze Märchen,
er konnte sich jedes einzelnen Wortes entsinnen;
die kleinen Mäuse sprangen aus reiner Freude bis an die Spitze des Baumes.
In der folgenden Nacht kamen weit mehr Mäuse und am Sonntage sogar zwei Ratten,
aber die meinten, die Geschichte sei nicht hübsch, und das betrübte die kleinen Mäuse,
denn nun hielten sie auch weniger davon.

"Wissen Sie nur die eine Geschichte?" fragten die Ratten.
"Nur die eine", antwortete der Baum;
"die hörte ich an meinem glücklichsten Abend,
aber damals dachte ich nicht daran, wie glücklich ich war."
"Das ist eine höchst jämmerliche Geschichte!
Kennen Sie keine von Speck und Talglicht? Keine Speisekammergeschichte?"
"Nein!" sagte der Baum." "Ja, dann danken wir dafür!"
erwiderten die Ratten und gingen zu den Ihrigen zurück.

Die kleinen Mäuse blieben zuletzt auch weg, und da seufzte der Baum:
"Es war doch ganz hübsch, als sie um mich herumsaßen,
die beweglichen kleinen Mäuse, und zuhörten, wie ich erzählte!
Nun ist auch das vorbei!
Aber ich werde gerne daran denken,
wenn ich wieder hervorgenommen werde."

Aber wann geschah das?
Ja, es war eines Morgens,
da kamen Leute und wirtschafteten auf dem Boden;
die Kasten wurden weggesetzt,
der Baum wurde hervorgezogen;
sie warfen ihn freilich ziemlich hart gegen den Fußboden,
aber ein Diener schleppte ihn gleich nach der Treppe hin,
wo der Tag leuchtete.

"Nun beginnt das Leben wieder!" dachte der Baum;
er fühlte die frische Luft, die ersten Sonnenstrahlen,
und nun war er draußen im Hofe.
Alles ging geschwind, der Baum vergaß völlig, sich selbst zu betrachten,
da war so vieles ringsumher zu sehen.
Der Hof stieß an einen Garten, und alles blühte darin;
die Rosen hingen frisch und duftend über das kleine Gitter hinaus,
die Lindenbäume blühten,
und die Schwalben flogen umher und sagten:
"Quirrevirrevit, mein Mann ist kommen!"
Aber es war nicht der Tannenbaum, den sie meinten.



"Nun werde ich leben!" jubelte der und breitete seine Zweige weit aus;
aber ach, die waren alle vertrocknet und gelb;
und er lag da zwischen Unkraut und Nesseln.
Der Stern von Goldpapier saß noch oben in der Spitze
und glänzte im hellen Sonnenschein.

Im Hofe selbst spielten ein paar der munteren Kinder,
die zur Weihnachtszeit den Baum umtanzt hatten und so froh über ihn gewesen waren.
Eins der kleinsten lief hin und riß den Goldstern ab.
"Sieh, was da noch an dem häßlichen, alten Tannenbaum sitzt!"
sagte es und trat auf die Zweige, so daß sie unter seinen Stiefeln knackten.

Der Baum sah auf all die Blumenpracht und Frische im Garten,
er betrachtete sich selbst und wünschte,
daß er in seinem dunklen Winkel auf dem Boden geblieben wäre;
er gedachte seiner frischen Jugend im Walde,
des lustigen Weihnachtsabends und der kleinen Mäuse,
die so munter die Geschichte von Klumpe- Dumpe angehört hatten.

"Vorbei, vorbei!" sagte der arme Baum..
"Hätte ich mich doch gefreut, als ich es noch konnte! Vorbei, vorbei!"

Der Diener kam und hieb den Baum in kleine Stücke, ein ganzes Bund lag da;
hell flackerte es auf unter dem großen Braukessel.
Der Baum seufzte tief, und jeder Seufzer war einem kleinen Schusse gleich;
deshalb liefen die Kinder, die da spielten, herbei
und setzten sich vor das Feuer, blickten hinein und riefen: "iff, paff!".

Aber bei jedem Knalle, der ein tiefer Seufzer war,
dachte der Baum an einen Sommerabend im Walde
oder an eine Winternacht da draußen,
wenn die Sterne funkelten;
er dachte an den Weihnachtsabend und an Klumpe-Dumpe,
das einzige Märchen, das er gehört hatte und zu erzählen wußte
- und dann war der Baum verbrannt.

