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楼主: colaryan

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 楼主| 发表于 2003-6-14 19:18:27 | 显示全部楼层
小弟弟和小姐姐

    小弟弟拉着小姐姐的手说:“自从妈妈死了之后,我们没有过过幸福的日子。
继母天天打我们,而且只要我们走到她的跟前,她就用脚把我们踢开。我们每天吃
的都是硬梆梆的剩面包皮,连桌子下面的小狗吃的都比我们好,因为她常常丢一些
好吃的东西给它。愿上帝可怜我们,让我们的妈妈知道就好了!走,我们一起逃出
去吧。”
    他们在草地、 田野和石岩中整整走了一天。 突然天下起了雨,小姐姐便说:
“看哪,天在和我们的心一起哭泣呢。”傍晚,他们来到了一片大森林,由于伤心
和饥饿,再加上走了这么长的路,他们累坏了,便钻进一棵空心大树,躺在里面睡
着了。
    当他们第二天醒来时,太阳早已高高地挂在了天上,温暖地照进了这棵空心大
树。小弟弟说:“姐姐,我口渴。要是知道哪里有条小溪,我就去喝点水。我好像
听到小溪的流水声了。”弟弟站起来,拉着小姐姐的手,走过去找那条小溪。可是
他们那坏心肠的继母是个女巫,知道两个孩子逃跑了,便和所有的女巫一样,偷偷
地跟在他们的后面,把森林里所有的小溪都使了妖术。
    看到有条清亮的小溪正在岩石间流淌,小弟弟便想过去喝水,可是小姐姐听到
小溪的流水在说话:“谁喝我就会变成老虎!谁喝我就会变成老虎!”小姐姐赶紧
叫道:“好弟弟,我求你千万不要喝这水,要不你会变成一只野兽,把我撕碎的。”
小弟弟便忍着口渴,不去喝那水,但是他说:“我忍着等找到第二条小溪的时候再
喝。”
    当他们来到第二条小溪前时,小姐姐又听到这条小溪在说:“谁要是喝了我,
就会变成一头狼!谁要是喝了我,就会变成一头狼!”小姐姐于是便叫道:“好弟
弟,我求你千万不要喝这水,不然你会变成一头狼,把我吃掉的。”小弟弟没有喝,
说:“我忍着等找到下一条小溪。到时候不管你说什么,我都是要喝的,因为我实
在是渴坏了。”
    当他们来到第三条小溪前时,小姐姐听到小溪在说:“谁要喝我就会变成一头
鹿!谁要喝我就会变成一头鹿!”姐姐便说:“好弟弟,我求求你,千万不要喝这
水,不然你会变成一头鹿,从我的身边跑走的。”可是弟弟一见小溪就跪了下去,
弯下腰去喝水了。嘴唇刚碰到几滴水,趴在那里的他就变成了一头小鹿。
    看到可怜的弟弟中了魔法,小姐姐哭了起来,小鹿也坐在她的身边伤心地哭着。
终于,小姑娘说道:“亲爱的小鹿,别哭了,我永远不会离开你的。”
    她解下一根金袜带,系在小鹿的脖子上,然后又拔了一些灯芯草,编了一根软
绳。她给小鹿拴上这根绳子,牵着它向森林的深处走去。
    他们走呀走,终于来到了一座小屋前。小姑娘朝里面望了望,看到里面是空的,
便想:“我们可以留下来,住在这里。”于是,她找来许多树叶和青苔,给小鹿铺
了一张柔软的床。她每天早晨出去,为自己采集草根、浆果和坚果,还给小鹿带回
来一些嫩草。小鹿吃着她手里的草,总是高兴地围着她跳来跳去。到了晚上,累了
一天的小姐姐做完祈祷后,便把头靠在小鹿的背上,像靠着枕头一样安静地睡觉。
要是她的弟弟还保持着人的形状,这种生活倒也挺美!
    他们就这样孤单寂寞地在野外生活了一段时间。一天,这个国家的国王来到这
片森林里打猎。森林里到处都是号角声、狗吠声和猎手们的欢笑声。小鹿听到了这
些,非常想去看一看。“哦,”它对姐姐说:“让我去那里吧。我实在忍不住了!”
它左请求右请求,姐姐终于答应了。她对它说:“可是你晚上要回到我的身边来。
我很怕那些粗野的猎人,所以会把门关上,你回来时只要敲门说:‘我的小姐姐,
让我进去吧!’,我就知道是你回来了。要是你不说这句话,我就不开门。”小鹿
蹦蹦跳跳地离开了家,来到屋外的世界,它感到真是又舒服又开心。
    国王和猎手们看到这头美丽的小鹿,便追了过来,可他们怎么也抓不住它。每
当他们以为一定能抓到它时,它总是跃进树丛不见了。天黑后,它跑到小屋那里,
敲了敲门,说:“我的小姐姐,让我进去吧!”门立刻便开了,它跳进去,在柔软
的床上好好睡了一晚。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:19:18 | 显示全部楼层
第二天,围猎又开始了。当小鹿再次听到号角声以及猎手们发出的“嗬嗬嗬”
的喊叫声时,它再也安静不下来了。它说:“姐姐,让我出去吧!我一定要出去!”
它的姐姐给它开了门,对它说:“但是你晚上一定要回来,而且还要讲那句暗语!”
    当国王和猎手们再次看到这头带着金项圈的小鹿时,他们又一起朝它追去,只
是它对他们来说太快、太机灵了。他们追了一整天,终于在黄昏时把它围住了。一
个猎手还把它的脚射伤了一点,它只好一瘸一拐地慢慢向前跑。一个猎手悄悄跟着
它来到了小屋前,听到它说:“我的小姐姐,让我进去吧!”猎手看到小屋的门开
了一下,小鹿进去后便立刻又关上了。猎手把这一切看在眼里,回去后把自己的所
见所闻告诉了国王。国王说:“我们明天再去打猎。”
    小姐姐看到小鹿受伤后害怕极了,她给它洗去了身上的血迹,在它的伤口敷上
药草,说:“亲爱的小鹿,快去床上躺下,好好养伤。”但是那伤口很轻,小鹿第
二天早上就没有任何感觉了。当它又听到外面打猎的叫喊声时,它说:“我再也忍
不住了。 我一定要去那里。 我不会让他们轻而易举地抓住我的。”姐姐哭着说:
“他们这次肯定会杀死你的,然后就剩下我一个人孤孤单单、无依无靠地在这森林
里,我不能让你出去。”“那我在屋里会憋死的,”小鹿说,“当我听到号角的声
音时,我仿佛感到自己的心脏都要跳出来了。”做姐姐的再也没有别的办法,只好
带着沉重的心情为它打开门。小鹿快乐地朝森林跑去。
    国王看到小鹿时,对报信的那个猎手说:“你过来。带我到那座小屋去。”到
了小屋前,他敲门叫道:“我的小姐姐,让我进去吧!”门一打开,国王便走了进
去,看到屋里有一位他所见过的最美丽的姑娘。看到进来的不是小鹿,而是一个头
上带着金王冠的男人, 姑娘很害怕, 可是国王和善地望着她,向她伸出手去说:
“你愿意跟我回去,做我亲爱的妻子吗?”“愿意,”姑娘说,“可是小鹿得跟我
一起去。我离不开它。”国王说:“它可以永远呆在你的身边,而且什么也不会缺
少的。”就在这时,小鹿跑了进来,姐姐给它拴上灯芯草绳,牵着它,跟着国王一
起离开了林中的小屋。
    国王把这可爱的姑娘放到马背上,把她带回了王宫,并且在那里举行了盛大的
婚礼。她现在成了王后,和国王一起幸福地生活了许多年。小鹿受到了细心的照料,
在王宫的花园里跑来跑去。
    可是那个邪恶的继母,自从两个孩子因为她而离家出走之后,以为小姐姐肯定
在森林中被野兽撕成了碎片,小弟弟也肯定被猎人们当做小鹿射死了,可现在听到
他们生活得很幸福、很美满,嫉妒和怨恨像两把烈火在她的心中燃烧,使她片刻也
不得安宁。她成天盘算着怎么再次给姐弟俩带来不幸。她自己的女儿丑得像黑夜一
样,而且只有一只眼睛,这时也责怪她说:“她当王后!这种好事应该属于我!”
“别闹,”
    老婆子安慰她说,“等时候一到,我会让你如愿的。”
    不久,王后生下了一个漂亮的男孩,而国王碰巧外出打猎去了。老巫婆便打扮
成一个使女,走进王后的卧室,对她说:“来吧,洗澡水已经烧好了。洗一洗对你
有好处,能使你恢复精力。快点,不然水就要凉了。”
    她的亲生女儿也在旁边,于是母女俩把虚弱的王后抬进洗澡间,把她放进澡盆,
然后锁上门跑了。她们在洗澡间里生了一堆熊熊燃烧的旺火,不一会儿就使年轻漂
亮的王后窒息而死。
    然后,老婆子拉着她的女儿,给她戴上一顶睡帽,让她躺到王后的床上。她还
让她的女儿有了王后一样的身材和长相,只是她无法给女儿一只眼睛。为了不让国
王看出破绽,她只好侧着身子,向着没有眼睛的那一边睡。
    傍晚,国王回到家中,得知王后给他生了个儿子,心中非常高兴,马上要去床
边看看他亲爱的妻子。可是老婆子立刻叫道:“千万不要拉开窗帘!王后还不能见
光,需要好好休息!”国王走了出去,没有发觉床上躺着的是个假王后。
    可是到了半夜,当所有的人都睡着了时,坐在婴儿室摇篮旁独自守夜的保姆看
到门开了,真的王后走了进来。王后从摇篮里抱起婴儿,搂在怀里给他喂奶。然后
她抖一抖孩子的小枕头,把孩子重新放进摇篮,给他盖上小被子。她也没有忘记小
鹿,而是走到它躺的角落,抚摸着它的背,然后才悄悄地走出房门。第二天早晨,
保姆问卫兵晚上有没有人进过宫,可卫兵们都说:“没有,我们谁也没有看见。”
就这样,一连很多天,王后总是在夜里来到这里,但她从来不说一句话。保姆每次
都看见她,可又不敢把这告诉任何人。
    这样过了一些时候,王后有天夜里开口说道:
    “我的孩子怎么办?我的小鹿怎么办?
    我还能再来两次。以后就再也不能来了。”
    保姆没有答腔,可等王后一走,她立刻跑到国王那里,把一切都告诉了他。国
王说:“啊,上帝呀!这是怎么回事呀?明天晚上我要亲自守在婴儿身旁。”晚上,
他进了婴儿室。到了半夜,王后真的又来了,而且说道:
    “我的孩子怎么办?我的小鹿怎么办?
    我还能再来一次。以后就再也不能来了。”
    她像往常一样给孩子喂了奶,然后就走了。国王不敢和她说话,可第二天晚上
仍然去守夜。只听王后在说:
    “我的孩子怎么办?我的小鹿怎么办?
    这是我最后一次来这里,以后再也不能来了。”
    国王听到这里,再也无法克制自己。他朝她跑去,说:“你肯定是我亲爱的妻
子!”她回答:“是的,我是你亲爱的妻子。”话刚出口,她就立刻恢复了生命,
而且,靠着上帝的恩典,她变得非常健康,脸色非常红润。
    她把那邪恶的巫婆和巫婆的女儿对她犯下的罪行告诉了国王。国王立刻命令审
判她俩,对她们作出了判决。女儿被带到了森林里,被野兽撕成了碎片;老巫婆被
投进火里可悲地烧成了灰烬。就在老巫婆被烧成灰烬的一刹那,小鹿也变了,重新
恢复了人的形状。从此,姐姐和弟弟一直幸福地生活在一起,直至白发千古。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:24:46 | 显示全部楼层
Die drei Brüder  
  
Es war ein Mann, der hatte drei Söhne und weiter nichts im Vermögen als das Haus, worin er wohnte. Nun hätte jeder gerne nach seinem Tode das Haus gehabt, dem Vater war aber einer so lieb als der andere, da wußte er nicht, wie ers anfangen sollte, daß er keinem zu nahe tät; verkaufen wollte er das Haus auch nicht, weils von seinen Voreltern war, sonst hätte er das Geld unter sie geteilt. Da fiel ihm endlich ein Rat ein, und er sprach zu seinen Söhnen 'geht in die Welt und versucht euch, und lerne jeder sein Handwerk, wenn ihr dann wiederkommt, wer das beste Meisterstück macht, der soll das Haus haben.'  
Das waren die Söhne zufrieden, und der älteste wollte ein Hufschmied, der zweite ein Barbier, der dritte aber ein Fechtmeister werden. Darauf bestimmten sie eine Zeit, wo sie wieder nach Haus zusammenkommen wollten, und zogen fort. Es traf sich auch, daß jeder einen tüchtigen Meister fand, wo er was Rechtschaffenes lernte. Der Schmied mußte des Königs Pferde beschlagen und dachte 'nun kann dirs nicht fehlen, du kriegst das Haus.' Der Barbier rasierte lauter vornehme Herren und meinte auch, das Haus wäre schon sein. Der Fechtmeister kriegte manchen Hieb, biß aber die Zähne zusammen und ließ sichs nicht verdrießen, denn er dachte bei sich 'fürchtest du dich vor einem Hieb, so kriegst du das Haus nimmermehr.' Als nun die gesetzte Zeit herum war, kamen sie bei ihrem Vater wieder zusammen: sie wußten aber nicht, wie sie die beste Gelegenheit finden sollten, ihre Kunst zu zeigen, saßen beisammen und ratschlagten. Wie sie so saßen, kam auf einmal ein Hase übers Feld dahergelaufen. 'Ei,' sagte der Barbier, 'der kommt wie gerufen,' nahm Becken und Seife, schäumte so lange, bis der Hase in die Nähe kam, dann seifte er ihn in vollem Laufe ein, und rasierte ihm auch in vollem Laufe ein Stutzbärtchen, und dabei schnitt er ihn nicht und tat ihm an keinem Haare weh. 'Das gefällt mir,' sagte der Vater, 'wenn sich die andern nicht gewaltig angreifen, so ist das Haus dein.' Es währte nicht lang, so kam ein Herr in einem Wagen dahergerennt in vollem Tagen 'Nun sollt Ihr sehen, Vater, was ich kann,' sprach der Hufschmied, sprang dem Wagen nach, riß dem Pferd, das in einem fortjagte, die vier Hufeisen ab und schlug ihm auch im Jagen vier neue wieder an. 'Du bist ein ganzer Kerl,' sprach der Vater, 'du machst deine Sachen so gut wie dein Bruder; ich weiß nicht, wem ich das Haus geben soll.' Da sprach der dritte 'Vater, laßt mich auch einmal gewähren,' und weil es anfing zu regnen, zog er seinen Degen und schwenkte ihn in Kreuzhieben über seinen Kopf, daß kein Tropfen auf ihn fiel: und als der Regen stärker ward, und endlich so stark, als ob man mit Mulden vom Himmel gösse, schwang er den Degen immer schneller und blieb so trocken, als säß er unter Dach und Fach. Wie der Vater das sah, erstaunte er und sprach 'du hast das beste Meisterstück gemacht, das Haus ist dein.'  
Die beiden andern Brüder waren damit zufrieden, wie sie vorher gelobt hatten, und weil sie sich einander so lieb hatten, blieben sie alle drei zusammen im Haus und trieben ihr Handwerk; und da sie so gut ausgelernt hatten und so geschickt waren, verdienten sie viel Geld. So lebten sie vergnügt bis in ihr Alter zusammen, und als der eine krank ward und starb, grämten sich die zwei andern so sehr darüber, daß sie auch krank wurden und bald starben. Da wurden sie, weil sie so geschickt gewesen waren und sich so lieb gehabt hatten, alle drei zusammen in ein Grab gelegt.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:25:17 | 显示全部楼层
三兄弟

    从前,有个人有三个儿子,除了他所住的那栋房子外便没有什么财产了。三个
儿子都想在父亲死后得到那房子,可老人对他们仨一样钟爱,不知该把房子给谁好。
不过他可以把房子卖掉再把钱分给他们呀!可房子是祖上传下来的,老人舍不得卖
它。终于他想出了个好主意,他把三个儿子叫到跟前说:“现在你们都出门去各学
一门艺,待学成归来,看谁的本事最高,房子就归谁。”
    儿子们挺赞同这主意。老大要当铁匠,老二要做剃头匠,老三打算做名剑客。
他们约好了回家“比武”的时间便各奔前程了。
    事情很凑巧,他们各自找了位技艺高超的师傅,得以学习上乘的技艺。铁匠专
为国王的坐骑钉掌,心想:“房子肯定是我的啦!”剃头匠专为达官贵人修面,也
认为房子非他莫属。学剑术的小弟却没有那么顺利,屡次挨打,不过还是咬紧牙关
挺过来了,他想:“如果我怕挨打,就永远得不到房子啦!”
    约定的时间到了,三兄弟按时回到了父亲的身边。不过他们不知道如何找到最
好的机会来展示各自的本领,于是只好坐下来商量。就在这时,一只兔子突然跑过
田间,“哈哈!来得正是时候。”剃头匠说着,只见他端起脸盆和肥皂,待兔子跑
近,迅速地在兔子身上抹上肥皂泡沫,就在兔子仍在奔跑的同时,以迅雷不及掩耳
之势给兔子剃了个短胡子,丝毫不伤体肤。“干得漂亮!”老人赞道,“如果你的
兄弟不及你,房子就归你啦!”
    不一会儿,只见一个贵族乘着马车疾驰而来。铁匠说:“爹,您老瞧我的吧!”
只见他几步就追上了马车、  瞬间就给一匹飞驰的马儿换了四个新崭崭的马蹄铁。
“不错!你一点也不比你弟弟逊色。”父亲这下可犯难了,“我该把房子给谁呢?”
这时老三说话了:“爹,如果你愿意,该让我做一回了。”天空正巧下起雨来,只
见他拔出剑,不停地在头顶挥舞起来,竟是滴水不漏,身上无丝毫湿迹。雨越下越
大,后来竟成倾盆之势,只见他手中的剑也越舞越快,身上仍没沾丝毫滴雨,仿佛
处在屋中一样。父亲见了大惊,说:“你的技艺最精湛,房子就归你啦!”
    于是一切都如约进行,两位大哥对这一结果也口服心服。由于他们仨手足情深,
彼此不愿分开,于是都留在这所房子里,各施其艺。由于他们都各有一门绝活,且
人又聪明,于是赚了很多钱。于是他们一同过着幸福的生活,一直到老。最后兄弟
中的一个得病先去世了,其他两位悲伤不已,不久他们也相继去世,因为他们是那
样的手足情深,人们把他们合埋在同一个坟墓里。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:27:54 | 显示全部楼层
Die kluge Else  
   
