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楼主: colaryan

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 楼主| 发表于 2003-6-14 19:55:51 | 显示全部楼层
小母鸡之死

    从前有只小母鸡和一只小公鸡一起上核桃山找食物,它们约定谁先找到果仁就
一定要和另一个分享。小母鸡首先找到一大块核桃仁,它一声不吭,想独自把它吃
了。然而果仁太大了,卡在它喉咙里下不去。它很紧张,唯恐被噎死,于是大叫:
“小公鸡、小公鸡!我求求你快去替我弄些水来,要不我就要噎死了!”小公鸡以
最快的速度跑到泉水边,说:“泉水、泉水,请你给我一点水!小母鸡被一块核桃
仁噎住了。”泉水说:“先去找新娘要一段红绸来。”小公鸡于是跑到新娘那儿说:
“新娘,新娘,请给我一段红绸子拿去给泉水,它才会给我水。我要拎着水去救躺
在核桃山上的小母鸡,它被一大块核桃仁给噎住了。”新娘说:“先去柳树上把我
的花冠取来给我。”小公鸡于是跑到柳树下,从柳枝上取下了花冠交给新娘。新娘
这才给了一段红绸给小公鸡,它拿上红绸赶忙送给泉水,泉水给了它一些水。可是
等小公鸡带着水赶来时,小母鸡已经躺在那儿一动不动,——噎死了。
    小公鸡悲伤地放声痛哭,其他动物纷纷出来表示哀悼。六只小老鼠做了一辆小
车用来将小母鸡运到墓地去。车做好之后,它们自己套上拉绳,让公鸡驾车。路上,
它们遇到一只狐狸, 说: “你上哪儿去呀,小公鸡?”“我去给小母鸡送葬。”
“我和你一起去好吗?”“可以。不过前面坐不下了,坐在后面吧。”狐狸就在后
面坐了下来。后来又遇到一只狼、一头熊、一头鹿以及森林里所有动物,它们都要
求一起去。
    送葬的队伍来到一条溪水边。 “怎么过呀? ”小公鸡问。溪边有根干草说:
“让我把自己横架在溪水上面吧,你赶着车从我身上过去好了。”可是六只老鼠刚
踏上这座“桥”,干草就滑到水里去了,六只老鼠被淹死了,大家全被难住了。一
块炭过来说:“我够大吧。你们从我身上过去好了。”说着就将自己横到溪水上。
可刚一碰到水,它就“嘶”地一声灭了,死了。一块石头看到了,很同情小公鸡,
也想帮助它,于是自己躺到了水里。小公鸡赶着车过了溪,当它再次回来接坐在后
面的其他动物时,马车后退了,结果动物们全部落水淹死了,只有小公鸡和死去的
小母鸡留在岸上。小公鸡挖了个墓穴,将小母鸡埋了,自己则坐在墓冢上悲伤不已,
最后它也和大伙儿一样,死了。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:56:42 | 显示全部楼层
Schneeweißchen und Rosenrot  
Eine arme Witwe, die lebte einsam in einem Hüttchen, und vor dem Hüttchen war ein Garten, darin standen zwei Rosenbäumchen, davon trug das eine weiße, das andere rote Rosen; und sie hatte zwei Kinder, die glichen den beiden Rosenbäumchen, und das eine hieß Schneeweißchen, das andere Rosenrot. Sie waren aber so fromm und gut, so arbeitsam und unverdrossen, als je zwei Kinder auf der Welt gewesen sind: Schneeweißchen war nur stiller und sanfter als Rosenrot. Rosenrot sprang lieber in den Wiesen und Feldern umher, suchte Blumen und fing Sommervögel; Schneeweißchen aber saß daheim bei der Mutter, half ihr im Hauswesen oder las ihr vor, wenn nichts zu tun war. Die beiden Kinder hatten einander so lieb, daß sie sich immer an den Händen faßten, sooft sie zusammen ausgingen; und wenn Schneeweißchen sagte: »Wir wollen uns nicht verlassen«, so antwortete Rosenrot: »Solange wir leben, nicht«, und die Mutter setzte hinzu: »Was das eine hat, soll's mit dem andern teilen.« Oft liefen sie im Walde allein umher und sammelten rote Beeren, aber kein Tier tat ihnen etwas zuleid, sondern sie kamen vertraulich herbei: das Häschen fraß ein Kohlblatt aus ihren Händen, das Reh graste an ihrer Seite, der Hirsch sprang ganz lustig vorbei, und die Vögel blieben auf den Ästen sitzen und sangen, was sie nur wußten. Kein Unfall traf sie - wenn sie sich im Walde verspätet hatten und die Nacht sie überfiel, so legten sie sich nebeneinander auf das Moos und schliefen, bis der Morgen kam, und die Mutter wußte das und hatte ihrentwegen keine Sorge. Einmal, als sie im Walde übernachtet hatten und das Morgenrot sie aufweckte, da sahen sie ein schönes Kind in einem weißen, glänzenden Kleidchen neben ihrem Lager sitzen. Es stand auf und blickte sie ganz freundlich an, sprach aber nichts und ging in den Wald hinein. Und als sie sich umsahen, so hatten sie ganz nahe bei einem Abgrunde geschlafen und wären gewiß hineingefallen, wenn sie in der Dunkelheit noch ein paar Schritte weitergegangen wären. Die Mutter aber sagte ihnen, das müßte der Engel gewesen sein, der gute Kinder bewache.  
Schneeweißchen und Rosenrot hielten das Hüttchen der Mutter so reinlich, daß es eine Freude war hineinzuschauen. Im Sommer besorgte Rosenrot das Haus und stellte der Mutter jeden Morgen, ehe sie aufwachte, einen Blumenstrauß vors Bett, darin war von jedem Bäumchen eine Rose. Im Winter zündete Schneeweißchen das Feuer an und hing den Kessel an den Feuerhaken, und der Kessel war von Messing, glänzte aber wie Gold, so rein war er gescheuert. Abends, wenn die Flocken fielen, sagte die Mutter: »Geh, Schneeweißchen, und schieb den Riegel vor«, und dann setzten sie sich an den Herd, und die Mutter nahm die Brille und las aus einem großen Buche vor und die beiden Mädchen hörten zu, saßen und spannen; neben ihnen lag ein Lämmchen auf dem Boden, und hinter ihnen auf einer Stange saß ein weißes Täubchen und hatte seinen Kopf unter den Flügel gesteckt.  
Eines Abends, als sie so vertraulich beisammensaßen, klopfte jemand an die Türe, als wollte er eingelassen sein. Die Mutter sprach: »Geschwind, Rosenrot, mach auf, es wird ein Wanderer sein, der Obdach sucht.« Rosenrot ging und schob den Riegel weg und dachte, es wäre ein armer Mann, aber der war es nicht, es war ein Bär, der seinen dicken schwarzen Kopf zur Türe hereinstreckte. Rosenrot schrie laut und sprang zurück: das Lämmchen blökte, das Täubchen flatterte auf, und Schneeweißchen versteckte sich hinter der Mutter Bett. Der Bär aber fing an zu sprechen und sagte: »Fürchtet euch nicht, ich tue euch nichts zuleid, ich bin halb erfroren und will mich nur ein wenig bei euch wärmen.« »Du armer Bär«, sprach die Mutter, »leg dich ans Feuer und gib nur acht, daß dir dein Pelz nicht brennt.« Dann rief sie: »Schneeweißchen, Rosenrot, kommt hervor, der Bär tut euch nichts, er meint's ehrlich.« Da kamen sie beide heran, und nach und nach näherten sich auch das Lämmchen und Täubchen und hatten keine Furcht vor ihm. Der Bär sprach: »Ihr Kinder, klopft mir den Schnee ein wenig aus dem Pelzwerk«, und sie holten den Besen und kehrten dem Bär das Fell rein; er aber streckte sich ans Feuer und brummte ganz vergnügt und behaglich. Nicht lange, so wurden sie ganz vertraut und trieben Mutwillen mit dem unbeholfenen Gast. Sie zausten ihm das Fell mit den Händen, setzten ihre Füßchen auf seinen Rücken und walgerten ihn hin und her, oder sie nahmen eine Haselrute und schlugen auf ihn los, und wenn er brummte, so lachten sie. Der Bär ließ sich's aber gerne gefallen, nur wenn sie's gar zu arg machten, rief er: »Laßt mich am Leben, ihr Kinder.  
Schneeweißchen, Rosenrot,  
schlägst dir den Freier tot.«  

Als Schlafenszeit war und die andern zu Bett gingen, sagte die Mutter zu dem Bär: »Du  
kannst in Gottes Namen da am Herde liegenbleiben, so bist du vor der Kälte und dem  
bösen Wetter geschützt.« Sobald der Tag graute, ließen ihn die beiden Kinder hinaus,  
und er trabte über den Schnee in den Wald hinein.  Von nun an kam der Bär jeden Abend  
zu der bestimmten Stunde, legte sich an den Herd und erlaubte den Kindern, Kurzweil  
mit ihm zu treiben, soviel sie wollten; und sie waren so gewöhnt an ihn, daß die Türe  
nicht eher zugeriegelt ward, als bis der schwarze Gesell angelangt war.  
  

Als das Frühjahr herangekommen und draußen alles grün war, sagte der Bär eines  
Morgens zu Schneeweißchen: »Nun muß ich fort und darf den ganzen Sommer nicht  
wiederkommen.« »Wo gehst du denn hin, lieber Bär?« fragte Schneeweißchen. »Ich muß  
in den Wald und meine Schätze vor den bösen Zwergen hüten: im Winter, wenn die Erde  
hartgefroren ist, müssen sie wohl unten bleiben und können sich nicht durcharbeiten, aber  
jetzt, wenn die Sonne die Erde aufgetaut und erwärmt hat, da brechen sie durch, steigen  
herauf, suchen und stehlen; was einmal in ihren Händen ist und in ihren Höhlen liegt, das  
kommt so leicht nicht wieder an des Tages Licht.« Schneeweißchen war ganz traurig  
über den Abschied, und als es ihm die Türe aufriegelte und der Bär sich hinausdrängte,  
blieb er an dem Türhaken hängen, und ein Stück seiner Haut riß auf, und da war es  
Schneeweißchen, als hätte es Gold durchschimmern gesehen; aber es war seiner Sache  
nicht gewiß.  Der Bär lief eilig fort und war bald hinter den Bäumen verschwunden.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:57:22 | 显示全部楼层
Nach einiger Zeit schickte die Mutter die Kinder in den Wald, Reisig zu sammeln.  Da  
fanden sie draußen einen großen Baum, der lag gefällt auf dem Boden, und an dem  
Stamme sprang zwischen dem Gras etwas auf und ab, sie konnten aber nicht  
unterscheiden, was es war.  Als sie näher kamen, sahen sie einen Zwerg mit einem alten,  
verwelkten Gesicht und einem ellenlangen, schneeweißen Bart.  Das Ende des Bartes  
war in eine Spalte des Baums eingeklemmt, und der Kleine sprang hin und her wie ein  
Hündchen an einem Seil und wußte nicht, wie er sich helfen sollte.  Er glotzte die  
Mädchen mit seinen roten feurigen Augen an und schrie. »Was steht ihr da!  Könnt ihr  
nicht herbeigehen und mir Beistand leisten?« »Was hast du angefangen, kleines  
Männchen?« fragte Rosenrot. »Dumme, neugierige Gans«, antwortete der Zwerg, »den  
Baum habe ich mir spalten wollen, um kleines Holz in der Küche zu haben; bei den  
dicken Klötzen verbrennt gleich das bißchen Speise, das unsereiner braucht, der nicht so  
viel hinunterschlingt als ihr grobes, gieriges Volk. Ich hatte den Keil schon glücklich  
hineingetrieben, und es wäre alles nach Wunsch gegangen, aber das verwünschte Holz  
war zu glatt und sprang unversehens heraus, und der Baum fuhr so geschwind  
zusammen, daß ich meinen schönen weißen Bart nicht mehr herausziehen konnte; nun  
steckt er drin, und ich kann nicht fort.  Da lachen die albernen glatten Milchgesichter!  
Pfui, was seid ihr garstig!« Die Kinder gaben sich alle Mühe, aber sie konnten den Bart  
nicht herausziehen, er steckte zu fest. »Ich will laufen und Leute herbeiholen«, sagte  
Rosenrot. »Wahnsinnige Schafsköpfe«, schnarrte der Zwerg, »wer wird gleich Leute  
herbeirufen, ihr seid mir schon um zwei zu viel; fällt euch nicht Besseres ein?« »Sei nur  
nicht ungeduldig«, sagte Schneeweißchen, »ich will schon Rat schaffen», holte sein  
Scherchen aus der Tasche und schnitt das Ende des Bartes ab.  Sobald der Zwerg sich  
frei fühlte, griff er nach einem Sack, der zwischen den Wurzeln des Baums steckte und  
mit Gold gefüllt war, hob ihn heraus und brummte vor sich hin: »Ungehobeltes Volk,  
schneidet mir ein Stück von meinem stolzen Barte ab!  Lohn's euch der Guckuck!«  
Damit schwang er seinen Sack auf den Rücken und ging fort, ohne die Kinder nur noch  
einmal anzusehen.  
  

Einige Zeit danach wollten Schneeweißchen und Rosenrot ein Gericht Fische angeln.  
Als sie nahe bei dem Bach waren, sahen sie, daß etwas wie eine große Heuschrecke nach  
dem Wasser zuhüpfte, als wollte es hineinspringen.  Sie liefen heran und erkannten den  
Zwerg. »Wo willst du hin?« sagte Rosenrot, »du willst doch nicht ins Wasser?« »Solch  
ein Narr bin ich nicht«, schrie der Zwerg, »seht ihr nicht, der verwünschte Fisch will mich  
hineinziehen?« Der Kleine hatte dagesessen und geangelt, und unglücklicherweise hatte  
der Wind seinen Bart mit der Angelschnur verflochten; als gleich darauf ein großer Fisch  
anbiß, fehlten dem schwachen Geschöpf die Kräfte, ihn herauszuziehen: der Fisch behielt  
die Oberhand und riß den Zwerg zu sich hin.  Zwar hielt er sich an allen Halmen und  
Binsen, aber das half nicht viel, er mußte den Bewegungen des Fisches folgen und war in  
beständiger Gefahr, ins Wasser gezogen zu werden.  Die Mädchen kamen zu rechter  
Zeit, hielten ihn fest und versuchten, den Bart von der Schnur loszumachen, aber  
vergebens, Bart und Schnur waren fest ineinander verwirrt.  Es blieb nichts übrig, als das  
Scherchen hervorzuholen und den Bart abzuschneiden, wobei ein kleiner Teil desselben  
verlorenging.  Als der Zwerg das sah, schrie er sie an: »Ist das Manier, ihr Lorche, einem  
das Gesicht zu schänden?  Nicht genug, daß ihr mir den Bart unten abgestutzt habt, jetzt  
schneidet ihr mir den besten Teil davon ab: ich darf mich vor den Meinigen gar nicht  
sehen lassen.  Daß ihr laufen müßtet und die Schuhsohlen verloren hättet!« Dann holte er  
einen Sack Perlen, der im Schilfe lag, und ohne ein Wort weiter zu sagen, schleppte er  
ihn fort und verschwand hinter einem Stein.  
  

Es trug sich zu, daß bald hernach die Mutter die beiden Mädchen nach der Stadt  
schickte, Zwirn, Nadeln, Schnüre und Bänder einzukaufen.  Der Weg führte sie über eine  
Heide, auf der hier und da mächtige Felsenstücke zerstreut lagen.  Da sahen sie einen  
großen Vogel in der Luft schweben, der langsam über ihnen kreiste, sich immer tiefer  
herabsenkte und endlich nicht weit bei einem Felsen niederstieß.  Gleich darauf hörten sie  
einen durchdringenden, jämmerlichen Schrei.  Sie liefen herzu und sahen mit Schrecken,  
daß der Adler ihren alten Bekannten, den Zwerg, gepackt hatte und ihn forttragen wollte.  
Die mitleidigen Kinder hielten gleich das Männchen fest und zerrten sich so lange mit  
dem Adler herum, bis er seine Beute fahrenließ.  Als der Zwerg sich von dem ersten  
Schrecken erholt hatte, schrie er mit einer kreischenden Stimme: »Konntet ihr nicht  
säuberlicher mit mir umgehen?  Gerissen habt ihr an meinem dünnen Röckchen, daß es  
überall zerfetzt und durchlöchert ist, unbeholfenes und läppisches Gesindel, das ihr seid!«  
Dann nahm er einen Sack mit Edelsteinen und schlüpfte wieder unter den Felsen in seine  
Höhle.  Die Mädchen waren an seinen Undank schon gewöhnt, setzten ihren Weg fort  
und verrichteten ihr Geschäft in der Stadt.  Als sie beim Heimweg wieder auf die Heide  
kamen, überraschten sie den Zwerg, der auf einem reinlichen Plätzchen seinen Sack mit  
Edelsteinen ausgeschüttet und nicht gedacht hatte, daß so spät noch jemand  
daherkommen würde.  Die Abendsonne schien über die glänzenden Steine, sie  
schimmerten und leuchteten so prächtig in allen Farben, daß die Kinder stehenblieben  
und sie betrachteten. »Was steht ihr da und habt Maulaffen feil!« schrie der Zwerg, und  
sein aschgraues Gesicht ward zinnoberrot vor Zorn.  Er wollte mit seinen Scheltworten  
fortfahren, als sich ein lautes Brummen hören ließ und ein schwarzer Bär aus dem Walde  
herbeitrabte.  Erschrocken sprang der Zwerg auf, aber er konnte nicht mehr zu seinem  
Schlupfwinkel gelangen, der Bär war schon in seiner Nähe.  Da rief er in Herzensangst:  
»Lieber Herr Bär, verschont mich, ich will Euch alle meine Schätze geben, sehet, die  
schönen Edelsteine, die da liegen.  Schenkt mir das Leben, was habt Ihr an mir kleinen,  
schmächtigen Kerl?  Ihr spürt mich nicht zwischen den Zähnen; da, die beiden gottlosen  
Mädchen packt, das sind für Euch zarte Bissen, fett wie junge Wachteln, die freßt in  
Gottes Namen.« Der Bär kümmerte sich um seine Worte nicht, gab dem boshaften  
Geschöpf einen einzigen Schlag mit der Tatze, und es regte sich nicht mehr.  
  