Die Knaben spielten im Garten, und der kleinste hatte den Goldstern auf der Brust,
den der Baum an seinem glücklichsten Abend getragen hatte.
Nun war der vorbei,
und mit dem Baum war es vorbei
und mit der Geschichte auch;
vorbei,  
vorbei.
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:12:42 | 显示全部楼层
外边的大树林里长着一株非常可爱的小枞树。它生长的地点很好,能得到太阳光和充分
的新鲜空气,周围还有许多大朋友——松树和别的枞树。不过这株小枞树急着要长大,它一
点也不理睬温暖的太阳和新鲜的空气。当农家的小孩子出来找草莓和覆盆子、走来走去、闲
散地聊天的时候,它也不理会他们。有时他们带着满钵子的、或用草穿起来的长串的莓子到
来。他们坐在小枞树旁边,说:“嗨,这个小东西是多么可爱啊!”而这株树一点也不愿意
听这话。
    一年以后它长了一节;再过一年它又长了一节。因此你只要看枞树有多少节,就知道它
长了多少年。
    “啊,我希望我像别的树一样,是一株大树!”小枞树叹了一口气说,“那么我就可以
把我的枝丫向四周伸展开来,我的头顶就可以看看这个广大的世界!那么鸟儿就可以在我的
枝上做窠;当风吹起来的时候,我就可以像别的树一样,像煞有介事地点点头了。”
    它对于太阳、鸟雀,对于在早晨和晚间飘过去的红云,一点也不感到兴趣。
    现在是冬天了,四周的积雪发出白亮的光。有时一只兔子跑过来,在小枞树身上跳过
去。……啊!这才叫它生气呢!
    不过两个冬天又过去了。当第三个冬天到来的时候,小枞树已经长得很大了,兔子只好
绕着它走过去。
    啊!生长,生长,长成为大树,然后变老,只有这才是世界上最快乐的事情!小枞树这
样想。
    在冬天,伐木人照例到来了,砍下几株最大的树。这类事情每年总有一次。这株年轻的
枞树现在已经长得相当大了;它有点颤抖起来,因为那些堂皇的大树轰然一声倒到地上来
了。它们的枝子被砍掉,全身溜光,又长又瘦——人们简直没有办法认出它们来,但是它们
被装上车子,被马儿拉出树林。
    它们到什么地方去了呢?它们会变成什么呢?
    在春天,当燕子和鹳鸟飞来的时候,枞树就问它们:“你们知道人们把它们拖到什么地
方去了吗?你们碰到过它们没有?”
    燕子什么也不知道。不过鹳鸟很像在想一件事情,连连点着头,说:“是的,我想是
的!当我从埃及飞出来的时候,我碰到过许多新船。这些船上有许多美丽的桅杆;我想它们
就是那些树。它们发出枞树的气味。我看见过许多次;它们昂着头!它们昂着头。”
    “啊,我多么希望我也能长大得足够在大海上航行!海究竟是怎样的呢?它是什么样儿
的呢?”
    “嗨,要解释起来,那可是不简单!”鹳鸟说着便走开了。
    “享受你的青春吧,”太阳光说,“享受你蓬勃的生长,享受你身体里新鲜的生命力
吧!”
    风儿吻着这株树,露珠在它身上滴着眼泪。但是这株树一点也不懂得这些事情。
    当圣诞节到来的时候,有许多很年轻的树被砍掉了①。有的既不像枞树那样老,也不像
它那样大,更不像它那样性急,老想跑开。这些年轻的树儿正是一些最美丽的树儿,所以它
们都保持住它们的枝叶。它们被装上车子,马儿把它们拉出了树林。
    ----------------
    ①在西方信奉基督教的国家,每年圣诞节时就要弄来一株枞树,竖在堂屋里,树上挂满
小蜡烛和小袋,袋里装一些礼物,在圣诞节那天送给孩子们,象征性地把这当作圣诞老人带
给孩子们的礼物。
    “它们到什么地方去呢?”枞树问。“它们并不比我更大。是的,有一株比我还小得多
呢。为什么它们要保留住枝叶呢?它们被送到什么地方去呢?”
    “我们知道!我们知道!”麻雀唧唧喳喳地说。“我们在城里朝窗玻璃里面瞧过!我们
知道它们到什么地方去!哦!它们要到最富丽堂皇的地方去!我们朝窗子里瞧过。我们看到
它们被放在一个温暖房间的中央,身上装饰着许多最美丽的东西——涂了金的苹果啦,蜂蜜
做的糕饼啦,玩具啦,以及成千成百的蜡烛啦!”
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:13:20 | 显示全部楼层
“后来呢?”枞树问;它所有的枝子都颤动起来了。“后来呢?后来怎样一个结果
呢?”
    “唔,以后的事我们没有看见。不过那是美极了!”
    “也许有一天我也不得不走上这条光荣的大道吧!”枞树高兴地说。“这比在海上航行
要好得多!我真等待得不耐烦了!我唯愿现在就是圣诞节!现在我已经大了,成人了,像去
年被运走的那些树一样!啊,我希望我高高地坐在车子上!我希望我就在那个温暖的房间
里,全身打扮得漂漂亮亮!那么,以后呢?是的,以后更好、更美的事情就会到来,不然他
们为什么要把我打扮得这样漂亮呢?一定会有更伟大、更美丽的事情到来的。不过什么事情
呢?啊,我真痛苦!我真渴望!
    我自己也不知道为什么要这样!”
    “请你跟我们一道享受你的生活吧!”空气和太阳光说。
    “请你在自由中享受你新鲜的青春吧!”
    不过枞树什么也不能享受。它一直在生长,生长。在冬天和夏天,它老是立在那儿,发
绿——荫深的绿。看到过它的人说:“这是一株美丽的树!”到了圣诞节的时候,它是最先
被砍掉了的一株。斧头深深地砍进树心里去,于是它叹了一口气就倒到地上来了:它感到一
种痛楚,一阵昏厥,它完全想不起什么快乐。离开自己的家,离开自己根生土长的这块地
方,究竟是很悲惨的。它知道自己将永远也见不到那些亲爱的老朋友,周围那些小灌木林和
花丛了——也许连鸟儿也不会再见到呢,别离真不是什么愉快的事情。
    当这树跟许多别的树在院子里一齐被卸下来的时候,它才清醒过来。它听到一个人说:
“这是一株很好看的树儿;我们只要这一株!”
    两位穿得很整齐的仆人走来了,把这枞树抬到一间漂亮的大客厅里去。四边墙上挂着许
多画像,在一个大瓷砖砌的火炉旁边立着高大的中国花瓶——盖子上雕塑着狮子。这儿还有
摇椅、绸沙发、堆满了画册的大桌子和价值几千几万元的玩具——至少小孩子们是这样讲
的。枞树被放进装满了沙子的大盆里。不过谁也不知道这是一个盆,因为它外面围着一层
布,并且立在一张宽大的杂色地毯上。啊,枞树抖得多厉害啊!现在会有什么事情发生呢?
仆人和小姐们都来打扮它。他们把花纸剪的小网袋挂在它的枝子上,每个小网袋里都装满了
糖果;涂成金色的苹果和胡桃核也挂在上面,好像它们原来就是生长在上面似的。此外,枝
子上还安有一百多根红色、白色和蓝色的小蜡烛。跟活人一模一样的玩偶在树叶间荡来荡
去,枞树从来没有看到过这种东西。树顶上还安有一颗银纸做的星星。这真是漂亮,分外地
漂亮。
    “今晚,”大家说,“今晚它将要放出光明。”
    “啊,”枞树想,“我希望现在就已经是夜晚了!啊,我希望蜡烛马上点起来!还有什
么会到来呢?也许树林里的树儿会出来看我吧?麻雀会在窗玻璃面前飞过吧?也许我会在这
儿生下根来,在夏天和冬天都有这样的打扮吧?”
    是的,它所知道的就只这些。它的不安使它得到一种经常皮痛的毛病,而这种皮痛病,
对于树说来,其糟糕的程度比得上我们的头痛。
    最后,蜡烛亮起来了。多么光辉,多么华丽啊!枞树的每根枝子都在发抖,弄得一根蜡
烛烧着了一根小绿枝。这才真叫它痛呢。
    “愿上帝保佑我们!”年轻的姑娘们都叫起来。她们急忙把火灭掉了。
    枞树现在可不敢再发抖了。啊,这真是可怕呀!它非常害怕失掉任何一件装饰品,它们
射出的光辉把它弄得头昏目眩。现在那两扇门推开了,许多小孩子涌进来,好像他们要把整
个的树都弄倒似的。年纪大的人镇定地跟着他们走进来。这些小家伙站着,保持肃静。不过
这只有一分钟的光景。接着他们就欢呼起来,弄出一片乱糟糟的声音。他们围着这株树跳
舞,同时把挂在它上面的礼物一件接一件地取走了。
    “他们打算怎么办呢?”枞树想。“有什么事情会发生呢?”
    蜡烛烧到枝子上来了。当它们快要烧完的时候,它们便被扑灭了,这时孩子们便得到准
许来掳掠这株树。啊!他们向它冲过来,所有的枝丫都发出折裂声。要不是树顶和顶上的一
颗金星被系到天花板上,恐怕它早就倒下来了。
    孩子们拿起美丽的玩具在周围跳舞。谁也不想再看这株树了,只有那位老保姆在树枝间
东张西望了一下,而她只不过想知道是不是还有枣子或苹果没有被拿走。
    “讲一个故事!讲一个故事!”孩子们嘟囔着,同时把一位小胖子拖到树这边来。他坐
在树底下——“因为这样我们就算是在绿树林里面了,”他说。“树儿听听我的故事也是很
好的。不过我只能讲一个故事。你们喜欢听关于依维德·亚维德的故事呢,还是听关于那位
滚下了楼梯、但是却坐上了王位、得到了公主的泥巴球①呢?”
    ①原文是Klumpe-dumpe,照字面直译就是“滚着的泥块”。
    “讲依维德·亚维德的故事!”有几个孩子喊着。“讲泥巴球的故事!”另外几个孩子
喊着。这时闹声和叫声混做一团。
    只有枞树默默地不说一句话。它在想:“我不能参加进来吗?我不能做一点事儿吗?”
不过它已经参加了进来,它应该做的事已经做了。
    胖子讲着泥巴球的故事——“他滚下楼梯,又坐上了王位,并且得到了公主。”孩子们
都拍着手!叫道:“讲下去吧!讲下去吧!”因为他们想听依维德·亚维德的故事,但是他
们却只听到了泥巴球的故事。枞树立着一声不响,只是沉思着。树林里的鸟儿从来没有讲过
这样的故事。泥巴球滚下了楼梯,结果仍然得到了公主!“是的,世界上的事情就是这
样!”枞树想,并且以为这完全是真的,因为讲这故事的人是那么一位可爱的人物。“是
的,是的,谁能知道呢?可能我有一天也会滚下楼梯,结果却得到一位公主!”于是它很愉
快地盼望在第二天晚上又被打扮一番,戴上蜡烛、玩具、金纸和水果。
    “明天我决不再颤动了!”它想。“我将要尽情为我华丽的外表而得意。明天我将要再
听泥巴球的故事,可能还听到依维德·亚维德的故事呢。”
    于是枞树一声不响,想了一整夜。
    早晨,仆人和保姆都进来了。
    “现在我又要漂亮起来了!”枞树想。不过他们把它拖出屋子,沿着楼梯一直拖到顶楼
上去。他们把它放在一个黑暗
    的角落里,这儿没有一点阳光可以射进来。
    “这是什么意思?”枞树想。“我在这儿干吗呢?我在这儿能听到什么东西呢?”
    它靠墙站着,思索起来。它现在有的是时间思索;白天和晚间在不停地过去,谁也不来
看它。最后有一个人到来,但是他的目的只不过是要搬几个空箱子放在墙角里罢了。枞树完
全被挡住了,人们也似乎把它忘记得一干二净了。
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:14:11 | 显示全部楼层
“现在外边是冬天了!”枞树想。“土地是硬的,盖上了雪花,人们也不能把我栽下
了;因此我才在这儿被藏起来,等待春天的到来!人们想得多么周到啊!人类真是善良!我
只希望这儿不是太黑暗、太孤寂得可怕!——连一只小兔子也没有!树林里现在一定是很愉
快的地方,雪落得很厚,兔子在跳来跳去;是的,就是它在我头上跳过去也很好——虽然我
那时不大喜欢这种举动。这儿现在真是寂寞得可怕呀!”
    “吱!吱!”这时一只小耗子说,同时跳出来。不一会儿另外一只小耗子又跳出来了。
它们在枞树身上嗅了一下,于是便钻进枝丫里面去。
    “真是冷得怕人!”两只小耗子说。“否则待在这儿倒是蛮舒服的。老枞树,你说对不
对?”
    “我一点也不老,”枞树说。“比我年纪大的树多着呢!”
    “你是从什么地方来的?”耗子问。“你知道什么东西?”它们现在非常好奇起来。
“请告诉我们一点关于世界上最美的地方的事情吧!你到那儿去过么?你到储藏室去过吗?
那儿的架子上放着许多乳饼,天花板下面挂着许多火腿;那儿,我们在蜡烛上跳舞;那儿,
我们走进去的时候瘦,出来的时候胖。”
    “这个我可不知道,”枞树说。“不过我对于树林很熟悉——那儿太阳照着,鸟儿唱着
歌。”
    于是它讲了一些关于它的少年时代的故事。小耗子们从来没有听过这类事情,它们静听
着,说:
    “嗨,你看到过的东西真多!你曾经是多么幸福啊!”
    “我吗?”枞树说,同时把自己讲过的话想了一下,“是的,那的确是非常幸福的一个
时期!”于是它叙述圣诞节前夕的故事——那时它身上饰满了糖果和蜡烛。
    “啊,”小耗子说,“你曾经是多么幸福啊,你这株老枞树!”
    “我并不老呀!”枞树说。“我不过是今年冬天才离开树林的。我是一个青壮年呀,虽
然此刻我已经不再生长!”
    “你的故事讲得多美啊!”小耗子说。
    第二天夜里,它们带来另外四个小耗子听枞树讲故事。它越讲得多,就越清楚地回忆起
过去的一切。于是它想:“那的确是非常幸福的一个时期!但是它会再回来!它会再回来!
泥巴球滚下了楼梯,结果得到了公主。可能我也会得到一位公主哩!”这时枞树想起了长在
树林里的一株可爱的小赤杨:对于枞树说来,这株赤杨真算得是一位美丽的公主。
    “谁是那位泥巴球?”小耗子问。
    枞树把整个故事讲了一遍,每一个字它都能记得清清楚楚。这些小耗子乐得想在这株树
的顶上翻翻跟头。第二天晚上有更多的小耗子来了,在礼拜天那天,甚至还有两个大老鼠出
现了。不过它们认为这个故事并不好听;小耗子们也觉得很惋惜,因为它们对这故事的兴趣
也淡下来了。
    “你只会讲这个故事么?”大老鼠问。
    “只会这一个!”枞树回答说。“这故事是我在生活中最幸福的一个晚上听到的。那时
我并不觉得我是多么幸福!”
    “这是一个很蹩脚的故事!你不会讲一个关于腊肉和蜡烛的故事么?不会讲一个关于储
藏室的故事么?”
    “不会!”枞树说。
    “那么谢谢你!”大老鼠回答说。于是它们就走开了。
    最后小耗子们也走开了。枞树叹了一口气,说:
    “当这些快乐的小耗子坐在我身旁、听我讲故事的时候,一切倒是蛮好的。现在什么都
完了!不过当人们再把我搬出去的时候,我将要记住什么叫做快乐!”
    不过结果是怎样呢?嗨,有一天早晨人们来收拾这个顶楼:箱子都被挪开了,枞树被拖
出来了——人们粗暴地把它扔到地板上,不过一个佣人马上把它拖到楼梯边去。阳光在这儿
照着。
    “生活现在又可以开始了!”枞树想。
    它感觉到新鲜空气和早晨的太阳光。它现在是躺在院子里。一切是过得这样快,枞树也
忘记把自己看一下——周围值得看的东西真是太多了。院子是在一个花园的附近;这儿所有
的花都开了。玫瑰悬在小小的栅栏上,又嫩又香。菩提树也正在开着花。燕子们在飞来飞
去,说“吱尔——微尔——微特!我们的爱人回来了!”不过它们所指的并不是这株枞树。
    “现在我要生活了!”枞树兴高采烈地说,同时把它的枝子展开。但是,唉!这些枝子
都枯了,黄了。它现在是躺在一个生满了荆棘和荒草的墙角边。银纸做的星星还挂在它的顶
上,而且还在明朗的太阳光中发亮呢。
    院子里有几个快乐的小孩子在玩耍。他们在圣诞节的时候,曾绕着这树跳过舞,和它在
一块高兴过。最年轻的一个小孩子跑过来,摘下一颗金星。
    “你们看,这株奇丑的老枞树身上挂着什么东西!”这孩子说。他用靴子踩着枝子,直
到枝子发出断裂声。
    枞树把花园里盛开的花和华丽的景色望了一眼,又把自己看了一下,它希望自己现在仍
然待在顶楼的一个黑暗的角落里。它想起了自己在树林里新鲜的青春时代,想起了那快乐的
圣诞节前夕,想起了那些高兴地听着它讲关于泥巴球的故事的小耗子们。
    “完了!完了!”可怜的枞树说。“当我能够快乐的时候,我应该快乐一下才对!完
了!完了!”
    佣人走来了,把这株树砍成碎片。它成了一大捆柴,它在一个大酒锅底下熊熊地燃着。
它深深地叹着气;每一个叹息声就像一个小小的枪声。在那儿玩耍着的小孩子们跑过来,坐
在火边,朝它里面望,同时叫着:“烧呀!烧呀!”每一个爆裂声是一个深深的叹息。在它
发出每一声叹息的时候,它就回想起了在树林里的夏天,和星星照耀着的冬夜;它回忆起了
圣诞节的前夕和它所听到过的和会讲的唯一的故事——泥巴球的故事。这时候枞树已经全被
烧成灰了。
    孩子们都在院子里玩耍。最小的那个孩子把这树曾经在它最幸福的一个晚上所戴过的那
颗金星挂在自己的胸前。现在一切都完了,枞树的生命也完了,这故事也完了;完了!完
了!——一切故事都是这样。
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:22:24 | 显示全部楼层