Es war ein Mann, der hatte eine Tochter, die hieß die kluge Else. Als sie nun erwachsen war, sprach der Vater »wir wollen sie heirathen lassen«. »Ja«, sagte die Mutter »wenn nur einer käme, der sie haben wollte.« Endlich kam von weither einer, der hieß Hans, und hielt um sie an, er machte aber die Bedingung, daß die kluge Else auch recht gescheidt wäre. »O«, sprach der Vater, »die hat Zwirn im Kopf«, und die Mutter sagte »ach, die sieht den Wind auf der Gasse laufen und hört die Fliegen husten.« »Ja«, sprach der Hans, »wenn sie nicht recht gescheidt ist, so nehm ich sie nicht.« Als sie nun zu Tisch saßen und gegessen hatten, sprach die Mutter »Else, geh in den Keller und hol Bier«. Da nahm die kluge Else den Krug von der Wand, gieng in den Keller und klappte unterwegs brav mit dem Deckel, damit ihr die Zeit ja nicht lang würde. Als sie unten war, holte sie ein Stühlchen und stellte es vors Faß, damit sie sich nicht zu bücken brauchte und ihrem Rücken etwa nicht weh thäte und unverhofften Schaden nähme. Dann schob sie die Kanne mit dem Fuße vor sich und drehte den Hahn auf, und während der Zeit, daß das Bier hinein lief, wollte sie doch ihre Augen nicht müssig lassen und sah oben an die Wand hinauf und erblickte nach vielem Hin- und Herschauen eine Kreuzhacke gerade über sich, welche die Maurer da aus Versehen hatten stecken lassen. Da fieng die kluge Else an zu weinen und sprach »wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß, und wir schicken das Kind in den Keller, daß es hier soll Bier zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägts todt«.  
Da blieb sie sitzen und weinte aus Leibeskräften über das bevorstehende Unglück. Oben saßen sie und warteten auf den Trank, aber die kluge Else kam immer nicht. Da sprach die Frau zur Magd »geh doch hinunter in den Keller und sieh, wo die Else bleibt«. Die Magd gieng und fand sie vor dem Fasse sitzend und laut schreiend. »Else, was weinst du?« fragte die Magd. »Ach«, antwortete sie, »soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm vielleicht die Kreuzhacke auf den Kopf und schlägt es todt.« Da sprach die Magd »was haben wir für eine kluge Else!« setzte sich zu ihr und fieng auch an über das Unglück zu weinen. Ueber eine Weile, als die Magd nicht wieder kam, und die droben durstig nach dem Trank waren, sprach der Mann zum Knecht »geh doch hinunter in den Keller und sieh, wo die Else und die Magd bleibt«. Der Knecht gieng hinab, da saß die kluge Else und die Magd, und weinten beide zusammen. Da fragte er »was weint ihr denn?« »Ach«, sprach die Else, »soll ich nicht weinen? wenn ich den Hans kriege, und wir kriegen ein Kind, und das ist groß und soll hier Trinken zapfen, so fällt ihm die Kreuzhacke auf den Kopf, und schlägts todt.« Da sprach der Knecht »was haben wir für eine kluge Else!« setzte sich zu ihr und fieng auch an laut zu heulen. Oben warteten sie auf den Knecht, als er aber immer nicht kam, sprach der Mann zur Frau »geh doch hinunter in den Keller und sieh, wo die Else bleibt«. Die Frau gieng hinab und fand alle drei in Wehklagen, und fragte nach der Ursache, da erzählte ihr die Else auch, daß ihr zukünftiges Kind wohl würde von der Kreuzhacke todtgeschlagen werden, wenn es erst groß ware und Bier zapfen sollte, und die Kreuzhacke fiele herab. Da sprach die Mutter gleichfalls »ach, was haben wir für eine kluge Else!« setzte sich hin und weinte mit. Der Mann oben wartete noch ein Weilchen, als aber seine Frau nicht wieder kam und sein Durst immer stärker ward, sprach er »ich muß nur selber in den Keller gehn und sehen, wo die Else bleibt«. Als er aber in den Keller kam, und alle da bei einander saßen und weinten, und er die Ursache hörte, daß das Kind der Else schuld wäre, das sie vielleicht einmal zur Welt brächte und von der Kreuzhacke könnte todtgeschlagen werden, wenn es gerade zur Zeit, wo sie herab fiele, darunter säße, Bier zu zapfen: da rief er »was für eine kluge Else!« setzte sich und weinte auch mit. Der Bräutigam blieb lange oben allein: da niemand wiederkommen wollte, dachte er »sie werden unten auf dich warten, du muß auch hingehen und sehen, was sie vorhaben«. Als er hinab kam, saßen da fünfe und schrien und jammerten ganz erbärmlich, einer immer besser als der andere. »Was für ein Unglück ist denn geschehen?« fragte er. »Ach, lieber Hans«, sprach die Else, »wann wir einander heirathen und haben ein Kind, und es ist groß, und wir schickens vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja die Kreuzhacke, die da oben ist stecken geblieben, wenn sie herabfallen sollte, den Kopf zerschlagen, daß es liegen bleibt! sollen wir da nicht weinen?« »Nun«, sprach der Hans, »mehr Verstand ist für meinen Haushalt nicht nöthig: weil du so eine kluge Else bist, so will ich dich haben«, packte sie bei der Hand und nahm sie mit hinauf und hielt Hochzeit mit ihr.  
Als sie den Hans eine Weile hatte, sprach er »Frau ich will ausgehen arbeiten und uns Geld verdienen, geh du ins Feld und schneid das Korn, daß wir Brot haben«. »Ja, mein lieber Hans, das will ich thun.« Nachdem der Hans fort war, kochte sie sich einen guten Brei und nahm ihn mit ins Feld. Als sie vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst »was thu ich? schneid ich ehr, oder eß ich ehr? hei, ich will erst essen«. Nun aß sie ihren Topf mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie wieder »was thu ich? schneid ich ehr, oder schlaf ich ehr? hei, ich will erst schlafen«. Da legte sie sich ins Korn und schlief ein. Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kommen: da sprach er »was hab ich für eine kluge Else, die ist so fleißig, daß sie nicht einmal nach Haus kommt und ißt«. Als sie aber noch immer ausblieb, und es Abend ward, gieng der Hans hinaus und wollte sehen, was sie geschnitten hätte: aber es war nichts geschnitten, sondern sie lag im Korn und schlief. Da eilte Hans geschwind heim und holte ein Vogelgarn mit kleinen Schellen und hängte es um sie herum; und sie schlief noch immer fort. Dann lief er heim, schloß die Hausthüre zu und setzte sich auf seinen Arbeitsstuhl nieder. Endlich, wie es schon ganz dunkel war, erwachte die kluge Else, und als sie aufstand, rappelte es um sie herum bei jedem Schritte, den sie that. Da erschrak sie, ward irre, ob sie auch wirklich die kluge Else wäre und sprach »bin ichs, oder bin ichs nicht?« Sie wußte aber nicht, was sie darauf antworten sollte und stand eine Zeitlang zweifelhaft: endlich dachte sie »ich will nach Haus gehen und fragen, ob ichs bin oder ob ichs nicht bin, die werdens ja wissen«. Sie lief vor ihre Hausthüre, aber die war verschlossen: da klopfte sie an das Fenster und rief »Hans, ist die Else drinnen?« »Ja«, antwortete der Hans, »sie ist drinnen.« Da erschrak sie und sprach »ach Gott, dann bin ichs nicht«, und ging vor eine andere Thür; als aber die Leute das Klingeln der Schellen hörten, wollten sie nicht auf machen, und sie konnte nirgend unterkommen. Da lief sie fort zum Dorfe hinaus, und niemand hat sie wieder gesehen.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:28:35 | 显示全部楼层
聪明的爱尔莎

    从前有一个人,他有个女儿,叫“聪明的爱尔莎”。她长大了,父亲说:“我
们该让她嫁人了。”母亲说:“是啊,但愿有人来求婚。”后来有个叫汉斯的人从
远方来向她求婚,但有个条件,那就是“聪明的爱尔莎”必须是真正的聪明才行。
父亲说:“啊,她充满了智慧。”母亲说:“她不仅能看到风从街上过,还能听到
苍蝇的咳嗽。”汉斯于是说:“好啊,如果她不是真正聪明,我是不愿意娶她的。”
他们坐在桌边吃饭的时候,母亲说:“爱尔莎,到地窖里拿些啤酒来。”“聪明的
爱尔莎”从墙上取下酒壶往地窖走,一边走一边把酒壶盖敲得“丁丁当当”的,免
得无聊。来到地窖,她拖过一把椅子坐在酒桶跟前,免得弯腰,弄得腰酸背疼的或
出意外。然后她将酒壶放在面前,打开酒桶上的龙头。啤酒往酒壶里流的时候,她
眼睛也不闲着,四下张望。她看到头顶上挂着一把丁字锄,是泥瓦匠忘在那儿的。
“聪明的爱尔莎”哭了起来,说:“假如我和汉斯结婚,生了孩子,孩子大了,我
们让他来地窖取啤酒,这锄头会掉下来把他砸死的!。她坐在那儿,想到将来的不
幸,放声痛哭。上面的人还等着喝啤酒呢,可老不见“聪明的爱尔莎”回来。母亲
对女仆说:“你到地窖去看看爱尔莎在不在。”女仆下去,看到她在酒桶前大哭,
就问:“你为什么哭啊?”她回答说:“难道我不该哭吗?假如我和汉斯结婚,生
了孩子,孩子大了,我们让他来地窖取啤酒,这锄头会掉在他头上把他砸死的!”
女仆于是说,“我们的爱尔莎真是聪明!”说着就坐到她身边,也为这件不幸的事
哭起来。过了一会儿,上面的人不见女仆回来,又急着喝啤酒,父亲就对男仆说:
“你到地窖去看看爱尔莎和女仆在哪儿。”男仆来到地窖,看到爱尔莎正和女仆哭
成一团,就问:“你们为什么哭啊?”“难道我不该哭吗?假如我和汉斯结婚,生
了孩子,孩子大了,我们让他来地窖取啤酒,这锄头会掉在他头上把他砸死的!”
男仆于是说:“我们的爱尔莎真聪明!”说着也坐到她身边大哭起来。上面的人等
男仆老等不来,父亲就对做母亲的说:“你到地窖里看看爱尔莎在什么地方。”母
亲走下来,看到三个人都在哭,问其原因,爱尔莎对她说:“如果她和汉斯的孩子
将来长大了来地窖取啤酒,也许这锄头会掉下来把他砸死的!”母亲也说:“我们
的爱尔莎真聪明!”说完也坐下来跟他们一块儿哭起来。丈夫在上面又等了一阵,
还不见妻子回来,他口渴得厉害,就说:“只好我自己下去看看爱尔莎在哪儿了。”
他来到地窖,看到大家都在哭。问是什么原因,回答是因为爱尔莎将来的孩子上地
窖来取啤酒,这把丁字锄头很可能掉下来把他砸死。于是他大声说:“爱尔莎可真
聪明!”他也坐下来跟大家一起哭。只有未婚夫独自在上面等啊等,不见一个人回
来,他想:“他们准是在下面等我,我也应该下去看看他们在干什么。”他来到地
窖,看到五个人都在伤心地痛哭,而且一个比一个哭得伤心,于是问:“究竟发生
什么不幸的事情了?”“啊,亲爱的汉斯,假如我们结了婚,生了孩子,孩子大了,
也许我们会叫他来地窖取啤酒。上面这把锄头可能会掉下来,砸破他的脑袋,那他
就会死在这儿。难道我们不应该哭吗?”汉斯说:“好吧,替我管家务不需要太多
智慧。既然你这样聪明,我同意和你结婚。”他拉着爱尔莎的手把她带上来,和她
结了婚。
    爱尔莎跟汉斯结婚不久,汉斯说:“太太,我得出门挣点钱,你到地里去割些
麦子,我们好做点面包带上。”“好的,亲爱的汉斯,我这就去办。”汉斯走后,
爱尔莎自己煮了一碗稠稠的粥带到麦地里。她自言自语地说:“我是先吃饭还是先
割麦呢?对,还是先吃饭吧。”她喝饱了粥又说:“我现在是先睡觉还是先割麦呢?
对,还是先睡上一觉吧。”她在麦地里睡着了。汉斯回到家里,等了半天也不见她
回来,就说:“我聪明的爱尔莎干起活来可真卖劲儿,连回家吃饭都给忘了。”到
了晚上,爱尔莎还是没回来,于是汉斯来到地里看她到底割了多少麦子。他看到麦
子一点没割,爱尔莎却躺在地里睡大觉。汉斯跑回家,拿了一个系着小铃铛的捕雀
网罩到她身上,她还是没醒。汉斯又跑回家,关上门,坐下来干活。天完全黑了,
聪明的爱尔莎终于醒了。她站起来,听到周围有丁丁当当的响声,而且每走一步都
听到铃铛的响声,她给吓糊涂了,不知道自己还是不是聪明的爱尔莎。她问自己:
“我是爱尔莎吗?也许不是吧?”她不知道答案该是什么。她停了一下,想:“我
还是先回家吧,问一问他们我到底是不是爱尔莎,他们一定会知道的。”她来到家
门口发现门关上了,便敲了敲窗户,叫道:“汉斯,爱尔莎在家吗?”汉斯回答说:
“在家。”她大吃一惊,说:“上帝啊,看来我不是爱尔莎了。”于是她走去敲别
人家的门,可是人们听到铃铛的响声都不肯开门,因此她无法找到住处。最后她只
好走出了村子,人们从此再没有见到过她。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:30:36 | 显示全部楼层
Der starke Hans  
   