Die Mädchen waren fortgesprungen, aber der Bär rief ihnen nach: »Schneeweißchen  
und Rosenrot, fürchtet euch nicht, wartet, ich will mit euch gehen.« Da erkannten sie  
seine Stimme und blieben stehen, und als der Bär bei ihnen war, fiel plötzlich die  
Bärenhaut ab, und er stand da als ein schöner Mann und war ganz in Gold gekleidet. »Ich  
bin eines Königs Sohn«, sprach er, »und war von dem gottlosen Zwerg, der mir meine  
Schätze gestohlen hatte, verwünscht, als ein wilder Bär in dem Walde zu laufen, bis ich  
durch seinen Tod erlöst würde. Jetzt hat er seine wohlverdiente Strafe empfangen.«  
  

Schneeweißchen ward mit ihm vermählt und Rosenrot mit seinem Bruder, und sie  
teilten die großen Schätze miteinander, die der Zwerg in seiner Höhle zusammengetragen  
hatte.  Die alte Mutter lebte noch lange Jahre ruhig und glücklich bei ihren Kindern.  Die  
zwei Rosenbäumchen aber nahm sie mit, und sie standen vor ihrem Fenster und trugen  
jedes Jahr die schönsten Rosen, weiß und rot.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:58:01 | 显示全部楼层
白雪与红玫

    从前,一所孤僻的农舍里住着一位贫穷的寡妇。农舍的前面是座花园,花园里
种着两株玫瑰,一株开白玫瑰,一株开红玫瑰。她有两个女儿,长得像两朵玫瑰,
一个叫白雪,一个叫红玫。她俩生性善良,又活泼可爱,是世上再好没有的两个小
孩了。只是白雪比红玫稍文静、温柔,红玫喜欢在田间草地上跳跃、摘花、抓蝴蝶,
白雪则总呆在家中,帮助妈妈干家务活,或在空闲时朗读故事给妈妈听。
    她们俩姊妹情深,常一起出去,总是手拉着手。白雪总是说:“我们不要分开。”
红玫则说:“只要我们活着,就不会分开。”然后母亲会加上一句:“有福同享,
有难同担。”
    她们俩常常跑进森林,采摘红浆果吃。野兽从不伤害她们,只是亲热地走近她
们身旁。小兔从她们手中啃吃着白菜叶,小鹿在她们身旁静静地吃着草,小马在她
们身旁活泼乱跳,还有鸟儿坐在树干上,尽情地唱着它们才会的歌。
    她们也从来没遇到过什么灾难,如果她们在森林里停留太久,当夜幕降临后,
她们便双双躺在苔藓上,依偎在一起,一直睡到第二天清晨。母亲也知道这一切,
所以不用担心。
    一次,她们又在林中过了一夜,黎明唤醒了她们,这时她们发现身旁竟坐着一
位美少年,他穿着的一件白衣服,在阳光下闪闪发光。他站起身来,十分友好地看
着她们,然后一言不发地走进了森林的深处。当她们回过头来向四周看时,发现自
己竟睡在了悬崖峭壁旁。如果她们在黑暗中再往前走上几步,就早已落进万丈深渊
中了。后来母亲告诉她们,那一定是位保护善良孩子的天使。
    白雪和红玫把母亲的小屋布置得整整洁洁,看后确实令人赏心悦目。到了夏天,
轮着红玫整理房屋,每天清早,乘母亲还未醒,她总要从每株树上摘些花儿编成个
花环,然后放在母亲的床前。冬天白雪就会生火,并在铁架上挂个水壶。铜质的壶
儿总是擦得亮亮的,像金子般闪闪发光。到了晚上,每当天空飘起雪花,母亲总会
说:“白雪,去把门拴上。”于是娘儿仨围坐在火盆旁,母亲带上眼镜,拿着本大
书高声地朗读起来。姐妹俩一边听着,一边坐着纺纱。就在她们的不远处躺着头小
羊,身后的杆子上蹲着只小白鸽,头正藏在翅膀下。
    一天晚上,当她们正舒舒服服地坐在一块时,听到有人在敲门,似乎要进来。
母亲说:“红玫,快去开门,一定是位求宿的过客。”红玫走上去拔开了门栓,心
想来者一定是位可怜的人儿。但来的不是个人,而是头熊,它把那宽宽的黑脑袋伸
进了门内。
    红玫尖叫一声,跳了回来,小羊咩咩地叫起来,鸽子也拍打着翅膀飞起来,白
雪更是躲在了母亲的床后。这时只听大熊开口说:“别害怕,我不会伤害你们,我
已冻得不行了,我只想在你们旁边取点暖。”
    “可怜的熊儿,”母亲说,“躺到火边来吧,小心别烧着了你的皮毛。”然后
她喊道:“白雪,红玫,出来吧!熊不会伤害你们,没有歹意。”于是姐妹俩走了
出来,小羊和鸽子也渐渐走到跟前,再也无所畏惧了。熊说:“孩子们,帮我把身
上的雪打一下。”于是她们拿出了扫帚,把熊儿浑身上下扫得干干净净的。熊然后
心满意足、舒舒服服地爬到火堆旁,口中还不时哼着歌。没多久,他们便随和起来
了,她们和这位笨拙的客人玩起游戏来,使劲地扯着它的毛发,几只脚一同踏在它
的背上,把它翻过去又覆过来,她们甚至还用榛木枝抽打它,若是它嗷嗷叫,她们
就会大笑。如是她们太过份时,它才喊:“饶了我吧,孩子们:
    白雪啊,红玫,
    你快要打死你的求婚人了!”
    睡觉的时候到了,其他人都上床了,母亲向熊说:“你躺到火边去吧,外面天
气冷,这里不会冻着。”天一亮了,姐妹俩把熊放了出去,熊儿摇摇晃晃地踏着雪
地走进了树林。
    从此以后,每到晚上的同一时刻,熊总会到来,并乖乖地躺在火炉边,让孩子
们和他一块尽情地玩乐。孩子们对他也习以为常,只要这位黑朋友不来,她们就不
肯闩门。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:58:29 | 显示全部楼层
春天到了,野外一遍翠绿。一天早上,熊对白雪说:“现在我得走了,整个夏
天都不会回来。”“你要到哪去,熊宝宝。”白雪问。“我必须到森林深处去保护
我的财宝,以防那些可恶的矮子偷窃。冬天,当大地覆盖着一层坚硬冰块时,他们
只得呆在地下面不出来,而现在冰雪消融,和煦的阳光普照着大地,他们就破土而
出,到处撬挖偷窃。一旦有任何东西落入他们的手中,被带入他们的洞中,就休想
再见天日了。”
    白雪对他的离去可伤心啦,她为熊儿开了门,熊儿匆匆往外挤出时,碰在了门
闩上,身上扯下了一撮毛发,白雪似乎看到了里面发出的一道金光,但她一时无法
确定。熊儿很快离去了,一会儿就消失在林海中。
    过了一段时候,母亲让姐妹俩去林中拾柴火。她们发现一棵大树倒在地上,树
干旁的草丛中有件东西在来回乱跳,不过看不清是什么东西。等她们走近一看,原
来是个小矮子,只见他面色枯黄,雪白胡须足有一码长。此刻他胡须的一端正卡在
树缝中,这小家伙就像一只拴在绳子上的狗,不停地乱跳,茫然不知所措。
    小矮人瞪着一对通红的眼睛盯着姐妹俩,口里直嚷嚷:“还站着干吗?你们难
道就不会帮我一把吗?”“你怎么给卡到那里面了,小个子?”红玫问道。“笨蛋,
多嘴的傻瓜!”侏儒骂道,“我本想劈点柴来做饭,木头太大,我那一丁点的饭马
上就烧焦了。我们可不像你们那些粗鲁、贪吃的家伙那样吃得多。本来我已把楔子
打进去,且一切如我预想的那样进展顺利,可那该死的楔子太滑了,猛地往外弹了
出来,树缝便马上合拢,可我这漂亮的胡子却拔不出来了。现在它被卡得很紧,我
也走不开,你们俩个痴痴呆呆、油嘴滑舌、奶油粉面的毛丫头却在发笑,呸,你俩
真是太可恶了!”
    姑娘们于是使劲地帮他拔,可就是拔不出,胡子在里面卡得太紧了。“我去找
个帮手来,”红玫说。“你这没头脑的笨丫头!”小矮子咆哮起来了,“找什么帮
手? 你们俩已够烦人的了, 难道你们就没有别的法子?”“别着急,”白雪说,
“我来帮你。”于是她从口袋里掏出一把剪刀,一刀就把胡子的那端剪断了。
    矮子脱身后,一把抓起藏在树根处的口袋,袋中装满了金子。他一手提着袋子,
口中嘟哝道:“你们这些粗鲁的家伙,把我这么漂亮的胡须给剪断了,你们不会遭
好报的。”说完便把袋子摔上肩,瞧也不瞧她俩一眼就走了。
    过了一些时候,白雪和红玫一起去钓鱼。她俩走近小溪时,突然见到一个蚱蜢
似的东西要往下跳,仿佛随时都会跳入水中,她们走近一看,原来又是那个小矮子。
“你上哪儿去?可不是要往水中去吧!”“我才没那么傻呢!”小矮子叫道,“难
道你没看到那条该死的鱼想把我拖下水吗?”小矮子刚才一直坐在那儿钓鱼,不巧
把胡须和渔线搅在了一起,一会儿鱼咬食了,这位手无缚鸡之力的小矮子可没有力
气把鱼儿拉上来。鱼儿渐渐占了上风,使劲地把小矮子朝水中拉。他只得抓住一把
草秆和灯芯草,但那又有何用呢?他只得跟着鱼儿的游动而上下跳动,随时有被拖
入水中的危险。
    姐妹俩来得正是时候,她们一边使劲地抓住小矮子,一边帮他从渔线上解胡须,
可胡须和线缠得太紧了,怎么解也解不开。她们实在是无计可施,只得拿出剪刀,
一刀剪去好一段胡须。小矮子一见便尖叫:“真粗野!你们俩个坏丫头竟敢毁我的
容!先前剪掉了我好端端的胡须还不够吗?现在又剪掉最漂亮的一段,我还有何面
目去见人?你们赶快给我滚,滚得连鞋子也丢掉才好!”说完便从草丛中提出一袋
珠宝,二话没说就一步一拐地消失在岩石后。
    不久后,母亲又打发姐妹俩进城买针线、绳索和带子。她们沿路来到一片荒地,
荒地上布满了巨大的石块。只见一只大鸟正在空中翱翔,慢慢地又在她们头上盘旋,
鸟儿越飞越低,最后停在不远处的一块岩石上。紧接着她们听到了一声撕心的惨叫
声,走上前一看,她们惊呆了,老鹰居然把她们的老熟人小矮子给逮住了,就要把
他叼走。
    孩子们出于天生的同情心,立刻抓住了小矮子,拼命地与鹰爪抢夺起来,最后
把他夺了过来。小矮子这下可吓呆了,等他回过一点神后,立刻歇斯底里地大叫:
“难道你们就不能小心点吗?瞧你们把我这身棕色的上衣给扯成了什么破烂样,你
们俩个笨手笨脚的毛丫头!”说完,他又扛起一袋宝石,钻进了岩石下面的洞中。
姐妹俩对这种忘恩负义的行径早已习以为常,赶忙上路往城中办事情。
    回家的路上,她们又途经那片荒地,这下可把小矮子给吓了一跳。原来他正往
空地上倒一堆宝石,万万没想到这么晚居然还会有人来。晚霞照在明亮的宝石上,
七彩斑烂,耀眼无比,孩子们都看呆了,“你们傻呆呆地站在那里干什么?”小矮
子吼道,他那张本是死灰色的脸气得变成了古铜色。就在他不停的咒骂的同时,只
听一声咆哮,一头黑熊从林中奔了出来,直向他们这儿扑来。小矮子猛然吓了一跳,
还没来得及逃回洞中,熊已赶到。只见矮人心惊胆颤地哀求道:“亲爱的熊先生,
你饶了我吧!我把所有的财宝都给你,瞧地上这些钻石多漂亮,饶了我吧!你不会
吃我这弱不经风的瘦骨头吧,我还不够你塞牙的,快去抓住那俩个可恶的臭丫头,
你可美美地吃一顿,准有肥肥的鹌鹑那么好吃!饶了我吧,去吃掉她们吧!”熊才
不听他那一套呢,劈手一掌就把这可恶的家伙击倒在地,从此再也起不来了。
    姐妹俩撒腿就逃,但听到熊儿喊道:“白雪、红玫,别害怕,等一下,我和你
们一起去。”这时她们俩听出了这声音,于是停下来等着他。熊走到跟前时,熊皮
突然脱落了,只见站在她们面前的竟是位面貌英俊、浑身披金的帅小伙子。“我是
一位王子,”他说,“那个小矮子偷走了我的珠宝,并向我施了妖术,把我变成了
一头野熊,整天在林间乱跑,直到他死我才能解脱。现在他已受到了应有的惩罚。”
    白雪后来嫁给了他,红玫嫁给了王子的哥哥,他们平分了小矮子聚集在洞中的
大量财宝。老母亲和孩子们平安幸福地一起生活了多年,她把那两株玫瑰重新移到
她的窗前,那儿便有了年年盛开的美丽无比的白玫瑰和红玫瑰。
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:02:46 | 显示全部楼层
Der Wolf und die sieben jungen Geißlein  
   
Es war einmal eine alte Geiß, die hatte sieben junge Geißlein. Sie hatte sie so lieb, wie eben eine Mutter ihre Kinder liebhat. Eines Tages wollte sie in den Wald gehen und Futter holen. Da rief sie alle sieben herbei und sprach: "Liebe Kinder, ich muß hinaus in den Wald. Seid inzwischen brav, sperrt die Türe gut zu und nehmt euch in acht vor dem Wolf! Wenn er hereinkommt, frißt er euch mit Haut und Haaren. Der Bösewicht verstellt sich oft, aber an seiner rauhen Stimme und an seinen schwarzen Füßen werdet ihr ihn gleich erkennen."  
Die Geißlein sagten: "Liebe Mutter, wir wollen uns schon in acht nehmen, du kannst ohne Sorge fortgehen." Da meckerte die Alte und machte sich getrost auf den Weg.  
Es dauerte nicht lange, da klopfte jemand an die Haustür und rief: "Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht!" Aber die Geißlein hörten an der rauhen Stimme, daß es der Wolf war. "Wir machen nicht auf", riefen sie, "du bist nicht unsere Mutter. Die hat eine feine und liebliche Stimme, deine Stimme aber ist rauh. Du bist der Wolf!"  
Da ging der Wolf fort zum Krämer und kaufte sich ein großes Stück Kreide. Er aß es auf und machte damit seine Stimme fein. Dann kam er zurück, klopfte an die Haustür und rief: "Macht auf, ihr lieben Kinder, eure Mutter ist da und hat jedem von euch etwas mitgebracht!"  
Aber der Wolf hatte seine schwarze Pfote auf das Fensterbrett gelegt. Das sahen die Kinder und riefen: "Wir machen nicht auf! Unsere Mutter hat keinen schwarzen Fuß wie du. Du bist der Wolf!"  
Da lief der Wolf zum Bäcker und sprach: "Ich habe mir den Fuß angestoßen, streich mir Teig darüber!"  
Als ihm der Bäcker die Pfote bestrichen hatte, lief er zum Müller und sprach: "Streu mir weißes Mehl auf meine Pfote!" Der Müller dachte, der Wolf wolle jemanden betrügen, und weigerte sich. Aber der Wolf sprach: "Wenn du es nicht tust, fresse ich dich!" Da fürchtete sich der Müller und machte ihm die Pfote weiß.  
Nun ging der Bösewicht zum dritten Mal zu der Haustür, klopfte an und sprach: "Macht auf, Kinder, euer liebes Mütterchen ist heimgekommen und hat jedem von euch etwas aus dem Wald mitgebracht!"  
Die Geißlein riefen: "Zeig uns zuerst deine Pfote, damit wir wissen, daß du unser liebes Mütterchen bist."  
Da legte der Wolf die Pfote auf das Fensterbrett. Als die Geißlein sahen, daß sie weiß war, glaubten sie, es wäre alles wahr, was er sagte, und machten die Türe auf.  
Wer aber hereinkam, war der Wolf! Die Geißlein erschraken und wollten sich verstecken. Das eine sprang unter den Tisch, das zweite ins Bett, das dritte in den Ofen, das vierte in die Küche, das fünfte in den Schrank, das sechste unter die Waschschüssel, das siebente in den Kasten der Wanduhr. Aber der Wolf fand sie und verschluckte eines nach dem andern. Nur das jüngste in dem Uhrkasten, das fand er nicht.  
Als der Wolf satt war, trollte er sich fort, legte sich draußen auf der grünen Wiese unter einen Baum und fing an zu schlafen.  
Nicht lange danach kam die alte Geiß aus dem Walde wieder heim. Ach, was mußte sie da erblicken! Die Haustür stand sperrangelweit offen, Tisch, Stühle und Bänke waren umgeworfen, die Waschschüssel lag in Scherben, Decken und Polster waren aus dem Bett gezogen. Sie suchte ihre Kinder, aber nirgends waren sie zu finden. Sie rief sie nacheinander bei ihren Namen, aber niemand antwortete. Endlich, als sie das jüngste rief, antwortete eine feine Stimme: "Liebe Mutter, ich stecke im Uhrkasten!"  
Da holte die Mutter das junge Geißlein aus seinem Versteck heraus, und es erzählte ihr, daß der Wolf gekommen wäre und die anderen alle gefressen hätte. Ihr könnt euch denken, wie da die alte Geiß über ihre armen Kinder geweint hat!  
Endlich ging sie in ihrem Jammer hinaus, und das jüngste Geißlein lief mit. Als sie auf die Wiese kamen, lag der Wolf immer noch unter dem Baum und schnarchte, daß die Äste zitterten. Die alte Geiß betrachtete ihn von allen Seiten und sah, daß in seinem vollen Bauch sich etwas regte und zappelte. Ach, Gott, dachte sie, sollten meine armen Kinder, die er zum Nachtmahl hinuntergewürgt hat, noch am Leben sein?  
Da mußte das Geißlein nach Hause laufen und Schere, Nadel und Zwirn holen. Dann schnitt die alte Geiß dem Bösewicht den Bauch auf. Kaum hatte sie den ersten Schnitt getan, da streckte auch schon ein Geißlein den Kopf heraus. Und als sie weiterschnitt, sprangen nacheinander alle sechs heraus. Sie waren alle heil und gesund, denn der Wolf hatte sie in seiner Gier ganz hinuntergeschluckt.  
Das war eine Freude! Da herzten sie ihre liebe Mutter und hüpften wie Schneider bei einer Hochzeit. Die Alte aber sagte: jetzt geht und sucht große Steine, damit wollen wir dem bösen Tier den Bauch füllen, solange es noch im Schlafe liegt."  
Da schleppten die sieben Geißlein in aller Eile Steine herbei und steckten ihm so viele in den Bauch, als sie nur hineinbringen konnten. Dann nähte ihn die Alte in aller Geschwindigkeit wieder zu, so daß der Wolf nichts merkte und sich nicht einmal regte.  
Als er endlich ausgeschlafen war, machte er sich auf die Beine. Und weil ihm die Steine im Magen großen Durst verursachten, wollte er zu einem Brunnen gehen und trinken. Als er aber anfing zu laufen, stießen die Steine in seinem Bauch aneinander und zappelten. Da rief er:  
"Was rumpelt und pumpelt  
In meinem Bauch herum?  
Ich meinte, es wären sechs Geißelein,  
Doch sind's lauter Wackerstein."  
Und als er an den Brunnen kam und sich über das Wasser bückte und trinken wollte, da zogen ihn die schweren Steine hinein, und er mußte jämmerlich ersaufen.  
Als die sieben Geißlein das sahen, kamen sie eilig herbeigelaufen und riefen laut: "Der Wolf ist tot! Der Wolf ist tot!" Und sie faßten einander an den Händen und tanzten mit ihrer Mutter vor Freude um den Brunnen herum.
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:03:11 | 显示全部楼层
狼和七只小山羊
                           