[文章] 安徒生--拇指女孩(Däumelinchen)

Hans Christian Andersen
Däumelinchen
Es war einmal eine Frau, die sich sehr nach einem kleinen Kinde sehnte, aber sie wußte nicht, woher sie es nehmen sollte. Da ging sie zu einer alten Hexe und sagte zu ihr: »Ich möchte herzlich gern ein kleines Kind haben, willst du mir nicht sagen, woher ich das bekommen kann?«
»Ja, damit wollen wir schon fertig werden!« sagte die Hexe. »Da hast du ein Gerstenkorn; das ist gar nicht von der Art, wie sie auf dem Felde des Landmanns wachsen oder wie sie die Hühner zu fressen bekommen; lege das in einen Blumentopf, so wirst du etwas zu sehen bekommen!«

»Ich danke dir!« sagte die Frau und gab der Hexe fünf Groschen, ging dann nach Hause, pflanzte das Gerstenkorn, und sogleich wuchs da eine herrliche, große Blume; sie sah aus wie eine Tulpe, aber die Blätter schlossen sich fest zusammen, gerade als ob sie noch in der Knospe wären.

»Das ist eine niedliche Blume!« sagte die Frau und küßte sie auf die roten und gelben Blätter, aber gerade wie sie darauf küßte, öffnete sich die Blume mit einem Knall. Es war eine wirkliche Tulpe, wie man nun sehen konnte, aber mitten in der Blume saß auf dem grünen Samengriffel ein ganz kleines Mädchen, fein und niedlich, es war nicht über einen Daumen breit und lang, deswegen wurde es Däumelinchen genannt.

Eine niedliche, lackierte Walnußschale bekam Däumelinchen zur Wiege, Veilchenblätter waren ihre Matratze und ein Rosenblatt ihr Deckbett. Da schlief sie bei Nacht, aber am Tage spielte sie auf dem Tisch, wo die Frau einen Teller hingestellt, um den sie einen ganzen Kranz von Blumen gelegt hatte, deren Stengel im Wasser standen. Hier schwamm ein großes Tulpenblatt, und auf diesem konnte Däumelinchen sitzen und von der einen Seite des Tellers nach der anderen fahren; sie hatte zwei weiße Pferdehaare zum Rudern. Das sah ganz allerliebst aus. Sie konnte auch singen, und so fein und niedlich, wie man es nie gehört hatte.

Einmal nachts, als sie in ihrem schönen Bette lag, kam eine Kröte durch eine zerbrochene Scheibe des Fensters hereingehüpft. Die Kröte war häßlich, groß und naß, sie hüpfte gerade auf den Tisch herunter, auf dem Däumelinchen lag und unter dem roten Rosenblatt schlief.

»Das wäre eine schöne Frau für meinen Sohn!« sagte die Kröte, und da nahm sie die Walnußschale, worin Däumelinchen schlief, und hüpfte mit ihr durch die zerbrochene Scheibe fort, in den Garten hinunter.

Da floß ein großer, breiter Fluß; aber gerade am Ufer war es sumpfig und morastig; hier wohnte die Kröte mit ihrem Sohne. Hu, der war häßlich und garstig und glich ganz seiner Mutter. »Koax, koax, brekkerekekex!« Das war alles, was er sagen konnte, als er das niedliche kleine Mädchen in der Walnußschale erblickte.

»Sprich nicht so laut, denn sonst erwacht sie!« sagte die alte Kröte. »Sie könnte uns noch entlaufen, denn sie ist so leicht wie ein Schwanenflaum! Wir wollen sie auf eins der breiten Seerosenblätter in den Fluß hinaussetzen, das ist für sie, die so leicht und klein ist, gerade wie eine Insel; da kann sie nicht davonlaufen, während wir die Staatsstube unten unter dem Morast, wo ihr wohnen und hausen sollt, instand setzen.«

Draußen in dem Flusse wuchsen viele Seerosen mit den breiten, grünen Blättern, die aussehen, als schwämmen sie oben auf dem Wasser. Das am weitesten hinausliegende Blatt war auch das allergrößte; dahin schwamm die alte Kröte und setzte die Walnußschale mit Däumelinchen darauf.

Das kleine Wesen erwachte frühmorgens, und da es sah, wo es war, fing es recht bitterlich an zu weinen; denn es war Wasser zu allen Seiten des großen, grünen Blattes, und es konnte gar nicht an Land kommen.

Die alte Kröte saß unten im Morast und putzte ihre Stube mit Schilf und gelben Blumen aus - es sollte da recht hübsch für die neue Schwiegertochter werden. Dann schwamm sie mit dem häßlichen Sohne zu dem Blatte, wo Däumelinchen stand. Sie wollten ihr hübsches Bett holen, das sollte in das Brautgemach gestellt werden, bevor sie es selbst betrat. Die alte Kröte verneigte sich tief im Wasser vor ihr und sagte: »Hier siehst du meinen Sohn; er wird dein Mann sein, und ihr werdet recht prächtig unten im Morast wohnen!«

»Koax, koax, brekkerekekex!« war alles, was der Sohn sagen konnte.

Dann nahmen sie das niedliche, kleine Bett und schwammen damit fort; aber Däumelinchen saß ganz allein und weinte auf dem grünen Blatte, denn sie mochte nicht bei der garstigen Kröte wohnen oder ihren häßlichen Sohn zum Manne haben. Die kleinen Fische, die unten im Wasser schwammen, hatten die Kröte wohl gesehen, und sie hatten auch gehört, was sie gesagt hatte; deshalb streckten sie die Köpfe hervor, sie wollten doch das kleine Mädchen sehen. Sie fanden es sehr niedlich und bedauerten, daß es zur häßlichen Kröte hinunter sollte. Nein, das durfte nie geschehen! Sie versammelten sich unten im Wasser rings um den grünen Stengel, der das Blatt hielt, nagten mit den Zähnen den Stiel ab, und da schwamm das Blatt den Fluß hinab mit Däumelinchen davon, weit weg, wo die Kröte sie nicht erreichen konnte.