Es war einmal ein Mann und eine Frau, die hatten nur ein einziges Kind und lebten in einem abseits gelegenen Tale ganz allein. Es trug sich zu, daß die Mutter einmal ins Holz ging, Tannenreiser zu lesen, und den kleinen Hans, der erst zwei Jahr alt war, mitnahm. Da es gerade in der Frühlingszeit war und das Kind seine Freude an den bunten Blumen hatte, so ging sie immer weiter mit ihm in den Wald hinein.  
Plötzlich sprangen aus dem Gebüsch zwei Räuber hervor, packten die Mutter und das Kind und führten sie tief in den schwarzen Wald, wo jahraus, jahrein kein Mensch hinkam. Die arme Frau bat die Räuber inständig, sie mit ihrem Kinde freizulassen, aber das Herz der Räuber war von Stein; sie hörten nicht auf ihr Bitten und Flehen und trieben sie mit Gewalt an weiterzugehen.  
Nachdem sie etwa zwei Stunden durch Stauden und Dörner sich hatten durcharbeiten müssen, kamen sie zu einem Felsen, wo eine Türe war, an welche die Räuber klopften und die sich alsbald öffnete. Sie mußten durch einen langen, dunkelen Gang und kamen endlich in eine große Höhle, die von einem Feuer, das auf dem Herd brannte, erleuchtet war. An der Wand hingen Schwerter, Säbel und andere Mordgewehre, die in dem Lichte blinkten, und in der Mitte stand ein schwarzer Tisch, an dem vier andere Räuber saßen und spielten, und obenan saß der Hauptmann. Dieser kam, als er die Frau sah, herbei, redete sie an und sagte, sie sollte nur ruhig und ohne Angst sein, sie täten ihr nichts zuleid, aber sie müßte das Hauswesen besorgen, und wenn sie alles in Ordnung hielte, so sollte sie es nicht schlimm bei ihnen haben. Darauf gaben sie ihr etwas zu essen und zeigten ihr ein Bett, wo sie mit ihrem Kinde schlafen könnte.  
Die Frau blieb viele Jahre bei den Räubern, und Hans ward groß und stark. Die Mutter erzählte ihm Geschichten und lehrte ihn in einem alten Ritterbuch, das sie in der Höhle fand, lesen. Als Hans neun Jahre alt war, machte er sich aus einem Tannenast einen starken Knüttel und versteckte ihn hinter das Bett; dann ging er zu seiner Mutter und sprach: »Liebe Mutter, sage mir jetzt einmal, wer mein Vater ist, ich will und muß es wissen.« Die Mutter schwieg still und wollte es ihm nicht sagen, damit er nicht das Heimweh bekäme; sie wußte auch, daß die gottlosen Räuber den Hans doch nicht fortlassen würden; aber es hätte ihr fast das Herz zersprengt, daß Hans nicht sollte zu seinem Vater kommen.  
In der Nacht, als die Räuber von ihrem Raubzug heimkehrten, holte Hans seinen Knüttel hervor, stellte sich vor den Hauptmann und sagte: »Jetzt will ich wissen, wer mein Vater ist, und wenn du mir's nicht gleich sagst, so schlag ich dich nieder.« Da lachte der Hauptmann und gab dem Hans eine Ohrfeige, daß er unter den Tisch kugelte. Hans machte sich wieder auf, schwieg und dachte: Ich will noch ein Jahr warten und es dann noch einmal versuchen, vielleicht geht's besser.  
Als das Jahr herum war, holte er seinen Knüttel wieder hervor, wischte den Staub ab, betrachtete ihn und sprach: »Es ist ein tüchtiger, wackerer Knüttel.« Nachts kamen die Räuber heim, tranken Wein, einen Krug nach dem anderen, und fingen an die Köpfe zu hängen. Da holte der Hans seinen Knüttel herbei, stellte sich wieder vor den Hauptmann und fragte ihn, wer sein Vater wäre. Der Hauptmann gab ihm abermals eine so kräftige Ohrfeige, daß Hans unter den Tisch rollte, aber es dauerte nicht lange, so war er wieder oben und schlug mit seinem Knüttel auf den Hauptmann und die Räuber, daß sie Arme und Beine nicht mehr regen konnten. Die Mutter stand in einer Ecke und war voll Verwunderung über seine Tapferkeit und Stärke. Als Hans mit seiner Arbeit fertig war, ging er zu seiner Mutter und sagte: »Jetzt ist mir's Ernst gewesen, aber jetzt muß ich auch wissen, wer mein Vater ist.«  
»Lieber Hans«, antwortete die Mutter, »komm, wir wollen gehen und ihn suchen, bis wir ihn finden.« Sie nahm dem Hauptmann den Schlüssel zu der Eingangstüre ab, und Hans holte einen großen Mehlsack, packte Gold, Silber, und was er sonst noch für schöne Sachen fand, zusammen, bis er voll war, und nahm ihn dann auf den Rücken. Sie verließen die Höhle, aber was tat Hans die Augen auf, als er aus der Finsternis heraus in das Tageslicht kam und den grünen Wald, Blumen und Vögel und die Morgensonne am Himmel erblickte. Er stand da und staunte alles an, als wenn er nicht recht gescheit wäre. Die Mutter suchte den Weg nach Haus, und als sie ein paar Stunden gegangen waren, so kamen sie glücklich in ihr einsames Tal und zu ihrem Häuschen.  
Der Vater saß unter der Türe, er weinte vor Freude, als er seine Frau erkannte und hörte, daß Hans sein Sohn war, die er beide längst für tot gehalten hatte. Aber Hans, obgleich erst zwölf Jahr alt, war doch einen Kopf größer als sein Vater. Sie gingen zusammen in das Stübchen, aber kaum hatte Hans seinen Sack auf die Ofenbank gesetzt, so fing das ganze Haus an zu krachen, die Bank brach ein und dann auch der Fußboden, und der schwere Sack sank in den Keller hinab.  
»Gott behüte uns«, rief der Vater, »was ist das? Jetzt hast du unser Häuschen zerbrochen.«  
»Laßt Euch keine graue Haare darüber wachsen, lieber Vater«, antwortete Hans, »da in dem Sack steckt mehr, als für ein neues Haus nötig ist.« Der Vater und Hans fingen auch gleich an, ein neues Haus zu bauen, Vieh zu erhandeln und Land zu kaufen und zu wirtschaften. Hans ackerte die Felder, und wenn er hinter dem Pflug ging und ihn in die Erde hineinschob, so hatten die Stiere fast nicht nötig zu ziehen.  
Den nächsten Frühling sagte Hans: »Vater, behaltet alles Geld, und laßt mir einen zentnerschweren Spazierstab machen, damit ich in die Fremde gehen kann.« Als der verlangte Stab fertig war, verließ er seines Vaters Haus, zog fort und kam in einen tiefen und finstern Wald. Da hörte er etwas knistern und knastern, schaute um sich und sah eine Tanne, die von unten bis oben wie ein Seil gewunden war; und wie er die Augen in die Höhe richtete, so erblickte er einen großen Kerl, der den Baum gepackt hatte und ihn wie eine Weidenrute umdrehte. »He!« rief Hans, »was machst du da droben?« Der Kerl antwortete: »Ich habe gestern Reiswellen zusammengetragen und will mir ein Seil dazu drehen.« - Das laß ich mir gefallen, dachte Hans, der hat Kräfte, und rief ihm zu: »Laß du das gut sein, und komm mit mir.« Der Kerl kletterte von oben herab und war einen ganzen Kopf größer als Hans, und der war doch auch nicht klein. »Du heißest jetzt Tannendreher«, sagte Hans zu ihm.  
Sie gingen darauf weiter und hörten etwas klopfen und hämmern, so stark, daß bei jedem Schlag der Erdboden zitterte. Bald darauf kamen sie zu einem mächtigen Felsen, vor dem stand ein Riese und schlug mit der Faust große Stücke davon ab. Als Hans fragte, was er da vorhätte, antwortete er: »Wenn ich nachts schlafen will, so kommen Bären, Wölfe und anderes Ungeziefer der Art, die schnuppern und schnuffeln an mir herum und lassen mich nicht schlafen, da will ich mir ein Haus bauen und mich hineinlegen, damit ich Ruhe habe.« - Ei ja wohl, dachte Hans, den kannst du auch noch brauchen, und sprach zu ihm: »Laß das Hausbauen gut sein, und geh mit mir, du sollst der Felsenklipperer heißen.« Er willigte ein, und sie strichen alle drei durch den Wald hin, und wo sie hinkamen, da wurden die wilden Tiere aufgeschreckt und liefen vor ihnen weg.  
Abends kamen sie in ein altes, verlassenes Schloß, stiegen hinauf und legten sich in den Saal schlafen. Am andern Morgen ging Hans hinab in den Garten, der war ganz verwildert und stand voll Dörner und Gebüsch. Und wie er so herumging, sprang ein Wildschwein auf ihn los; er gab ihm aber mit seinem Stab einen Schlag, daß es gleich niederfiel. Dann nahm er es auf die Schulter und brachte es hinauf; da steckten sie es an einen Spieß, machten sich einen Braten zurecht und waren guter Dinge. Nun verabredeten sie, daß jeden Tag, der Reihe nach, zwei auf die Jagd gehen sollten und einer daheim bleiben und kochen, für jeden neun Pfund Fleisch.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:31:20 | 显示全部楼层
Den ersten Tag blieb der Tannendreher daheim, und Hans und der Felsenklipperer gingen auf die Jagd. Als der Tannendreher beim Kochen beschäftigt war, kam ein kleines, altes, zusammengeschrumpeltes Männchen zu ihm auf das Schloß und forderte Fleisch.  
&raquoack dich, Duckmäuser«, antwortete er, »du brauchst kein Fleisch.« Aber wie verwunderte sich der Tannendreher, als das kleine, unscheinbare Männlein an ihm hinaufsprang und mit Fäusten so auf ihn losschlug, daß er sich nicht wehren konnte, zur Erde fiel und nach Atem schnappte. Das Männlein ging nicht eher fort, als bis es seinen Zorn völlig an ihm ausgelassen hatte. Als die zwei andern von der Jagd heimkamen, sagte ihnen der Tannendreher nichts von dem alten Männchen und den Schlägen, die er bekommen hatte, und dachte: Wenn sie daheim bleiben, so können sie's auch einmal mit der kleinen Kratzbürste versuchen, und der bloße Gedanke machte ihm schon Vergnügen.  
Den folgenden Tag blieb der Steinklipperer daheim, und dem ging es geradeso wie dem Tannendreher, er ward von dem Männlein übel zugerichtet, weil er ihm kein Fleisch hatte geben wollen. Als die andern abends nach Haus kamen, sah es ihm der Tannendreher wohl an, was er erfahren hatte, aber beide schwiegen still und dachten: Der Hans muß auch von der Suppe kosten.  
Der Hans, der den nächsten Tag daheim bleiben mußte, tat seine Arbeit in der Küche, wie sich's gebührte, und als er oben stand und den Kessel abschaumte, kam das Männchen und forderte ohne weiteres ein Stück Fleisch. Da dachte Hans: Es ist ein armer Wicht, ich will ihm von meinem Anteil geben, damit die andern nicht zu kurz kommen, und reichte ihm ein Stück Fleisch. Als es der Zwerg verzehrt hatte, verlangte er nochmals Fleisch, und der gutmütige Hans gab es ihm und sagte, da wäre noch ein schönes Stück, damit sollte er zufrieden sein. Der Zwerg forderte aber zum drittenmal.  
»Du wirst unverschämt«, sagte Hans und gab ihm nichts. Da wollte der boshafte Zwerg an ihm hinaufspringen und ihn wie den Tannendreher und Felsenklipperer behandeln, aber er kam an den Unrechten. Hans gab ihm, ohne sich anzustrengen, ein paar Hiebe, daß er die Schloßtreppe hinabsprang. Hans wollte ihm nachlaufen, fiel aber, so lang er war, über ihn hin. Als er sich wieder aufgerichtet hatte, war ihm der Zwerg voraus. Hans eilte ihm bis in den Wald nach und sah, wie er in eine Felsenhöhle schlüpfte. Hans kehrte nun heim, hatte sich aber die Stelle gemerkt.  
Die beiden andern, als sie nach Haus kamen, wunderten sich, daß Hans so wohlauf war. Er erzählte ihnen, was sich zugetragen hatte, und da verschwiegen sie nicht länger, wie es ihnen ergangen war. Hans lachte und sagte: »Es ist euch ganz recht, warum seid ihr so geizig mit eurem Fleisch gewesen, aber es ist eine Schande, ihr seid so groß und habt euch von dem Zwerge Schläge geben lassen.«  
Sie nahmen darauf Korb und Seil und gingen alle drei zu der Felsenhöhle, in welche der Zwerg geschlüpft war, und ließen den Hans mit seinem Stab im Korb hinab. Als Hans auf dem Grund angelangt war, fand er eine Türe, und als er sie öffnete, saß da eine bildschöne Jungfrau, nein, so schön, daß es nicht zu sagen ist, und neben ihr saß der Zwerg und grinste den Hans an wie eine Meerkatze. Sie aber war mit Ketten gebunden und blickte ihn so traurig an, daß Hans großes Mitleid empfand und dachte: Du mußt sie aus der Gewalt des bösen Zwerges erlösen, und gab ihm einen Streich mit seinem Stab, daß er tot niedersank.  
Alsbald fielen die Ketten von der Jungfrau ab, und Hans war wie verzückt über ihre Schönheit. Sie erzählte ihm, sie wäre eine Königstochter, die ein wilder Graf aus ihrer Heimat geraubt und hier in den Felsen eingesperrt hätte, weil sie nichts von ihm hätte wissen wollen; den Zwerg aber hätte der Graf zum Wächter gesetzt, und er hätte ihr Leid und Drangsal genug angetan.  
Darauf setzte Hans die Jungfrau in den Korb und ließ sie hinaufziehen. Der Korb kam wieder herab, aber Hans traute den beiden Gesellen nicht und dachte: Sie haben sich schon falsch gezeigt und dir nichts von dem Zwerg gesagt, wer weiß, was sie gegen dich im Schild führen. Da legte er seinen Stab in den Korb, und das war sein Glück, denn als der Korb halb in der Höhe war, ließen sie ihn fallen, und hätte Hans wirklich darin gesessen, so wäre es sein Tod gewesen. Aber nun wußte er nicht, wie er sich aus der Tiefe herausarbeiten sollte, und wie er hin und her dachte, er fand keinen Rat.  
»Es ist doch traurig«, sagte er, »daß du da unten verschmachten sollst.« Und als er so auf und ab ging, kam er wieder zu dem Kämmerchen, wo die Jungfrau gesessen hatte, und sah, daß der Zwerg einen Ring am Finger hatte, der glänzte und schimmerte. Da zog er ihn ab und steckte ihn an, und als er ihn am Finger umdrehte, so hörte er plötzlich etwas über seinem Kopf rauschen. Er blickte in die Höhe und sah da Luftgeister schweben, die sagten, er wäre ihr Herr, und fragten, was sein Begehren wäre.  
Hans war anfangs ganz verstummt, dann aber sagte er, sie sollten ihn hinauftragen. Augenblicklich gehorchten sie, und es war nicht anders, als flöge er hinauf. Als er aber oben war, so war kein Mensch mehr zu sehen, und als er in das Schloß ging, so fand er auch dort niemand. Der Tannendreher und der Felsenklipperer waren fortgeeilt und hatten die schöne Jungfrau mitgeführt. Aber Hans drehte den Ring, da kamen die Luftgeister und sagten ihm, die zwei wären auf dem Meer. Hans lief und lief in einem fort, bis er zu dem Meeresstrand kam, da erblickte er weit, weit auf dem Wasser ein Schiffchen, in welchem seine treulosen Gefährten saßen. Und im heftigen Zorn sprang er, ohne sich zu besinnen, mitsamt seinem Stab ins Wasser und fing an zu schwimmen, aber der zentnerschwere Stab zog ihn tief hinab, daß er fast ertrunken wäre.  
Da drehte er noch zu rechter Zeit den Ring, alsbald kamen die Luftgeister und trugen ihn, so schnell wie der Blitz, in das Schiffchen. Da schwang er seinen Stab und gab den bösen Gesellen den verdienten Lohn und warf sie hinab ins Wasser; dann aber ruderte er mit der schönen Jungfrau, die in den größten Ängsten gewesen war und die er zum zweiten Male befreit hatte, heim zu ihrem Vater und ihrer Mutter und ward mit ihr verheiratet, und haben alle sich gewaltig gefreut.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:31:57 | 显示全部楼层
壮士汉斯