    从前有只老山羊。它生了七只小山羊,并且像所有母亲爱孩子一样爱它们。一
天,它要到森林里去取食物,便把七个孩子全叫过来,对它们说:"亲爱的孩子们,
我要到森林里去一下,你们一定要提防狼。要是让狼进屋,它会把你们全部吃掉的
——连皮带毛通通吃光。这个坏蛋常常把自己化装成别的样子,但是,你们只要一
听到他那粗哑的声音、一看到它那黑黑的爪子,就能认出它来。"小山羊们说:"好
妈妈, 我们会当心的。你去吧,不用担心。"老山羊咩咩地叫了几声,便放心地去
了。
    没过多久, 有人敲门,而且大声说:"开门哪,我的好孩子。你们的妈妈回来
了, 还给你们每个人带来了一点东西。"可是,小山羊们听到粗哑的声音,立刻知
道是狼来了。 "我们不开门,"它们大声说,"你不是我们的妈妈。我们的妈妈说话
时声音又软又好听, 而你的声音非常粗哑,你是狼!"于是,狼跑到杂货商那里,
买了一大块白垩土,吃了下去,结果嗓子变细了。然后它又回来敲山羊家的门,喊
道:"开门哪,我的好孩子。你们的妈妈回来了,给你们每个人都带了点东西。"可
是狼把它的黑爪子搭在了窗户上,小山羊们看到黑爪子便一起叫道:"我们不开门。
我们的妈妈没有你这样的黑爪子。你是狼!"于是狼跑到面包师那里,对他说:"我
的脚受了点伤, 给我用面团揉一揉。"等面包师用面团给它揉过之后,狼又跑到磨
坊主那里, 对他说:"在我的脚上洒点白面粉。"磨坊主想:"狼肯定是想去骗什么
人", 便拒绝了它的要求。可是狼说:"要是你不给我洒面粉,我就把你吃掉。"磨
坊主害怕了,只好洒了点面粉,把狼的爪子弄成了白色。人就是这个德行!
    这个坏蛋第三次跑到山羊家,一面敲门一面说:“开门哪,孩子们。你们的好
妈妈回来了,还从森林里给你们每个人带回来一些东西。"小山羊们叫道:"你先把
脚给我们看看, 好让我们知道你是不是我们的妈妈。"狼把爪子伸进窗户,小山羊
们看到爪子是白的,便相信它说的是真话,打开了屋门。然而进来的是狼!小山羊
们吓坏了,一个个都想躲起来。第一只小山羊跳到了桌子下,第二只钻进了被子,
第三只躲到了炉子里,第四只跑进了厨房,第五只藏在柜子里,第六只挤在洗脸盆
下,第七只爬进了钟盒里。狼把它们一个个都找了出来,毫不客气地把它们全都吞
进了肚子。只有躲在钟盒里的那只最小的山羊没有被狼发现。狼吃饱了之后,心满
意足地离开了山羊家,来到绿草地上的一棵大树下,躺下身子开始呼呼大睡起来。
    没过多久,老山羊从森林里回来了。啊!它都看到了些什么呀!屋门敞开着,
桌子、椅子和凳子倒在地上,洗脸盆摔成了碎片,被子和枕头掉到了地上。它找它
的孩子,可哪里也找不到。它一个个地叫它们的名字,可是没有一个出来答应它。
最后, 当它叫到最小的山羊的名字时,一个细细的声音喊叫道:"好妈妈,我在钟
盒里。"老山羊把它抱了出来,它告诉妈妈狼来过了,并且把哥哥姐姐们都吃掉了。
大家可以想象出老山羊失去孩子后哭得多么伤心!
    老山羊最后伤心地哭着走了出去,最小的山羊也跟着跑了出去。当它们来到草
地上时,狼还躺在大树下睡觉,呼噜声震得树枝直抖。老山羊从前后左右打量着狼,
看到那家伙鼓得老高的肚子里有什么东西在动个不停。 "天哪,"它说,"我的那些
被它吞进肚子里当晚餐的可怜的孩子, 难道它们还活着吗?"最小的山羊跑回家,
拿来了剪刀和针线。老山羊剪开那恶魔的肚子,刚剪了第一刀,一只小羊就把头探
了出来。它继续剪下去,六只小羊一个个都跳了出来,全都活着,而且一点也没有
受伤,因为那贪婪的坏蛋是把它们整个吞下去的。这是多么令人开心的事啊!它们
拥抱自己的妈妈, 像当新娘的裁缝一样高兴得又蹦又跳。可是羊妈妈说:"你们去
找些大石头来。 我们趁这坏蛋还没有醒过来,把石头装到它的肚子里去。"七只小
山羊飞快地拖来很多石头,拼命地往狼肚子里塞;然后山羊妈妈飞快地把狼肚皮缝
好,结果狼一点也没有发觉,它根本都没有动弹。
    狼终于睡醒了。它站起身,想到井边去喝水,因为肚子里装着的石头使它口渴
得要死。可它刚一迈脚,肚子里的石头便互相碰撞,发出哗啦哗啦的响声。它叫道:

        "是什么东西,
        在碰撞我的骨头?
        我以为是六只小羊,
        可怎么感觉像是石头?"

    它到了井边,弯腰去喝水,可沉重的石头压得它掉进了井里,淹死了。七只小
山羊看到后,全跑到这里来叫道:"狼死了!狼死了!"它们高兴地和妈妈一起围着
水井跳起舞来。
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:04:09 | 显示全部楼层
Rapunzel  
   
Es war einmal ein Mann und eine Frau, die wünschten sich schon lange vergeblich ein Kind, endlich machte sich die Frau Hoffnung, der liebe Gott werde ihren Wunsch erfüllen. Die Leute hatte in ihrem Hinterhaus ein kleines Fenster, daraus konnte man in einen prächtigen Garten sehen, der voll der schönsten Blumen und Kräuter stand; er war aber von einer hohen Mauer umgeben, und niemand wagte hineinzugehen, weil er einer Zauberin gehörte, die große Macht hatte und von aller Welt gefürchtet ward. Eines Tags stand die Frau an diesem Fenster und sah in den Garten hinab. Da erblickte sie ein Beet, das mit den schönsten Rapunzeln bepflanzt war, und sie sahen so frisch und grün aus, daß sie lüstern ward und das größte Verlangen empfand, von den Rapunzeln zu essen. Das Verlangen nahm jeden Tag zu, und da sie wußte, daß sie keine davon bekommen konnte, so fiel sie ganz ab, sah blaß und elend aus. Da erschrak der Mann und fragte: "Was fehlt dir. liebe Frau ? "Ach, antwortete sie, "wenn ich keine Rapunzeln aus dem Garten hinter unserm Hause zu essen kriege so sterbe ich." Der Mann, der sie lieb hatte, dachte: Eh du deine Frau sterben läsest holst du ihr von den Rapunzeln, es mag kosten, was es will. In der Abenddämmerung stieg er also über die Mauer in den Garten der Zauberin, stach in aller Eile eine Handvoll Rapunzeln und brachte sie seiner Frau. Sie machte sich sogleich Salat daraus und aß sie in voller Begierde auf. Sie hatten ihr aber so gut geschmeckt, daß sie den andern Tag noch dreimal soviel Lust bekam. Sollte sie Ruhe haben, so mußte der Mann noch einmal in den Garten steigen. Er machte sich also in der Abenddämmerung wieder hinab. Als er aber die Mauer herabgeklettert war, erschrak er gewaltig, denn er sah die Zauberin vor sich stehen. "wie kannst du es wagen", sprach sie mit zornigem Blick, in meinen Garten zu steigen und wie ein Dieb mir meine Rapunzeln zu stehlen ? Das soll dir schlecht bekommen !" "Ach", antwortete er, laßt Gnade für Recht ergehen, ich habe mich nur aus Not dazu entschlossen. Meine Frau hat Eure Rapunzeln aus dem Fenster erblickt und empfindet ein so großes Gelüsten, daß sie sterben würde, wenn sie nicht davon zu essen bekommt. Da ließ die Zauberin in ihrem Zorne nach und sprach zu ihm: "Verhält es sich so, wie du sagst so will ich dir gestatten, Rapunzeln mitzunehmen, soviel du willst; allein ich mache eine Bedingung: Du mußt mir das Kind geben, das deine Frau zur Welt bringen wird. Es soll ihm gut gehen, und ich will für es sorgen wie eine Mutter." Der Mann sagte in der Angst alles zu, und als die Frau in Wochen kam, so erschien sogleich die Zauberin, gab dem Kinde den Namen R a p u n z e 1 und nahm es mit sich fort.  
Rapunzel ward das schönste Kind unter der Sonne. Als es zwölf Jahre alt war, schloß es die Zauberin in einen Turm, der in einem Walde lag und weder Treppe noch Türe hatte; nur ganz oben war ein kleines Fensterchen. Wenn die Zauberin hinein wollte, so stellte sie sich unten hin und rief:  
"Rapunzel, Rapunzel,  
Laß mir dein Haar herunter !"  
Rapunzel hatte lange, prächtige Haare, fein wie gesponnen Gold. Wenn sie nun die Stimme der Zauberin vernahm, so band sie ihre Zöpfe los, wickelte sie oben um einen Fensterhaken, und dann fielen die Haare zwanzig Ellen tief herunter, und die Zauberin stieg daran hinauf.  
Nach ein paar Jahren trug es sich zu, daß der Sohn des Königs durch den Wald ritt und an dem Turm vorüberkam. Da hörte er einen Gesang, der war so lieblich, daß er stillhielt und horchte. Das war Rapunzel, die in ihrer Einsamkeit sich die Zeit damit vertrieb, ihre süße Stimme erschallen zu lassen. Der Königssohn wollte zu ihr hinaufsteigen und suchte nach einer Türe des Turms: aber es war keine zu finden. Er ritt heim. Doch der Gesang hatte ihm so sehr das Herz gerührt, daß er jeden Tag hinaus in den Wald ging und zuhörte. Als er einmal so hinter einem Baum stand, sah er, daß eine Zauberin herankam, und hörte, wie sie hinaufrief:  
"Rapunzel, Rapunzel,  
Laß mir dein Haar herunter !"  
Da ließ Rapunzel die Haarflechten herab, und die Zauberin stieg zu ihr hinauf. "Ist das die Leiter, auf welcher man hinaufkommt, so will ich auch einmal mein Glück versuchen." Und den folgenden Tag, als es anfing dunkel zu werden, ging er zu dem Turme und rief:  
"Rapunzel, Rapunzel,  
Laß mir dein Haar herunter !"  
Alsbald fielen die Haare herab, und der Königssohn stieg hinauf.  
Anfangs erschrak Rapunzel gewaltig, als ein Mann zu ihr hereinkam, wie ihre Augen noch nie einen erblickt hatten. Doch der Königssohn fing an, ganz freundlich mit ihr zu reden, und erzählte ihr, daß von ihrem Gesang sein Herz so sehr sei bewegt worden, daß es ihm keine Ruhe gelassen und er sie selbst habe sehen müssen. Da verlor Rapunzel ihre Angst, und als er sie fragte, ob sie ihn zum Manne nehmen wollte, und sie sah, daß er jung und schön war, so dachte sie: Der wird mich lieber haben als die alte Frau Gotel, und sagte "Ja", und legte ihre Hand in seine Hand. Sie sprach: "Ich will gerne mit dir gehen, aber ich weiß nicht, wie ich herabkommen kann. Wenn du kommst, so bring jedesmal einen Strang Seide mit, daraus will ich eine Leiter flechten, und wenn die fertig ist, so steige ich herunter, und du nimmst mich auf dein Pferd." Sie verabredeten, daß er bis dahin alle Abende zu ihr kommen sollte: Denn bei Tag kam die Alte. Die Zauberin merkte auch nichts davon, bis einmal Rapunzel anfing und zu ihr sagte: "Sag Sie mir doch, Frau Gotel, wie kommt es nur, Sie wird mir viel schwerer heraufzuziehen als den jungen Königssohn, der ist in einem Augenblick bei mir ?" "Ach du gottloses Kind !" rief die Zauberin, "was muß ich von dir hören; ich dachte, ich hatte dich von aller Welt geschieden, und du hast mich doch betrogen !" In ihrem Zorn packte sie die schönen Haare der Rapunzel, schlug sie ein paarmal um ihre linke Hand, griff eine Schere mit der rechten, und, ritsch, ratsch, waren sie abgeschnitten, und die schönen Flechten lagen auf der Erde. Und sie war so unbarmherzig, daß sie die arme Rapunzel in eine Wüstenei brachte, wo sie in großem Jammer und Elend leben mußte.  
Denselben Tag aber, wo sie Rapunzel verstoßen hatte, machte abends die Zauberin die abgeschnittenen Flechten oben am Fensterhaken fest, und als der Königssohn kam und rief:  
"Rapunzel, Rapunzel,  
Laß mir dein Haar herunter !"  
so ließ sie die Haare hinab. Der Königssohn stieg hinauf, aber er fand oben nicht seine liebste Rapunzel, sondern die Zauberin, die ihn mit bösen und giftigen Blicken ansah. "Aha", rief sie höhnisch, "du willst die Frau Liebste holen, aber der schöne Vogel sitzt nicht mehr im Nest und singt nicht mehr, die Katze hat ihn geholt und wird dir auch noch die Augen auskratzen Für dich ist Rapunzel verloren, du wirst sie nie wieder erblicken !" Der Königssohn geriet außer sich vor Schmerzen, und in der Verzweiflung sprang er den Turm herab. Das Leben brachte er davon, aber die Dornen, in die er fiel, zerstachen ihm die Augen. Da irrte er blind im Wald umher, aß nichts als Wurzeln und Beeren und tat nichts als jammern und weinen über den Verlust seiner liebsten Frau. So wanderte er einige Jahre im Elend umher und geriet endlich in die Wüstenei wo Rapunzel mit den Zwillingen, die sie geboren hatte, einem Knaben und einem Mädchen, kümmerlich lebte. Er vernahm eine Stimme, und sie deuchte ihm so bekannt. Da ging er darauf zu und wie er herankam, erkannte ihn Rapunzel und fiel ihm um den Hals und weinte. Zwei von ihren Tränen aber benetzten seine Augen, da wurden sie wieder klar, und er konnte damit sehen wie sonst. Er führte sie in sein Reich, wo er mit Freude empfangen ward, und sie lebten noch lange glücklich und vergnügt.
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:05:13 | 显示全部楼层
莴苣姑娘

    从前有一个男人和一个女人,他俩一直想要个孩子,可总也得不到。最后,女
人只好希望上帝能赐给她一个孩子。他们家的屋子后面有个小窗户,从那里可以看
到一个美丽的花园,里面长满了奇花异草。可是,花园的周围有一道高墙,谁也不
敢进去,因为那个花园属于一个女巫。这个女巫的法力非常大,世界上人人都怕她。
一天,妻子站在窗口向花园望去,看到一块菜地上长着非常漂亮的莴苣。这些莴苣
绿油油、水灵灵的,立刻就勾起了她的食欲,非常想吃它们。这种欲望与日俱增,
而当知道自己无论如何也吃不到的时候,她变得非常憔悴,脸色苍白,痛苦不堪。
她丈夫吓坏了,问她:“亲爱的,你哪里不舒服呀?”“啊,”她回答,“我要是
吃不到我们家后面那个园子里的莴苣,我就会死掉的。”丈夫因为非常爱她,便想:
“与其说让妻子去死,不如给她弄些莴苣来,管它会发生什么事情呢。”黄昏时分,
他翻过围墙,溜进了女巫的花园,飞快地拔了一把莴苣,带回来给她妻子吃。妻子
立刻把莴苣做成色拉,狼吞虎咽地吃了下去。这莴苣的味道真是太好了,第二天她
想吃的莴苣居然比前一天多了两倍。为了满足妻子,丈夫只好决定再次翻进女巫的
园子。于是,黄昏时分,他偷偷地溜进了园子,可他刚从墙上爬下来,就吓了一跳,
因为他看到女巫就站在他的面前。“你好大的胆子,”她怒气冲冲地说,“竟敢溜
进我的园子来,像个贼一样偷我的莴苣!”“唉,”他回答,“可怜可怜我,饶了
我吧。我是没办法才这样做的。我妻子从窗口看到了你园子中的莴苣,想吃得要命,
吃不到就会死掉的。”女巫听了之后气慢慢消了一些,对他说:“如果事情真像你
说的这样,我可以让你随便采多少莴苣,但我有一个条件:你必须把你妻子将要生
的孩子交给我。我会让她过得很好的,而且会像妈妈一样对待她。”丈夫由于害怕,
只好答应女巫的一切条件。妻子刚刚生下孩子,女巫就来了,给孩子取了个名字叫
“莴苣”,然后就把孩子带走了。
    “莴苣”慢慢长成了天底下最漂亮的女孩。孩子十二岁那年,女巫把她关进了
一座高塔。这座高塔在森林里,既没有楼梯也没有门,只是在塔顶上有一个小小的
窗户。每当女巫想进去,她就站在塔下叫道:
    “莴苣,莴苣,
    把你的头发垂下来。”
    莴苣姑娘长着一头金丝般浓密的长发。一听到女巫的叫声,她便松开她的发辫,
把顶端绕在一个窗钩上,然后放下来二十公尺。女巫便顺着这长发爬上去。
    一两年过去了。有一天,王子骑马路过森林,刚好经过这座塔。这时,他突然
听到美妙的歌声,不由得停下来静静地听着。唱歌的正是莴苣姑娘,她在寂寞中只
好靠唱歌来打发时光。王子想爬到塔顶上去见她,便四处找门,可怎么也没有找到。
他回到了宫中,那歌声已经深深地打动了他,他每天都要骑马去森林里听。一天,
他站在一棵树后,看到女巫来了,而且听到她冲着塔顶叫道:
    “莴苣,莴苣,
    把你的头发垂下来。”
    莴苣姑娘立刻垂下她的发辫,女巫顺着它爬了上去。王子想:“如果那就是让
人爬上去的梯子,我也可以试试我的运气。”第二天傍晚,他来到塔下叫道:
    “莴苣,莴苣,
    把你的头发垂下来。”
    头发立刻垂了下来,王子便顺着爬了上去。
    莴苣姑娘看到爬上来的是一个男人时,真的大吃一惊,因为她还从来没有看到
过男人。但是王子和蔼地跟她说话,说他的心如何如何被她的歌声打动,一刻也得
不到安宁,非要来见她。莴苣姑娘慢慢地不再感到害怕,而当他问她愿不愿意嫁给
他时,她见王子又年轻又英俊,便想:“这个人肯定会比那教母更喜欢我。”她于
是就答应了,并把手伸给王子。她说:“我非常愿意跟你一起走,可我不知道怎么
下去。你每次来的时候都给我带一根丝线吧,我要用丝线编一个梯子。等到梯子编
好了,我就爬下来,你就把我抱到你的马背上。”因为老女巫总是在白天来,所以
他俩商定让王子每天傍晚时来。女巫什么也没有发现,直到有一天莴苣姑娘问她:
“我问你,教母,我拉你的时候怎么总觉得你比那个年轻的王子重得多?他可是一
下子就上来了。”“啊!你这坏孩子!”女巫嚷道,“你在说什么?我还以为你与
世隔绝了呢,却不想你竟然骗了我!”她怒气冲冲地一把抓住莴苣姑娘漂亮的辫子,
在左手上缠了两道,又用右手操起一把剪刀,喳喳喳几下,美丽的辫子便落在了地
上。然后,她又狠心地把莴苣姑娘送到一片荒野中,让她凄惨痛苦地生活在那里。
    莴苣姑娘被送走的当天,女巫把剪下来的辫子绑在塔顶的窗钩上。王子走来喊
道:
    “莴苣,莴苣,
    把你的头发垂下来。”
    女巫放下头发,王子便顺着爬了上去。然而,他没有见到心爱的莴苣姑娘,却
看到女巫正恶狠狠地瞪着他。“啊哈!”她嘲弄王子说,“你是来接你的心上人的
吧?可美丽的鸟儿不会再在窝里唱歌了。她被猫抓走了,而且猫还要把你的眼睛挖
出来。你的莴苣姑娘完蛋了,你别想再见到她。”王子痛苦极了,绝望地从塔上跳
了下去。他掉进了刺丛里,虽然没有丧生,双眼却被刺扎瞎了。他漫无目的地在森
林里走着,吃的只是草根和浆果,每天都为失去爱人而伤心地痛哭。他就这样痛苦
地在森林里转了好几年,最后终于来到了莴苣姑娘受苦的荒野。莴苣姑娘已经生下
了一对双胞胎,一个儿子,一个女儿。王子听到有说话的声音,而且觉得那声音很
耳熟,便朝那里走去。当他走近时,莴苣姑娘立刻认出了他,搂着他的脖子哭了起
来。她的两滴泪水润湿了他的眼睛,使它们重新恢复了光明。他又能像从前一样看
东西了。他带着妻子儿女回到自己的王国,受到了人们热烈的欢迎。他们幸福美满
地生活着,直到永远。
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:06:03 | 显示全部楼层
Vom Fischer und seiner Frau  
  