Däumelinchen segelte an vielen Städten vorbei, und die kleinen Vögel saßen in den Büschen, sahen sie und sangen: »Welch liebliches, kleines Mädchen!« Das Blatt schwamm mit ihr immer weiter und weiter fort; so reiste Däumelinchen außer Landes.

Ein niedlicher, weißer Schmetterling umflatterte sie stets und ließ sich zuletzt auf das Blatt nieder, denn Däumelinchen gefiel ihm. Sie war sehr erfreut; denn nun konnte die Kröte sie nicht erreichen, und es war so schön, wo sie fuhr; die Sonne schien aufs Wasser, das wie lauteres Gold glänzte. Sie nahm ihren Gürtel, band das eine Ende um den Schmetterling, das andere Ende des Bandes befestigte sie am Blatte; das glitt nun viel schneller davon und sie mit, denn sie stand ja darauf.

Da kam ein großer Maikäfer angeflogen, der erblickte sie, schlug augenblicklich seine Klauen um ihren schlanken Leib und flog mit ihr auf einen Baum. Das grüne Blatt schwamm den Fluß hinab und der Schmetterling mit, denn er war an das Blatt gebunden und konnte nicht loskommen.

Wie war das arme Däumelinchen erschrocken, als der Maikäfer mit ihr auf den Baum flog! Aber hauptsächlich war sie des schönen, weißen Schmetterlings wegen betrübt, den sie an das Blatt festgebunden hatte. Wenn er sich nicht befreien konnte, mußte er ja verhungern! Darum kümmerte sich der Maikäfer nicht. Fr setzte sich mit ihr auf das größte grüne Blatt des Baumes, gab ihr das Süße der Blumen zu essen und sagte, daß sie niedlich sei, obgleich sie einem Maikäfer durchaus nicht gleiche. Später kamen alle die anderen Maikäfer, die im Baume wohnten, und besuchten sie; sie betrachteten Däumelinchen, und die Maikäferfräulein rümpften die Fühlhörner und sagten: »Sie hat doch nicht mehr als zwei Beine; das sieht erbärmlich aus.« - »Sie hat keine Fühlhörner!« sagte eine andere. »Sie ist so schlank in der Mitte; pfui, sie sieht wie ein Mensch aus! Wie häßlich sie ist!« sagten alle Maikäferinnen, und doch war Däumelinchen so niedlich. Das erkannte auch der Maikäfer, der sie geraubt hatte, aber als alle anderen sagten, sie sei häßlich, so glaubte er es zuletzt auch und wollte sie gar nicht haben; sie konnte gehen, wohin sie wollte. Sie flogen mit ihr den Baum hinab und setzten sie auf ein Gänseblümchen; da weinte sie, weil sie so häßlich sei, daß die Maikäfer sie nicht haben wollten, und doch war sie das Lieblichste, das man sich denken konnte, so fein und klar wie das schönste Rosenblatt.

Den ganzen Sommer über lebte das arme Däumelinchen ganz allein in dem großen Walde. Sie flocht sich ein Bett aus Grashalmen und hing es unter einem Klettenblatte auf, so war sie vor dem Regen geschätzt, sie pflückte das Süße der Blumen zur Speise und trank vom Tau, der jeden Morgen auf den Blättern lag. So vergingen Sommer und Herbst. Aber nun kam der Winter, der kalte, lange Winter. Alle Vögel, die so schön vor ihr gesungen hatten, flogen davon, Bäume und Blumen verdorrten; das große Klettenblatt, unter dem sie gewohnt hatte, schrumpfte zusammen, und es blieb nichts als ein gelber, verwelkter Stengel zurück. Däumelinchen fror schrecklich, denn ihre Kleider waren entzwei, und sie war selbst so fein und klein, sie mußte erfrieren. Es fing an zu schneien, und jede Schneeflocke, die auf sie fiel, war, als wenn man auf uns eine ganze Schaufel voll wirft, denn wir sind groß, und sie war nur einen halben Finger lang. Da hüllte sie sich in ein verdorrtes Blatt ein, aber das wollte nicht wärmen; sie zitterte vor Kälte.
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:23:20 | 显示全部楼层
Dicht vor dem Walde, wohin sie nun gekommen war, lag ein großes Kornfeld. Das Korn war schon lange abgeschnitten, nur die nackten, trockenen Stoppeln standen aus der gefrorenen Erde hervor. Sie waren gerade wie ein ganzer Wald für sie zu durchwandern, und sie zitterte vor Kälte! Da gelangte sie vor die Tür der Feldmaus, die ein kleines Loch unter den Kornstoppeln hatte. Da wohnte die Feldmaus warm und gut, hatte die ganze Stube voll Korn, eine herrliche Küche und Speisekammer. Das arme Däumelinchen stellte sich in die Tür, gerade wie jedes andere arme Bettelmädchen, und bat um ein kleines Stück von einem Gerstenkorn, denn sie hatte seit zwei Tagen nicht das mindeste zu essen gehabt.

»Du kleines Wesen!« sagte die Feldmaus, denn im Grunde war es eine gute alte Feldmaus, »komm herein in meine warme Stube und iß mit mir!«

Da ihr nun Däumelinchen gefiel, sagte sie: »Du kannst den Winter über bei mir bleiben, aber du mußt meine Stube sauber und rein halten und mir Geschichten erzählen, denn die liebe ich sehr.« Däumelinchen tat, was die gute alte Feldmaus verlangte, und hatte es über die lange Winterzeit hinweg außerordentlich gut.

»Nun werden wir bald Besuch erhalten!« sagte die Feldmaus. »Mein Nachbar pflegt mich wöchentlich einmal zu besuchen. Er steht sich noch besser als ich, hat große Säle und trägt einen schönen, schwarzen Samtpelz! Wenn du den zum Manne bekommen könntest, so wärest du gut versorgt; aber er kann nicht sehen. Du mußt ihm, wenn er unser Gast ist, die niedlichsten Geschichten erzählen, die du weißt!«

Aber darum kümmerte sich Däumelinchen nicht, sie mochte den Nachbar gar nicht haben, denn er war ein Maulwurf.

Er kam und stattete den Besuch in seinem schwarzen Samtpelz ab. Er sei reich und gelehrt, sägte die Feldmaus; seine Wohnung war auch zwanzigmal größer als die der Feldmaus. Gelehrsamkeit besaß er, aber die Sonne und die schönen Blumen mochte er gar nicht leiden, von beiden sprach er schlecht, denn er hatte sie noch nie gesehen.

Däumelinchen mußte singen, und sie sang:
»Maikäfer flieg!«
und: »Wer will unter die Soldaten«.

Da wurde der Maulwurf der schönen Stimme wegen in sie verliebt, aber er sagte nichts, er war ein besonnener Mann.

Er hatte sich vor kurzem einen langen Gang durch die Erde von seinem bis zu ihrem Hause gegraben; in diesem erhielten die Feldmaus und Däumelinchen die Erlaubnis, zu spazieren, soviel sie wollten. Aber er bat sie, sich nicht vor dem toten Vogel zu fürchten, der in dem Gange liege. Es war ein ganzer Vogel mit Federn und Schnabel, der sicher erst kürzlich gestorben und nun begraben war, gerade da, wo er seinen Gang gemacht hatte.

Der Maulwurf nahm nun ein Stück faules Holz ins Maul, denn das schimmert ja wie Feuer im Dunkeln, ging voran und leuchtete ihnen in dem langen, dunklen Gange. Als sie dahin kamen, wo der tote Vogel lag, stemmte der Maulwurf seine breite Nase gegen die Decke und stieß die Erde auf, so daß es ein großes Loch gab und das Licht hindurchscheinen konnte. Mitten auf dem Fußboden lag eine tote Schwalbe, die schönen Flügel fest an die Seite gedrückt, die Füße und den Kopf unter die Federn gezogen; der arme Vogel war sicher vor Kälte gestorben. Das tat Däumelinchen leid, sie hielt viel von allen kleinen Vögeln, sie hatten ja den ganzen Sommer so schön vor ihr gesungen und gezwitschert. Aber der Maulwurf stieß ihn mit seinen kurzen Beinen und sagte: »Nun pfeift er nicht mehr! Es muß doch erbärmlich sein, als kleiner Vogel geboren zu werden! Gott sei Dank, daß keins von meinen Kindern das wird; ein solcher Vogel hat ja außer seinem Quivit nichts und muß im Winter verhungern!«

»Ja, das mögt Ihr als vernünftiger Mann wohl sagen«, erwiderte die Feldmaus. »Was hat der Vogel für all sein Quivit, wenn der Winter kommt? Er muß hungern und frieren; doch das soll wohl ganz besonders vornehm sein!«

Däumelinchen sagte gar nichts; aber als die beiden andern dem Vogel den Rücken wandten, neigte sie sich herab, schob die Federn beiseite, die den Kopf bedeckten, und küßte ihn auf die geschlossenen Augen.

'Vielleicht war er es, der so hübsch vor mir im Sommer sang', dachte sie. 'Wieviel Freude hat er mir nicht gemacht, der liebe, schöne Vogel'

Der Maulwurf stopfte nun das Loch zu, durch das der Tag hereinschien, und begleitete dann die Damen nach Hause. Aber nachts konnte Däumelinchen gar nicht schlafen. Da stand sie von ihrem Bette auf und flocht von Heu einen großen, schönen Teppich. Den trug sie zu dem Vogel, breitete ihn über ihn und legte weiche Baumwolle, die sie in der Stube der Feldmaus gefunden hatte, an seine Seiten, damit er in der kalten Erde warm liegen möge.