    从前有一对夫妇,他们只有一个独生儿子,这家子单独住在一个偏僻的山谷里。
一次女人带着年仅两岁的汉斯,到林间去拾冷杉枝。因为此时正是春暖花开的时候,
他们看见五颜六色的花正高兴,突然丛林中跳出了两个强盗,掳走了母亲和孩子,
带着他们朝着森林的黑暗深处走去,那儿多年没人进去了。那可怜的女人苦苦哀求
强盗放走她们母子俩,可强盗们是铁石心肠,根本不听她的哀求,只管用力地赶着
他们往前走。大约两小时后,他们来到了一座有门的岩壁前,强盗们敲了敲门,门
就开了。他们走过一条长长的暗道,最后来到一个大洞里,那洞被炉火照得如同白
昼。只见四周的墙壁上挂着刀剑和别的凶器,在炉光的照射下闪着寒光。中间摆着
黑桌子,桌旁另有四个强盗坐在那儿赌博,上首那人就是他们的头儿。他看见女人
走来,便走过来和她搭话,叫她别害怕,说只管放心,他们不会伤害她,但她必须
管理家务,如果她把一切都弄得有条有理,他们是不会亏待她的。随后他给她吃一
些东西,又指给她看她和孩子的床。
    女人在强盗窝里一过就是许多年,汉斯现在已渐渐长大强壮了。母亲给他讲故
事,叫他念一本在洞里找到的破旧骑士书。汉斯九岁时,他用松木枝做了根结实的
棍子,把它藏在床后,然后去问母亲:“娘,现在请你告诉我,谁是我的爹,我很
想知道。!”母亲默不作声,不肯向他说什么,免得他患相思病,她知道那些无法
无天的强盗是决不会放走汉斯的,但想到汉斯不能回到他爹身边去,她的心都快碎
了。晚上,强盗们抢劫回来时,汉斯就拿出他的棍子,走到强盗头儿跟前说:“现
在我要知道谁是我的爹,如果不立刻告诉我,我就要把你打死。”强盗头儿一听哈
哈大笑,给了汉斯一个耳光,打得他滚到了桌子底下。汉斯爬了起来,没有说话,
心想:“我要再等一年,到时我要再试试,或许会好些。”一年又过去了,他又拿
出了那根棍子,抹掉上面的灰尘,仔细瞧了瞧,说:“这是根挺结实有力的棍子。”
晚上,强盗们回来了,一坛接一坛地喝酒,然后一个个都醉得低下了头。这时汉斯
拿出了棍子,走到强盗头子的跟前,问他爹是谁。强盗头儿只给他一个耳光,又打
得他滚下了桌子。但没过久,他又爬了起来,抡起棍子就给头儿和其他的强盗一顿
痛打,打得他们手脚不能动弹。母亲站在角落里,看到他是这样的勇猛强壮,满脸
惊讶。汉斯打完强盗,就走到母亲跟前,说:“现在我该办正事了,但我现在想知
道,谁是我的爹。”“亲爱的汉斯,来,我们这就去找,一定要把他找到。”她取
下了头儿开门的钥匙,汉斯又去找了一个大面粉袋,装了满满一袋金银财宝,扛在
肩上,他们便离开了山洞。汉斯从黑暗的洞中走到太阳里,展现在他眼前的是那绿
色的森林、无数的鲜花和小鸟,还有天上的朝阳,他站在那儿,眼睛睁得大大的,
仿佛眼前的一切是在梦中。
    母亲带着他寻找回家的路,几小时后,他们终于平平安安地来到了一片寂寞的
山谷中,他们的小屋就在眼前。父亲正坐在门前,当他认出了自己的妻子,并听说
汉斯就是自己的儿子时,欢喜得哭了起来,他以为他们母子早死了。汉斯虽说只有
十二岁,却比父亲高一个头。他们一齐回到屋里,汉斯刚把口袋放在炉边的长凳上,
屋子就吱嘎摇晃起来了,凳也断裂了。父亲叫道:“天啊!这是怎么回事,现在你
把我的屋子给打破了。”“别担心,爹,”汉斯说,“这袋子里装的东西,比造一
座新屋子需要的钱还多呢!”父子俩立刻动手建新房,还买来了牲口和土地,开始
经营农庄。汉斯犁地,他走在犁头后面,把犁深深地按在了土里,前面的牛儿几乎
都不必拉了。
    第二年春天,汉斯对父亲说:“爹,这些钱你留着。请给我做根百斤重的旅行
杖,我要出远门了。”手杖做好后,汉斯便离开了家,他走呀走,来到了一座深深
的黑森林。他在那里听到有什么东西在喀嚓作响,便向周围看,看见一棵松树,从
下到上像一根绳子一样拧在一起。他再抬头往上瞧,看见一个大汉正抓住树干,把
它扭来扭去,好像那根本不是棵大树,而是根柳条。“喂!你在上面干什么?”那
汉子说:“我昨天打了捆柴,想搓根绳子去捆柴。”汉斯心想:“他力气倒挺大的。”
于是他对汉子喊道:“别干这个了,跟我走吧。”那汉子从树上爬了下来,个儿比
汉斯还高出整整一个头。“你就叫‘扭树者’好了。”汉斯对他说。他们继续往前
走,听见什么东西在敲打,每打一下,大地都要抖几抖。不久,他们来到一坐岩壁
前,只见一个巨人站在那里,正用拳头把崖石大块大块地打下来。汉斯问他做什么,
巨人回答说:“我晚上睡觉时,熊、狼和其它的猛兽老在我身边嗅来嗅去,叫我不
能入睡, 所以我想建造间房子, 晚上睡在里面,这样才能安宁些。”汉斯心想:
“唉,是的,这人你也用得着。”于是他说:“别造啦,和我们一道走吧。你就叫
‘劈石人’好了。”巨人答应了,便和他们一起走过森林,凡是他们走到的地方,
野兽全被吓住,然后从他们身边跑开了。晚上,他们来到一座古老的无人居住的宫
殿前,走进去睡在了大厅里。第二天早上,汉斯走进宫前的花园里,发现那儿全荒
芜了,长满了荆棘丛。他正走来走去时,一头野猪猛地朝他冲来,他用手杖只打了
它一下,它就马上倒下了。于是他把野猪扛在肩上,带了上去,大伙儿把野猪叉在
铁杆上烤着吃,吃得高兴极了。他们每天轮留去打猎,留一人看家做饭,每人每天
可以吃九磅肉。第一天扭树者留在家中,汉斯和劈石人去打猎,当扭树者忙着做饭
时,一个满脸皱纹的小老头走进宫殿,向他要肉吃。“可恶的家伙,走开,你还想
吃什么肉!”他回答说。但使他惊讶的是,那很不起眼的小人儿,跳到了扭树者的
身上,用拳头乱打他,他竟不能抵抗,最后倒在上直喘气。小老头直到完全解了恨,
方才离去。另外两个人打猎回来,扭树者只字不提那个老头和挨打的事。他心想:
“等他俩呆在家里的时候,也尝尝那个好斗的小老头的厉害吧。”仅仅是这想法已
经够他乐一阵子的了。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:33:13 | 显示全部楼层
第二天劈石人留在家里,他的遭遇跟扭树者一模一样,因为他不肯拿肉给他吃,
结果也被小老头好好地揍了一顿。当他们回来时,扭树者当然知道他出了事,但他
俩都不做声,心想:“让汉斯也尝尝这滋味吧。”
    第三天,轮到汉斯留在家中做饭,他正在厨房里认真干活,站在上面打锅里的
泡沫,小人儿来了,毫不客气地要肉吃。汉斯想:“这是个可怜的小老头,我愿意
从我的那份中分些给他,这样也不叫别人吃亏。”于是他递给了他一块肉。那矮子
吃完后,又要了一块,好心的汉斯又给了他,并告诉他这块肉很好,他该满意了。
没想到小矮子又第三次开口要,“你脸皮真厚。”汉斯说,就不再给他肉了。那恶
矮子就要跳到汉斯的身上,像对待扭树者和劈石人一样待他,但是他找错人了。汉
斯毫不费力地给了他几个耳光,打得他滚下了台级,汉斯去追他,因为人高腿长的
缘故,反而让他给拌倒了,当他爬起来时,矮子在他的前面直乐。汉斯一直追到森
林里,看到他溜进了一个洞里。汉斯只好回家了,不过记住了那个地方。那两人回
来时,看见汉斯安然无恙,都很惊讶,汉斯把发生的一切告诉了他们,于是他们不
再隐瞒他们的遭遇。汉斯笑道:“都怪你们,谁叫你们要如此吝啬你们的肉,你们
这么大的个儿,却被小人儿打了一顿,可真是丢人。”于是他们三人带上箩筐和绳
子,朝小矮子溜进去的地洞走去。他们让汉斯坐在箩筐里,随身带着棍子,然后把
他放进洞口。汉斯下到底后,寻着了一道门,他打开了门,发现那里坐着位美丽如
画的少女,简直美得无法形容。少女旁边坐着那个小矮子,正冷冷地瞪着汉斯,那
样子就像一只野猫。少女被锁链拴着,可怜巴巴地望着汉斯,这引起了汉斯的巨大
同情心。汉斯想:“我得把她从这恶矮子手上救出来。”于是他用棍子打了他一下,
他就倒在地上死了。少女身上的锁链也立刻松脱了,她告诉汉斯,她本是位公主,
被一个野蛮的公爵掠了来,关在这里。因为她不答应嫁给他,公爵让矮子作看守人
看着她,她可受够了他的折磨。随后汉斯把少女放进箩筐,让那两个把他拉了上去。
箩筐又放了下来,但汉斯已不相信那两位同伴了,心想:“他们已经表现得不老实
了,没有把小矮子的事情告诉我,谁知他们安什么心?”于是他只把自己的棍子放
进去。幸亏如此,因为箩筐才吊到了半空中,他们又把它松下来了,如果汉斯真的
坐在了里面,就会摔个必死无疑了。汉斯被困在洞中,不知怎样才能从那里爬出去,
他想来想去,还是想不出个好办法。他于是就走来走去,不知不觉间来到了少女曾
经呆过的小屋,发现那小矮人的指头上套着枚戒指,闪闪发光,于是他便褪了下来,
戴在自己的手上,他然后把戒指转动了一下,突然听到有什么东西在头顶作响,他
抬头一看,原来空中有几位神仙在翱翔,他们说,他是他们的主子,问他要干什么?
汉斯起先还不作声,但很快便吩咐他们把自己抬上去。他们照办了,他觉得自己仿
佛飞了起来。但等他到了上面时,已不见他们的影儿了。他又走到宫殿里,也找不
着个人,扭树者和劈石人都跑了,还带走了那位美丽的公主。汉斯于是又转动戒指,
神仙又来了,说那两个人在海上。汉斯便不停地跑,一直追到了海边。他在那里朝
远望去,发现离岸边很远的海面上有条小船,他的不忠实的伙伴正坐在里面。汉斯
气极了,不加思索地带着他的棍子,跳下水中,向前方游去。哪知棍子实在太重,
拖着他直往下沉,几乎把他淹死了。于是他赶紧转动戒指,眨眼间神仙又来了,带
着他像闪电般地靠近了小船。汉斯挥动棍子,把他们俩都打落在水里,给了那两个
家伙应有的惩罚。美丽的公主刚才给吓怕了,汉斯再一次救了她,摇着橹把她送回
了她父母家,后来和她结了婚,一切皆大欢喜。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:36:21 | 显示全部楼层
Die sieben Raben  
   
Ein Mann hatte sieben Söhne und immer noch kein Töchterchen, so sehr er sichs auch wünschte; endlich gab ihm seine Frau wieder gute Hoffnung zu einem Kinde, und wies zur Welt kam, war es auch ein Mädchen. Die Freude war groß, aber das Kind war schmächtig und klein, und sollte wegen seiner Schwachheit die Nottaufe haben. Der Vater schickte einen der Knaben eilends zur Quelle, Taufwasser zu holen: die andern sechs liefen mit, und weil jeder der erste beim Schöpfen sein wollte, so fiel ihnen der Krug in den Brunnen. Da standen sie und wußten nicht, was sie tun sollten, und keiner getraute sich heim. Als sie immer nicht zurückkamen, ward der Vater ungeduldig und sprach 'gewiß haben sies wieder über ein Spiel vergessen, die gottlosen Jungen.' Es ward ihm angst, das Mädchen müßte ungetauft verscheiden, und im Ärger rief er 'ich wollte, daß die Jungen alle zu Raben würden.' Kaum war das Wort ausgeredet, so hörte er ein Geschwirr über seinem Haupt in der Luft, blickte in die Höhe und sah sieben kohlschwarze Raben auf- und davonfliegen.  
Die Eltern konnten die Verwünschung nicht mehr zurücknehmen, und so traurig sie über den Verlust ihrer sieben Söhne waren, trösteten sie sich doch einigermaßen durch ihr liebes Töchterchen, das bald zu Kräften kam, und mit jedem Tage schöner ward. Es wußte lange Zeit nicht einmal, daß es Geschwister gehabt hatte, denn die Eltern hüteten sich, ihrer zu erwähnen, bis es eines Tags von ungefähr die Leute von sich sprechen hörte, das Mädchen wäre wohl schön, aber doch eigentlich schuld an dem Unglück seiner sieben Brüder. Da ward es ganz betrübt, ging zu Vater und Mutter und fragte, ob es denn Brüder gehabt hätte, und wo sie hingeraten wären. Nun durften die Eltern das Geheimnis nicht länger verschweigen, sagten jedoch, es sei so des Himmels Verhängnis und seine Geburt nur der unschuldige Anlaß gewesen. Allein das Mädchen machte sich täglich ein Gewissen daraus und glaubte, es müßte seine Geschwister wieder erlösen. Es hatte nicht Ruhe und Rast, bis es sich heimlich aufmachte und in die weite Welt ging, seine Brüder irgendwo aufzuspüren und zu befreien, es möchte kosten, was es wollte. Es nahm nichts mit sich als ein Ringlein von seinen Eltern zum Andenken, einen Laib Brot für den Hunger, ein Krüglein Wasser für den Durst und ein Stühlchen für die Müdigkeit.  
Nun ging es immerzu, weit weit, bis an der Welt Ende. Da kam es zur Sonne, aber die war zu heiß und fürchterlich, und fraß die kleinen Kinder. Eilig lief es weg und lief hin zu dem Mond, aber der war gar zu kalt und auch grausig und bös, und als er das Kind merkte, sprach er 'ich rieche rieche Menschenfleisch.' Da machte es sich geschwind fort und kam zu den Sternen, die waren ihm freundlich und gut, und jeder saß auf seinem besondern Stühlchen. Der Morgenstern aber stand auf, gab ihm ein Hinkelbeinchen und sprach 'wenn du das Beinchen nicht hast, kannst du den Glasberg nicht aufschließen, und in dem Glasberg, da sind deine Brüder.'  
Das Mädchen nahm das Beinchen, wickelte es wohl in ein Tüchlein, und ging wieder fort, so lange, bis es an den Glasberg kam. Das Tor war verschlossen und es wollte das Beinchen hervorholen, aber wie es das Tüchlein aufmachte, so war es leer, und es hatte das Geschenk der guten Sterne verloren. Was sollte es nun anfangen? seine Brüder wollte es erretten und hatte keinen SchIüssel zum Glasberg. Das gute Schwesterchen nahm ein Messer, schnitt sich ein kleines Fingerchen ab, steckte es in das Tor und schloß glücklich auf. Als es eingegangen war, kam ihm ein Zwerglein entgegen, das sprach 'mein Kind, was suchst du?' 'Ich suche meine Brüder, die sieben Raben,' antwortete es. Der Zwerg sprach 'die Herren Raben sind nicht zu Haus, aber willst du hier so lang warten, bis sie kommen, so tritt ein.' Darauf trug das Zwerglein die Speise der Raben herein auf sieben Tellerchen und in sieben Becherchen, und von jedem Tellerchen aß das Schwesterchen ein Bröckchen, und aus jedem Becherchen trank es ein SchIückchen; in das letzte Becherchen aber ließ es das Ringlein fallen, das es mitgenommen hatte.  
Auf einmal hörte es in der Luft ein Geschwirr und ein Geweh, da sprach das Zwerglein 'jetzt kommen die Herren Raben heim geflogen.' Da kamen sie, wollten essen und trinken, und suchten ihre Tellerchen und Becherchen. Da sprach einer nach dem andern 'wer hat von meinem Tellerchen gegessen? wer hat aus meinem Becherchen getrunken? das ist eines Menschen Mund gewesen.' Und wie der siebente auf den Grund des Bechers kam, rollte ihm das Ringlein entgegen. Da sah er es an und erkannte, daß es ein Ring von Vater und Mutter war, und sprach 'Gott gebe, unser Schwesterlein wäre da, so wären wir erlöst.' Wie das Mädchen, das hinter der Türe stand und lauschte, den Wunsch hörte, so trat es hervor, und da bekamen alle die Raben ihre menschliche Gestalt wieder. Und sie herzten und küßten einander, und zogen fröhlich heim.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:37:01 | 显示全部楼层
七只乌鸦
                              
    据传说,以前有一户人家,父母生了八个孩子,其中七个是儿子,最小的一个
是女儿。这个女儿生下来以后,尽管非常漂亮可爱,但她太纤弱太瘦小,他们认为
她可能活不下来,决定马上给她施行洗礼。
    父亲派了一个儿子要他赶快到井里去打点水来,其他六个一看,也一窝蜂似地
跟了去,每一个都争先恐后地要第一个汲水,你争我夺之中,他们把大水罐给掉到
井里去了。这一下,他们可就傻眼了,你看看我,我看看你,痴呆呆地站在井边不
知如何是好,都不敢回屋里去。此时,父亲正心急火燎的地等着他们把水提来,见
他们去了很久还没有回来,就说道:“他们一定是闹着玩把这事给忘了。”他左等
右等仍不见他们回来,气得大骂起来,说他们都该变成乌鸦。话音刚落就听见头上
一阵呱呱的叫声传来,他抬头一看,发现有七只煤炭一样的黑色乌鸦正在上面盘旋
着。看到自己的气话变成了现实,他后悔了,不知道该怎么办才好。他失去了七个
儿子,心里非常悲伤,好在小女儿在接受洗礼之后一天比一天强壮起来,而且越长
越漂亮了,总算对他这个父亲有了一点安慰。
    女儿慢慢长大了,她一直不知道自己曾经有过七个哥哥,爸爸和妈妈都很小心,
从来不在她面前提起。终于有一天,她偶然听到人们谈起有关她的事情,他们说:
“她的的确确很漂亮,但可惜的是她的七个哥哥却因为她的缘故而遭到不幸。”她
听到这些后非常伤心,就去问自己的父母她是不是有哥哥,他们到底怎么样了。父
母亲不好再对她隐瞒事情的真象。为了安慰她,他们说这一切都是上帝的意愿,她
的出生降临都是上帝的安排,她是无罪的。但小姑娘仍然为此吃不下饭,睡不好觉,
天天伤痛不已,她暗下决心,一定要想方设法把自己的七个哥哥找回来。有一天,
她从家里偷偷地跑了出去,来到外面广阔的世界,到处寻访自己的哥哥。她想:无
论他们到了什么地方,她不惜自己的生命,也要让他们恢复本来面目,获得做人的
自由!
    出门的时候,她只带了爸爸妈妈以前送给她的一只小戒指,加上一块用来充饥
的长条面包和一壶用来解渴的水,一张疲倦时用来休息的小凳子。她走啊,找啊,
不停地寻访着,一直找到遥远的天边,来到太阳面前。但太阳太热太凶猛了,她急
忙跑开,又来到月亮面前。可月亮又太寒冷太冷酷,还说道:“我闻到人肉和血腥
味了!”她赶紧又跑到了星星那里。星星对她很友好,很和气,每颗星都坐在他们
自己的小凳子上。 当启明星站起来往上飞时, 他给了小姑娘一片小木块,说道:
“如果你没有这片小木块,就不能打开玻璃山上那座城堡的门。你的哥哥正是住在
那座城堡里。”小妹妹接过小木块,把它用布包好,告别星星,起程又继续寻找她
的哥哥去了。
    经过艰苦跋涉,她终于找到了玻璃山。来到城门前一看,门是锁着的,她拿出
布包解开,发现里面的小木块不见了,不知是什么时候自己把好心的启明星送的礼
物失落了。怎么办呢?她要救哥哥,可又没有了玻璃山城堡的钥匙。这位坚定忠实
的小妹妹一咬牙,从口袋里掏出一把小刀把自己的小指头切了下来,那指头的大小
正好和失落的木块相同,她将指头插进门上的锁孔,门被打开了。
    她走进城堡,迎面遇到了一个小矮人,他问道:“你来找什么呀?”小妹妹回
答说:“我来找那七只乌鸦,他们是我的哥哥。”小矮人说道:“我的主人不在家,
如果你非要等他们回来的话,就请进来吧。”这时,小矮人正在为乌鸦们准备晚餐,
他在桌子上摆了七个盘子,在盘子里放好食物,又端来七杯水放在盘子旁边。小妹
妹把每个盘子里的东西都吃了一小块,把每个小杯子里的水也喝了一小口,又将她
随身带来的小戒指放进了最后一只杯子中。
    忽然, 她听到空中传来了翅膀拍击的声音和呱呱的叫声, 小矮人马上说道:
“我的主人们回来了。”她连忙躲到门后面,想听听他们会说些什么。七只乌鸦一
进来,就急于找自己的盘子和杯子想要吃东西喝水,他们一个接一个的叫道:“谁
吃了我盘子里的东西?谁把我杯子里的水喝了一点点?
    呱呱呱!呱呱呱!
    我知道了呀,
    这一定是人的嘴巴。”
    第七只乌鸦喝完水,发现杯子里有一只戒指,他仔细一瞧,认出了这是他们父
母亲的东西,就说道:“嗳!我们的小妹妹来了!我们就会得救了。”小妹妹听到
这里,马上跑了出来。她一露面,七只乌鸦立即都恢复了他们的人形。他们互相紧
紧拥抱,亲吻,一起高高兴兴地回到了他们的爸爸妈妈的身边。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:40:17 | 显示全部楼层
Der Froschkönig oder der eiserne Heinrich  
   