Es war einmal ein Fischer und seine Frau, die wohnten zusammen in einer kleinen Fischerhütte, dicht an der See, und der Fischer ging alle Tage hin und angelte; und er angelte und angelte.  
So saß er auch einmal mit seiner Angel und sah immer in das klare Wasser hinein; und so saß er nun und saß.  
Da ging die Angel auf den Grund, tief hinunter, und als er sie heraufholte, da holte er einen großen Butt heraus. Da sagte der Butt zu ihm: „Hör mal, Fischer, ich bitte dich, laß mich leben, ich bin gar kein richtiger Butt, ich bin ein verwünschter Prinz. Was hilft dir’s, wenn du mich totmachst? Ich würde dir doch nicht recht schmecken; setz mich wieder ins Wasser und laß mich schwimmen!" „Nun", sagte der Mann, „du brauchst nicht so viele Worte zu machen; einen Butt, der sprechen kann, werde ich doch wohl schwimmen lassen." Damit setzte er ihn wieder in das klare Wasser; da ging der Butt auf den Grund und ließ einen langen Streifen Blut hinter sich. Da stand der Fischer auf und ging zu seiner Frau in die kleine Hütte.  
„Mann", sagte die Frau, „hast du heute nichts gefangen?" „Nein", sagte der Mann, „ich fing einen Butt, der sagte, er wäre ein verwunschener Prinz, da hab ich ihn wieder schwimmen lassen." „Hast du dir denn nichts gewünscht?" sagte die Frau. „Nein", sagte der Mann, „was sollt ich mir denn wünschen?" „Ach", sagte die Frau, „das ist doch bös, immer hier in dem Hüttchen zu wohnen, das stinkt und ist so eklig; du hättest uns doch ein kleines Häuschen wünschen können. Geh noch mal hin und ruf ihn! Sag ihm, wir wollten ein kleines Häuschen haben, er tut das gewiß." „Ach", sagte der Mann, „was soll ich da noch mal hingehen?", „I", sagte die Frau, „du hattest ihn doch gefangen und hast ihn wieder schwimmen lassen, er tut das gewiß. Geh gleich hin!" Der Mann wollte noch nicht recht, wollte aber auch seiner Frau nicht zuwiderhandeln und ging hin an die See.  
Als er dorthin kam, war die See ganz grün und gelb und gar nicht mehr so klar. So stellte er sich hin und sagte:  
„Manntje, Manntje, Timpe Te,  
Buttje, Buttje in der See,  
mine Fru, de Ilsebill,  
will nich so, as ik wol will."  
Da kam der Butt angeschwommen und sagte: „Na, was will sie denn?" „Ach", sagte der Mann, „ich hab dich doch gefangen gehabt; nun sagt meine Frau, ich hätt mir doch was wünschen sollen. Sie mag nicht mehr in ihrer Hütte wohnen, sie will gern ein kleines Häuschen." „Geh nur hin", sagte der Butt, „sie hat es schon."  
Da ging der Mann hin, und seine Frau saß nicht mehr in dem Fischerhüttchen; an seiner Stelle stand jetzt ein kleines Häuschen, und seine Frau saß vor der Türe auf einer Bank. Da nahm ihn seine Frau bei der Hand und sagte zu ihm: „Komm nur herein, sieh, nun ist das doch viel besser!" Da gingen sie hinein, und in dem Häuschen war ein kleiner Vorplatz und eine kleine, allerliebste Stube und Kammer, wo jedem sein Bett stand, und Küche und Speisekammer, alles aufs beste mit Gerätschaften versehen und aufs schönste aufgestellt, Zinnzeug und Messing, was eben so dazu gehört. Und dahinter war auch ein kleiner Hof mit Hühnern und Enten und ein kleiner Garten mit Grünzeug und Obst. „Sieh", sagte die Frau, „ist das nicht nett?" „Ja", sagte der Mann, „so soll es bleiben; nun wollen wir recht vergnügt leben." „Das wollen wir uns bedenken", sagte die Frau. Dann aßen sie etwas und gingen zu Bett.  
So ging das wohl nun acht oder vierzehn Tage; da sagte die Frau: „Hör, Mann, das Häuschen ist auch gar zu eng, und der Hof und der Garten ist so klein; der Butt hätt uns auch wohl ein größeres Haus schenken können. Ich möchte wohl in einem großen, steinernen Schloß wohnen. Geh hin zum Butt, er soll uns ein Schloß schenken!" „Ach, wir in einem Schlosse wohnen?" „I was", sagte die Frau, „geh du nur hin, der Butt kann das schon tun!" „Nein, Frau", sagte der Mann, „der Butt hat uns erst das Häuschen gegeben; ich mag nun nicht gleich wiederkommen, den Butt könnte das verdrießen." „Geh doch", sagte die Frau, „er kann das recht gut und tut es auch gern; geh du nur hin!"  
Dem Mann war sein Herz so schwer, und er wollte nicht; er sagte zu sich selber: „Das ist nicht recht" - aber ging doch hin.  
Als er an die See kam, war das Wasser ganz violett und dunkelblau und grau und dick und gar nicht mehr so grün und gelb; doch war es noch still. Da stellte er sich nun hin und sagte:  
„Manntje, Manntje, Timpe Te,  
Buttje, Buttje in der See,  
mine Fru, de Ilsebill,  
will nich so, as ik wol will."  
„Na, was will sie denn?" sagte der Butt. „Ach", sagte der Mann halb bedrückt, „sie will in einem großen, steinernen Schloß wohnen."  
„Geh nur hin, sie steht vor der Tür", sagte der Butt.  
Da ging der Mann hin und dachte, er wollte nach Haus gehen; als er aber dahin kam, da stand dort ein großer, steinerner Palast, und seine Frau stand oben auf der Treppe und wollte hineingehen; da nahm sie ihn bei der Hand und sagte: „Komm mal herein!" Damit ging er mit ihr hinein, und in dem Schloß war eine große Diele mit einem Estrich aus Marmelstein, und da waren so viele Bediente, die rissen die großen Türen auf; und die Wände waren alle blank und mit schönen Tapeten, und in den Zimmern lauter goldene Stühle und Tische, und kristallene Kronenleuchter hingen von der Decke, und alle Stuben und Kammern waren mit Fußdecken belegt; und das Essen und der allerbeste Wein stand auf den Tischen, als ob sie brechen wollten. Und hinter dem Hause war auch ein großer Hof mit einem Pferde- und Kuhstall und Kutschwagen - alles vom Besten; auch war da ein großer herrlicher Garten mit den schönsten Blumen und seinen Obstbäumen und ein herrlicher Park, wohl eine halbe Meile lang; da waren Hirsche und Rehe und Hasen drin und alles, was man sich nur immer wünschen mochte. „Na", sagte die Frau, „ist das nun nicht schön?" „Ach ja", sagte der Mann, „so soll es auch bleiben; nun wollen wir auch in dem schönen Schloß wohnen und zufrieden sein." „Das wollen wir uns bedenken", sagte die Frau, „und wollen es beschlafen." Darauf gingen sie zu Bett.  
Am andern Morgen wachte die Frau zuerst auf, es war eben Tag geworden, und sah von ihrem Bett aus das herrliche Land vor sich liegen. Der Mann dehnte und reckte sich noch, da stieß sie ihn mit dem Ellenbogen in die Seite und sagte: „Mann steh auf und guck mal aus dem Fenster! Sieh, könnten wir nicht König werden über das ganze Land? Geh hin zum Butt, wir wollen König sein!" „Ach, Frau", sagte der Mann, „warum wollen wir König sein? Ich mag nicht König sein." „Nun", sagte die Frau, „willst du nicht König sein, so will ich König sein. Geh hin zum Butt, ich will König sein!" „Ach, Frau", sagte der Mann, „was willst du König sein? Das mag ich ihm nicht sagen." „Warum nicht?" sagte die Frau, „geh augenblicklich hin, ich muß König sein!" Da ging der Mann hin und war ganz bedrückt, daß seine Frau König werden wollte. Das ist und ist nicht recht, dachte der Mann. Er wollte nicht hingehen, ging aber doch hin.  
Und als er an die See kam, da war die See ganz schwarzgrau, und das Wasser quoll so von unten herauf und stank auch ganz faul. Da stellte er sich hin und sagte:  
„Manntje, Manntje, Timpe Te,  
Buttje, Buttje in der See,  
mine Fru, de Ilsebill,  
will nich so, as ik wol will."
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:06:57 | 显示全部楼层
„Na, was will sie denn?" sagte der Butt. „Ach", sagte der Mann, „sie will König werden." „Geh nur hin, sie ist es schon", sagte der Butt. Da ging der Mann hin, und als er nach dem Palast kam, da war das Schloß viel größer geworden, mit einem großen Turm und herrlichem Zierat daran; und die Schildwacht stand vor dem Tor, und da waren so viele Soldaten und Pauken und Trompeten. Und als er in das Haus kam, da war alles von purem Marmelstein und Gold und samtne Decken mit großen, goldenen Quasten. Da gingen die Türen von dem Saal auf, wo der ganze Hofstaat war, und seine Frau saß auf einem hohen Thron von Gold und Diamanten und hatte eine große, goldene Krone auf und den Zepter in der Hand von purem Gold und Edelstein. Und auf beiden Seiten von ihr standen sechs Jungfern in einer Reihe, immer eine einen Kopf kleiner als die andere. Da stellte er sich nun hin und sagte: „Ach, Frau, bist du nun König?" „Ja", sagte die Frau, „nun bin ich König." Da stand er nun und sah sie an, und als er sie nun eine Zeitlang so angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, was steht dir das gut, daß du König bist. Nun wollen wir uns auch nichts mehr wünschen." „Nein, Mann", sagte die Frau und war ganz unruhig, „mir wird schon Zeit und Weile lang, ich kann das nicht mehr aushalten. Geh hin zum Butt; König bin ich, nun muß ich auch Kaiser werden!" „Ach, Frau", sagte der Mann, „warum willst du Kaiser werden?" „Mann", sagte sie, „geh zum Butt, ich will Kaiser sein!" „Ach, Frau", sagte der Mann, „Kaiser kann er nicht machen, ich mag dem Butt das nicht sagen; Kaiser ist nur einmal im Reich; Kaiser kann der Butt nicht machen; das kann und kann er nicht!"  
„Was", sagte die Frau, „ich bin König, und du bist doch mein Mann; willst du gleich hingehn? Gleich geh hin! Kann er Könige machen, so kann er auch Kaiser machen; ich will und will Kaiser sein; gleich geh hin!" Da mußte er hingehn. Als der Mann aber hinging, war ihm ganz bang; und als er so ging, dachte er bei sich: Das geht und geht nicht gut: Kaiser ist zu ausverschämt, der Butt wird am Ende müde.  
Indes kam er an die See. Da war die See noch ganz schwarz und dick und fing an, so von unten herauf zu schäumen, daß sie Blasen warf, und es ging so ein Wirbelwind über die See hin, daß sie sich nur so drehte. Und den Mann ergriff ein Grauen. Da stand er nun und sagte:  
„Manntje, Manntje, Timpe Te,  
Buttje, Buttje in der See,  
mine Fru, de Ilsebill,  
will nich so, as ik wol will."  
„Na, was will sie denn?" sagte der Butt. „Ach, Butt", sagte er, „meine Frau will Kaiser werden." „Geh nur hin", sagte der Butt, „sie ist es schon." Da ging der Mann hin, und als er ankam, da war das ganze Schloß von poliertem Marmelstein mit Figuren aus Alabaster und goldenen Zieraten. Vor der Tür marschierten die Soldaten, und sie bliesen Trompeten und schlugen Pauken und Trommeln. Aber in dem Hause, da gingen die Barone und Grafen und Herzöge grad so, als ob sie Diener wären, herum; die machten ihm die Türen auf, die von lauter Gold waren. Und als er hereinkam, da saß seine Frau auf einem Thron, der war von einem Stück Gold und war wohl zwei Meilen hoch; und sie hatte eine große, goldene Krone auf, die war drei Ellen hoch und mit Brillanten und Karfunkelsteinen besetzt. In der einen Hand hatte sie den Zepter und in der anderen den Reichsapfel, und auf beiden Seiten neben ihr, da standen die Trabanten so in zwei Reihen, immer einer kleiner als der andere, von dem allergrößten Riesen, der war zwei Meilen hoch, bis zu dem allerwinzigsten Zwerg, der war so groß wie mein kleiner Finger. Und vor ihr standen so viele Fürsten und Herzöge. Da ging nun der Mann hin und stand zwischen ihnen und sagte: „Frau, bist du nun Kaiser?" „Ja", sagte sie, „ich bin Kaiser." Da stellte er sich nun hin und besah sie sich so recht; und als er sie so eine Zeitlang angesehen hatte, da sagte er: „Ach, Frau, wie steht dir das schön, daß du Kaiser bist!" „Mann", sagte sie, „was stehst du da? Ich bin nun Kaiser; nun will ich aber auch Papst werden, geh hin zum Butt!" „Ach, Frau", sagte der Mann, „was willst du denn nicht noch alles werden?" Papst kannst du nicht werden; den Papst gibt’s doch nur einmal in der Christenheit - das kann er doch nicht machen." „Mann", sagte sie, „ich will Papst werden, geh gleich hin, ich muß heut noch Papst werden!" „Nein, Frau", sagte der Mann, „das mag ich ihm nicht sagen, das geht nicht gut aus, das ist zuviel verlangt, zum Papst kann dich der Butt nicht machen." „Mann, schwatz kein dummes Zeug!" sagte die Frau, „kann er Kaiser machen, so kann er auch Päpste machen. Geh sofort hin! Ich bin Kaiser, und du bist doch mein Mann - willst du wohl hingehen?" Da wurde ihm ganz bang zumute, und er ging hin. Ihm war aber ganz flau, er zitterte und bebte, und die Knie und Waden schlotterten ihm. Und da strich so ein Wind über das Land, und die Wolken flogen, und es wurde so düster wie gegen den Abend zu; die Blätter wehten von den Bäumen, und das Wasser ging hoch und brauste so, als ob es kochte, und platschte an das Ufer, und in der Ferne sah er die Schiffe, die gaben Notschüsse ab und tanzten und sprangen auf den Wogen. Doch der Himmel war in der Mitte noch so ein bißchen blau, aber an den Seite, da zog es so recht rot auf wie ein schweres Gewitter. Da ging er ganz verzagt hin und stand da in seiner Angst und sagte:
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:07:32 | 显示全部楼层
„Manntje, Manntje, Timpe Te,  
Buttje, Buttje in der See,  
mine Fru, de Ilsebill,  
will nich so, as ik wol will."  
„Na, was will sie denn?" sagte der Butt. „Ach", sagte der Mann, „sie will Papst werden." „Geh nur hin, sie ist es schon", sagte der Butt.  
Da ging er hin, und als er ankam, da war da wie eine große Kirche, von lauter Palästen umgeben. Da drängte er sich durch das Volk; inwendig war aber alles mit tausend und aber tausend Lichtern erleuchtet, und seine Frau war ganz in Gold gekleidet und saß auf einem noch viel höheren Thron und hatte drei große, goldene Kronen auf, und um sie herum, da war so viel geistlicher Staat, und zu beiden Seiten von ihr, da standen zwei Reihen Lichter, das größte so dick und groß wie der allergrößte Turm, bis zu dem allerkleinsten Küchenlicht. Und all die Kaiser und Könige, die lagen vor ihr auf den Knien und küßten ihr den Pantoffel. „Frau", sagte der Mann und sah sie so recht an, „bist du nun Papst?" „Ja", sagte sie, „ich bin Papst." Da ging er hin und sah sie recht an, und da war ihm, als ob er in die helle Sonne sähe. Als er sie so eine Zeitlang angesehen hatte, sagte er: „Ach, Frau, wie gut steht dir das, daß du Papst bist!" Sie saß aber ganz steif wie ein Baum und rührte und regte sich nicht. Da sagte er: „Frau, nun sein zufrieden, daß du Papst bist! Nun kannst du doch nichts mehr werden." „Das will ich mir bedenken", sagte die Frau. Damit gingen sie beide zu Bett; aber sie war nicht zufrieden, und die Gier ließ sie nicht schlafen, sie dachte immer, was sie noch werden könnte.  
Der Mann schlief gut und fest, er hatte am Tag viel laufen müssen; die Frau aber konnte nicht einschlafen und warf sich die ganze Nacht von einer Seite auf die andere und dachte immer drüber nach, was sie wohl noch werden könnte, und konnte sich doch auf nichts mehr besinnen. Indessen wollte die Sonne aufgehen, und als sie das Morgenrot sah, setzte sie sich aufrecht im Bett hin und sah starr da hinein. Und als sie aus dem Fenster die Sonne so heraufkommen sah: „Ha", dachte sie, „kann ich nicht auch die Sonne und den Mond aufgehen lassen?" „Mann", sagte sie und stieß ihn mit dem Ellenbogen in die Rippen, „wach auf, geh hin zum Butt, ich will werden wie der liebe Gott!" Der Mann war noch ganz schlaftrunken, aber er erschrak so, daß er aus dem Bett fiel. Er meinte, er hätte sich verhört und rieb sich die Augen aus und sagte: „Ach, Frau, was sagst du?" „Mann", sagte sie, „wenn ich nicht die Sonne und den Mond kann aufgehen lassen - das kann ich nicht aushalten, und ich habe dann keine ruhige Stunde mehr, daß ich sie nicht selbst kann aufgehen lassen." Dabei sah sie ihn ganz böse an, daß ihn ein Schauder überlief. „Gleich geh hin; ich will werden wie der liebe Gott!" „Ach, Frau", sagte der Mann und fiel vor ihr auf die Knie, „das kann der Butt nicht. Kaiser und Papst kann er machen; ich bitte dich, geh in dich und bleibe Papst!" Da kam die Bosheit über sie; die Haare flogen ihr so wild um den Kopf, und sie schrie: „Ich halte das nicht aus! Und ich halte das nicht länger aus; willst du hingehen?" Da zog er sich die Hosen an und lief davon wie unsinnig.  
Draußen aber ging der Sturm und brauste, daß er kaum auf den Füßen stehen konnte. Die Häuser und die Bäume wurden umgeweht, und die Berge bebten, und die Felsenstücke rollten in die See, und der Himmel war ganz pechschwarz, und es donnerte und blitzte, und die See ging in so hohen schwarzen Wogen wie Kirchtürme und Berge, und oben hatten sie alle eine weiße Schaumkrone. Da schrie er, und er konnte sein eigenes Wort nicht hören:  
„Manntje, Manntje, Timpe Te,  
Buttje, Buttje in der See,  
mine Fru, de Ilsebill,  
will nich so, as ik wol will."  
„Na, was will sie denn?" sagte der Butt. „Ach", sagte er, „sie will werden wie der liebe Gott." „Geh nur hin, sie sitzt schon wieder in der Fischerhütte."  
Da sitzen sie noch bis auf den heutigen Tag.
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:08:00 | 显示全部楼层
渔夫和他的妻子