»Lebe wohl, du schöner, kleiner Vogel!« sagte sie. »Lebe wohl und habe Dank für deinen herrlichen Gesang im Sommer, als alle Bäume grün waren und die Sonne warm auf uns herabschien!« Dann legte sie ihr Haupt an des Vogels Brust, erschrak aber zugleich, denn es war gerade, als ob drinnen etwas klopfte. Das war des Vogels Herz. Der Vogel war nicht tot, er lag nur betäubt da, war nun erwärmt worden und bekam wieder Leben.
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:24:26 | 显示全部楼层
Im Herbst fliegen alle Schwalben nach den warmen Ländern fort; aber ist da eine, die sich verspätet, so friert sie so, daß sie wie tot niederfällt und liegen bleibt, wo sie hinfällt. Und der kalte Schnee bedeckt sie.

Däumelinchen zitterte heftig, so war sie erschrocken, denn der Vogel war ja groß, sehr groß gegen sie; aber sie faßte doch Mut, legte die Baumwolle dichter um die arme Schwalbe und holte ein Krauseminzeblatt, das sie selbst zum Deckblatt gehabt hatte, und legte es ganz behutsam über den Kopf des Vogels.

In der nächsten Nacht schlich sie sich wieder zu ihm, und da war er nun lebendig, aber ganz matt. Er konnte nur einen Augenblick seine Augen öffnen und Däumelinchen ansehen, die mit einem Stück faulen Holzes in der Hand, denn eine andere Laterne hatte sie nicht, vor ihm stand.

»Ich danke dir, du niedliches, kleines Kind!« sagte die kranke Schwalbe zu ihr. »Ich bin herrlich erwärmt worden; bald erhalte ich meine Kräfte zurück und kann dann wieder draußen in dem warmen Sonnenschein herumfliegen!«

»Oh«, sagte Däumelinchen, »es ist kalt draußen, es schneit und friert! Bleib in deinem warmen Bette, ich werde dich schon pflegen!«

Dann brachte sie der Schwalbe Wasser in einem Blumenblatt, und diese trank und erzählte ihr, wie sie ihren einen Flügel an einem Dornbusch gerissen und deshalb nicht so schnell habe fliegen können wie die andern Schwalben, die fortgezogen seien, weit fort nach den warmen Ländern. So sei sie zuletzt zur Erde gef allen. Mehr wußte sie nicht, und auch nicht, wie sie hierhergekommen war.

Den ganzen Winter blieb sie nun da unten, Däumelinchen pflegte sie und hatte sie lieb, weder der Maulwurf noch die Feldmaus erfuhren etwas davon, denn sie mochten die arme Schwalbe nicht leiden.

Sobald das Frühjahr kam und die Sonne die Erde erwärmte, sagte die Schwalbe Däumelinchen, die das Loch öffnete, das der Maulwurf oben gemacht hatte, Lebewohl. Die Sonne schien herrlich zu ihnen herein, und die Schwalbe fragte, ob sie mitkommen wolle, sie könnte auf ihrem Rücken sitzen, sie wollten weit in den grünen Wald hineinfliegen. Aber Däumelinchen wußte, daß es die alte Feldmaus betrüben würde, wenn sie sie verließ.

»Nein, ich kann nicht!« sagte Däumelinchen.

»Lebe wohl, lebe wohl, du gutes, niedliches Mädchen!« sagte die Schwalbe und flog hinaus in den Sonnenschein. Däumelinchen sah ihr nach, und das Wasser trat ihr in die Augen, denn sie war der armen Schwalbe von Herzen gut.

»Quivit, quivit!« sang der Vogel und flog in den grünen Wald. Däumelinchen war recht betrübt. Sie erhielt gar keine Erlaubnis, in den warmen Sonnenschein hinauszugehen. Das Korn, das auf dem Felde über dem Hause der Feldmaus gesät war, wuchs auch hoch in die Luft empor; das war ein ganz dichter Wald für das arme, kleine Mädchen.

»Nun sollst du im Sommer deine Aussteuer nähen!« sagte die Feldmaus zu ihr; denn der Nachbar, der langweilige Maulwurf in dem schwarzen Samtpelze, hatte um sie gefreit. »Du mußt sowohl Wollen- wie Leinenzeug haben, denn es darf dir an nichts fehlen, wenn du des Maulwurfs Frau wirst!«

Däumelinchen mußte auf der Spindel spinnen, und die Feldmaus mietete vier Raupen, die Tag und Nacht für sie webten. Jeden Abend besuchte sie der Maulwurf und sprach dann immer davon, daß, wenn der Sommer zu Ende gehe, die Sonne lange nicht so warm scheinen werde, sie brenne da jetzt die Erde fest wie einen Stein; ja, wenn der Sommer vorbei sei, dann wolle er mit Däumelinchen Hochzeit halten. Aber sie war gar nicht erfreut darüber, denn sie mochte den langweiligen Maulwurf nicht leiden. jeden Morgen, wenn die Sonne aufging, und jeden Abend, wenn sie unterging, stahl sie sich zur Tür hinaus, und wenn dann der Wind die Kornähren trennte, so daß sie den blauen Himmel erblicken konnte, dachte sie daran, wie hell und schön es hier draußen sei, und wünschte sehnlichste die liebe Schwalbe wiederzusehen.

Aber die kam nicht wieder; sie war gewiß weit weg in den schönen grünen Wald gezogen.

Als es nun Herbst wurde, hatte Däumelinchen ihre ganze Aussteuer fertig.

»In vier Wochen sollst du Hochzeit halten!« sagte die Feldmaus. Aber Däumelinchen weinte und sagte, sie wolle den langweiligen Maulwurf nicht haben.

»Schnickschnack!« sagte die Feldmaus. »Werde nicht widerspenstig, denn sonst werde ich dich mit meinen weißen Zähnen beißen! Es ist ja ein schöner Mann, den du bekommst, und das darfst du nicht vergessen. Die Königin selbst hat keinen solchen schwarzen Samtpelz! Er hat Küche und Keller voll. Danke du Gott für ihn!«

Nun sollten sie Hochzeit haben. Der Maulwurf war schon gekommen, Däumelinchen zu holen; sie sollte bei ihm wohnen, tief unter der Erde, nie an die warme Sonne herauskommen, denn die mochte er nicht leiden. Das arme Kind war sehr betrübt; sie sollte nun der schönen Sonne Lebewohl sagen, die sie doch bei der Feldmaus hatte von der Türe aus sehen dürfen.

"Lebe wohl, du helle Sonne!" sagte sie, streckte die Arme hoch empor und ging auch eine kleine Strecke weiter vor dem Hause der Feldmaus; denn nun war das Korn geerntet, und hier standen nur die trockenen Stoppeln. »Lebe wohl, lebe wohl!« sagte sie und schlang ihre Arme um eine kleine rote Blume, die da stand. »Grüße die kleine Schwalbe von mir, wenn du sie zu sehen bekommst!«

"Quivit, quivit!" ertönte es plötzlich über ihrem Kopfe, sie sah empor, es war die kleine Schwalbe, die gerade vorbeikam. Sobald sie Däumelinchen erblickte, wurde sie sehr erfreut; diese erzählte ihr, wie ungern sie den häßlichen Maulwurf zum Manne haben wolle und daß sie dann tief unter der Erde wohnen solle, wo nie die Sonne scheine. Sie konnte sich nicht enthalten, dabei zu weinen.

»Nun kommt der kalte Winter«, sagte die kleine Schwalbe; » ich fliege weit fort nach den warmen Ländern, willst du mit mir kommen? Du kannst auf meinem Rücken sitzen! Binde dich nur mit deinem Gürtel fest, dann fliegen wir von dem häßlichen Maulwurf und seiner dunkeln Stube fort, weit über die Berge, nach den warmen Ländern, wo die Sonne schöner scheint als hier, wo es immer Sommer ist und herrliche Blumen gibt. Fliege nur mit, du liebes, kleines Däumelinchen, die mein Leben gerettet hat, als ich wie tot in dem dunkeln Erdkeller lag!«

»Ja, ich werde mit dir kommen!« sagte Däumelinchen und setzte sich auf des Vogels Rücken, mit den Füßen auf seinen entfalteten Schwingen. Sie band ihren Gürtel an einer der stärksten Federn fest, und da flog die Schwalbe hoch in die Luft hinauf, über Wald und über See, hoch über die großen Berge, wo immer Schnee liegt. Däumelinchen fror in der kalten Luft, aber darin verkroch sie sich unter des Vogels warme Federn und streckte nur den kleinen Kopf hervor, um all die Schönheiten unter sich zu bewundern.

Da kamen sie denn nach den warmen Ländern. Dort schien die Sonne weit klarer als hier, der Himmel war zweimal so hoch, und an Gräben und Hecken wuchsen die schönsten grünen und blauen Weintrauben. In den Wäldern hingen Zitronen und Apfelsinen, hier duftete es von Myrten und Krauseminze, auf den Landstraßen liefen die niedlichsten Kinder und spielten mit großen, bunten Schmetterlingen. Aber die Schwalbe flog noch weiter fort, und es wurde schöner und schöner. Unter den herrlichsten grünen Bäumen an dem blauen See stand ein blendend weißes Marmorschloß aus alten Zeiten. Weinreben rankten sich um die hohen Säulen empor; ganz oben waren viele Schwalbennester, und in einem wohnte die Schwalbe, die Däumelinchen trug.

