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[I]Microsoft will mit dem Tablet-PC den Rechnermarkt revolutionieren. Marktforscher zweifeln an den optmistischen Prognosen des Konzerns. Vor allem die hohen Gerätepreise könnten zum Problem werden.[/I]
New York/München - Microsoft hat mit der neuen Tablet-PC-Generation Großes vor. Die Flachrechner - eine Mischung aus PDA und Notebook – sollen dem schwächelnden Computermarkt neue Impulse geben. Entsprechend euphorisch sind die Prognosen des Software-Giganten.
Im kommenden Jahr sollen 500.000 Geräte vor allem an Geschäftskunden verkauft werden. Danach soll die Nachfrage jedoch rapide steigen. In vier bis sechs Jahren werden laut Microsoft "nahezu alle" mobilen Computer Tablet-Funktion haben. Allein 2004 will der Konzern 17,5 Millionen Geräte weltweit verkaufen.
Kann der Tablet die ehrgeizigen Vorgaben erfüllen? Als Vorteil dürfte sich die neue Handschriftenerkennung auf Windows-XP-Basis erweisen. Tatsächlich kann der Rechner ohne Tastatur über einen elektronischen Stift bedient werden. Das gilt nicht nur für Menüführung und Navigation, sondern auch für das Schreiben selbst.
Nach Angaben von Microsoft ist hier ein technologischer Durchbruch gelungen. Der Anwender kann mit individueller Handschrift Texte eingeben, die danach auf Wunsch in Maschinensprache, zum Beispiel in Word-Dokumente, umgesetzt und dargestellt werden. Der Grad der Schrifterkennung soll bei bis zu 95 Prozent liegen. Nachteil: Das Programm ist nicht lernfähig.
Wenig Anwendung und zu unhandlich
Branchenbeobachter zweifeln indes an den optimistischen Microsoft-Prognosen. Das Marktforschungsinstitut Gartner Dataquest rechnet im weltweiten PC-Markt für 2003 nur mit einem Anteil von etwas mehr als einem Prozent. Das Institut geht zudem nicht vom schnellen Durchbruch im Massenmarkt aus. Bis 2007, so die Marktforscher, erreicht der neue Flach-PC maximal 35 Prozent der Verkäufe im Notebook-Bereich.
Der geringe Umfang an Anwendungen und das unhandliche Design würden vor allem Privatnutzer vom Kauf abhalten. In einzelnen Unternehmensbranchen könnte hingegen zügig eine Nachfrage nach Tablets entstehen. Nach einer sechs bis neun Monate andauernden Testperiode könnte demnach mit Bestellungen gerechnet werden.
Gerätepreise zwischen 1700 und 3800 Euro
Gerade Privatkunden dürfte auch der hohe Gerätepreis abschrecken. Den günstigsten Rechner wird wohl zunächst Hewlett Packard auf den Markt bringen. Der Tablet TC1000 ist mit einem Gigahertz getaktet, hat eine 20 Gigabyte Festplatte, 256 Megabyte Arbeitsspeicher, ist mit einer ansteckbarer Tastatur ausgestattet und wird auf Wunsch und gegen Aufpreis mit einer W-LAN-Schnittstelle ausgerüstet. Kostenpunkt: etwa 1700 Euro. |
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