    从前,有个渔夫,他和妻子住在海边的一所肮脏的小渔舍里。渔夫每天都去钓
鱼,他总是钓啊钓的,不愿休息有一天,他拿着钓竿坐在海边,两眼望着清澈的海
水,竟就这样望啊望的,坐在那里一直发呆。
    忽然,钓钩猛地往下沉,沉得很深很深,都快沉到海底了。等他把钓钩拉上来
时,发现钓上来一条很大的比目鱼。谁知比目鱼竟对他说:“听着,渔夫,我恳求
你放我一条生路。我并不是什么比目鱼,我是一位中了魔法的王子,你要是杀死我,
对你又有多大好处呢?我的肉不会对你的口味的。请把我放回水里,让我游走吧。”
    “哎,”渔夫说,“你不必这么费口舌。一条会说话的比目鱼,我怎么会留下
呢?”说着,他就把比目鱼放回清澈的水里。比目鱼立刻就游走了,身后留下一条
长长的血痕。随后,渔夫回到他的小屋,走到他妻子的身边。
    “喂,当家的,”他妻子问道,“今天你什么也没钓到吗?”
    “钓到了,”他回答说,“怎么说呢,我钓到了一条比目鱼,可他说他是一位
中了魔法的王子,我就把他放了。”
    “难道你没有提什么愿望吗?”妻子问。
    “没有,”丈夫回答说,“我该提什么愿望呢?”“唉,”妻子说,“住在我
们这样一间肮脏的小房子里,实在是受罪。你该提希望得到一座漂亮的小别墅呀。
快去告诉他我们要一幢小别墅,我肯定,他会满足咱们的愿望的。”
    “可是,”丈夫说,“我怎么好再去哪?”
    “唉,”妻子说,“你捉住了他,又放走了他。他肯定会满足咱们的愿望的,
快去吧。”
    渔夫还是不太愿意去,可又不想惹他妻子生气,于是,就去了海边。
    他来到海边时,海水绿得泛黄,也不像以往那样平静。他走了过去,站在海岸
上说:
    “比目鱼啊,你在大海里,
    恳请你好好听我说仔细,
    我捉你放你没提愿望,
    老婆对此却不饶又不依。”
    那条比目鱼果真朝他游了过来,问道,“她想要什么呀?”“嗨,”渔夫说,
“刚才我把你逮住了,我老婆说,我应该向你提出一个愿望。她不想再住在那个小
屋子里了,她想要一幢小别墅。”
    “回去吧,”比目鱼说,“她已经有一幢小别墅啦。”
    渔夫便回家去了,他妻子已不再住在那个破破烂烂的渔舍里,原地上已矗立起
一幢小别墅,她正坐在门前的一条长凳上。妻子一见丈夫回来了,就拉着他的手说:
“快进来看一看。现在不是好多了吗?”
    随即,他们进了屋。小别墅里有一间小前厅,一间漂亮的小客厅,一间干干净
净的卧室、卧室里摆放着一张床还有一间厨房和食物贮藏室,里面摆放着必备的家
具,锡制铜制的餐具一应俱全。还有一个养着鸡鸭的小院子,和一片长满蔬菜水果
的小园子。
    “瞧,”妻子说,“不漂亮吗?”
    “漂亮。”丈夫回答说,“咱们就住在这儿,快快乐乐地过日子吧。”
    “这个嘛,咱们还要想一想,”妻子说。
    他们随后吃了晚饭,就上床休息了。
    他们就这样生活了一两个星期。有一天,妻子突然时:“听着,当家的,这房
子太小了,院子和园子也太小了。那条比目鱼可以送咱们一幢更大一些的。我要住
在一座石头建造的大宫殿里。快去找比目鱼,叫他送咱们一座宫殿。”
    “唉,老婆,”丈夫说,“这别墅不是够好的了嘛?咱们干嘛非得要住在宫殿
里呢?”
    “胡说,”妻子回答说,“你只管去找比目鱼好啦,他会完全满足咱们的愿望
的。”
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:08:28 | 显示全部楼层
“不行啊,老婆,”丈夫说,“比目鱼刚刚送给咱们一幢别墅,我实在不想再
去找他,他会不高兴的。”
    “去吧,快去吧,”妻子大声说,“他办得到,也乐意这么办。快去吧。”
    渔夫心情很沉重,本来是不想去的。他低声地反反复复地自言自语道:“这不
应该呀。”可他还是去了。
    他来到海边时,海水不再是绿得泛黄,已变得混浊不清,时而暗蓝,时而深紫,
时而灰黑,不过仍然很平静。渔夫站在岸边说:
    “比目鱼啊,你在大海里,
    恳请你好好听我说仔细,
    我捉你放你没提愿望
    老婆对此却不饶又不依。”
    “那么,她想要什么呀?”比目鱼问。
    “唉,”渔夫说,心里有几分害怕,“她想住在一座石头建造的宫殿里。”
    “回去吧,”比目鱼说,“她现在正站在宫殿门前呢。”
    渔夫于是往回走,心里想着快点儿到家吧。走到了原来的地方一看,那儿真的
矗立着一座石头建造的宫殿,非常宏伟壮观。他老婆站在台阶上,正准备进去,一
见丈夫回来了,就拉着他的手说:“快,快跟我进去。”
    他和他老婆走了进去,只见宫殿里的大厅铺着大理石;众多的仆人伺候在那里,
为他们打开一扇又一扇的大门;宫中的墙壁色彩艳丽,精美耀眼;房间里摆放着许
多镀金桌椅;大厅所有的房间都铺了地毯;桌子上摆满了美味佳肴和各种名贵的东
西。屋后还有一个大院子,院子里设有马厩牛棚,有不少马匹和母牛,一辆富丽堂
皇的大马车就停在那儿;除了院子,还有一座美丽的大花园,花园里开满了万紫千
红的花朵儿,生长着不少名贵的水果树;还有一座占地有两英里多长的公园,里面
有鹿啊,野兔啊等等,凡能想象出来的里面都有。
    “喏,”妻子说,“不漂亮吗?”
    “漂亮,当然漂亮啦,”丈夫回答说,“这足够好啦。咱们就好好地住在这座
美丽的宫殿里吧,总该心满意足啦。”
    “这个嘛,咱们还要想一想,”妻子说,“不过,现在可该上床休息了。”说
完,他们就上床休息了。
    第二天早晨,妻子先醒了,这时正是黎明时分,她坐在床上看得见眼前的田野,
富饶美丽,一望无际。她用胳膊肘捅了捅丈夫的腰,然后说,“当家的,起床吧,
快点儿跟我到窗前来。瞧啊,咱们难道不可以当一当这个国家的国王吗?快去找比
目鱼,说咱们要当国王。”
    “哎呀,老婆呀!”丈夫说,“咱们干吗要当什么国王呢?
    我才不想干这个。”
    “喂,”妻子说,“你不想当,我可想当。快去找比目鱼,告诉他说我必须当
国王。”
    “唉,老婆呀,”丈夫嚷嚷着说,“你干吗要当什么国王呢?
    我跟他说不出口的呀。”
    “为什么说不出口呢?”妻子反驳说,“你给我快点儿去,我非当国王不可。”
    渔夫只得走了出去。一想到老婆非要当国王,心里就感到特别担忧。“这不应
该呀,这实在不应该呀。”他打定主意想不去了,可他还是去了。
    他来到海边时,海水一片灰黑,波涛汹涌,从海底翻涌上来的海水散发着恶臭。
他站在海边说:
    “比目鱼啊,你在大海里,
    恳请你好好听我说仔细,
    我捉你放你没提愿望,
    老婆对此却不饶又不依。”
    “她想要什么呀?”比目鱼问。
    “唉,”渔夫回答说,“她要当国王。”
    “回去吧,”比目鱼说,“她的愿望已经实现了。”
    渔夫于是回家去了。来到宫前时,他发现宫殿大了许多,增加了一座高塔,塔
身上有漂亮的雕饰。一排警卫守卫在宫殿门口,附近还有许多士兵,门前还有一支
乐队,敲着锣打着鼓。他走进宫殿,只见样样东西都是金子和大理石做成的;桌椅
上铺着天鹅绒,垂挂着很大的金流苏。一道道的门忽地打开了,整座王宫处处体现
着富丽堂皇。他的老婆就坐在镶嵌着无数钻石的高大的金宝座上,头戴一顶宽大的
金冠,手握一根用纯金和宝石做成的王仗。在宝座的两旁,六名宫女一字排开,一
个比另一个矮一头。渔夫走上前去对她说:“喂,老婆,你现在真的当上了国王吗?”
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:09:10 | 显示全部楼层
“是的,”妻子回答说,“咱现在就是国王啦。”他站在那里上上下下地打量
着妻子,过了一会儿说:“哎,老婆,如今你当了国王,多么称心如意啊,往后咱
们就不用再要什么了吧?”
    “当家的,那可不行,”妻子回答说,情绪开始烦躁起来,“我已经感到无聊
得很,再也无法忍受了。快去找比目鱼,告诉他说我要当皇帝。”
    “哎呀,老婆,”丈夫说,“你干嘛要当皇帝呢?”
    “当家的,”妻子说,“快去找比目鱼。说我要当皇帝。”
    “哎,老婆,”丈夫回答说,“比目鱼没法使你当皇帝,我也不想对他提出这
个愿望。整个帝国就一个皇帝呀,比目鱼哪能随便使谁当皇帝呢?他确实不能。”
    “你说什么!”妻子大声喝道,“我是国王,你不过是我的丈夫而已。你去不
去?给我马上去!他既然可以使我当上国王,他也能使我当皇帝。我一定一定要当
皇帝,马上给我去!”
    渔夫不得不去了。他走在路上时,心里感到非常害怕,边走边想,“这不会有
好下场的。要当皇帝!脸皮真是太厚啦!
    到头来,比目鱼就会恼怒啦。”
    他就这样一边想着一边走,来到了海边。只见海水一片墨黑,混浊不清,不仅
汹涌翻腾,泡沫飞溅,而且旋风阵阵,令渔夫感到心惊胆战。不过,他还是站在海
岸上说:
    “比目鱼啊,你在大海里,
    恳请你好好听我说仔细,
    我捉你放你没提愿望,
    老婆对此却不饶又不依。”
    “她想要什么呀?”比目鱼问。
    “唉,”渔夫回答说,“她要当皇帝。”
    “回去吧,”比目鱼说,“她已当上了皇帝。”
    于是,渔夫往回走,到家时一看,整座宫殿都由研磨抛光的大理石砌成,石膏
浮雕和纯金装饰四处可见。宫殿门前,士兵们正在列队行进,号角声,锣鼓声,震
耳欲聋。在宫殿里,男爵、伯爵走来走去,个个一副奴才相。纯金铸造的房门为他
一道道打开,他走进一看,妻子正坐在宝座上,宝座用一整块金子锻造而成,有数
千英尺高。她头戴一顶宽大的金冠,足有三码高,上面镶嵌着无数珠宝;她一只手
里握着皇仗,另一只手托着金球。在她的两侧,站着两列侍从,一个比一个矮,最
高的看上去像个巨人,最矮的是个小侏儒,还没有他的手指大。她的面前侍立着不
少王孙贵族。
    渔夫走了过去,站在他们的中间,说道:“老婆,你这回真的当皇帝啦?”
    “是的,”她回答说,“我真的当皇帝了。”
    渔夫往前移动了几步,想好好看看她。看了一会儿,他说:“哎,老婆,你当
上了皇帝,真是太妙啦!”
    “喂!”她对渔夫说,“你还站在这里发什么呆?我现在当上了皇帝,可是我
还想当教皇。快去找比目鱼告诉他。”
    “哎呀,老婆,”渔夫说,“你到底想当什么呀?你当不了教皇。在整个基督
教世界教皇只有一个呀,比目鱼无法使你当教皇。”
    “我的丈夫呀,”她说,“我要当教皇。快去吧!我今天就要当教皇。”
    “不行呀,老婆,”渔夫回答说,“我可不想再去告诉比目鱼这个啦,那不行,
那太过分啦。比目鱼无法让你当教皇的呀。”
    “好啦,别再胡说八道啦!”她说,“他既然能让我当上皇帝,他当然也就能
够让我当教皇了。马上去!我是皇帝,你只不过是我的丈夫而已,你马上就去!”
    渔夫胆战心惊,只得去了。他走在路上,感到浑身发软,两腿哆嗦。颤抖不止,
海岸边的山上狂风呼啸,乌云滚滚,一片昏黑。树叶沙沙作响,海水像开锅了似地
汹涌澎湃,不断拍打着他的鞋子。他远远地看见有些船只在狂涛中颠簸跳荡,燃放
着求救的信号。天空一片火红,并且越来越红,只露出中间一点儿蓝色,好像一场
暴风雨即将来临。渔夫站在那里,浑身颤抖,说道:
    “比目鱼啊,你在大海里,
    恳请你好好听我说仔细,
    我捉你放你没提愿望,
    老婆对此却不饶又不依。”
    “她想要什么呀?”比目鱼问。
    “唉!”渔夫回答说,“她要当教皇。”
    “回去吧,她已当上了教皇。”比目鱼说。
    于是,渔夫往回走,到家时一看,一座大教堂矗立在那里,周围是几座宫殿。
人们正潮水般拥挤着往里走。大教堂里燃着上千支蜡烛,照得四处通明雪亮,他老
婆浑身上下穿戴着金子,坐在更高更大的宝座上,头上戴着三重大金冠。教会中的
众多显贵簇拥在她的周围,她的两侧竖立着两排大蜡烛,最大一根大得就像一座高
大的宝塔,而最小的一根则跟普通的蜡烛差不多。天下所有的皇帝和国王都跪在她
的面前,争先恐后地吻她的鞋子。
    “老婆,”渔夫看着她说,“你现在真的是教皇了吧?”
    “是的,”她回答说,“我是教皇。”
    说着他凑上前去,好好打量了一番,感觉她像耀眼的太阳一般,光辉灿烂。看
了一会儿之后,他说:
    “老婆,你当了教皇,这可真是太了不起啦!”可她呢,坐在那里泥雕木刻一
样,一动不动。
    接着他又说:“老婆,你已经当上了教皇,这回可该满足了,不可能还有比这
更高的什么啦。”
    “这个嘛,我还得想一想,”妻子回答说。说完,他们就上床休息了。可是,
她还是感到不满足,她的野心在不断地膨胀,贪欲使她久久不能入睡,她左思右想,
想自己还能成为什么。
    丈夫因为白天跑了那么多的路,睡得又香又沉,可妻子呢,在床上辗转反侧,
不停地考虑着自己还能成为什么,却怎么也想不出来了,所以整整一夜没能睡着。
这时,太阳快要出来了,她看见了黎明的曙光,一下从床上坐起身来,望着窗外。
透过窗口,她看见一轮红日冉冉升起,忽然产生了一个念头:“哈哈!我难道不该
对太阳和月亮发号施令吗? ” “当家的,”她用胳膊肘捅了捅丈夫的腰,说道,
“快起来,去找比目鱼去,告诉他我要控制太阳和月亮。”
    丈夫睡得迷迷糊糊的,一听她这话,吓得从床上滚了下来。他以为是自己听错
了,就揉了揉眼睛,大声地问:“老婆,你说什么来着?”
    “当家的,”她说,“要是我不能对太阳和月亮发号施令,要他们升他们就升,
要他们落他们就落,我就没法活了。我要按自己的意愿要他们什么时候升起,不然
我就难以有一刻的安宁。”
    她极其凶狠地瞪着丈夫,吓得他不寒而慄。
    “快去!”她喊叫起来,“我要成为太阳和月亮的主人。”“哎呀呀,我的老
婆呀!”渔夫跪在她面前说,“比目鱼办不到这个呀,他只能使你成为皇帝和教皇。
好好想一想,我求求你啦,就当教皇算啦。”
    一听这话,她勃然大怒,脑袋上的头发随即飘荡起来。她撕扯着自己的衣服,
朝着丈夫狠狠地踢了一脚,冲他吼叫道:“我再也无法忍受啦!我再也无法忍受啦!
你给我快去!”
    渔夫赶紧穿上衣服,发疯似的跑了出去。
    外边已是狂风呼啸,刮得他脚都站不住了。一座座的房屋被刮倒,一棵棵大树
被吹翻,连山岳都在震颤着身子,一块块的岩石滚落在大海中。天空雷鸣电闪,一
片漆黑,大海掀起滚滚的黑色巨浪,浪头有山那么高,浪尖上翻涌着白沫。
    渔夫嘶声力竭地喊道:
    “比目鱼啊,你在大海里,
    恳请你好好听我说仔细,
    我捉你放你没提愿望,
    老婆对此却不饶又不依。”
    “那么,她到底想要什么呀?”比目鱼问。
    “唉,”渔夫回答说,“她想要当太阳和月亮的主人。”
    “回去吧,”比目鱼说,“她又重新住进了那个破渔舍。”
    就这样,他们一直在那儿生活到今天。
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:11:56 | 显示全部楼层
Hänsel und Gretel  
   