»Hier ist mein Haus!« sagte die Schwalbe. »Aber willst du dir nun selbst eine der prächtigsten Blumen, die da unten wachsen, aussuchen, dann will ich dich hineinsetzen, und du sollst es so gut und schön haben, wie du es nur wünschest!«

»Das ist herrlich!« sagte Däumelinchen und klatschte erfreut in die kleinen Hände.

Da lag eine große, weiße Marmorsäule, die zu Boden gefallen und in drei Stücke gesprungen war, aber zwischen diesen wuchsen die schönsten großen, weißen Blumen. Die Schwalbe flog mit Däumelinchen hinunter und setzte sie auf eins der breiten Blätter. Aber wie erstaunte diese! Da saß ein kleiner Mann mitten in der Blume, so weiß und durchsichtig, als wäre er von Glas; die niedlichste Goldkrone trug er auf dem Kopfe und die herrlichsten, klaren Flügel an den Schultern, er selbst war nicht größer als Däumelinchen. Es war der Blumenelf. In jeder Blume wohnte so ein kleiner Mann oder eine Frau, aber dieser war der König - über alle.
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:25:14 | 显示全部楼层
»Gott, wie ist er schön!« flüsterte Däumelinchen der Schwalbe zu. Der kleine Prinz erschrak sehr über die Schwalbe, denn sie war gegen ihn, der so klein und fein war, ein Riesenvogel; aber als er Däumelinchen erblickte, wurde er hocherfreut; sie war das schönste Mädchen, das er je gesehen hatte. Deswegen nahm er seine Goldkrone vom Haupte und setzte sie ihr auf, fragte, wie sie heiße und ob sie seine Frau werden wolle, dann solle sie Königin über alle Blumen werden! Ja, das war wahrlich ein anderer Mann als der Sohn der Kröte und der Maulwurf mit dem schwarzen Samtpelze. Sie sagte deshalb ja zu dem herrlichen Prinzen, und von jeder Blume kam eine Dame oder ein Herr, so niedlich, daß es eine Lust war; jeder brachte Däumelinchen ein Geschenk, aber das beste von allen waren ein Paar schöne Flügel von einer großen, weißen Fliege; sie wurden Däumelinchen am Rücken befestigt, und nun konnte sie auch von Blume zu Blume fliegen. Da gab es viel Freude, und die Schwalbe saß oben in ihrem Neste und sang ihnen vor, so gut sie konnte; aber im Herzen war sie doch betrübt, denn sie war Däumelinchen gut und wäre gerne immer mit ihr zusammen geblieben. Am liebsten hätte sie sich daher nie von ihr trennen mögen.

»Du sollst nicht Däumelinchen heißen!« sagte der Blumenelf zu ihr. »Das ist ein häßlicher Name, und du bist schön. Wir wollen dich von nun an Maja nennen.«