In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat, lebte einmal ein König, der hatte wunderschöne Töchter. Die jüngste von ihnen war so schön, daß die Sonne selber, die doch so vieles schon gesehen hat, sich verwundene, sooft sie ihr ins Gesicht schien. Nahe bei dem Schlosse war ein großer, dunkler Wald, und mitten darin, unter einer alten Linde, war ein Brunnen. Wenn nun der Tag recht heiß war, ging die jüngste Prinzessin hinaus in den Wald und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens. Und wenn sie Langeweile hatte, nahm sie eine goldene Kugel, warf sie in die Höhe und fing sie wieder auf. Das war ihr liebstes Spiel.  
Nun trug es sich einmal zu, daß die goldene Kugel der Königstochter nicht in die Händchen fiel, sondern auf die Erde schlug und gerade in den Brunnen hineinrollte. Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, daß man keinen Grund sah.  
Da fing die Prinzessin an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten. Als sie so klagte, rief ihr plötzlich jemand zu: "Was hast du nur, Königstochter? Du schreist ja, daß sich ein Stein erbarmen möchte."  
Sie sah sich um, woher die Stimme käme, da erblickte sie einen Frosch, der seinen dicken, häßlichen Kopf aus dem Wasser streckte. "Ach, du bist's, alter Wasserpatscher", sagte sie. "Ich weine über meine goldene Kugel, die mir in den Brunnen hinabgefallen ist."  
"Sei still und weine nicht", antwortete der Frosch, "ich kann wohl Rat schaffen. Aber was gibst du mir, wenn ich dein Spielzeug wieder heraufhole?"  
"Was du haben willst, lieber Frosch", sagte sie, "meine Kleider, meine Perlen und Edelsteine, auch noch die goldene Krone, die ich trage."  
Der Frosch antwortete: "Deine Kleider, deine Perlen und Edelsteine und deine goldene Krone, die mag ich nicht. Aber wenn du mich liebhaben willst und ich dein Geselle und Spielkamerad sein darf, wenn ich an deinem Tischlein neben dir sitzen, von deinem goldenen Tellerlein essen, aus deinem Becherlein trinken, in deinem Bettlein schlafen darf, dann will ich hinuntersteigen und dir die goldene Kugel heraufholen."  
"Ach, ja", sagte sie, "ich verspreche dir alles, was du willst, wenn du mir nur die Kugel wiederbringst." Sie dachte aber, der einfältige Frosch mag schwätzen, was er will, der sitzt doch im Wasser bei seinesgleichen und quakt und kann keines Menschen Geselle sein!  
Als der Frosch das Versprechen der Königstochter erhalten hatte, tauchte er seinen Kopf unter, sank hinab, und über ein Weilchen kam er wieder heraufgerudert, hatte die Kugel im Maul und warf sie ins Gras. Die Königstochter war voll Freude, als sie ihr schönes Spielzeug wiedererblickte, hob es auf und sprang damit fort.  
"Warte, warte!" rief der Frosch. "Nimm mich mit, ich kann nicht so laufen wie du!" Aber was half es ihm, daß er ihr sein Quak-quak so laut nachschrie, wie er nur konnte! Sie hörte nicht darauf, eilte nach Hause und hatte den Frosch bald vergessen.  
Am andern Tag, als sie sich mit dem König und allen Hofleuten zur Tafel gesetzt hatte und eben von ihrem goldenen Tellerlein aß, da kam, plitsch platsch, plitsch platsch, etwas die Marmortreppe heraufgekrochen. Als es oben angelangt war, klopfte es an die Tür und rief. "Königstochter, jüngste, mach mir auip"  
Sie lief und wollte sehen, wer draußen wäre. Als sie aber aufmachte, saß der Frosch vor der Tür. Da warf sie die Tür hastig zu, setzte sich wieder an den Tisch, und es war ihr ganz ängstlich zumute.  
Der König sah wohl, daß ihr das Herz gewaltig klopfte, und sprach: "Mein Kind, was fürchtest du dich? Steht etwa ein Riese vor der Tür und will dich holen?"  
"Ach, nein", antwortete sie, "es ist kein Riese, sondern ein garstiger Frosch."  
"Was will der Frosch von dir?"  
"Ach, lieber Vater, als ich gestern im Wald bei dem Brunnen saß und spielte, fiel meine goldene Kugel ins Wasser. Als ich deshalb weinte, hat sie mir der Frosch heraufgeholt. Und weil er es durchaus verlangte, versprach ich ihm, er sollte mein Spielgefährte werden. Ich dachte aber nimmermehr, daß er aus seinem Wasser käme. Nun ist er draußen und will zu mir herein."  
Da klopfte es zum zweiten Mal, und eine Stimme rief:  
"Königstochter, jüngste,  
Mach mir auf!  
Weißt du nicht, was gestern  
Du zu mir gesagt  
Bei dem kühlen Brunnenwasser?  
Königstochter, jüngste,  
Mach mir auf!"  
Da sagte der König: "Was du versprochen hast, das mußt du auch halten! Geh nur und mach ihm auf!"  
Sie ging und öffnete die Tür. Da hüpfte der Frosch herein und hüpfte ihr immer nach bis zu ihrem Stuhl. Dort blieb er sitzen und rief: "Heb mich hinauf zu dir!" Sie zauderte, bis es endlich der König befahl. Als der Frosch auf dem Stuhl war, wollte er auf den Tisch, und als er da saß, sprach er: "Nun schieb rnir dein goldenes Tellerlein näher, damit wir mitsammen essen können." Der Frosch ließ sich's gut schmecken, ihr aber blieb fast jeder Bissen im Halse stecken.  
Endlich sprach der Frosch: "Ich habe mich satt gegessen und bin müde. Nun trag mich in dein Kämmerlein und mach dein seidenes Bettlein zurecht!" Die Königstochter fing an zu weinen und fürchtete sich vor dem kalten Frosch, den sie sich nicht anzurühren getraute und der nun in ihrem schönen, reinen Bettlein schlafen sollte.  
Der König aber wurde zornig und sprach: "Wer dir geholfen hat, als du in Not warst, den sollst du hernach nicht verachten!"  
Da packte sie den Frosch mit zwei Fingern, trug ihn hinauf in ihr Kämmerlein und setzte ihn dort in eine Ecke. Als sie aber im Bette lag, kam er gekrochen und sprach: "Ich will schlafen so gut wie du. Heb mich hinauf, oder ich sag's deinem Vater!"  
Da wurde sie bitterböse, holte ihn herauf und warf ihn gegen die Wand. "Nun wirst du Ruhe geben", sagte sie, "du garstiger Frosch!" Als er aber herabfiel, war er kein Frosch mehr, sondern ein Königssohn mit schönen freundlichen Augen. Der war nun nach ihres Vaters Willen ihr lieber Geselle und Gemahl. Er erzählte ihr, er wäre von einer bösen Hexe verwünscht worden, und niemand hätte ihn aus dem Brunnen erlösen können als sie allein, und morgen wollten sie mitsammen in sein Reich gehen.  
Und wirklich, am anderen Morgen kam ein Wagen herangefahren, mit acht weißen Pferden bespannt, die hatten weiße Straußfedern auf dem Kopf und gingen in goldenen Ketten. Hinten auf dem Wagen aber stand der Diener des jungen Königs, das war der treue Heinrich.  
Der treue Heinrich hatte sich so gekränkt, als sein Herr in einen Frosch verwandelt worden war, daß er drei eiserne Bänder um sein Herz hatte legen lassen, damit es ihm nicht vor Weh und Traurigkeit zerspränge.  
Der Wagen sollte nun den jungen König in sein Reich holen. Der treue Heinrich hob ihn und seine unge Gemahlin hinein, stellte sich wieder hinten hinauf und war voll Freude über die Erlösung seines Herrn. Als sie ein Stück des Weges gefahren waren, hörte der Königssohn, daß es hinter ihm krachte, als ob etwas zerbrochen wäre. Da drehte er sich um und rief:  
"Heinrich, der Wagen bricht!"  
"Nein, Herr, der Wagen nicht,  
Es ist ein Band von meinem Herzen,  
Das da lag in großen Schmerzen,  
Als Ihr in dem Brunnen saßt  
Und in einen Frosch verzaubert wart."  
Noch einmal und noch einmal krachte es auf dem Weg, und der Königssohn meinte immer, der Wagen bräche. Doch es waren nur die Bänder, die vom Herzen des treuen Heinrich absprangen, weil sein Herr nun erlöst und glücklich war.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:41:18 | 显示全部楼层
青蛙王子

    在遥远的古代,人们心中的美好愿望往往能够变成现实。就在那个令人神往的
时代,曾经有过一位国王。国王有好几个女儿,个个都长得非常美丽;尤其是他的
小女儿,更是美如天仙,就连见多识广的太阳,每次照在她脸上时,都对她的美丽
感到惊诧不已。
    国王的宫殿附近,有一片幽暗的大森林。在这片森林中的一棵老椴树下,有一
个水潭,水潭很深。在天热的时候,小公主常常来到这片森林,坐在清凉的水潭边
上。她坐在那里感到无聊的时候,就取出一只金球,把金球抛向空中,然后再用手
接住。这成了她最喜爱的游戏。
    不巧的是,有一次,小公主伸出两只小手去接金球,金球却没有落进她的手里,
而是掉到了地上,而且一下子就滚到了水潭里。小公主两眼紧紧地盯着金球,可是
金球忽地一下子在水潭里就没影儿了。因为水潭里的水很深,看不见底,小公主就
哭了起来,她的哭声越来越大,哭得伤心极了。哭着哭着,小公主突然听见有人大
声说: "哎呀,公主,您这是怎么啦?您这样嚎啕大哭,就连石头听了都会心疼的
呀。 "听了这话,小公主四处张望,想弄清楚说话声是从哪儿传来的,不料却发现
一只青蛙,从水里伸出他那丑陋不堪的肥嘟嘟的大脑袋。
    "啊! 原来是你呀,游泳健将,"小公主对青蛙说道,"我在这儿哭,是因为我
的金球掉进水潭里去了。"
    "好啦, 不要难过,别哭了,"青蛙回答说,"我有办法帮助您。要是我帮您把
您的金球捞出来,您拿什么东西来回报我呢?"
    "亲爱的青蛙, 你要什么东西都成呵,"小公主回答说,"我的衣服、我的珍珠
和宝石、甚至我头上戴着的这顶金冠,都可以给你。"
    听了这话, 青蛙对小公主说:"您的衣服、您的珍珠、您的宝石,还有您的金
冠,我哪样都不想要。不过,要是您喜欢我,让我做您的好朋友,我们一起游戏,
吃饭的时候让我和您同坐一张餐桌,用您的小金碟子吃东西,用您的小高脚杯饮酒,
晚上还让我睡在您的小床上;要是您答应所有这一切的话,我就潜到水潭里去,把
您的金球捞出来。"
    "好的, 太好了,"小公主说,"只要你愿意把我的金球捞出来,你的一切要求
我都答应。"小公主虽然嘴上这么说,心里却想:"这只青蛙可真够傻的,尽胡说八
道!他只配蹲在水潭里,和其他青蛙一起呱呱叫,怎么可能做人的好朋友呢?"
    青蛙得到了小公主的许诺之后,把脑袋往水里一扎,就潜入了水潭。过了不大
一会儿,青蛙嘴里衔着金球,浮出了水面,然后把金球吐在草地上。小公主重又见
到了自己心爱的玩具,心里别提有多高兴了。她把金球拣了起来,撒腿就跑。
    "别跑!别跑!"青蛙大声叫道,"带上我呀!我可跑不了您那么快。"
    尽管青蛙扯着嗓子拼命叫喊,可是没有一点儿用。小公主对青蛙的喊叫根本不
予理睬,而是径直跑回了家,并且很快就把可怜的青蛙忘记得一干二净。青蛙只好
蹦蹦跳跳地又回到水潭里去。
    第二天,小公主跟国王和大臣们刚刚坐上餐桌,才开始用她的小金碟进餐,突
然听见啪啦啪啦的声音。随着声响,有个什么东西顺着大理石台阶往上跳,到了门
口时,便一边敲门一边大声嚷嚷:"小公主,快开门!"听到喊声,小公主急忙跑到
门口,想看看是谁在门外喊叫。打开门一看,原来是那只青蛙,正蹲在门前。小公
主见是青蛙,猛然把门关上,转身赶紧回到座位,心里害怕极了。国王发现小公主
一副心慌意乱的样子,就问她:
    "孩子,你怎么会吓成这个样子?该不是门外有个巨人要把你抓走吧?"
    "啊, 不是的,"小公主回答说,"不是什么巨人,而是一只讨厌的青蛙。""青
蛙想找你做什么呢?"
    "唉! 我的好爸爸,昨天,我到森林里去了。坐在水潭边上玩的时候,金球掉
到水潭里去了,于是我就哭了。我哭得很伤心,青蛙就替我把金球捞了上来。因为
青蛙请求我做他的朋友,我就答应了,可是我压根儿没有想到,他会从水潭里爬出
来, 爬这么远的路到这儿来。现在他就在门外呢,想要上咱这儿来。"正说着话的
当儿,又听见了敲门声,接着是大声的喊叫:

    "小公主啊我的爱,
    快点儿把门打开!
    爱你的人已到来,
    快点儿把门打开!
    你不会忘记昨天,
    老椴树下水潭边,
    潭水深深球不见,
    是你亲口许诺言。"

    国王听了之后对小公主说,"你决不能言而无信,快去开门让他进来。"小公主
走过去把门打开,青蛙蹦蹦跳跳地进了门,然后跟着小公主来到座位前,接着大声
叫道,"把我抱到你身旁呀!"
    小公主听了吓得发抖,国王却吩咐她照青蛙说的去做。青蛙被放在了椅子上,
可心里不太高兴, 想到桌子上去。上了桌子之后又说,"把您的小金碟子推过来一
点儿好吗? 这样我们就可以一快儿吃啦。"很显然,小公主很不情愿这么做,可她
还是把金碟子推了过去。青蛙吃得津津有味,可小公主却一点儿胃口都没有。终于,
青蛙开口说, "我已经吃饱了。现在我有点累了,请把我抱到您的小卧室去,铺好
您的缎子被盖,然后我们就寝吧。"
    小公主害怕这只冷冰冰的青蛙,连碰都不敢碰一下。一听他要在自己整洁漂亮
的小床上睡觉,就哭了起来。
    国王见小公主这个样子, 就生气地对她说,"在我们困难的时候帮助过我们的
人,不论他是谁,过后都不应当受到鄙视。"
    于是,小公主用两只纤秀的手指把青蛙挟起来,带着他上了楼,把他放在卧室
的一个角落里。 可是她刚刚在床上躺下,青蛙就爬到床边对她说,"我累了,我也
想在床上睡觉。请把我抱上来,要不然我就告诉您父亲。"
    一听这话,小公主勃然大怒,一把抓起青蛙,朝墙上死劲儿摔去。
    "现在你想睡就去睡吧,你这个丑陋的讨厌鬼!"
    谁知他一落地,已不再是什么青蛙,却一下子变成了一位王子:一位两眼炯炯
有神、满面笑容的王子。直到这时候,王子才告诉小公主,原来他被一个狠毒的巫
婆施了魔法,除了小公主以外,谁也不能把他从水潭里解救出来。于是,遵照国王
的旨意,他成为小公主亲密的朋友和伴侣,明天,他们将一道返回他的王国。第二
天早上,太阳爬上山的时候,一辆八骑马拉的大马车已停在了门前,马头上都插着
洁白的羽毛,一晃一晃的,马身上套着金光闪闪的马具。车后边站着王子的仆人—
—忠心耿耿的亨利。亨利的主人被变成一只青蛙之后,他悲痛欲绝,于是他在自己
的胸口套上了三个铁箍,免得他的心因为悲伤而破碎了。
    马车来接年轻的王子回他的王国去。忠心耿耿的亨利扶着他的主人和王妃上了
车厢,然后自己又站到了车后边去。他们上路后刚走了不远,突然听见噼噼啦啦的
响声,好像有什么东西断裂了。路上,噼噼啦啦声响了一次又一次,每次王子和王
妃听见响声,都以为是车上的什么东西坏了。其实不然,忠心耿耿的亨利见主人是
那么地幸福,因而感到欣喜若狂,于是那几个铁箍就从他的胸口上一个接一个地崩
掉了。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:44:16 | 显示全部楼层
Das tapfere Schneiderlein  
   