Vor einem großen Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hieß Hänsel und das Mädchen Gretel. Er hatte wenig zu beißen und zu brechen, und einmal, als große Teuerung ins Land kam, konnte er das tägliche Brot nicht mehr schaffen. Wie er sich nun abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumwälzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau: "Was soll aus uns werden ? Wie können wir unsere armen Kinder ernähren da wir für uns selbst nichts mehr haben ?" "Weißt du was, Mann, antwortete die Frau, "wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist. Da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus, und wir sind sie los." "Nein, Frau", sagte der Mann, "das tue ich nicht; wie sollt ich's übers Herz bringen, meine Kinder im Walde allein zu lassen ! Die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerreißen." "Oh, du Narr", sagte sie, "dann müssen wir alle viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die Särge hobeln", und ließ ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. "Aber die armen Kinder dauern mich doch", sagte der Mann. Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen können und hatten gehört, was die Stiefmutter zum Vater gesagt hatte. Gretel weinte bittere Tränen und sprach zu Hänsel: "Nun ist's um uns geschehen." "Still, Gretel", sprach Hänsel, "gräme dich nicht, ich will uns schon helfen." Und als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf, zog sein Röcklein an, machte die Untertüre auf und schlich sich hinaus. Da schien der Mond ganz hell, und die weißen Kieselsteine, die vor dem Haus lagen, glänzten wie lauter Batzen. Hänsel bückte sich und steckte so viele in sein Rocktäschlein, als nur hinein wollten. Dann ging er wieder zurück, sprach zu Gretel: "Sei getrost, liebes Schwesterchen, und schlaf nur ruhig ein, Gott wird uns nicht verlassen", und legte sich wieder in sein Bett.  
Als der Tag anbrach, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kam schon die Frau und weckte die beiden Kinder: "Steht auf, ihr Faulenzer, wir wollen in den Wald gehen und Holz holen." Dann gab sie jedem ein Stückchen Brot und sprach: "Da habt ihr etwas für den Mittag, aber eßt's nicht vorher auf, weiter kriegt ihr nichts." Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil Hänsel die Steine in der Tasche hatte. Danach machten sie sich alle zusammen auf den Weg nach dem Wald. Als sie ein Weilchen gegangen waren, stand Hänsel still und guckte nach dem Haus zurück und tat das wieder und immer wieder. Der Vater sprach: "Hänsel, was guckst du da und bleibst zurück, hab acht und vergiß deine Beine nicht!" "Ach, Vater", sagte Hänsel, "ich sehe nach meinem weißen Kätzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen." Die Frau sprach: "Narr, das ist dein Kätzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint." Hänsel aber hatte nicht nach dem Kätzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen.  
Als sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater: "Nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, damit ihr nicht friert." Hänsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch. Das Reisig ward angezündet, und als die Flamme recht hoch brannte, sagte die Frau: "Nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder, und ruht euch aus, wir gehen in den Wald und hauen Holz. Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab."  
  
Hänsel und Gretel saßen um das Feuer, und als der Mittag kam, aß jedes sein Stücklein Brot. Und weil sie die Schläge der Holzaxt hörten, so glaubten sie, ihr Vater wär' in der Nähe. Es war aber nicht die Holzaxt, es war ein Ast, den er an einen dürren Baum gebunden hatte und den der Wind hin und her schlug. Und als sie so lange gesessen hatten, fielen ihnen die Augen vor Müdigkeit zu, und sie schliefen fest ein. Als sie endlich erwachten, war es schon finstere Nacht. Gretel fing an zu weinen und sprach: "Wie sollen wir nun aus dem Wald kommen ?" Hänsel aber tröstete sie: "Wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist, dann wollen wir den Weg schon finden." Und als der volle Mond aufgestiegen war, so nahm Hänsel sein Schwesterchern an der Hand und ging den Kieselsteinen nach, die schimmerten wie neugeschlagene Batzen und zeigten ihnen den Weg. Sie gingen die ganze Nacht hindurch und kamen bei anbrechendem Tag wieder zu ihres Vaters Haus. Sie klopften an die Tür, und als die Frau aufmachte und sah, daß es Hänsel und Gretel waren, sprach sie: "Ihr bösen Kinder, was habt ihr so lange im Walde geschlafen, wir haben geglaubt, ihr wollet gar nicht wiederkommen." Der Vater aber freute sich, denn es war ihm zu Herzen gegangen, daß er sie so allein zurückgelassen hatte.  
Nicht lange danach war wieder Not in allen Ecken, und die Kinder hörten, wie die Mutter nachts im Bette zu dem Vater sprach: "Alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot, hernach hat das Lied ein Ende. Die Kinder müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Weg nicht wieder herausfinden; es ist sonst keine Rettung für uns." Dem Mann fiel's schwer aufs Herz, und er dachte: Es wäre besser, daß du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest. Aber die Frau hörte auf nichts, was er sagte, schalt ihn und machte ihm Vorwürfe. Wer A sagt, muß B sagen, und weil er das erstemal nachgegeben hatte, so mußte er es auch zum zweitenmal.  
Die Kinder waren aber noch wach gewesen und hatten das Gespräch mitangehört. Als die Alten schliefen, stand Hänsel wieder auf, wollte hinaus und die Kieselsteine auflesen, wie das vorigemal; aber die Frau hatte die Tür verschlossen, und Hänsel konnte nicht heraus. Aber er tröstete sein Schwesterchen und sprach: "Weine nicht, Gretel, und schlaf nur ruhig, der liebe Gott wird uns schon helfen."
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:12:46 | 显示全部楼层
Am frühen Morgen kam die Frau und holte die Kinder aus dem Bette. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war aber noch kleiner als das vorigemal. Auf dem Wege nach dem Wald bröckelte es Hänsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Bröcklein auf die Erde. "Hänsel, was stehst du und guckst dich um ?" sagte der Vater, "geh deiner Wege !" "Ich sehe nach meinem Täubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir Ade sagen", antwortete Hänsel. "Narr", sagte die Frau, "das ist dein Täubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint." Hänsel aber warf nach und nach alle Bröcklein auf den Weg.  
Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den Wald, wo sie ihr Lebtag noch nicht gewesen waren. Da ward wieder ein großes Feuer angemacht, und die Mutter sagte: "Bleibt nur da sitzen, ihr Kinder, und wenn ihr müde seid, könnt ihr ein wenig schlafen. Wir gehen in den Wald und hauen Holz, und abends, wenn wir fertig sind, kommen wir und holen euch ab." Als es Mittag war, teilte Gretel ihr Brot mit Hänsel, der sein Stück auf den Weg gestreut hatte. Dann schliefen sie ein, und der Abend verging; aber niemand kam zu den armen Kindern. Sie erwachten erst in der finstern Nacht, und Hänsel tröstete sein Schwesterchen und sagte: "Wart nur, Gretel, bis der Mond aufgeht, dann werden wir die Brotbröcklein sehen, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus" Als der Mond kam, machten sie sich auf, aber sie fanden kein Bröcklein mehr, denn die viel tausend Vögel, die im Walde und im Felde umherfliegen, die hatten sie weggepickt. Hänsel sagte zu Gretel: "Wir werden den Weg schon finden." Aber sie fanden ihn nicht. Sie gingen die ganze Nacht und noch einen Tag von Morgen bis Abend, aber sie kamen aus dem Wald nicht heraus und waren so hungrig, denn sie hatten nichts als die paar Beeren, die auf der Erde standen. Und weil sie so müde waren, daß die Beine sie nicht mehr tragen wollten, so legten sie sich unter einen Baum und schliefen ein. Nun war's schon der dritte Morgen, daß sie ihres Vaters Haus verlassen hatten. Sie fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten immer tiefer in den Wald, und wenn nicht bald Hilfe kam, mußten sie verschmachten. Als es Mittag war, sahen sie ein schönes, schneeweißes Vögelein auf einem Ast sitzen, das sang so schön, daß sie stehen blieben und ihm zuhörten. Und als es fertig war, schwang es seine Flügel und flog vor ihnen her, und sie gingen ihm nach, bis sie zu einem Häuschen gelangten, auf dessen Dach es sich setzte, und als sie ganz nahe herankamen, so sahen sie, daß das Häuslein aus Brot gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker. "Da wollen wir uns dranmachen", sprach Hänsel, "und eine gesegnete Mahlzeit halten. Ich will ein Stück vom Dach essen, Gretel, du kannst vom Fenster essen, das schmeckt süß." Hänsel reichte in die Höhe und brach sich ein wenig vom Dach ab, um zu versuchen, wie es schmeckte, und Gretel stellte sich an die Scheiben und knupperte daran. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:  
"Knupper, knupper, Kneischen,  
Wer knuppert an meinem Häuschen ?"  
Die Kinder antworteten:  
"Der Wind, der Wind,  
Das himmlische Kind",  
und aßen weiter, ohne sich irre machen zu lassen. Hänsel, dem das Dach sehr gut schmeckte, riß sich ein großes Stück davon herunter, und Gretel stieß eine ganze runde Fensterscheibe heraus, setzte sich nieder und tat sich wohl damit. Da ging auf einmal die Türe auf, und eine steinalte Frau, die sich auf eine Krücke stützte, kam herausgeschlichen. Hänsel und Gretel erschraken so gewaltig, daß sie fallen ließen, was sie in den Händen hielten. Die Alte aber wackelte mit dem Kopfe und sprach: "Ei, ihr lieben Kinder, wer hat euch hierher gebracht ? Kommt nur herein und bleibt bei mir, es geschieht euch kein Leid." Sie faßte beide an der Hand und führte sie in ihr Häuschen. Da ward ein gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, Äpfel und Nüsse. Hernach wurden zwei schöne Bettlein weiß gedeckt, und Hänsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie wären im Himmel.
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:13:32 | 显示全部楼层
Die Alte hatte sich nur freundlich angestellt, sie war aber eine böse Hexe, die den Kindern auflauerte, und hatte das Brothäuslein bloß gebaut, um sie herbeizulocken. Wenn eins in ihre Gewalt kam, so machte sie es tot, kochte es und aß es, und das war ihr ein Festtag. Die Hexen haben rote Augen und können nicht weit sehen, aber sie haben eine feine Witterung wie die Tiere und merken's, wenn Menschen herankommen. Als Hänsel und Gretel in ihre Nähe kamen, da lachte sie boshaft und sprach höhnisch: "Die habe ich, die sollen mir nicht wieder entwischen !" Früh morgens, ehe die Kinder erwacht waren, stand sie schon auf, und als sie beide so lieblich ruhen sah, mit den vollen roten Backen, so murmelte sie vor sich hin: "Das wird ein guter Bissen werden." Da packte sie Hänsel mit ihrer dürren Hand und trug ihn in einen kleinen Stall und sperrte ihn mit einer Gittertüre ein. Er mochte schrein, wie er wollte, es half ihm nichts. Dann ging sie zur Gretel, rüttelte sie wach und rief: "Steh auf, Faulenzerin, trag Wasser und koch deinem Bruder etwas Gutes, der sitzt draußen im Stall und soll fett werden. Wenn er fett ist, so will ich ihn essen." Gretel fing an bitterlich zu weinen; aber es war alles vergeblich, sie mußte tun, was die böse Hexe verlangte.  
  
Nun ward dem armen Hänsel das beste Essen gekocht, aber Gretel bekam nichts als Krebsschalen. Jeden Morgen schlich die Alte zu dem Ställchen und rief: "Hänsel, streck deine Finger heraus, damit ich fühle, ob du bald fett bist." Hänsel streckte ihr aber ein Knöchlein heraus, und die Alte, die trübe Augen hatte, konnte es nicht sehen und meinte, es wären Hänsels Finger, und verwunderte sich, daß er gar nicht fett werden wollte. Als vier Wochen herum waren und Hänsel immer mager blieb, da überkam sie die Ungeduld, und sie wollte nicht länger warten. "Heda, Gretel", rief sie dem Mädchen zu, "sei flink und trag Wasser ! Hänsel mag fett oder mager sein, morgen will ich ihn schlachten und kochen." Ach, wie jammerte das arme Schwesterchen, als es das Wasser tragen mußte, und wie flossen ihm die Tränen über die Backen herunter ! "Lieber Gott, hilf uns doch", rief sie aus, "hätten uns nur die wilden Tiere im Wald gefressen, so wären wir doch zusammen gestorben !" "Spar nur dein Geplärre", sagte die Alte, "es hilft dir alles nichts."  
Früh morgens mußte Gretel heraus, den Kessel mit Wasser aufhängen und Feuer anzünden. "Erst wollen wir backen" sagte die Alte, "ich habe den Backofen schon eingeheizt und den Teig geknetet." Sie stieß das arme Gretel hinaus zu dem Backofen, aus dem die Feuerflammen schon herausschlugen "Kriech hinein", sagte die Hexe, "und sieh zu, ob recht eingeheizt ist, damit wir das Brot hineinschieben können" Und wenn Gretel darin war, wollte sie den Ofen zumachen und Gretel sollte darin braten, und dann wollte sie's aufessen. Aber Gretel merkte, was sie im Sinn hatte, und sprach "Ich weiß nicht, wie ich's machen soll; wie komm ich da hinein ?" "Dumme Gans", sagte die Alte, "die Öffnung ist groß genug, siehst du wohl, ich könnte selbst hinein", krabbelte heran und steckte den Kopf in den Backofen. Da gab ihr Gretel einen Stoß, daß sie weit hineinfuhr, machte die eiserne Tür zu und schob den Riegel vor. Hu ! Da fing sie an zu heulen, ganz grauselich; aber Gretel lief fort, und die gottlose Hexe mußte elendiglich verbrennen.  
  
Gretel aber lief schnurstracks zum Hänsel, öffnete sein Ställchen und rief: "Hänsel, wir sind erlöst, die alte Hexe ist tot " Da sprang Hänsel heraus wie ein Vogel aus dem Käfig, wenn ihm die Türe aufgemacht wird. Wie haben sie sich gefreut sind sich um den Hals gefallen, sind herumgesprungen und haben sich geküßt ! Und weil sie sich nicht mehr zu fürchten brauchten, so gingen sie in das Haus der Hexe hinein. Da standen in allen Ecken Kasten mit Perlen und Edelsteinen. "Die sind noch besser als Kieselsteine", sagte Hänsel und steckte in seine Taschen, was hinein wollte. Und Gretel sagte" Ich will auch etwas mit nach Haus bringen", und füllte sein Schürzchen voll. "Aber jetzt wollen wir fort", sagte Hänsel, "damit wir aus dem Hexenwald herauskommen." Als sie aber ein paar Stunden gegangen waren, gelangten sie an ein großes Wasser. "Wir können nicht hinüber", sprach Hänsel, "ich seh keinen Steg und keine Brücke." "Hier fährt auch kein Schiffchen", antwortete Gretel, "aber da schwimmt eine weiße Ente, wenn ich die bitte, so hilft sie uns hinüber." Da rief sie:  
"Entchen, Entchen,  
Da steht Gretel und Hänsel.  
Kein Steg und keine Brücke,  
Nimm uns auf deinen weißen Rücken."  
Das Entchen kam auch heran, und Hänsel setzte sich auf und bat sein Schwesterchen, sich zu ihm zu setzen. "Nein", antwortete Gretel, "es wird dem Entchen zu schwer, es soll uns nacheinander hinüberbringen." Das tat das gute Tierchen, und als sie glücklich drüben waren und ein Weilchen fortgingen, da kam ihnen der Wald immer bekannter und immer bekannter vor, und endlich erblickten sie von weitem ihres Vaters Haus. Da fingen sie an zu laufen, stürzten in die Stube hinein und fielen ihrem Vater um den Hals. Der Mann hatte keine frohe Stunde gehabt, seitdem er die Kinder im Walde gelassen hatte, die Frau aber war gestorben. Gretel schüttelte sein Schürzchen aus, daß die Perlen und Edelsteine in der Stube herumsprangen, und Hänsel warf eine Handvoll nach der andern aus seiner Tasche dazu. Da hatten alle Sorgen ein Ende, und sie lebten in lauter Freude zusammen.
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:14:15 | 显示全部楼层
汉赛尔与格莱特