»Lebe wohl, lebe wohl!« sagte die kleine Schwalbe und flog wieder fort von den warmen Ländern, weit weg, nach Deutschland zurück; dort hatte sie ein kleines Nest über dem Fenster, wo der Mann wohnt, der Märchen erzählen kann, vor ihm sang sie "Quivit, quivit!"
Daher wissen wir die ganze Geschichte.
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:26:26 | 显示全部楼层
从前有一个女人,她非常希望有一个丁点儿小的孩子。但是她不知道从什么地方可以得
到。因此她就去请教一位巫婆。她对巫婆说:
    “我非常想要有一个小小的孩子!你能告诉我什么地方可以得到一个吗?”
    “嗨!这容易得很!”巫婆说。“你把这颗大麦粒拿去吧。它可不是乡下人的田里长的
那种大麦粒,也不是鸡吃的那种大麦粒啦。你把它埋在一个花盆里。不久你就可以看到你所
要看的东西了。”
    “谢谢您,”女人说。她给了巫婆三个银币。于是她就回到家来,种下那颗大麦粒。不
久以后,一朵美丽的大红花就长出来了。它看起来很像一朵郁金香,不过它的叶子紧紧地包
在一起,好像仍旧是一个花苞似的。
    “这是一朵很美的花,”女人说,同时在那美丽的、黄而带红的花瓣上吻了一下。不过
,当她正在吻的时候,花儿忽然劈啪一声,开放了。人们现在可以看出,这是一朵真正的郁
金香。但是在这朵花的正中央,在那根绿色的雌蕊上面,坐着一位娇小的姑娘,她看起来又
白嫩,又可爱。她还没有大拇指的一半长,因此人们就将她叫做拇指姑娘。
    拇指姑娘的摇篮是一个光得发亮的漂亮胡桃壳,她的垫子是蓝色紫罗兰的花瓣,她的被
子是玫瑰的花瓣。这就是她晚上睡觉的地方。但是白天她在桌子上玩耍——在这桌子上,那
个女人放了一个盘子,上面又放了一圈花儿,花的枝干浸在水里。水上浮着一起很大的郁金
香花瓣。拇指姑娘可以坐在这花瓣上,用两根白马尾作桨,从盘子这一边划到那一边。这样
儿真是美丽啦!她还能唱歌,而且唱得那么温柔和甜蜜,从前没有任何人听到过。
    一天晚上,当她正在她漂亮的床上睡觉的时候,一个难看的癞蛤蟆从窗子外面跳进来了
,因为窗子上有一块玻璃已经破了。这癞蛤蟆又丑又大,而且是粘糊糊的。她一直跳到桌子
上。拇指姑娘正睡在桌子上鲜红的玫瑰花瓣下面。
    “这姑娘倒可以做我儿子的漂亮妻子哩,”癞蛤蟆说。于是她一把抓住拇指姑娘正睡着
的那个胡桃壳,背着它跳出了窗子,一直跳到花园里去。
    花园里有一条很宽的小溪在流着。但是它的两岸又低又潮湿。癞蛤蟆和她的儿子就住在
这儿。哎呀!他跟他的妈妈简直是一个模子铸出来的,也长得奇丑不堪。“阁阁!阁阁!呱
!呱!呱!”当他看到胡桃壳里的这位美丽小姑娘时,他只能讲出这样的话来。
    “讲话不要那么大声啦,要不你就把她吵醒了,”老癞蛤蟆说。“她还可以从我们这儿
逃走,因为她轻得像一起天鹅的羽毛!我们得把她放在溪水里睡莲的一起宽叶子上面。她既
然是这么娇小和轻巧,那片叶子对她说来可以算做是一个岛了。她在那上面是没有办法逃走
的。在这期间我们就可以把泥巴底下的那间好房子修理好——你们俩以后就可以在那儿住下
来过日子。”
    小溪里长着许多叶子宽大的绿色睡莲。它们好像是浮在水面上似的。浮在最远的那片叶
子也就是最大的一起叶子。老癞蛤蟆向它游过去,把胡桃壳和睡在里面的拇指姑娘放在它上
面。
    这个可怜的、丁点小的姑娘大清早就醒来了。当她看见自己现在在什么地方的时候,就
不禁伤心地哭起来,因为这片宽大的绿叶子的周围全都是水,她一点也没有办法回到陆地上
去。
    老癞蛤蟆坐在泥里,用灯芯草和黄睡莲把房间装饰了一番——有新媳妇住在里面,当然
应该收拾得漂亮一点才对。随后她就和她的丑儿子向那片托着拇指姑娘的叶子游去。他们要
在她没有来以前,先把她的那张美丽的床搬走,安放在洞房里面。这个老癞蛤蟆在水里向她
深深地鞠了一躬,同时说:“这是我的儿子;他就是你未来的丈夫。你们俩在泥巴里将会生
活得很幸福的。”
    “阁!阁!呱!呱!呱!”这位少爷所能讲出的话,就只有这一点。
    他们搬着这张漂亮的小床,在水里游走了。拇指姑娘独自坐在绿叶上,不禁大哭起来,
因为她不喜欢跟一个讨厌的癞蛤蟆住在一起,也不喜欢有那一个丑少爷做自己的丈夫。在水
里游着的一些小鱼曾经看到过癞蛤蟆,同时也听到过她所说的话。因此它们都伸出头来,想
瞧瞧这个小小的姑娘。它们一眼看到她,就觉得她非常美丽,因而它们非常不满意,觉得这
样一个人儿却要下嫁给一个丑癞蛤蟆,那可不成!这样的事情决不能让它发生!它们在水里
一起集合到托着那片绿叶的梗子的周围——小姑娘就住在那上面。它们用牙齿把叶梗子咬断
了,使得这片叶子顺着水流走了,带着拇指姑娘流走了,流得非常远,流到癞蛤蟆完全没有
办法达到的地方去。
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:27:10 | 显示全部楼层
拇指姑娘流过了许许多多的地方。住在一些灌木林里的小鸟儿看到她,都唱道:“多么
美丽的一位小姑娘啊!”
    叶子托着她漂流,越流越远;最后拇指姑娘就漂流到外国去了。
    一只很可爱的白蝴蝶不停地环绕着她飞,最后就落到叶子上来,因为它是那么喜欢拇指
姑娘;而她呢,她也非常高兴,因为癞蛤蟆现在再也找不着她了。同时她现在所流过的这个
地带是那么美丽——太阳照在水上,正像最亮的金子。她解下腰带,把一端系在蝴蝶身上,
把另一端紧紧地系在叶子上。叶子带着拇指姑娘一起很快地在水上流走了,因为她就站在叶
子的上面。
    这时有一只很大的金龟子飞来了。他看到了她。他立刻用他的爪子抓住她纤细的腰,带
着她一起飞到树上去了。但是那片绿叶继续顺着溪流游去,那只蝴蝶也跟着在一起游,因为
他是系在叶子上的,没有办法飞开。
    天啦!当金龟子带着她飞进树林里去的时候,可怜的拇指姑娘该是多么害怕啊!不过她
更为那只美丽的白蝴蝶难过。她已经把他紧紧地系在那*?叶子上,如果他没有办法摆脱的话
,就一定会饿死的。但是金龟子一点也不理会这情况,他和她一块儿坐在树上最大的一张绿
叶子上,把花里的蜜糖拿出来给她吃,同时说她是多么漂亮,虽然她一点也不像金龟子。不
多久,住在树林里的那些金龟子全都来拜访了。他们打量着拇指姑娘。金龟子小姐们耸了耸
触须,说:
    “嗨,她不过只有两条腿罢了!这是怪难看的。”
    “她连触须都没有!”她们说。
    “她的腰太细了——呸!她完全像一个人——她是多么丑啊!”所有的女金龟子们齐声
说。
    然而拇指姑娘确是非常美丽的。甚至劫持她的那只金龟子也不免要这样想。不过当大家
都说她是很难看的时候,他最后也只好相信这话了,他也不愿意要她了!她现在可以随便到
什么地方去。他们带着她从树上一起飞下来,把她放在一朵雏菊上面。她在那上面哭得怪伤
心的,因为她长得那么丑,连金龟子也不要她了。可是她仍然是人们所想象不到的一个最美
丽的人儿,那么娇嫩,那么明朗,像一起最纯洁的玫瑰花瓣。
    整个夏天,可怜的拇指姑娘单独住在这个巨大的树林里。她用草叶为自己编了一张小床
,把它挂在一起大牛蒡叶底下,她使得雨不致淋到她身上。她从花里取出蜜来作为食物,她
的饮料是每天早晨凝结在叶子上的露珠。夏天和秋天就这么过去了。现在,冬天——那又冷
又长的冬天——来了。那些为她唱着甜蜜的歌的鸟儿现在都飞走了。树和花凋零了。那片大
的牛蒡叶——她一直是在它下面住着的——也卷起来了,只剩下一根枯黄的梗子。她感到十
分寒冷。因为她的衣服都破了,而她的身体又是那么瘦削和纤细——可怜的拇指姑娘啊!她
一定会冻死的。雪也开始下降,每朵雪花落到她身上,就好像一个人把满铲子的雪块打到我
们身上一样,因为我们高大,而她不过只有一寸来长。她只好把自己裹在一片干枯的叶子里
,可是这并不温暖——她冻得发抖。
    在她现在来到的这个树林的附近,有一块很大的麦田;不过田里的麦子早已经收割了。
冻结的地上只留下一些光赤的麦茬儿。对她说来,在它们中间走过去,简直等于穿过一起广
大的森林。啊!她冻得发抖,抖得多厉害啊!最后她来到了一只田鼠的门口。这就是一棵麦
茬下面的一个小洞。田鼠住在那里面,又温暖,又舒服。她藏有整整一房间的麦子,她还有
一间漂亮的厨房和一个饭厅。可怜的拇指姑娘站在门里,像一个讨饭的穷苦女孩子。她请求
施舍一颗大麦粒给她,因为她已经两天没有吃过一丁点儿东西。
    “你这个可怜的小人儿,”田鼠说——因为她本来是一个好心肠的老田鼠——“到我温
暖的房子里来,和我一起吃点东西吧。”
    因为她现在很喜欢拇指姑娘,所以她说:“你可以跟我住在一块,度过这个冬天,不过
你得把我的房间弄得干净整齐,同时讲些故事给我听,因为我就是喜欢听故事。”
    这个和善的老田鼠所要求的事情,拇指姑娘都一一答应了。她在那儿住得非常快乐。
    “不久我们就要有一个客人来,”田鼠说。“我的这位邻居经常每个星起来看我一次,
他住的比我舒服得多,他有宽大的房间,他穿着非常美丽的黑天鹅绒袍子。只要你能够得到
他做你的丈夫,那么你一辈子可就享用不尽了。不过他的眼睛看不见东西。你得讲一些你所
知道的、最美的故事给他听。”
    拇指姑娘对于这事没有什么兴趣。她不愿意跟这位邻居结婚,因为他是一只鼹鼠。他穿
着黑天鹅绒袍子来拜访了。田鼠说,他是怎样有钱和有学问,他的家也要比田鼠的大20倍
;他有很高深的知识,不过他不喜欢太阳和美丽的花儿;而且他还喜欢说这些东西的坏话,
因为他自己从来没有看见过它们。
    拇指姑娘得为他唱一曲歌儿。她唱了《金龟子呀,飞走吧!》,又唱了《牧师走上草
原》。因为她的声音是那么美丽,鼹鼠就不禁爱上她了。不过他没有表示出来,因为他是一
个很谨慎的人。
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:27:55 | 显示全部楼层
最近他从自己房子里挖了一条长长的地道,通到她们的这座房子里来。他请田鼠和拇指
姑娘到这条地道里来散步,而且只要她们愿意,随时都可以来。不过他忠告她们不要害怕一
只躺在地道里的死鸟。他是一只完整的鸟儿,有翅膀,也有嘴。没有疑问,他是不久以前、
在冬天开始的时候死去的。
    他现在被埋葬的这块地方,恰恰被鼹鼠打穿了成为地道。鼹鼠嘴里衔着一根引火柴——
它在黑暗中可以发出闪光。他走在前面,为她们把这条又长又黑的地道照明。当她们来到那
只死鸟躺着的地方时,鼹鼠就用他的大鼻子顶着天花板,朝上面拱着土,拱出一个大洞来。
阳光就通过这洞口射进来。在地上的正中央躺着一只死了的燕子,他的美丽的翅膀紧紧地贴
着身体,小腿和头缩到羽毛里面:这只可怜的鸟儿无疑地是冻死了。这使得拇指姑娘感到非