An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief: »Gut Mus feil! Gut Mus feil!«  
Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief: »Hierherauf, liebe Frau, hier wird Sie Ihre Ware los.«  
Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korbe zu dem Schneider herauf und mußte die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich: »Das Mus scheint mir gut, wieg Sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, wenn's auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.«  
Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort.  
»Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen«, rief das Schneiderlein, »und soll mir Kraft und Stärke geben«, holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. »Das wird nicht bitter schmecken«, sprach er, »aber erst will ich den Wams fertigmachen, eh ich anbeiße.«  
Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so daß sie herangelockt wurden und sich scharenweis darauf niederließen. »Ei, wer hat euch eingeladen?« sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einem Tuchlappen, und »Wart, ich will es euch geben!« schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine.  
»Bist du so ein Kerl?« sprach er und mußte selbst seine Tapferkeit bewundern. »Das soll die ganze Stadt erfahren.« Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf »Siebene auf einen Streich!«  
»Ei was, Stadt!« sprach er weiter, »die ganze Welt soll's erfahren!« Und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen. Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit. Eh er abzog, suchte er im Haus herum, ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte. Er fand aber nichts als einen alten Käs, den steckte er ein. Vor dem Tore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gesträuch gefangen hatte, der mußte zu dem Käse in die Tasche.  
Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die Beine, und weil er leicht und behend war, fühlte er keine Müdigkeit. Der Weg führte ihn auf einen Berg, und als er den höchsten Gipfel erreicht hatte, so saß da ein gewaltiger Riese und schaute sich ganz gemächlich um. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn zu, redete ihn an und sprach: »Guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da und besiehst dir die weitläufige Welt? Ich bin eben auf dem Weg dahin und will mich versuchen. Hast du Lust, mitzugehen?«  
Der Riese sah den Schneider verächtlich an und sprach: »Du Lump! Du miserabler Kerl!«  
»Das wäre!« antwortete das Schneiderlein, knöpfte den Rock auf und zeigte dem Riesen den Gürtel. »Da kannst du lesen, was ich für ein Mann bin.«  
Der Riese las »Siebene auf einen Streich«, meinte, das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig Respekt vor dem kleinen Kerl. Doch wollte er ihn erst prüfen, nahm einen Stein in die Hand und drückte ihn zusammen, daß das Wasser heraustropfte.  
»Das mach mir nach«, sprach der Riese, »wenn du Stärke hast.«  
»Ist's weiter nichts?« sagte das Schneiderlein. »Das ist bei unsereinem Spielwerk«, griff in die Tasche, holte den weichen Käs und drückte ihn, daß der Saft herauslief. »Gelt«, sprach er, »das war ein wenig besser?«  
Der Riese wußte nicht, was er sagen sollte, und konnte es von dem Männlein nicht glauben. Da hob der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, daß man ihn mit Augen kaum noch sehen konnte.  
»Nun, du Erpelmännchen, das tu mir nach.«  
»Gut geworfen«, sagte der Schneider, »aber der Stein hat doch wieder zur Erde herabfallen müssen. Ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wiederkommen«, griff in die Tasche, nahm den Vogel und warf ihn in die Luft. Der Vogel, froh über seine Freiheit, stieg auf, flog fort und kam nicht wieder. »Wie gefällt dir das Stückchen, Kamerad?« fragte der Schneider.  
»Werfen kannst du wohl«, sagte der Riese, »aber nun wollen wir sehen, ob du imstande bist, etwas Ordentliches zu tragen.« Er führte das Schneiderlein zu einem mächtigen Eichbaum, der da gefällt auf dem Boden lag, und sagte. »Wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Wald heraustragen.«  
»Gerne«, antwortete der kleine Mann, »nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist doch das schwerste.«  
Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, mußte den ganzen Baum und das Schneiderlein noch obendrein forttragen. Es war dahinten ganz lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen »Es ritten drei Schneider zum Tore hinaus«, als wäre das Baumtragen ein Kinderspiel. Der Riese, nachdem er ein Stück Wegs die schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und rief: »Hör, ich muß den Baum fallen lassen.« Der Schneider sprang behendiglich herab, faßte den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen hätte, und sprach zum Riesen: »Du bist ein so großer Kerl und kannst den Baum nicht einmal tragen.«
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:45:02 | 显示全部楼层
Sie gingen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbeikamen, faßte der Riese die Krone des Baumes, wo die zeitigsten Früchte hingen, bog sie herab, gab sie dem Schneider in die Hand und hieß ihn essen. Das Schneiderlein aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der Riese losließ, fuhr der Baum in die Höhe, und der Schneider ward mit in die Luft geschnellt. Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war, sprach der Riese: »Was ist das, hast du nicht die Kraft, die schwache Gerte zu halten?«  
»An der Kraft fehlt es nicht«, antwortete das Schneiderlein,«meinst du, das wäre etwas für einen, der siebene mit einem Streich getroffen hat? Ich bin über den Baum gesprungen, weil die Jäger da unten in das Gebüsch schießen. Spring nach, wenn du's vermagst.«  
Der Riese machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen, sondern blieb in den Ästen hängen, also daß das Schneiderlein auch hier die Oberhand behielt.  
Der Riese sprach: »Wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere Höhle und übernachte bei uns.«  
Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als sie in der Höhle anlangten, saßen da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und aß davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte, es ist doch hier viel weitläufiger als in meiner Werkstatt.  
Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte, er solle sich hineinlegen und ausschlafen. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu groß, es legte sich nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke. Als es Mitternacht war und der Riese meinte, das Schneiderlein läge in tiefem Schlafe, so stand er auf, nahm eine große Eisenstange, schlug das Bett mit einem Schlag durch und meinte, er hätte dem Grashüpfer den Garaus gemacht. Mit dem frühsten Morgen gingen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig und verwegen dahergeschritten. Die Riesen erschraken, fürchteten, es schlüge sie alle tot, und liefen in einer Hast fort.  
Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. Nachdem es lange gewandert war, kam es in den Hof eines königlichen Palastes, und da es Müdigkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. Während es da lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem Gürtel »Siebene auf einen Streich.«  
»Ach«, sprachen sie, »was will der große Kriegsheld hier mitten im Frieden? Das muß ein mächtiger Herr sein.«  
Sie gingen und meldeten es dem König und meinten, wenn Krieg ausbrechen sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte. Dem König gefiel der Rat, und er schickte einen von seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht wäre, Kriegsdienste anbieten.  
Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer stehen, wartete, bis er seine Glieder streckte und die Augen aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor.  
»Eben deshalb bin ich hierhergekommen«, antwortete das Schneiderlein, »ich bin bereit, in des Königs Dienste zu treten.« Also ward er ehrenvoll empfangen und ihm eine besondere Wohnung angewiesen.  
Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein aufgesessen und wünschten, es wäre tausend Meilen weit weg.  
»Was soll daraus werden«, sprachen sie untereinander, »wenn wir Zank mit ihm kriegen und er haut zu, so fallen auf jeden Streich siebene. Da kann unsereiner nicht bestehen.«  
Also faßten sie einen Entschluß, begaben sich allesamt zum König und baten um ihren Abschied.  
»Wir sind nicht gemacht«, sprachen sie, »neben einem Mann auszuhalten, der siebene auf einen Streich schlägt.«  
Der König war traurig, daß er um des einen willen alle seine treuen Diener verlieren sollte, wünschte, daß seine Augen ihn nie gesehen hätten, und wäre ihn gerne wieder los gewesen. Aber er getraute sich nicht, ihm den Abschied zu geben, weil er fürchtete, er möchte ihn samt seinem Volke totschlagen und sich auf den königlichen Thron setzen. Er sann lange hin und her, endlich fand er einen Rat. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ ihm sagen, weil er ein so großer Kriegsheld wäre, so wollte er ihm ein Anerbieten machen. In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen Schaden stifteten, niemand dürfte sich ihnen nahen, ohne sich in Lebensgefahr zu setzen. Wenn er diese beiden Riesen überwände und tötete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer; auch sollten hundert Reiter mitziehen und ihm Beistand leisten.  
Das wäre so etwas für einen Mann, wie du bist, dachte das Schneiderlein, eine schöne Königstochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle Tage angeboten.  
»O ja«, gab er zur Antwort, »die Riesen will ich schon bändigen und habe die hundert Reiter dabei nicht nötig; wer siebene auf einen Streich trifft, braucht sich vor zweien nicht zu fürchten.«  
Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. Als es zu dem Rand des Waldes kam, sprach es zu seinen Begleitern: »Bleibt hier nur halten, ich will schon allein mit den Riesen fertig werden.«  
Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um. Über ein Weilchen erblickte er beide Riesen: Sie lagen unter einem Baume und schliefen und schnarchten dabei, daß sich die Äste auf und nieder bogen. Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einen Ast, bis es gerade über die Schläfer zu sitzen kam, und ließ dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die Brust fallen. Der Riese spürte lange nichts, doch endlich wachte er auf, stieß seinen Gesellen an und sprach: »Was schlägst du mich?«  
»Du träumst«, sagte der andere, »ich schlage dich nicht.«  
Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab.  
»Was soll das?« rief der andere. »Warum wirfst du mich?«  
»Ich werfe dich nicht«, antwortete der erste und brummte.  
Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, ließen sie's gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust.  
»Das ist zu arg!« schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum, daß dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie gerieten in solche Wut, daß sie Bäume ausrissen, aufeinander losschlugen, so lange, bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erde fielen.  
Nun sprang das Schneiderlein herab.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:45:35 | 显示全部楼层
»Ein Glück nur«, sprach es, »daß sie den Baum, auf dem ich saß, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andern springen müssen: Doch unsereiner ist flüchtig!« Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu den Reitern und sprach: »Die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus gemacht; aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt.«  
»Seid Ihr denn nicht verwundet?« fragten die Reiter.  
»Das hat gute Wege«, antwortete der Schneider, »kein Haar haben sie mir gekrümmt.«  
Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald hinein: Da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmen, und ringsherum lagen die ausgerissenen Bäume.  
Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung, den aber reute sein Versprechen, und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte.  
»Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst«, sprach er zu ihm, »mußt du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das großen Schaden anrichtet. Das mußt du erst einfangen.«  
»Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; siebene auf einen Streich, das ist meine Sache.« Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, ging hinaus in den Wald und hieß abermals die, welche ihm zugeordnet waren, außen warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen. »Sachte, sachte«, sprach er, »so geschwind geht das nicht«, blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, daß es nicht Kraft genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen. »Jetzt hab ich das Vöglein«, sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, führte er das Tier ab und brachte es dem König.  
Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten ihm Beistand leisten.  
»Gerne«, sprach der Schneider, »das ist ein Kinderspiel.«  
Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie waren's wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, daß sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen.  
Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen. Der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Tür hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mußten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen. Der Held aber begab sich zum Könige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten mußte und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewußt, daß kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten und aus einem Schneider ein König gemacht.  
Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach: »Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen.« Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war, klagte am anderen Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anderes als ein Schneider wäre. Der König sprach ihr Trost zu und sagte: »Laß in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt.« Die Frau war damit zufrieden, des Königs Waffenträger aber, der alles mit angehört hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag.  
»Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben«, sagte das Schneiderlein. Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett. Als sie glaubte, er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Tür und legte sich wieder. Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schliefe, fing an mit heller Stimme zu rufen: »Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! Ich habe siebene mit einem Streich getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und ein Wildschwein gefangen und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor der Kammer stehen!«  
Als diese den Schneider also sprechen hörten, überkam sie eine große Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen.  
Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag ein König.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:46:04 | 显示全部楼层
勇敢的小裁缝