    在大森林的边上,住着一个贫穷的樵夫,他妻子和两个孩子与他相依为命。他
的儿子名叫汉赛尔,女儿名叫格莱特。他们家里原本就缺吃少喝,而这一年正好遇
上国内物价飞涨,樵夫一家更是吃了上顿没下顿,连每天的面包也无法保证。这天
夜里,愁得辗转难眠的樵夫躺在床上大伤脑筋,他又是叹气,又是呻吟。终于他对
妻子说:“咱们怎么办哪!自己都没有一点吃的,又拿什么去养咱们那可怜的孩子
啊?”
    “听我说,孩子他爹,”他老婆回答道:“明天大清早咱们就把孩子们带到远
远的密林中去,在那儿给他们生一堆火,再给他们每人一小块面包,然后咱们就假
装去干咱们的活,把他们单独留在那儿。他们不认识路,回不了家,咱们就不用再
养他们啦。”
    “不行啊,老婆,”樵夫说:“我不能这么干啊。我怎么忍心把我的孩子丢在
丛林里喂野兽呢!”
    “哎,你这个笨蛋,”他老婆说,“不这样的话,咱们四个全都得饿死!”接
着她又叽哩呱啦、没完没了地劝他,最后,他也就只好默许了。
    那时两个孩子正饿得无法入睡,正好听见了继母与父亲的全部对话。听见继母
对父亲的建议,格莱特伤心地哭了起来,对汉赛尔说:“这下咱俩可全完了。”
    “别吱声,格莱特,”汉赛尔安慰她说,“放心吧,我会有办法的。”
    等两个大人睡熟后,他便穿上小外衣,打开后门偷偷溜到了房外。这时月色正
明,皎洁的月光照得房前空地上的那些白色小石子闪闪发光,就像是一块块银币。
汉赛尔蹲下身,尽力在外衣口袋里塞满白石子。然后他回屋对格莱特说:“放心吧,
小妹,只管好好睡觉就是了,上帝会与我们同在的。”
    说完,他回到了他的小床上睡觉。
    天刚破晓,太阳还未跃出地平线,那个女人就叫醒了两个孩子,“快起来,快
起来,你们这两个懒虫!”她嚷道,“我们要进山砍柴去了。”说着,她给一个孩
子一小块面包,并告诫他们说:“这是你们的午饭,可别提前吃掉了,因为你们再
也甭想得到任何东西了。”格莱特接过面包藏在她的围裙底下,因为汉赛尔的口袋
里这时塞满了白石子。
    随后,他们全家就朝着森林进发了。汉赛尔总是走一会儿便停下来回头看看自
己的家,走一会儿便停下来回头看自己的家。他的父亲见了便说:“汉赛尔,你老
是回头瞅什么?
    专心走你的路。”
    “哦,爸爸,”汉赛尔回答说:“我在看我的白猫呢,他高高地蹲在屋顶上,
想跟我说‘再见’呢!”
    “那不是你的小猫,小笨蛋,”继母讲,“那是早晨的阳光照在烟囱上。”其
实汉赛尔并不是真的在看小猫,他是悄悄地把亮亮的白石子从口袋里掏出来,一粒
一粒地丢在走过的路上。
    到了森林的深处,他们的父亲对他们说:“嗨,孩子们,去拾些柴火来,我给
你们生一堆火。”
    汉赛尔和格莱特拾来许多枯枝,把它们堆得像小山一样高。当枯枝点着了,火
焰升得老高后,继母就对他们说:“你们两个躺到火堆边上去吧,好好呆着,我和
你爸爸到林子里砍柴。等一干完活,我们就来接你们回家。”
    于是汉赛尔和格莱特坐在火堆旁边,等他们的父母干完活再来接他们。到了中
午时分,他们就吃掉了自己的那一小块面包。因为一直能听见斧子砍树的嘭、嘭声,
他们相信自己的父亲就在近旁。其实他们听见的根本就不是斧子发出的声音,那是
一根绑在一棵小树上的枯枝,在风的吹动下撞在树干上发出来的声音。兄妹俩坐了
好久好久,疲倦得上眼皮和下眼皮都打起架来了。没多久,他们俩就呼呼睡着了,
等他们从梦中醒来时,已是漆黑的夜晚。格莱特害怕得哭了起来,说:“这下咱们
找不到出森林的路了!”
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:15:03 | 显示全部楼层
“别着急,”汉赛尔安慰她说,“等一会儿月亮出来了,咱们很快就会找到出
森林的路。”
    不久,当一轮满月升起来时,汉赛尔就拉着他妹妹的手,循着那些月光下像银
币一样在地上闪闪发光的白石子指引的路往前走。他们走了整整的一夜,在天刚破
晓的时候回到了他们父亲的家门口。他们敲敲门,来开门的是他们的继母。她打开
门一见是汉赛尔和格莱特,就说:“你们怎么在森林里睡了这么久,我们还以为你
们不想回家了呐!”
    看到孩子,父亲喜出望外,因为冷酷地抛弃两个孩子,他心中十分难受。
    他们一家又在一起艰难地生活了。但时隔不久,又发生了全国性的饥荒。一天
夜里,两个孩子又听见继母对他们的父亲说:“哎呀!能吃的都吃光了,就剩这半
个面包,你看以后可怎么办啊?咱们还是得减轻负担,必须把两个孩子给扔了!这
次咱们可以把他们带进更深、更远的森林中去,叫他们再也找不到路回来。只有这
样才能挽救我们自己。”
    听见妻子又说要抛弃孩子,樵夫心里十分难过。他心想,大家同甘共苦,共同
分享最后一块面包不是更好吗?但是像天下所有的男人一样,对一个女人说个“不”
字那是太难太难了,樵夫也毫不例外。就像是“谁套上了笼头,谁就必须得拉车”
的道理一样,樵夫既然对妻子作过第一次让步,当然就必然有第二次让步了,他也
就不再反对妻子的建议了。
    然而,孩子们听到了他们的全部谈话。等父母都睡着后,汉赛尔又从床上爬了
起来,想溜出门去,像上次那样,到外边去捡些小石子,但是这次他发现门让继母
给锁死了。但他心里又有了新的主意,他又安慰他的小妹妹说:“别哭,格莱特,
不用担心,好好睡觉。上帝会帮助咱们的。”
    一大清早,继母就把孩子们从床上揪了下来。她给了他们每人一块面包,可是
比上次那块要小多了。
    在去森林的途中,汉赛尔在口袋里捏碎了他的面包,并不时地停下脚步,把碎
面包屑撒在路上。
    “汉赛尔,你磨磨蹭蹭地在后面看什么?”他的父亲见他老是落在后面就问他。
“我在看我的小鸽子,它正站在屋顶上‘咕咕咕’地跟我说再见呢。”汉赛尔回答
说。
    “你这个白痴,”他继母叫道,“那不是你的鸽子,那是早晨的阳光照在烟囱
上面。”但是汉赛尔还是在路上一点一点地撒下了他的面包屑。
    继母领着他们走了很久很久,来到了一个他们从未到过的森林中。像上次一样,
又生起了一大堆火,继母又对他们说:“好好呆在这儿,孩子们,要是困了就睡一
觉,我们要到远点的地方去砍柴,干完活我们就来接你们。”
    到了中午,格莱特把她的面包与汉赛尔分来吃了,因为汉赛尔的面包已经撒在
路上了。然后,他们俩又睡着了。一直到了半夜,仍然没有人来接这两个可怜的孩
子,他们醒来已是一片漆黑。汉赛尔安慰他的妹妹说:“等月亮一出来,我们就看
得见我撒在地上的面包屑了,它一定会指给我们回家的路。”
    但是当月亮升起来时,他们在地上却怎么也找不到一点面包屑了,原来它们都
被那些在树林里、田野上飞来飞去的鸟儿一点点地啄食了。
    虽然汉赛尔也有些着急了,但他还是安慰妹妹说:“我们一定能找到路的,格
莱特。”
    但他们没有能够找到路,虽然他们走了一天一夜,可就是出不了森林。他们已
经饿得头昏眼花,因为除了从地上找到的几颗草霉,他们没吃什么东西。这时他们
累得连脚都迈不动了,倒在一颗树下就睡着了。
    这已是他们离开父亲家的第三天早晨了,他们深陷丛林,已经迷路了。如果再
不能得到帮助,他们必死无疑。就在这时,他们看到了一只通体雪白的、极其美丽
的鸟儿站在一根树枝上引吭高歌,它唱得动听极了,他们兄妹俩不由自主地停了下
来,听它唱。它唱完了歌,就张开翅膀,飞到了他们的面前,好像示意他们跟它走。
他们于是就跟着它往前走,一直走到了一幢小屋的前面,小鸟停到小屋的房顶上。
他俩这时才发现小屋居然是用香喷喷的面包做的,房顶上是厚厚的蛋糕,窗户却是
明亮的糖块。
    “让我们放开肚皮吧,”汉赛尔说:“这下我们该美美地吃上一顿了。我要吃
一小块房顶,格莱特,你可以吃窗户,它的味道肯定美极了、甜极了。”
    说着,汉赛尔爬上去掰了一小块房顶下来,尝着味道。格莱特却站在窗前,用
嘴去啃那个甜窗户。这时,突然从屋子里传出一个声音:
    “啃啊!啃啊!啃啊啃!
    谁在啃我的小房子?”
    孩子们回答道:
    “是风啊,是风,
    是天堂里的小娃娃。”
    他们边吃边回答,一点也不受干扰。
    汉赛尔觉得房顶的味道特别美,便又拆下一大块来;格莱特也干脆抠下一扇小
圆窗,坐在地上慢慢享用。突然,房子的门打开了,一个老婆婆拄着拐杖颤颤巍巍
的走了出来。汉赛尔和格莱特吓得双腿打颤,拿在手里的食物也掉到了地上。
    那个老婆婆晃着她颤颤巍巍的头说:“好孩子,是谁带你们到这儿来的?来,
跟我进屋去吧,这儿没人会伤害你们!”
    她说着就拉着兄妹俩的手,把他们领进了她的小屋,并给他们准备了一顿丰盛
的晚餐,有牛奶、糖饼、苹果,还有坚果。等孩子们吃完了,她又给孩子们铺了两
张白色的小床,汉赛尔和格莱特往床上一躺,马上觉得是进了天堂。
    其实这个老婆婆是笑里藏刀,她的友善只是伪装给他们看的,她事实上是一个
专门引诱孩子上当的邪恶的巫婆,她那幢用美食建造的房子就是为了让孩子们落入
她的圈套。一旦哪个孩子落入她的魔掌,她就杀死他,把他煮来吃掉。这个巫婆的
红眼睛视力不好,看不远,但是她的嗅觉却像野兽一样灵敏,老远老远她就能嗅到
人的味道。汉赛尔和格莱特刚刚走近她的房子她就知道了,高兴得一阵狂笑,然后
就冷笑着打定了主意:“我要牢牢地抓住他们,决不让他们跑掉。”
    第二天一早,还不等孩子们醒来,她就起床了。看着两个小家伙那红扑扑、圆
滚滚的脸蛋,她忍不住口水直流:“好一顿美餐呐!”说着便抓住汉赛尔的小胳膊,
把他扛进了一间小马厩,并用栅栏把他锁了起来。汉赛尔在里面大喊大叫,可是毫
无用处。然后,老巫婆走过去把格莱特摇醒,冲着她吼道:“起来,懒丫头!快去
打水来替你哥哥煮点好吃的。他关在外面的马厩里,我要把他养得白白胖胖的,然
后吃掉他。”
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:15:48 | 显示全部楼层
格莱特听了伤心得大哭起来,可她还是不得不按照那个老巫婆的吩咐去干活。
于是,汉赛尔每天都能吃到许多好吃的,而可怜的格莱特每天却只有螃蟹壳吃。每
天早晨,老巫婆都要颤颤巍巍的走到小马厩去喊汉赛尔:“汉赛尔,把你的手指头
伸出来,让我摸摸你长胖了没有!”可是汉赛尔每次都是伸给她一根啃过的小骨头,
老眼昏花的老巫婆,根本就看不清楚,她还真以为是汉赛尔的手指头呢!她心里感
到非常纳闷,怎么汉赛尔还没有长胖一点呢?
    又过了四个星期,汉赛尔还是很瘦的样子。老巫婆失去了耐心,便扬言她不想
再等了。
    “过来,格莱特,”她对小女孩吼道,“快点去打水来!管他是胖还是瘦,明
天我一定要杀死汉赛尔,把他煮来吃了。”
    可怜的小妹妹被逼着去打水来准备煮她的哥哥,一路上她伤心万分,眼泪顺着
脸颊一串一串地往下掉!“亲爱的上帝,请帮帮我们吧!”她呼喊道,“还不如当
初在森林里就被野兽吃掉,那我们总还是死在一起的呵!”
    趁老巫婆离开一会儿,可怜的格莱特瞅准机会跑到汉赛尔身边,把她所听到的
一切都告诉他:
    “我们要赶快逃跑,因为这个老太婆是个邪恶的巫婆,她要杀死我们哩。”
    可是汉赛尔说:“我知道怎么逃出去,因为我已经把插销给搞开了。不过,你
得首先去把她的魔杖和挂在她房间里的那根笛子偷来,这样万一她追来,我们就不
怕她了。”
    等格莱特好不容易把魔杖和笛子都偷来之后,两个孩子便逃跑了。
    这时,老巫婆走过来看她的美餐是否弄好了,发现两个孩子却不见了。虽说她
的眼睛不好,可她还是从窗口看到了那两个正在逃跑的孩子。
    她勃然大怒,赶紧穿上她那双一步就能走上几码远的靴子,不多一会就要赶上
那两个孩子了。格莱特眼看老巫婆就要追上他们了,便用她偷来的那根魔杖把汉赛
尔变成了一个湖泊,而把她自己变成了一只在湖泊中游来游去的小天鹅。老巫婆来
到湖边,往湖里扔了些面包屑想骗那只小天鹅上当。可是小天鹅就是不过来,最后
老巫婆只好空着手回去了。
    见到老巫婆走了,格莱特便用那根魔杖又把自己和汉赛尔变回了原来的模样。
然后,他们又继续赶路,一直走到天黑。
    很快,老巫婆又追了上来。
    这时,小姑娘把自己变成了山楂树篱笆中的一朵玫瑰,于是汉赛尔便在这只玫
瑰的旁边坐了下来变成一位笛手。
    “吹笛子的好心人,”老巫婆说,“我可以摘下那朵漂亮的玫瑰花吗?”
    “哦,可以。”汉赛尔说。
    于是,非常清楚那朵玫瑰是什么的老巫婆快步走向树篱想飞快地摘下它。就在
这时,汉赛尔拿出他的笛子,吹了起来。
    这是一根魔笛,谁听了这笛声都会不由自主地跳起舞来。所以那老巫婆不得不
随着笛声一直不停地旋转起来,再也摘不到那朵玫瑰了。汉赛尔就这样不停地吹着,
直吹到那些荆棘把巫婆的衣服挂破,并深深地刺到她的肉里,直刺得她哇哇乱叫。
最后,老巫婆被那些荆棘给牢牢地缠住了。
    这时,格莱特又恢复了自己的原形,和汉赛尔一块儿往家走去。走了长长的一
段路程之后,格莱特累坏了。于是他们便在靠近森林的草地上找到了一棵空心树,
就在树洞里躺了下来。就在他们睡着的时候,那个好不容易从荆棘丛中脱身出来的
老巫婆又追了上来。她一看到自己的魔杖,就得意地一把抓住它。然后,立刻把可
怜的汉赛尔变成了一头小鹿。
    格莱特醒来之后,看到所发生的一切,伤心地扑到那头可怜的小动物身上哭了
起来。这时,泪水也从小鹿的眼睛里不停地往下流。
    格莱特说:“放心吧,亲爱的小鹿,我绝不会离开你。”
    说着,她就取下她那长长的金色项链戴到他的脖子上,然后又扯下一些灯芯草
把它编成一条草绳,套住小鹿的脖子,无论她走到哪儿,她都把这头可怜的小鹿带
在身边。
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:16:54 | 显示全部楼层
终于,有一天他们来到了一个小屋前。格莱特看到这间小屋没有人住,便说:
“我们就在这儿住下吧。”
    她采来了很多树叶和青苔替小鹿铺了一张柔软的小床。每天早上,她便出去采
摘一些坚果和浆果来充饥,又替她的哥哥采来很多树叶和青草。她把树叶和青草放
在自己的手中喂小鹿,而那头小鹿就在她的身旁欢快地蹦来蹦去。到了晚上,格莱
特累了,就会把头枕在小鹿的身上睡觉。要是可怜的汉赛尔能够恢复原形,那他们
的生活该有多幸福啊!
    他们就这样在森林里生活了许多年,这时,格莱特已经长成了一个少女。有一
天,刚好国王到这儿来打猎。当小鹿听到在森林中回荡的号角声、猎狗汪汪的叫声
以及猎人们的大喊声时,忍不住想去看看是怎么回事。“哦,妹妹,”他说,“让
我到森林里去看看吧,我再也不能待在这儿了。”他不断地恳求着,最后她只好同
意让他去了。
    “可是,”她说,“一定要在天黑之前回来。我会把门关好不让那些猎人们进
来。如果你敲门并说:‘妹妹,让我进来。’我就知道是你回来了。如果你不说话,
我就把门紧紧地关住。”
    于是小鹿便一蹦一跳地跑了出去。当国王和他的猎人们看到这头美丽的小鹿之
后,便来追赶他,可是他们怎么也逮不着他,因为当他们每次认为自己快要抓住他
时,他都会跳到树丛中藏起来。
    天黑了下来,小鹿便跑回了小屋,他敲了敲门说:“妹妹,让我进来吧!”于
是格莱特便打开了门,他跳了进来,在他那温软的床上美美地睡了一觉。
    第二天早上,围猎又开始了。小鹿一听到猎人们的号角声,他便说:“妹妹,
替我把门打开吧。我一定要出去。”
    国王和他的猎人们见到这头小鹿,马上又开始了围捕。他们追了他一整天,最
后终于把他给围住了,其中一个猎人还射中了他的一条脚。他一瘸一拐地好不容易
才逃回到了家中。那个射伤了他的猎人跟踪着他,听到了这头小鹿说:“妹妹,让
我进来吧。”还看到了那扇门开了,小鹿进去后很快又关上了。于是这个猎人就回
去向国王禀报了他的所见所闻。国王说:“那明天我们再围捕一次吧。”
    当格莱特看到她那亲爱的小鹿受伤了,感到非常害怕。不过,她还是替他把伤
口清洗得干干净净,敷上了一些草药。第二天早上,那伤口竟已经复原了。当号角
再次吹响的时候,那小东西又说:“我不能待在这儿,我必须出去看看。我会多加
小心,不会让他们抓住我的。”
    可是格莱特说:“我肯定他们这一次会杀死你的,我不让你去。”
    “如果你把我关在这儿的话,那我会遗憾而死。”他说。格莱特不得不让他出
去,她心情沉重地打开门,小鹿便又欢快地向林中奔去。
    国王一看到小鹿,便大声下令:“你们今天一定要追到他,可你们谁也不许伤
害他。”
    然而,太阳落山的时候,他们还是没能抓住他。于是国王对那个曾经跟踪过小
鹿的猎人说:“那么现在领我去那个小屋吧。”
    于是他们来到了小屋前,国王敲了敲门,并且说:“妹妹,让我进来吧。”
    门儿打开之后,国王走了进去,只见房子里站着一个他生平见过的最美丽的少
女。
    当格莱特看到来者并非是她的小鹿而是一位戴着皇冠的国王时,感到非常害怕。
可是国王非常友善地拉着她的手,并说:“你愿意和我一起到我的城堡去,做我的
妻子吗?”
    “是的,”格莱特说,“我可以和你一起去你的城堡,可是我不能成为你的妻
子,因为我的小鹿必须和我在一起,我不能和他分开。”
    “那好吧,”国王说,“他可以和你一起去,永远都不离开你,并且他想要什
么就会有什么。”
    正在这时,小鹿跳了进来。于是格莱特把草绳套在他的脖子上,他们便一起离
开了小屋。
    国王把小格莱特抱上他的高头大马之后,就朝着他的王宫跑去。那头小鹿也欢
快地跟在他们后面。一路上,格莱特告诉了国王有关她的一切,国王认识那个老巫
婆,便派人去把她叫来,命令她恢复小鹿的人形。
    当格莱特看到他亲爱的哥哥又恢复了原形,她非常感激国王,便欣然同意嫁给
他。他们就这样幸福地生活着,汉赛尔也成了国王的王宫大臣。
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:18:01 | 显示全部楼层
Frau Holle  
Eine Witwe hatte zwei Töchter, davon war die eine schön und fleißig, die andere häßlich und faul. Sie hatte aber die häßliche und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere mußte alle Arbeit tun und der Aschenputtel im Hause sein. Das arme Mädchen mußte sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und mußte so viel spinnen, daß ihm das Blut aus den Fingern sprang.   
Nun trug es sich zu, daß die Spule einmal ganz blutig war, da bückte es sich damit in den Brunnen und wollte sie abwaschen; sie sprang ihm aber aus der Hand und fiel hinab. Es weinte, lief zur Stiefmutter und erzählte ihr das Unglück. Sie schalt es aber so heftig und war so unbarmherzig, daß sie sprach: »Hast du die Spule hinunterfallen lassen, so hoi sie auch wieder herauf. « Da ging das Mädchen zu dem Brunnen zurück und wußte nicht, was es anfangen sollte; und in seiner Herzensangst sprang es in den Brunnen hinein, um die Spule zu holen. Es verlor die Besinnung, und als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese, wo die Sonne schien und vieltausend Blumen standen. Auf dieser Wiese ging es fort und kam zu einem Backofen, der war voller Brot; das Brot aber rief: »Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich: ich bin schon längst aus gebacken.«   
Da trat es herzu und holte mit dem Brotschieber alles nacheinander heraus. Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel, und rief ihm zu: »Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif. « Da schüttelte es den Baum, daß die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war; und als es alle in einen Haufen zusammengelegt hatte, ging es wieder weiter.   
Endlich kam es zu einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau, weil sie aber so große Zähne hatte, ward ihm angst, und es wollte fortlaufen. Die alte Frau aber rief ihm nach: »Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Hause ordentlich tun willst, so soll dir's gut gehn. Du mußt nur achtgeben, daß du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, daß die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt; ich bin die Frau Holle.« Weil die Alte ihm so gut zusprach, so faßte sich das Mädchen ein Herz, willigte ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das Bett immer gewaltig, auf daß die Federn wie Schneeflocken umherflogen; dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes.   
Nun war es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da ward es traurig und wußte anfangs selbst nicht, was ihm fehlte, endlich merkte es, daß es Heimweh war; ob es ihm hier gleich vieltausendmal besser ging als zu Haus, so hatte es doch ein Verlangen dahin. Endlich sagte es zu ihr: »Ich habe den Jammer nach Haus kriegt, und wenn es mir auch noch so gut hier unten geht, so kann ich doch nicht länger bleiben, ich muß wieder hinauf zu den Meinigen.« Die Frau Holle sagte: »Es gefällt mir, daß du wieder nach Haus verlangst, und weil du mir so treu gedient hast, so will ich dich selbst wieder hinaufbringen.« Sie nahm es darauf bei der Hand und führte es vor ein großes Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunterstand, fiel ein gewaltiger Goldregen, und alles Gold blieb an ihm hängen, so daß es über und über davon bedeckt war. »Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist«, sprach die Frau Holle und gab ihm auch die Spule wieder, die ihm in den Brunnen gefallen war. Darauf ward das Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus; und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief:   
»Kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie.«  
Da ging es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen.   
Das Mädchen erzählte alles, was ihm begegnet war, und als die Mutter hörte, wie es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte sie der andern, häßlichen und faulen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie mußte sich an den Brunnen setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward, stach sie sich in die Finger und stieß sich die Hand in die Dornhecke. Dann warf sie die Spule in den Brunnen und sprang selber hinein.   
Sie kam, wie die andere, auf die schöne Wiese und ging auf demselben Pfade weiter. Als sie zu dem Backofen gelangte, schrie das Brot wieder: »Ach, zieh mich raus, zieh mich raus, sonst verbrenn ich, ich bin schon längst ausgebacken. « Die Faule aber antwortete: »Da hätt ich Lust, mich schmutzig zu machen«, und ging fort.   
Bald kam sie zu dem Apfelbaum, der rief: »Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif. « Sie antwortete aber: »Du kommst mir recht, es könnte mir einer auf den Kopf fallen«, und ging damit weiter. Als sie vor der Frau Holle Haus kam, fürchtete sie sich nicht, weil sie von ihren großen Zähnen schon gehört hatte, und verdingte sich gleich zu ihr. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an, war fleißig und folgte der Frau Hohe, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken würde; am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen. Sie machte auch der Frau Holle das Bett nicht, wie sich's gebührte, und schüttelte es nicht, daß die Federn aufflogen. Das ward die Frau Hohe bald müde und sagte ihr den Dienst auf. Die Faule war das wohl zufrieden und meinte, nun würde der Goldregen kommen; die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunterstand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet. »Das ist zur Belohnung deiner Dienste«, sagte die Frau Holle und schloß das Tor zu. Da kam die Faule heim, aber sie war ganz mit Pech bedeckt, und der Hahn auf dem Brunnen, als er sie sah, rief:   
» Kikeriki, unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie.«  
Das Pech aber blieb fest an ihr hängen und wollte, solange sie lebte, nicht abgehen.
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:20:07 | 显示全部楼层
霍勒大妈