常难过,因为她非常喜爱一切鸟儿。的确,他们整个夏天对她唱着美妙的歌,对她喃喃地讲
着话。不过鼹鼠用他的短腿子一推,说:“他现在再也不能唱什么了!生来就是一只小鸟—
—这该是一件多么可怜的事儿!谢天谢地,我的孩子们将不会是这样。像这样的一只鸟儿,
什么事也不能做,只会唧唧喳喳地叫,到了冬天就不得不饿死了!”
    “是的,你是一个聪明人,说得有道理,”田鼠说。“冬天一到,这些‘唧唧喳喳’的
歌声对于一只雀子有什么用呢?他只有挨饿和受冻的一条路。不过我想这就是大家所谓的了
不起的事情吧!”
    拇指姑娘一句话也不说。不过当他们两个人把背掉向这燕子的时候,她就弯下腰来,把
盖在他头上的那一簇羽毛温柔地向旁边拂了几下,同时在他闭着的双眼上轻轻地接了一个吻。
    “在夏天对我唱出那么美丽的歌的人也许就是他了,”她想。“他不知给了我多少快乐
——他,这只亲爱的、美丽的鸟儿!”
    鼹鼠现在把那个透进阳光的洞口又封闭住了;然后他就陪着这两位小姐回家。但是这天
晚上拇指姑娘一忽儿也睡不着。她爬起床来,用草编成了一张宽大的、美丽的毯子。她拿着
它到那只死了的燕子的身边去,把他的全身盖好。她同时还把她在田鼠的房间里所寻到的一
些软棉花裹在燕子的身上,好使他在这寒冷的地上能够睡得温暖。
    “再会吧,你这美丽的小鸟儿!”她说。“再会吧!在夏天,当所有的树儿都变绿了的
时候,当太阳光温暖地照着我们的时候,你唱出美丽的歌声——我要为这感谢你!”于是她
把头贴在这鸟儿的胸膛上。她马上惊恐起来,因为他身体里面好像有件什么东西在跳动,这
就是鸟儿的一颗心。这鸟儿并没有死,他只不过是躺在那儿冻得失去了知觉罢了。现在他得
到了温暖,所以又活了起来。
    在秋天,所有的燕子都向温暖的国度飞去。不过,假如有一只掉了队,他就会遇到寒冷
,于是他就会冻得落下来,像死了一样;他只有躺在他落下的那块地上,让冰冻的雪花把他
全身盖满。
    拇指姑娘真是抖得厉害,因为她是那么惊恐;这鸟儿,跟只有寸把高的她比起来,真是
太庞大了。可是她鼓起勇气来。她把棉花紧紧地裹在这只可怜的鸟儿的身上;同时她把自己
常常当作被盖的那张薄荷叶拿来,覆在这鸟儿的头上。
    第二天夜里,她又偷偷地去看他。他现在已经活了,不过还是有点昏迷。他只能把眼睛
微微地睁开一忽儿,望了拇指姑娘一下。拇指姑娘手里拿着一块引火柴站着,因为她没有别
的灯盏。
    “我感谢你——你,可爱的小宝宝!”这只身体不太好的燕子对她说,“我现在真是舒
服和温暖!不久就可以恢复体力,又可以飞了,在暖和的阳光中飞了。”
    “啊,”她说。“外面是多么冷啊。雪花在飞舞,遍地都在结冰。还是请你睡在你温暖
的床上吧,我可以来照料你呀。”
    她用花瓣盛着水送给燕子。燕子喝了水以后,就告诉她说,他有一个翅膀曾经在一个多
刺的灌木林上擦伤了,因此不能跟别的燕子们飞得一样快;那时他们正在远行,飞到那辽远
的、温暖的国度里去。最后他落到地上来了,可是其余的事情他现在就记不起来了。他完全
不知道自己怎样来到了这块地方的。
    燕子在这儿住了一整个冬天。拇指姑娘待他很好,非常喜欢他,鼹鼠和田鼠一点儿也不
知道这事,因为他们不喜欢这只可怜的、孤独的燕子。
    当春天一到来,太阳把大地照得很温暖的时候,燕子就向拇指姑娘告别了。她把鼹鼠在
顶上挖的那个洞打开。太阳非常明亮地照着他们。于是燕子就问拇指姑娘愿意不愿意跟他一
起离开:她可以骑在他的背上,这样他们就可以远远地飞走,飞向绿色的树林里去。不过拇
指姑娘知道,如果她这样离开的话,田鼠就会感到痛苦的。
    “不成,我不能离开!”拇指姑娘说。
    “那么再会吧,再会吧,你这善良的、可爱的姑娘!”燕子说。于是他就向太阳飞去。
拇指姑娘在后面望着他,她的两眼里闪着泪珠,因为她是那么喜爱这只可怜的燕子。
    “滴丽!滴丽!”燕子唱着歌,向一个绿色的森林飞去。
    拇指姑娘感到非常难过。田鼠不许她走到温暖的太阳光中去。在田鼠屋顶上的田野里,
麦子已经长得很高了。对于这个可怜的小女孩子说来,这麦子简直是一起浓密的森林,因为
她究竟不过只有一寸来高呀。
    “在这个夏天,你得把你的新嫁衣缝好!”田鼠对她说,因为她的那个讨厌的邻居——
那个穿着黑天鹅绒袍子的鼹鼠——已经向她求婚了。“你得准备好毛衣和棉衣。当你做了鼹
鼠太太以后,你应该有坐着穿的衣服和睡着穿的衣服呀。”
    拇指姑娘现在得摇起纺车来。鼹鼠聘请了四位蜘蛛,日夜为她纺纱和织布。每天晚上鼹
鼠来拜访她一次。鼹鼠老是在咕噜地说:等到夏天快要完的时候,太阳就不会这么热了;现
在太阳把地面烤得像石头一样硬。是的,等夏天过去以后,他就要跟拇指姑娘结婚了。不过
她一点也不感到高兴,因为她的确不喜欢这位讨厌的鼹鼠。每天早晨,当太阳升起的时候,
每天黄昏,当太阳落下的时候,她就偷偷地走到门那儿去。当风儿把麦穗吹向两边,使得她
能够看到蔚蓝色的天空的时候,她就想象外面是非常光明和美丽的,于是她就热烈地希望再
见到她的亲爱的燕子。可是这燕子不再回来了,无疑地,他已经飞向很远很远的、美丽的、
青翠的树林里去了。现在是秋天了,拇指姑娘的全部嫁衣也准备好了。
 楼主| 发表于 2003-5-19 21:28:47 | 显示全部楼层
“四个星期以后,你的婚礼就要举行了,”田鼠对她说。但是拇指姑娘哭了起来,说她
不愿意和这讨厌的鼹鼠结婚。
    “胡说!”田鼠说,“你不要固执;不然的话,我就要用我的白牙齿来咬你!他是一个
很可爱的人,你得和他结婚!就是皇后也没有他那样好的黑天鹅绒袍子哩!他的厨房和储藏
室里都藏满了东西。你得到这样一个丈夫,应该感谢上帝!”
    现在婚礼要举行了。鼹鼠已经来了,他亲自来迎接拇指姑娘。她得跟他生活在一起,住
在深深的地底下,永远也不能到温暖的太阳光中来,因为他不喜欢太阳。这个可怜的小姑娘
现在感到非常难过,因为她现在不得不向那光耀的太阳告别——这太阳,当她跟田鼠住在一
起的时候,她还能得到许可在门口望一眼。
    “再会吧,您,光明的太阳!”她说着,同时向空中伸出双手,并且向田鼠的屋子外面
走了几步——因为现在大麦已经收割了,这儿只剩下干枯的茬子。“再会吧,再会吧!”她
又重复地说,同时用双臂抱住一朵还在开着的小红花。“假如你看到了那只小燕子的话,我
请求你代我向他问候一声。”
    “滴丽!滴丽!”在这时候,一个声音忽然在她的头上叫起来。她抬头一看,这正是那
只小燕子刚刚在飞过。他一看到拇指姑娘,就显得非常高兴。她告诉他说,她多么不愿意要
那个丑恶的鼹鼠做她的丈夫啊;她还说,她得住在深深的地底下,太阳将永远照不进来。一
想到这点,她就忍不住哭起来了。
    “寒冷的冬天现在要到来了,”小燕子说。“我要飞得很远,飞到温暖的国度里去。你
愿意跟我一块儿去吗?你可以骑在我的背上!你用腰带紧紧地把你自己系牢。这样我们就可
以离开这丑恶的鼹鼠,从他黑暗的房子飞走——远远地、远远地飞过高山,飞到温暖的国度
里去:那儿的太阳光比这儿更美丽,那儿永远只有夏天,那儿永远开着美丽的花朵。跟我一
起飞吧,你,甜蜜的小拇指姑娘;当我在那个阴惨的地洞里冻得僵直的时候,你救了我的生
命!”
    “是的,我将和你一块儿去!”拇指姑娘说。她坐在这鸟儿的背上,把脚搁在他展开的
双翼上,同时把自己用腰带紧紧地系在他最结实的一根羽毛上。这么着,燕子就飞向空中,
飞过森林,飞过大海,高高地飞过常年积雪的大山。在这寒冷的高空中,拇指姑娘冻得抖起
来。但是这时她就钻进这鸟儿温暖的羽毛里去。她只是把她的小脑袋伸出来,欣赏她下面的
美丽风景。
    最后他们来到了温暖的国度。那儿的太阳比在我们这里照得光耀多了,天似乎也是加倍
地高。田沟里,篱笆上,都生满了最美丽的绿葡萄和蓝葡萄。树林里处处悬挂着柠檬和橙子
。空气里飘着桃金娘和麝香的香气;许多非常可爱的小孩子在路上跑来跑去,跟一些颜色鲜
艳的大蝴蝶儿一块儿嬉戏。可是燕子越飞越远,而风景也越来越美丽。在一个碧蓝色的湖旁
有一丛最可爱的绿树,它们里面有一幢白得放亮的、大理石砌成的、古代的宫殿。葡萄藤围
着许多高大的圆柱丛生着。它们的顶上有许多燕子窠。其中有一个窠就是现在带着拇指姑娘
飞行的这只燕子的住所。
    “这儿就是我的房子,”燕子说。“不过,下面长着许多美丽的花,你可以选择其中的
一朵;我可以把你放在它上面。那么你要想住得怎样舒服,就可以怎样舒服了。”
    “那好极了,”她说,拍着她的一双小手。
    那儿有一根巨大的大理石柱。它已经倒在地上,并且跌成了三段。不过在它们中间生出
一朵最美丽的白色鲜花。燕子带着拇指姑娘飞下来,把她放在它的一起宽阔的花瓣上面。这
个小姑娘感到多么惊奇啊!在那朵花的中央坐着一个小小的男子!——他是那么白皙和透明
,好像是玻璃做成的。他头上戴着一顶最华丽的金制王冠,他肩上生着一双发亮的翅膀,而
他本身并不比拇指姑娘高大。他就是花中的安琪儿。(注:安琪儿就是天使。在西方文艺中
,天使的形象一般是长着一对翅膀的小孩子。)每一朵花里都住着这么一个小小的男子或妇
人。不过这一位却是他们大家的国王。
    “我的天啦!他是多么美啊!”拇指姑娘对燕子低声说。这位小小的王子非常害怕这只
燕子,因为他是那么细小和柔嫩,对他说来,燕子简直是一只庞大的鸟儿。不过当他看到拇
指姑娘的时候,他马上就变得高兴起来:她是他一生中所看到的一位最美丽的姑娘。因此他
从头上取下金王冠,把它戴到她的头上。他问了她的姓名,问她愿不愿意做他的夫人——这
样她就可以做一切花儿的皇后了。这位王子才真配称为她的丈夫呢,他比*?癞蛤蟆的儿子和
那只穿大黑天鹅绒袍子的鼹鼠来,完全不同!因此她就对这位逗她喜欢的王子说:“我愿意
。”这时每一朵花里走出一位小姐或一位男子来。他们是那么可爱,就是看他们一眼也是幸
福的。他们每人送了拇指姑娘一件礼物,但是其中最好的礼物是从一只大白蝇身上取下的一
对翅膀。他们把这对翅膀安到拇指姑娘的背上,这么着,她现在就可以在花朵之间飞来飞去
了。这时大家都欢乐起来。燕子坐在上面自己的窠里,为他们唱出他最好的歌曲。然后在他
的心里,他感到有些悲哀,因为他是那么喜欢拇指姑娘,他的确希望永远不要和她离开。
    “你现在不应该再叫拇指姑娘了!”花的安琪儿对她说。“这是一个很丑的名字,而你
是那么美丽!从今以后,我们要把你叫玛娅(注:在希腊神话里,玛娅(Maja)是顶天的
巨神阿特拉斯(Atlas)和平勒俄涅(Pleione)所生的七位女儿中最大的一位,也
是最美的一位。这七位姊妹和她们的父母一起代表金牛宫(Taurus)中九颗最明亮的星
星。它们在五月间(收获时期)出现,在10月间(第二次播种时期)隐藏起来。)。”
    “再会吧!再会吧!”那只小燕子说。他又从这温暖的国度飞走了,飞回到很远很远的
丹麦去。在丹麦,他在一个会写童话的人的窗子上筑了一个小窠。他对这个人唱:“滴丽!
滴丽!”我们这整个故事就是从他那儿听来的。
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