    夏季一个阳光明媚的早晨,一个小裁缝坐在靠窗的台子旁,竭尽全力地做着手
中活儿。这时,街上走来一个农家妇女,边走边吆喝:“买果酱啦!物美价廉呀!”
小裁缝觉得这声音挺悦耳,于是就将一头卷发的脑袋伸出了窗外,喊叫道:
    “上这儿来吧,亲爱的太太,您的货这儿有人要!”
    农妇手提沉甸甸的篮子,跨上台阶,来到小裁缝跟前,按照他的吩咐打开一只
又一只的罐子。小裁缝挨个仔细察看,还把罐子举到鼻子跟前闻了又闻,最后才说
道:“给我来四盎司,亲爱的太太,半镑也行。”
    农妇原来以为找到了好买主呢,她把小裁缝要的那一点点果酱如数秤给他之后,
就气呼呼地嘟哝着走了。
    “愿上帝保佑,”小裁缝嚷嚷道,“这些果酱能给我带来好胃口。”
    他从柜子里拿出面包,切了一片下来,把果酱涂在上面。“我心里有数,不会
不可口的,”他说,“不过我得先做完这件背心再吃。”
    于是,他把涂了果酱的面包放在身旁,继续缝了起来,心里感到美滋滋的,针
脚就一针比一针大了。这时,果酱香甜的气味招引来了一群聚在墙上的苍蝇,它们
纷纷落在面包上,要品尝一下这美味佳肴。
    “哪有你们的份啊?”小裁缝说着把苍蝇赶跑了。苍蝇才不理睬他说了什么,
怎么也不肯走,于是落在面包上的苍蝇越来越多了。这下子,小裁缝火冒三丈,随
手抓起一条毛巾,朝着苍蝇狠命地打了下去,打死了整整七只苍蝇,有的连腿都给
打飞了。
    “你可真了不起!”他说道,不禁对自己的勇敢大加赞赏,“全城的人都应该
知道你的壮举。”说罢,小裁缝风风火火地为自己裁剪了一条腰带,缝好后,在上
面绣了几个醒目的大字:“一下子打死七个!”“不仅仅是全城,”他突然喊了起
来,“还得让全世界的人都知道!”说到这儿,他的心激动得欢蹦乱跳,活像一只
小羊羔的尾巴。
    小裁缝把腰带系在腰间,打算出去闯世界,因为在他看来,凭着他的英勇无畏
精神,再留在小小的作坊里,就大材小用啦。动身前,他四下里搜寻了一番,看看
有没有值得带上的东西,却只发现了一快陈干酪,就随手装进口袋里。在门前,他
发现灌木丛中绊住了一只小鸟,便捉来放进装干酪的口袋里。
    随后,他得意洋洋地上了路。由于个子矮小,他身轻如燕,走起来一点儿也不
感到累。走着走着,来到一座大山上。他到了山顶一看,发现一个力大无比的巨人
正坐在那儿,悠然自得地环顾左右。小裁缝壮着胆子走到巨人跟前,跟他打招呼:
    “你好,伙计。你坐在这儿眺望大世界,是吧?我正要去闯闯世界咧,怎么样,
有没有心思跟我一快儿去?”
    巨人轻蔑地瞟了他一眼,扯着嗓子对他说:“你这个小可怜虫!弱不禁风的小
瘪三!”
    “啊哈,你这么小看我,是吗?你再往这儿瞧瞧!”小裁缝回答道。说着解开
上衣,露出腰带来给巨人看。“你念一念就知道我是何等人啦。”
    巨人念了起来:“一下子打死七个”。以为这位裁缝一下子打死的是七个人,
心里不禁对小裁缝产生几分敬意。不过,他决心要和小裁缝先试试身手,于是,就
拣起一快石头来,用手使劲一捏,捏得石头滴出了水。
    “要是你真有力气,”巨人说,“也来这么一手吧。”
    “就这个呀?”小裁缝说,“对本人来说,跟玩儿似的。”说着把手伸进口袋
里,掏出那快软绵绵的干酪来,轻轻一捏,乳汁就冒了出来。
    巨人看了不知说什么才好,却怀疑这么个小人儿是不是真有那么大的力气。随
后,他又拣起一快石头来,朝空中猛地一抛,石头飞得那么高,用肉眼几乎看不见
了。
    “喏,”巨人说,“可怜的小矮子,你也来一下。”
    “的确,扔得挺高,”小裁缝回敬道,“可是你扔的那快石头还是掉回到了地
上。本人给你露一手,扔出去就不会再掉回来。”
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:46:39 | 显示全部楼层
说罢,他从口袋里把那只小鸟抓出来,往空中一扔。重获自由的小鸟欢欢喜喜
地飞走了,头也不回地一下便无影无踪。“喂,伙计,这一手还行吧?”小裁缝问
道。
    “我不否认,扔东西你还行。”巨人回答说,“现在我再瞧瞧你能不能扛动沉
重的东西。”
    他把小裁缝领到一棵已砍倒在地的大橡树跟前。“你要是真有力气,就帮我把
这棵树从林子里抬走。”
    “好的,”小裁缝说,“你扛树干,我扛树枝,这树枝可是最难弄的呀。”
    巨人扛起树干,小裁缝却坐在了一根树枝上面。巨人没法回头看,不得不整个
扛着大树,还扛着坐在树枝上的小裁缝。
    小裁缝坐在后面,心旷神怡,快乐地吹着口哨,还唱了几句“三个裁缝骑马出
了城”这首歌,抬树对他来说仿佛就是一场游戏而已。
    巨人扛着沉重的大树走了一段路程,累得上气不接下气,嚷嚷着说他再也走不
动了,必须把树放下来。
    小裁缝一下子跳了下来,用两只胳膊抱住树身,做出一副一路上抬着大树的样
子,接着对巨人说,“亏你这么个大块头,连棵树也扛不了!”
    他们一快儿往前走着,来到一棵樱桃树前,树冠上挂满了熟透的樱桃。巨人一
把抓住树冠,拉低后递给小裁缝,让他吃个够。可小裁缝哪有这么大的力气抓住樱
桃树呢,巨人一松手,树就忽地一下直起了身,小裁缝也随着被弹到了空中。
    小裁缝安然落地,巨人嚷嚷道:“咳!你连抓住这么一根小树枝的力气也没有
啊?”
    “这和力气有何相干!”小裁缝回答说,“本人一下子能打死七个,你以为我
连根小树枝都抓不住吗?林子里有个猎人要朝我开枪,我才急急忙忙跑过树顶。你
要是有能耐,跳给我瞧瞧。”
    巨人试了一下,却没能跳过去,而被挂在了枝丫间。这样一来,小裁缝又占了
上风。
    于是,巨人说:“你是一个了不起的小勇士,就请你到我的山洞里去过夜吧。”
    小裁缝很愿意,就跟着他去了。他们来到洞中,只见还有一些巨人围坐在火堆
旁,个个手里拿着一只烤羊,像吃面包似的在吃着。小裁缝心想:“这儿可比我的
作坊好多啦。”巨人指给他一张床,叫他躺下休息。可这张床对小裁缝来说,实在
是太大了,他没有躺在床中间,而是爬到了一个角落里。半夜时分,那个巨人以为
小裁缝睡熟了,抓起一根大铁钉,照准床上猛地扎了下去,以为把这个小蚱蜢给解
决了。
    第二天拂晓,巨人们动身到林子里去,把小裁缝忘得一干二净。小裁缝仍然像
往常一样活蹦乱跳,无忧无虑,朝他们走去。巨人们一见,以为小裁缝要打死他们,
个个吓得屁滚尿流,拔腿就跑。小裁缝呢,继续赶他的路,一直往前走去。
    走了很久,小裁缝来到一座王宫的院子里。这时,他已累得精疲力尽,便倒在
地上睡着了。他正躺在那儿睡的时候,不少人过来,看见了他腰带上绣的字:“一
下子打死七个!”“哎呀!”他们心想,“这一定是位了不起的英雄。和平时期他
到这里来干什么呢?”他们立即去向国王禀报,说一旦战争爆发,此人大有用场,
千万不能放他走呵。
    国王很赞赏这个主意,便差了一位大臣去找小裁缝,等他一醒来,就请他在军
队里效力。这位使者站在一旁,眼睁睁地看着熟睡中的小裁缝,直等到小裁缝伸了
伸懒腰,慢慢睁开了双眼,才向他提出请求。
    “我正是为此而来的,”小裁缝回答说,“本人很愿意为国王效劳。”
    他于是受到了隆重的接待,得到了一处别致的住所。可是其他军官却很妒嫉,
巴不得他早点儿远远地离开这里。“要是我们和他打起来,”他们交谈着,“他一
下子就能打死我们七个,这可怎么是好呢?我们一败涂地呀。”后来,他们决定,
一快儿去见国王,提出集体辞职。“我们这号人呐,”他们跟国王解释说,“无法
和一位一下子就打死七个人的大英雄共事。”
    因为一个人而要失去所有忠心耿耿的军官,国王感到十分难过,希望压根儿就
没见过这个小裁缝,巴不得能早早把他打发走。可是,国王却没有这个胆量把他赶
走,担心小裁缝把他和他的臣民都打死,自己登上王位。他绞尽脑汁,冥思苦想,
终于想出一个主意。他派人去告诉小裁缝,说小裁缝是一位出类拔萃、英勇无畏的
英雄,因此希望向他做如下提议:
    在他的领地上,有一座大森林,林中住着两个巨人,他们俩烧杀抢劫无恶不作,
为害极大,可是至今却没有谁敢冒生命危险去和他们较量。要是小裁缝能制服和杀
死这两个巨人,国王就答应把自己的独生女儿许配给他,并赐给他半个王国,而且
还准备给他派去一百名骑士,为他助阵。
    “对你这样一个人来说,这是多么大的鼓舞呀,”小裁缝心里想道,“一位漂
亮的公主,还有半个王国,真是千载难逢的好机会啊。”
    于是,他回答说:“当然可以啦,我去制服那两个巨人。那一百名骑士嘛,我
并不需要他们。我这样一个英雄,一下子能打死七个,那两个怎么会是我的对手呢。”
    小裁缝出发了, 后面跟着一百名骑士。 他们来到森林前,他对这些骑士说:
“你们就呆在这儿,我一个人去收拾那两个家伙。”说罢,他独自跑进了林中,一
边走着,一边环顾左右。没多大一会儿,就发现了那两个巨人。他们俩躺在一棵大
树下正睡觉呢,鼾声如雷,树枝都快被震掉了。小裁缝忙着把两个口袋装满石头,
然后爬到树上。爬到一半时,他悄悄地攀上一根树枝,树枝下边就是那两个熟睡中
的巨人的脑袋。接着,他把石头接二连三地朝一个巨人的胸口使劲砸下去。这位大
家伙有好一会动也不动一下,后来终于醒了,用力推了推身边的同伴,问道:“你
干嘛打我?”
    “你在做梦吧,”另一个回答说,“谁打你来着?”
    说完,他们俩又躺下睡了。这回,小裁缝把一块石头朝第二个巨人砸了下去。
    “干什么?”第二个嚷嚷起来,“干嘛拿石头打我呀?”
    “我没有哇。”第一个咆哮着回答说。
    他们争吵了几句,却因为感到困乏,又闭上眼睛睡了。小裁缝呢,故伎重演,
选了一块最大的石头,朝第一个巨人狠命砸了下去。
    “这太不像话啦!”第一个巨人吼了起来。他疯了一样地从地上一跃而起,把
他的同伴朝树上猛地一搡,撞得大树都摇晃起来了。第二个分毫不让,以牙还牙,
两个家伙怒不可遏,把一棵棵大树连根拔起,朝着对方猛扔过去,最后他们两败俱
伤,都倒在地上死了。
    小裁缝立即从树上跳了下来。“真是万幸,”他说道,“他们没有拔掉我刚才
上的那棵树。”
    说罢,他拔出剑来,在每个巨人的胸口上猛刺一剑,然后他走到那些骑士面前
说:“完事了,那两个巨人都被我给解决了,可真是一场惊心动魄的遭遇呀。他们
见势不妙就把大树连根拔起进行顽抗,当然啦,面对本人这样一下子能打死七个的
英雄,那是徒劳的。”
    骑士们策马跑进森林一看,两个巨人躺在血泊之中,四周还有连根拔出的大树,
这才相信了小裁缝的话。
    返回后,小裁缝要求国王把答应给他的奖赏赐给他,国王却后悔了,又左思右
想,考虑怎样才能把小裁缝打发走。
    “你在得到我的女儿和半个王国之前,”他说,“必须再完成一个壮举。在那
座森林里,有一头危害很大的独角兽,你必须把它捕捉住。”
    “两个巨人我都没怕,一头独角兽又有什么可怕的呀。”小裁缝吹嘘道。
    小裁缝带着一根绳索和一把斧头便动身去了森林,告诉他的随从们在森林外等
着。他没找多大功夫,便发现那头独角兽就在眼前,并且正向他直冲过来。
    他纹丝不动地站在那里,等独角兽逼近了,敏捷地一下子跳到树后。独角兽发
疯似的朝大树撞过来,把角牢牢地戳进了树干里,怎么拔也拔不出来,就被捉住了。
    “伙计,这回我可逮住你啦,”小裁缝从树后转出来后说道。他用那根绳索把
独角兽的脖子捆了起来,然后用斧头劈开树干,松开兽角,牵着独角兽回去见国王。
    谁知国王还是不肯把答应给小裁缝的奖赏赐给他,又提出了第三个条件。他必
须再到森林里去把一头危害很大的野猪逮住,然后才举行婚礼。
    “我很乐意去,”小裁缝回答说,“逮住一头野猪那还不是跟玩儿似的。”
    野猪一见小裁缝,就口里冒着白沫,咬着牙,朝他猛冲过来,想一头把他撞倒
在地。谁知勇敢的小裁缝敏捷地跳进了旁边的一座小教堂,眨眼之间,又从窗口跳
了出去。野猪追进了教堂,小裁缝从教堂后面几步跑了过来,把门关住,气势汹汹
的野猪又重又笨,没法从窗口跳出去,就这样被擒住了。
    然后,勇敢的小裁缝去见国王,告诉他说,愿意也罢,不愿意也罢,他这次必
须信守诺言,把他的女儿和半个王国赏赐给他。
    他们的婚礼隆重举行,欢笑却很少。不过,小裁缝还是当上了国王啦。
    不久,年轻的王后在一天夜里听见丈夫说梦话。小裁缝在梦中大声地嚷嚷着:
“徒弟,快点儿把这件背心缝好,再把这条裤子补一补,不然我就让你的脑袋尝尝
尺子的厉害。”这样一来,她便弄清了她的君主和丈夫是什么出身。第二天一早就
对父亲大发牢骚,抱怨国王给她选择的丈夫只不过是一个下贱的裁缝。
    国王安慰她说:“今天晚上,你打开化妆室的门,我派侍从守在外边,等他睡
着了,我的侍从就悄悄地进去把他捆起来,然后放到一艘船上,把他送到天涯海角。”
    当了国王的小裁缝有个男仆,听见了老国王说的话,就把这个阴谋禀报了主子。
    到了晚上,小裁缝像往常一样按时上床就寝,躺在妻子身边。她以为他已经入
睡,就从床上爬起来,打开了化妆室的门,然后又躺在床上。小裁缝只是在装睡,
这时便开始尖着嗓子喊叫起来:“徒弟,把这件背心缝好,再把这条裤子补一补,
不然我就让你的脑袋尝尝尺子的厉害。我一下子打死了七个,杀死了两个巨人,捉
住了一头独角兽,还逮住了一头大野猪,难道我还怕化妆室里的哪一个不成?”听
到了小裁缝的这一番话,打算把他捆绑起来的那几个人,个个吓得要死,拔腿就逃
走啦。从此,再没有谁敢碰他一根毫毛。就这样,勇敢的小裁缝继续当他的国王,
一直当到离开人世。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:48:38 | 显示全部楼层
Schneewittchen  
Es war einmal mitten im Winter, und die Schneeflocken fielen wie Federn vom Himmel herab. Da saß eine Königin an einem Fenster, das einen Rahmen von schwarzem Ebenholz hatte, und nähte. Und wie sie so nähte und nach dem Schnee aufblickte, stach sie sich mit der Nadel in den Finger, und es fielen drei Tropfen Blut in den Schnee. Und weil das Rote im weißen Schnee so schön aussah, dachte sie bei sich: Hätt' ich ein Kind, so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarz wie das Holz an dem Rahmen ! Bald darauf bekam sie ein Töchterlein, das war so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz und ward darum Schneewittchen (Schneeweißchen) genannt. Und wie das Kind geboren war, starb die Königin. Über ein Jahr nahm sich der König eine andere Gemahlin. Es war eine schöne Frau, aber sie war stolz und übermütig und konnte nicht leiden, daß sie an Schönheit von jemand sollte übertroffen werden. Sie hatte einen wunderbaren Spiegel wenn sie vor den trat und sich darin beschaute, sprach sie:  
".Spieglein, Spieglein an der Wand,  
Wer ist die Schönste im ganzen Land ?  
so antwortete der Spiegel:  
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste im Land."  
Da war sie zufrieden, denn sie wußte, daß der Spiegel die Wahrheit sagte. Schneewittchen aber wuchs heran und wurde immer schöner, und als es sieben Jahre alt war, war es so schön, wie der klare Tag und schöner als die Königin selbst. Als diese einmal ihren Spiegel fragte:  
"Spieglein, Spieglein an der Wand,  
Wer ist die Schönste im ganzen Land ?"  
so antwortete er:  
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,  
Aber Schneewittchen ist tausendmal schöner als Ihr."  
Da erschrak die Königin und ward gelb und grün vor Neid. Von Stund an, wenn sie Schneewittchen erblickte, kehrte sich ihr das Herz im Leibe herum. so haßte sie das Mädchen. Und der Neid und Hochmut wuchsen wie ein Unkraut in ihrem Herzen immer höher, daß sie Tag und Nacht keine Ruhe mehr hatte. Da rief sie einen Jäger und sprach: "Bring das Kind hinaus in den Wald, ich will's nicht mehr vor meinen Augen sehen. Du sollst es töten und mir Lunge und Leber zum Wahrzeichen mitbringen." Der Jäger gehorchte und führte es hinaus, und als er den Hirschfänger gezogen hatte und Schneewittchens unschuldiges Herz durchbohren wollte, fing es an zu weinen und sprach: "Ach, lieber Jäger, laß mir mein Leben ! Ich will in den wilden Wald laufen und nimmermehr wieder heimkommen." Und weil es gar so schön war, hatte der Jäger Mitleiden und sprach: "So lauf hin, du armes Kind !" Die wilden Tiere werden dich bald gefressen haben, dachte er, und doch war's ihm, als wäre ein Stein von seinem Herzen gewälzt, weil er es nicht zu töten brauchte. Und als gerade ein junger Frischling dahergesprungen kam, stach er ihn ab, nahm Lunge und Leber heraus und brachte sie als Wahrzeichen der Königin mit. Der Koch mußte sie in Salz kochen, und das boshafte Weib aß sie auf und meinte, sie hätte Schneewittchens Lunge und Leber gegessen.  
Nun war das arme Kind in dem großen Wald mutterseelenallein, und ward ihm so angst, daß es alle Blätter an den Bäumen ansah und nicht wußte, wie es sich helfen sollte. Da fing es an zu laufen und lief über die spitzen Steine und durch die Dornen, und die wilden Tiere sprangen an ihm vorbei, aber sie taten ihm nichts. Es lief, so lange nur die Füße noch fortkonnten, bis es bald Abend werden wollte. Da sah es ein kleines Häuschen und ging hinein, sich zu ruhen. In dem Häuschen war alles klein, aber so zierlich und reinlich, daß es nicht zu sagen ist. Da stand ein weißgedecktes Tischlein mit sieben kleinen Tellern, jedes Tellerlein mit seinem Löffelein, ferner sieben Messerlein und Gäblelein und sieben Becherlein. An der Wand waren sieben Bettlein nebeneinander aufgestellt und schneeweiße Laken darüber gedeckt. Schneewittchen, weil es so hungrig und durstig war, aß von jedem Tellerlein ein wenig Gemüs' und Brot und trank aus jedem Becherlein einen Tropfen Wein; denn es wollte nicht einem alles wegnehmen. Hernach, weil es so müde war, legte es sich in ein Bettchen, aber keins paßte; das eine war zu lang, das andere zu kurz, bis endlich das siebente recht war; und darin blieb es liegen, befahl sich Gott und schlief ein.  
Als es ganz dunkel geworden war, kamen die Herren von dem Häuslein, das waren die sieben Zwerge, die in den Bergen nach Erz hackten und gruben. Sie zündeten ihre sieben Lichtlein an, und wie es nun hell im Häuslein ward, sahen sie, daß jemand darin gesessen war, denn es stand nicht alles so in der Ordnung, wie sie es verlassen hatten. Der erste sprach: "Wer hat auf meinem Stühlchen gesessen?' Der zweite: "Wer hat von meinem Tellerchen gegessen ?" Der dritte: "Wer hat von meinem Brötchen genommen ?" Der vierte: "Wer hat von meinem Gemüschen gegessen ?" Der fünfte: "Wer hat mit meinem Gäbelchen gestochen ?" Der sechste: "Wer hat mit meinem Messerchen geschnitten ?" Der siebente: "Wer hat aus meinem Becherlein Getrunken ?" Dann sah sich der erste um und sah, daß auf seinem Bett eine kleine Delle war, da sprach er: "Wer hat in mein Bettchen getreten ?" Die anderen kamen gelaufen und riefen: "In meinem hat auch jemand Gelegen !" Der siebente aber, als er in sein Bett sah, erblickte Schneewittchen, das lag darin und schlief. Nun rief er die andern, die kamen herbeigelaufen und schrien vor Verwunderung, holten ihre sieben Lichtlein und beleuchteten Schneewittchen. "Ei, du mein Gott! Ei, du mein Gott!" riefen sie, "was ist das Kind so schön !" Und hatten so große Freude, daß sie es nicht aufweckten, sondern im Bettlein fortschlafen ließen. Der siebente Zwerg aber schlief bei seinen Gesellen, bei jedem eine Stunde, da war die Nacht herum. Als es Morgen war, erwachte Schneewittchen, und wie es die sieben Zwerge sah, erschrak es. Sie waren aber freundlich und fragten: "Wie heißt du ?" "Ich heiße Schneewittchen", antwortete es. "Wie bist du in unser Haus gekommen ?" sprachen weiter die Zwerge. Da erzählte es ihnen, daß seine Stiefmutter es hätte wollen umbringen lassen, der Jäger hätte ihm aber das Leben geschenkt, und da wär' es gelaufen den ganzen Tag, bis es endlich ihr Häuslein gefunden hätte. Die Zwerge sprachen: "Willst du unsern Haushalt versehen, kochen, betten, waschen, nähen und stricken, und willst du alles ordentlich und reinlich halten, so kannst du bei uns bleiben, und es soll dir an nichts fehlen." "Jaa, sagte Schneewittchen, "von Herzen gern !" und blieb bei ihnen. Es hielt ihnen das Haus in Ordnung. Morgens gingen sie in die Berge und suchten Erz und Gold, abends kamen sie wieder, und da mußte ihr Essen bereit sein. Den ganzen Tag über war das Mädchen allein; da warnten es die guten Zwerglein und sprachen: "Hüte dich vor deiner Stiefmutter, die wird bald wissen, daß du hier bist; laß ja niemand herein ! Die Königin aber, nachdem sie Schneewittchens Lunge und Leber glaubte gegessen zu haben, dachte nicht anders, als sie wäre wieder die Erste und Allerschönste, trat vor ihren Spiegel und sprach:  
"Spieglein, Spieglein. an der Wand,  
Wer ist die Schönste im ganzen Land ?"  
Da antwortete der Spiegel:  
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,  
Aber Schneewittchen über den Bergen  
Bei den sieben Zwergen  
Ist noch tausendmal schöner als Ihr."
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:49:40 | 显示全部楼层
Da erschrak sie, denn sie wußte, daß der Spiegel keine Unwahrheit sprach, und merkte, daß der Jäger sie betrogen hatte und Schneewittchen noch am Leben war. Und da sann und sann sie aufs neue, wie sie es umbringen wollte; denn so lange sie nicht die Schönste war im ganzen Land, ließ ihr der Neid keine Ruhe. Und als sie sich endlich etwas ausgedacht hatte, färbte sie sich das Gesicht und kleidete sich wie eine alte Krämerin und war ganz unkenntlich. In dieser Gestalt ging sie über die sieben Berge zu den sieben Zwergen, klopfte an die Türe und rief: "Schöne Ware feil ! feil!" Schneewittchen guckte zum Fenster hinaus und rief: "Guten Tag, liebe Frau ! Was habt Ihr zu verkaufen ?" "Gute Ware", antwortete sie, "Schnürriemen von allen Farben", und holte einen hervor, der aus bunter Seide geflochten war. Die ehrliche Frau kann ich hereinlassen, dachte Schneewittchen, riegelte die Türe auf und kaufte sich den hübschen Schnürriemen. "Kind", sprach die Alte, "wie du aussiehst ! Komm, ich will dich einmal ordentlich schnüren." Schneewittchen hatte kein Arg, stellte sich vor sie und ließ sich mit dem neuen Schnürriemen schnüren. Aber die Alte schnürte geschwind und schnürte so fest, daß dem Schneewittchen der Atem verging und es für tot hinfiel. "Nun bist du die Schönste gewesen", sprach sie und eilte hinaus. Nicht lange darauf, zur Abendzeit, kamen die sieben Zwerge nach Haus; aber wie erschraken sie, als sie ihr liebes Schneewittchen auf der Erde liegen sahen, und es regte und bewegte sich nicht, als wäre es tot. Sie hoben es in die Höhe, und weil sie sahen, daß es zu fest geschnürt war, schnitten sie den Schnürriemen entzwei; da fing es an ein wenig zu atmen und ward nach und nach wieder lebendig. Als die Zwerge hörten, was geschehen war, sprachen sie: "Die alte Krämerfrau war niemand als die gottlose Königin. Hüte dich und laß keinen Menschen herein, wenn wir nicht bei dir sind !" Das böse Weib aber, als es nach Haus gekommen war, ging vor den Spiegel und fragte:  
"Spieglein, Spieglein an der Wand,  
Wer ist die Schönste im ganzen Land ?"  
Da antwortete er wie sonst:  
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,  
Aber Schneewittchen über den Bergen  
Bei den sieben Zwergen  
Ist noch tausendmal schöner als Ihr."  
Als sie das hörte, lief ihr alles Blut zum Herzen, so erschrak sie, 'denn sie sah wohl, daß Schneewittchen wieder lebendig geworden war. "Nun aber", sprach sie", will ich etwas aussinnen, das dich- zugrunde richten soll", und mit Hexenkünsten, die sie verstand, machte sie einen giftigen Kamm. Dann verkleidete sie sich und nahm die Gestalt eines anderen alten Weibes an. So ging sie hin über die sieben Berge zu den sieben Zwergen, klopfte an die Türe und rief: "Gute Ware feil ! feil !" Schneewittchen schaute heraus und sprach: "Geht nur weiter, ich darf niemand hereinlassen !" "Das Ansehen wird dir doch erlaubt sein", sprach die Alte, zog den giftigen Kamm heraus und hielt ihn in die Höhe. Da gefiel er dem Kinde so gut, daß es sich betören ließ und die Türe öffnete. Als sie des Kaufs einig waren, sprach die Alte: "Nun will ich dich einmal ordentlich kämmen." Das arme Schneewittchen dachte an nichts, ließ die Alte gewähren, aber kaum hatte sie den Kamm in die Haare gesteckt, als das Gift darin wirkte und das Mädchen ohne Besinnung niederfiel. "Du Ausbund von Schönheit", sprach das boshafte Weib, "jetzt ist's um dich geschehen", und ging fort. Zum Glück aber war es bald Abend, wo die sieben Zwerglein nach Haus kamen. Als sie Schneewittchen wie tot auf der Erde liegen sahen, hatten sie gleich die Stiefmutter in Verdacht, suchten nach und fanden den giftigen Kamm. Und kaum hatten sie ihn herausgezogen, so kam Schneewittchen wieder zu sich und erzählte, was vorgegangen war. Da warnten sie es noch einmal, auf seiner Hut zu sein und niemand die Türe zu öffnen. Die Königin stellte sich daheim vor den Spiegel und sprach:  
"Spieglein, Spieglein an der Wand,  
Wer ist die Schönste im ganzen Land ?"  
Da antwortete er wie vorher:  
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,  
Aber Schneewittchen über den Bergen  
Bei den sieben Zwergen  
Ist noch tausendmal schöner als Ihr."  
Als sie den Spiegel so reden hörte, zitterte und bebte sie vor Zorn. ,Schneewittchen soll sterben", rief sie, "und wenn es mein eigenes Leben kostet !" Darauf ging sie in eine ganz verborgene, einsame Kammer, wo niemand hinkam, und machte da einen giftigen, giftigen Apfel. Äußerlich sah er schön aus, weiß mit roten Backen, daß jeder, der ihn erblickte, Lust danach bekam, aber wer ein Stückchen davon aß, der mußte sterben. Als der Apfel fertig war, färbte sie sich das Gesicht und verkleidete sich in eine Bauersfrau, und so ging sie über die sieben Berge zu den sieben Zwergen. Sie klopfte an. Schneewittchen streckte den Kopf zum Fenster heraus und sprach: " Ich darf keinen Menschen einlassen, die sieben Zwerge haben mir's verboten !" "Mir auch recht", antwortete die Bäuerin, "meine Äpfel will ich schon loswerden. Da, e i n e n will ich dir schenken." "Nein", sprach Schneewittchen, "ich darf nichts annehmen !" "Fürchtest du dich vor Gift ?" sprach die Alte, "siehst du, da schneide ich den Apfel in zwei Teile; den roten Backen iß, den weißen will ich essen " Der Apfel war aber so künstlich gemacht, daß der rote Backen allein vergiftet war. Schneewittchen lusterte den schönen Apfel an, und als es sah, daß die Bäuerin davon aß, so konnte es nicht länger widerstehen, streckte die Hand hinaus und nahm die giftige Hälfte. Kaum aber hatte es einen Bissen davon im Mund, so fiel es tot zur Erde nieder. Da betrachtete es die Königin mit grausigen Blicken und lachte überlaut und sprach: "Weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz ! Diesmal können dich die Zwerge nicht wieder erwecken." Und als sie daheim den Spiegel befragte:  
"Spieglein, Spieglein an der Wand,  
Wer ist die Schönste im ganzen Land ?"  
so antwortete er endlich:  
"Frau Königin, Ihr seid de Schönste im Land."
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:50:36 | 显示全部楼层
Da hatte ihr neidisches Herz Ruhe, so gut ein neidisches Herz Ruhe haben kann.  
Die Zwerglein, wie sie abends nach Haus kamen, fanden Schneewittchen auf der Erde liegen, und es ging kein Atem mehr aus seinem Mund, und es war tot. Sie hoben es auf suchten, ob sie was Giftiges fänden, schnürten es auf, kämmten ihm die Haare, wuschen es mit Wasser und Wein, aber es half alles nichts; das liebe Kind war tot und blieb tot. Sie legten es auf eine Bahre und setzten sich alle siebene daran und beweinten es und weinten drei Tage lang. Da wollten sie es begraben, aber es sah noch so frisch aus wie ein lebender Mensch und hatte noch seine schönen, roten Backen. Sie sprachen: "Das können wir nicht in die schwarze Erde versenken", und ließen einen durchsichtigen Sarg von Glas machen, daß man es von allen Seiten sehen konnte, legten es hinein und schrieben mit goldenen Buchstaben seinen Namen darauf und daß es eine Königstochter wäre. Dann setzten sie den Sarg hinaus auf den Berg, und einer von ihnen blieb immer dabei und bewachte ihn. Und die Tiere kamen auch und beweinten Schneewittchen, erst eine Eule dann ein Rabe. zuletzt ein Täubchen. Nun lag Schneewittchen lange, lange Zeit in dem Sarg und verweste nicht, sondern sah aus, als wenn es schliefe, denn es war noch so weiß wie Schnee, so rot wie Blut und so schwarzhaarig wie Ebenholz. Es geschah aber, daß ein Königssohn in den Wald geriet und zu dem Zwergenhaus kam, da zu übernachten. Er sah auf dem Berg den Sarg und das schöne Schneewittchen darin und las, was mit goldenen Buchstaben darauf geschrieben war. Da sprach er zu den Zwergen: "Laßt mir den Sarg, ich will euch geben, was ihr dafür haben wollt " Aber die Zwerge antworteten: "Wir geben ihn nicht für alles Gold in der Welt." Da sprach er: "So schenkt mir ihn, denn ich kann nicht leben, ohne Schneewittchen zu sehen, ich will es ehren und hochachten wie mein Liebstes." Wie er so sprach, empfanden die guten Zwerglein Mitleid mit ihm und gaben ihm den Sarg. Der Königssohn ließ ihn nun von seinen Dienern auf den Schultern forttragen. Da geschah es, daß sie über einen Strauch stolperten, und von dem Schüttern fuhr der giftige Apfelgrütz, den Schneewittchen abgebissen hatte, aus dem Hals. Und nicht lange, so öffnete es die Augen, hob den Deckel vom Sarg in die Höhe und richtete sich auf und war wieder lebendig. "Ach Gott, wo bin ich ?" rief es. Der Königssohn sagte voll Freude: "Du bist bei mir", und erzählte, was sich zugetragen hatte, und sprach: "Ich habe dich lieber als alles auf der Welt; komm mit mir in meines Vaters Schloß, du sollst meine Gemahlin werden." Da war ihm Schneewittchen gut und ging mit ihm, und ihre Hochzeit ward mit großer Pracht und Herrlichkeit angeordnet. Zu dem Feste wurde aber auch Schneewittchens gottlose Stiefmutter eingeladen. Wie sie sich nun mit schönen Kleidern angetan hatte, trat sie vor den Spiegel und sprach:  
"Spieglein, Spieglein an der Wand,  
Wer ist die Schönste im ganzen Land ?"  
Der Spiegel antwortete:  
"Frau Königin, Ihr seid die Schönste hier,  
Aber die junge Königin ist noch tausendmal schöner als ihr."  
Da stieß das böse Weib einen Fluch aus, und ward ihr so angst, so angst, daß sie sich nicht zu lassen wußte. Sie wollte zuerst gar nicht auf die Hochzeit kommen, doch ließ es ihr keine Ruhe, sie mußte fort und die junge Königin sehen. Und wie sie hineintrat, erkannte sie Schneewittchen, und vor Angst und Schrecken stand sie da und konnte sich nicht regen. Aber es waren schon eiserne Pantoffel über Kohlenfeuer gestellt und wurden mit Zangen hereingetragen und vor sie hingestellt. Da mußte sie in die rotglühenden Schuhe treten und so lange tanzen, bis sie tot zur Erde fiel.
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:51:09 | 显示全部楼层
白雪公主