    从前,有一个寡妇,膝下有两个女儿,一个既漂亮又勤劳,而另一个则又丑又
懒。寡妇却格外疼爱又丑又懒的那一个,因为是她的亲生女儿;另一个呢,不得不
什么活儿都干,成了家里名副其实的灰姑娘。可怜的姑娘每天必须坐到大路旁的水
井边纺线,不停地纺啊纺,一直纺到手指磨破了血。
    有一天,纺锤全让血给染红了,姑娘打算用井水把它洗干净,不料纺锤脱了手,
掉进井里。姑娘一路哭着跑到继母跟前,对她说了这件不幸的事。继母听了,把姑
娘臭骂了一顿,还威逼她说,除非她把纺锤从井里捞出来,不然就饶不了她。姑娘
回到井边,不知如何是好。后来,她害怕再遭继母的斥骂,就跳进了井里。在井里,
她失去了知觉,等苏醒过来时,发现自己躺在一片美丽的草地上,草地沐浴着灿烂
的阳光,四周环绕着万紫千红的花朵,各自争妍斗艳。她站起身来,向草地的前方
走去,在一座烤炉旁停下了脚步,发现烤炉里装满了面包。
    面包对她说:“快把我取出来,快把我取出来,不然,我就要被烤焦啦。我在
里面已经被烤了很久很久啦。”
    姑娘走上前去,拿起面包铲,把面包一个接一个地全取了出来。随后,她继续
往前走,来到一棵果实累累的苹果树下,果树冲她大喊大叫:“摇一摇我啊,摇一
摇我啊,满树的苹果全都熟透啦。”
    于是,姑娘用力摇动果树,苹果雨点般纷纷落下,直到树上一个也不剩了,她
才停下来;接着她又把苹果一个个捡起来堆放在一起,然后又继续往前走。
    最后,姑娘来到一幢小房子前,只见一个老太太在窗前望着她。老太太青面獠
牙,姑娘一见心惊胆战,打算赶快逃走。谁知老太太大声嚷嚷起来:“亲爱的,你
干嘛害怕呢?就留在我这儿吧!要是你愿意在这儿好好干家务活儿,我保你过得舒
舒服服的。你千万要当心,一定要整理好我的床铺,使劲儿抖我的床垫,要抖得羽
绒四处飘飞,这样世界上就下雪了。我是霍勒大妈。”
    老太太说这番话时,和颜悦色,姑娘于是鼓起勇气,答应留下来替她做家务事。
她尽力做好每件事情,使老太太心满意足。抖床垫时,她使出全身力气,抖得羽绒
像雪花儿似的四处飘飞。因此,老太太对她也很好,使她生活得挺舒适,每天盘中
有肉,要么是炖的,要么是烧的。
    就这样过了一段时间之后,姑娘渐渐变得忧心忡忡起来,一开始她自己也不明
白是怎么回事,后来终于明白了,原来是想家啦。在霍勒大妈家里的生活比起在继
母家里的生活,真是一个天上,一个地下,可尽管这样,她依然归心似箭。最后,
她对霍勒大妈吐露了自己的心事:“我现在很想家。在这下面,我事事称心如意,
可我再也呆不下去了,我得回到上面的亲人身边。”
    霍勒大妈听后回答说:“你想回到家人身边,我听了很高兴。你在我这儿做事
尽心尽力,我很满意,那么我就亲自送你上去吧。”
    说罢,霍勒大妈牵着姑娘的手,领着她来到一扇大门前。大门洞开,姑娘刚刚
站到门下,一粒粒的金子就像雨点般落在她身上,而且都牢牢地粘附在她衣服上,
结果她浑身上下全是金子。
    “你一直很勤劳,这是你应得的回报。”霍勒大妈对她说,说着又把她掉进井
里的纺锤还给了她。
    忽然,大门砰的一声就关上了,姑娘又回到了上面的世界,她就站在她继母家
的附近。她走进院子的时候,蹲在辘轳上的大公鸡咯咯地叫了起来:
    “咯……咯……咯……咯……,
    咱们的金姑娘回来啰!”
    她走进继母的房间,因为浑身上下粘满了金子,继母和妹妹亲热地接待了她。
    姑娘跟他们讲述了自己惊心动魄的经历。继母听完了她获得这么多金子的过程,
就打算让她那个又丑又懒的女儿也享有这么多的金子,于是她把这个女儿打发到井
边去纺线。为了使纺锤染上血污,这个姑娘就把手伸进刺篱笆里,将自己的手指扎
破。然后,她把纺锤投入井里,自己也随即跳了进去。
    在井里,她像姐姐一样,先是来到一片美丽的草地,然后顺着同一条小路往前
走去。她走到烤炉前时,面包冲着她大声叫喊:“快把我取出来,快把我取出来,
不然我就要被烤焦啦。”可这个懒惰的姑娘听了却回答说:“谢谢,我才不想弄脏
我的手。”说完继续往前赶路。
    不大一会儿,她便来到苹果树下,果树跟上次一样喊叫着:“摇一摇我啊,摇
一摇我啊,满树的苹果全都熟透啦。”
    她回答道:“当然可以呀,可苹果落下来会砸着我的脑袋。”说完继续赶路。
    来到霍勒大妈的小房子前时,因为她听姐姐说过老太太青面獠牙,所以见了面
一点儿也不感到害怕。第一天,丑姑娘心里始终惦记着作为奖赏的金子,所以强打
起精神,装成很勤快的样子,而且事事都照着老太太的意愿来做。可到了第二天,
她就懒起来了;第三天呢,她懒得更加不像话,早上甚至赖在床上不想起来,连整
理好霍勒大妈的床铺这件事也给忘记了,更不用说抖床垫,抖得羽绒四处飘飞了。
几天下来,老太太已经受够了,就预先告诉她,她被解雇了。懒姑娘一听,满心欢
喜,心里想道:“该下金雨啦!”
    霍勒大妈领着她来到那扇大门前,可当她站到门下时,非但没有金子落下来,
劈头盖脸地泼了她一身的却是一大锅沥青。“这就是你应得的回报。”霍勒大妈对
她说,说完便关上了大门。
    懒姑娘就这样回到了家里,浑身上下糊满了沥青。蹲在辘轳上的大公鸡看见了
她就咯咯地叫了起来:
    “咯……咯……咯……咯……,
    咱们的脏姑娘回来啰!”
    懒姑娘身上的沥青粘得很牢,无论怎样冲洗也无济于事,她只好就这样一辈子
啦。
 楼主| 发表于 2003-6-14 20:22:44 | 显示全部楼层
Tischlein deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack  
Vor Zeiten war ein Schneider, der drei Söhne hatte und nur eine einzige Ziege. Aber die Ziege, weil sie alle zusammen mit ihrer Milch ernährte, mußte ihr gutes Futter haben und täglich hinaus auf die Weide geführt werden. Die Söhne taten das auch nach der Reihe. Einmal brachte sie der äIteste auf den Kirchhof, wo die schönsten Kräuter standen, ließ sie da fressen und herumspringen. Abends, als es Zeit war heimzugehen, fragte er 'Ziege, bist du satt?' Die Ziege antwortete  
'ich bin so satt,  
ich mag kein Blatt: meh! meh!'  
'So komm nach Haus,' sprach der Junge, faßte sie am Strickchen, führte sie in den Stall und band sie fest. 'Nun,' sagte der alte Schneider, 'hat die Ziege ihr gehöriges Futter?' 'O,' antwortete der Sohn, 'die ist so satt, sie mag kein Blatt.' Der Vater aber wollte sich selbst überzeugen, ging hinab in den Stall, streichelte das liebe Tier und fragte 'Ziege, bist du auch satt?' Die Ziege antwortete  
'wovon sollt ich satt sein?  
ich sprang nur über Gräbelein,  
und fand kein einzig Blättelein: meh! meh!,  
'Was muß ich hören!, rief der Schneider, lief hinauf und sprach zu dem Jungen 'ei, du Lügner, sagst, die Ziege wäre satt, und hast sie hungern lassen?' und in seinem Zorne nahm er die Elle von der Wand und jagte ihn mit Schlägen hinaus.  
Am andern Tag war die Reihe am zweiten Sohn, der suchte an der Gartenhecke einen Platz aus, wo lauter gute Kräuter standen, und die Ziege fraß sie rein ab. Abends, als er heim wollte, fragte er 'Ziege, bist du satt?' Die Ziege antwortete  
'ich bin so satt'  
ich mag kein Blatt: meh! meh!'  
'So komm nach Haus,' sprach der Junge, zog sie heim und band sie im Stall fest. 'Nun,' sagte der alte Schneider, 'hat die Ziege ihr gehöriges Futter?' 'O,' antwortete der Sohn, 'die ist so satt, sie mag kein Blatt.' Der Schneider wollte sich darauf nicht verlassen, ging hinab in den Stall und fragte 'Ziege, bist du auch satt?' Die Ziege antwortete  
'wovon sollt ich satt sein?  
ich sprang nur über Gräbelein,  
und fand kein einzig Blättelein: meh!'  
'Der gottlose Bösewicht!' schrie der Schneider, 'so ein frommes Tier hungern zu lassen!' lief hinauf und schlug mit der Elle den Jungen zur Haustüre hinaus.  
Die Reihe kam jetzt an den dritten Sohn, der wollte seine Sache gut machen, suchte Buschwerk mit dem schönsten Laube aus, und ließ die Ziege daran fressen. Abends, als er heim wollte, fragte er 'Ziege, bist du auch satt?' Die Ziege antwortete  
'ich bin so satt ich  
mag kein Blatt: meh! meh!'  
'So komm nach Haus,' sagte der Junge, führte sie in den Stall und band sie fest. 'Nun,' sagte der alte Schneider, 'hat die Ziege ihr gehöriges Futter?' 'O,' antwortete der Sohn, 'die ist so satt, sie mag kein Blatt.' Der Schneider traute nicht, ging hinab und fragte 'Ziege, bist du auch satt?' Das boshafte Tier antwortete  
'wovon sollt ich satt sein?  
ich sprang nur über Gräbelein,  
und fand kein einzig Blättelein: meh! meh!'  
'O die Lügenbrut!, rief der Schneider, 'einer so gottlos und pflichtvergessen wie der andere! ihr sollt mich nicht länger zum Narren haben!' und vor Zorn ganz außer sich sprang er hinauf und gerbte dem armen Jungen mit der Elle den Rücken so gewaltig, daß er zum Haus hinaussprang.  
Der alte Schneider war nun mit seiner Ziege allein. Am andern Morgen ging er hinab in den Stall, liebkoste die Ziege und sprach 'komm, mein liebes Tierlein, ich will dich selbst zur Weide führen.' Er nahm sie am Strick und brachte sie zu grünen Hecken und unter Schafrippe, und was sonst die Ziegen gerne fressen. 'Da kannst du dich einmal nach Herzenslust sättigen,' sprach er zu ihr, und ließ sie weiden bis zum Abend. Da fragte er 'Ziege, bist du satt?' Sie antwortete  
'ich bin so satt,  
ich mag kein Blatt: meh! meh!'  
'So komm nach Haus,' sagte der Schneider, führte sie in den Stall und band sie fest. Als er wegging, kehrte er sich noch einmal um und sagte 'nun bist du doch einmal satt!' Aber die Ziege machte es ihm nicht besser und rief  
'wie sollt ich satt sein?  
ich sprang nur über Gräbelein  
und fand kein einzig Blättelein: meh! meh!'  
Als der Schneider das hörte' stutzte er und sah wohl, daß er seine drei Söhne ohne Ursache verstoßen hatte. 'Wart,' rief er, 'du undankbares Geschöpf, dich fortzujagen ist noch zu wenig, ich will dich zeichnen, daß du dich unter ehrbaren Schneidern nicht mehr darfst sehen lassen.' In einer Hast sprang er hinauf, holte sein Bartmesser, seifte der Ziege den Kopf ein, und schor sie so glatt wie seine flache Hand. Und weil die Elle zu ehrenvoll gewesen wäre, holte er die Peitsche und versetzte ihr solche Hiebe, daß sie in gewaltigen Sprüngen davonlief.  
Der Schneider, als er so ganz einsam in seinem Hause saß, verfiel in große Traurigkeit und hätte seine Söhne gerne wiedergehabt, aber niemand wußte, wo sie hingeraten waren. Der älteste war zu einem Schreiner in die Lehre gegangen, da lernte er fleißig und unverdrossen, und als seine Zeit herum war, daß er wandern sollte, schenkte ihm der Meister ein Tischchen, das gar kein besonderes Ansehen hatte und von gewöhnlichem Holz war: aber es hatte eine gute Eigenschaft. Wenn man es hinstellte und sprach 'Tischchen, deck dich,' so war das gute Tischchen auf einmal mit einem saubern Tüchlein bedeckt, und stand da ein Teller, und Messer und Gabel daneben, und Schüsseln mit Gesottenem und Gebratenem, so viel Platz hatten, und ein großes Glas mit rotem Wein leuchtete, daß einem das Herz lachte. Der junge Gesell dachte 'damit hast du genug für dein Lebtag,' zog guter Dinge in der Welt umher und bekümmerte sich gar nicht darum, ob ein Wirtshaus gut oder schlecht und ob etwas darin zu finden war oder nicht. Wenn es ihm gefiel, so kehrte er gar nicht ein, sondern im Felde, im Wald, auf einer Wiese, wo er Lust hatte, nahm er sein Tischchen vom Rücken, stellte es vor sich und sprach 'deck dich,' so war alles da, was sein Herz begehrte.
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