    严冬时节,鹅毛一样的大雪片在天空中到处飞舞着,有一个王后坐在王宫里的
一扇窗子边,正在为她的女儿做针线活儿,寒风卷着雪片飘进了窗子,乌木窗台上
飘落了不少雪花。她抬头向窗外望去,一不留神,针刺进了她的手指,红红的鲜血
从针口流了出来,有三点血滴落在飘进窗子的雪花上。她若有所思地凝视着点缀在
白雪上的鲜红血滴,又看了看乌木窗台,说道:“但愿我小女儿的皮肤长得白里透
红,看起来就像这洁白的雪和鲜红的血一样,那么艳丽,那么骄嫩,头发长得就像
这窗子的乌木一般又黑又亮!”
    她的小女儿渐渐长大了,小姑娘长得水灵灵的,真是人见人爱,美丽动人。她
的皮肤真的就像雪一样的白嫩,又透着血一样的红润,头发像乌木一样的黑亮。所
以王后给她取了个名字,叫白雪公主。但白雪公主还没有长大,她的王后妈妈就死
去了。
    不久,国王爸爸又娶了一个妻子。这个王后长得非常漂亮,但她很骄傲自负,
嫉妒心极强,只要听说有人比她漂亮,她都不能忍受。她有一块魔镜,她经常走到
镜子面前自我欣赏,并问道:
    “告诉我,镜子,告诉我实话!
    这儿所有的女人谁最漂亮?
    告诉我她是谁?”
    镜子回答道:“是你,王后!你就是这儿最漂亮的女人。”
    听到这样的话,她就会满意地笑起来。但白雪公主慢慢地长大,并出落得越来
越标致漂亮了。到了七岁时,她长得比明媚的春光还要艳丽夺目,比王后更美丽动
人。直到有一天,王后像往常一样地去问那面魔镜时,镜子作出了这样的回答:
    “王后,你是美丽漂亮的,但是白雪公主要比你更加漂亮!”
    她听到了这话,心里充满了愤怒和妒忌,脸也变得苍白起来。她叫来了一名仆
人对他说:“给我把白雪公主抓到大森林里去,我再也不希望看到她了。”仆人把
白雪公主带走了。在森林里他正要动手杀死她时,她哭泣着哀求他不要杀害她。面
对楚楚动人的可怜小公主的哀求,仆人的同情之心油然而生,他说道:“你是一个
人见人爱的孩子,我不会杀害你。”这样,他把她单独留在了森林里。当仆人决定
不再杀害白雪公主,而把她留在那儿时,尽管他知道在那荒无人际的大森林里,她
十有八九会被野兽撕成碎片,但想到他不必亲手杀害她,他就觉得压在心上的一块
沉重的大石头落了下来。
    仆人走了以后,白雪公主一个人非常害怕,她在森林里到处徘徊,寻找出去的
路。野兽在她身旁吼叫,但却没有一个去伤害她。到了晚上,她来到了一间小房子
跟前。当她确定这间房子没有人时,就推门走进去想休息一下,因为她已经实在走
不动了。一进门,她就发现房子里的一切都布置得井井有条,十分整洁干净。一张
桌子上铺着白布,上面摆放着七个小盘子,每个盘子里都装有一块面包和其它一些
吃的东西,盘子旁边依次放着七个装满葡萄酒的玻璃杯,七把刀子和叉子等,靠墙
还并排放着七张小床。此时她感到又饿又渴,也顾不得这是谁的了,走上前去从每
块面包上切了一小块吃了,又把每只玻璃杯里的酒喝了一点点。吃过喝过之后,她
觉得非常疲倦,想躺下休息休息,于是来到那些床前,七张床的每一张她几乎都试
过了,不是这一张太长,就是那一张太短,直到试了第七张床才合适。她在上面躺
下来,很快就睡着了。
    不久,房子的主人们回来了,他们是七个在山里开矿采金子的小矮人。他们点
亮七盏灯,马上发现有人动过房子里的东西。第一个问:“谁坐过我的凳子?”第
二个问:“谁吃过我盘子里的东西?”第三个问:“谁吃过我的面包?”第四个问:
“谁动了我的调羹?”第五个问:“谁用过我的叉子?”第六个问:“谁用过我的
小刀?”第七个问:“谁喝过我的葡萄酒?”第一个接着向四周瞧,走到床前,叫
道:“是谁在我的床上睡过?”其余的一听都跑过来,紧跟着他们也都叫了起来,
因为他们都看得出有人在他们的床上躺过。第七个矮人一看他的床上正睡着的白雪
公主,立刻把他的兄弟们都叫了过来,他们拿来灯,仔细照着白雪公主看了好一阵
子,惊奇地感叹道:“我的天哪,她是一个多么可爱的孩子呀!”他们欣喜而又爱
怜地看着她,生怕将她吵醒了。晚上,第七个小矮人轮着和其他的几个小矮人每人
睡一个小时,度过了这个夜晚。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:51:57 | 显示全部楼层
第二天早上,白雪公主醒来后见有七个小矮人围着她,吓了一大跳,但他们非
常和气地问她说:“你叫什么名字?”看着他们那善良朴实的面孔和热情的目光,
她回答说:“我叫白雪公主。”小矮人们又问:“你是怎样到我们家里来的?”于
是,白雪公主向他们讲述了自己的全部经历。他们听了非常同情,说道:“如果你
愿意为我们收拾房子、做饭、洗衣服、纺线、缝补衣裳,你可以留在这儿,我们会
尽心照料你的。”白雪公主很乐意地说:“好的,我非常愿意。”这样,七个小矮
人每天到山里寻找金子和银子,白雪公主则待在家里干些家务活。他们告诫她说:
“王后不久就会找出你在哪儿的,你千万不要让任何人进屋来。”
    那个仆人回来复命后,王后以为白雪公主已经死了,这下,她一定是全国最漂
亮的女人了,她走到魔镜面前说:
    “告诉我,镜子,告诉我实话!
    全国所有的女人谁最漂亮?
    告诉我她是谁?”
    镜子回答说:
    “是你,王后!
    你是这块地方最漂亮的女人,
    但是在山的那一边,
    在那绿色的树荫下,
    有七个小矮人建造的小房屋,
    白雪公主就躲藏在那里,
    哎呀,王后!
    她比你更漂亮。”
    王后听了大吃一惊,因为她知道这面镜子是从不说假话的,一定是那仆人蒙骗
了她,她决不能容忍有任何比她更漂亮的人活在这个世上。所以,她把自己装扮成
一个卖杂货的老太婆,翻山越岭来到了那七个小矮人的住处。她敲着门喊道:“卖
杂货,多好的杂货呀!”白雪公主从窗户往外看去,说道:“老人家,你好!你卖
的是什么啊?”她回答道:“好东西,好漂亮的东西,有各种颜色的带子和线筒。”
白雪公主暗想:“这老太婆,好像并不是那种坏人,就让她进来吧。”想到这里,
她跑过去打开门。老太婆进来后说道:“哎呀!看你的胸带多差呀,来吧,让我给
你系上一根漂亮的新带子。”白雪公主做梦也没想到这会有危险,所以她走上前去
站在了老太婆的面前。老太婆很熟练地将带子给她系在胸前,系着系着,突然,她
猛地用力将带子拉紧,白雪公主便被勒得透不过气来,很快失去知觉倒在了地上,
就像死去了一样。看到她的样子,恶毒的王后说道:“这下你的美丽该结束了吧!”
说完放心地走了。
    晚上,七个小矮人回来了,当他们看到他们诚实可爱的白雪公主躺在地上一动
不动,就像死了一样时,他们的心马上缩紧了,急忙上前将她抬了起来,他们马上
剪断了带子。过了一会儿,白雪公主慢慢地开始呼吸了,不久她又活了过来。听她
讲完事情的经过后,他们说道:“那个老太婆就是王后,下次你要当心,在我们离
开后,千万不要让任何人进来。”
    王后一回到家里,就迫不急待地径直走到魔镜面前,像往常一样对着镜子说话。
但令她吃惊的是镜子的回答仍然是这样的:
    “是你,王后!
    你是这块地方最漂亮的女人,
    但是在山的那一边,
    在那绿色的树荫下,
    有七个小矮人建造的小房屋,
    白雪公主就躲在那里,
    哎呀,王后!
    她比你更漂亮。”
    知道白雪公主仍然活着,恼怒与怨恨使王后浑身血气翻涌,心里却凉透了。她
不甘心,不能忍受,于是又对自己进行打扮,这次的伪装尽管还是一个老太婆,但
却完全不同于上次。伪装好后,她带上一把有毒的梳子,翻山越岭来到了七个小矮
人的房门前,敲着门喊道:“买不买东西哟!”白雪公主在里面听到了,把门握开
一条缝说道:“我可不敢让别人进来了。”王后连忙说道:“你只要看看我这把漂
亮的梳子就行了。”说完把那把有毒的梳子递了进去。梳子看起来的确很漂亮,白
雪公主拿过梳子,想在头上试着梳一梳,但就在梳子刚碰到她的头时,梳子上的毒
力发作了,她倒在地上,失去了知觉。王后冷笑着说道:“你早该这样躺着了。”
说完就走了。
    幸运的是这天晚上,小矮人们回来得很早,当他们看见白雪公主躺在地上时,
知道一定又发生了不幸的事情,急忙将她抱起来查看,很快就发现了那把有毒的梳
子。他们将它拔了出来,不久,白雪公主恢复了知觉,醒了过来。接着,她把事情
发生的经过告诉了他们,七个小矮人再次告诫她,任何人来了都不要再开门。
    此刻,王后已回到王宫,站在了魔镜前,询问着镜子,但听到的竟还是和上次
相同的回答。这下,她气得浑身都哆嗦起来了,她无法忍受这样的回答,狂叫道:
“白雪公主一定要死,即使以我的生命为代价也在所不惜!”她悄悄地走进一间偏
僻的房子里,精心制做了一个毒苹果。这苹果的外面看起来红红的,非常诱人,但
只要吃一点就会要人的命。接着,她将自己装扮成一个农妇,翻山越岭又来到了小
矮人的房舍,伸手敲了敲门。白雪公主把头从窗户里探出来说道:“我不敢让人进
来,因为小矮人们告诫我,任何人来了都不要开门。”“就随你吧,”老农妇拿出
那个毒苹果说道,“可是这苹果实在是太漂亮可爱了,我就作一个礼物送给你吧。”
白雪公主说道:“不,我可不敢要。”老农妇急了:“你这傻孩子,你担心什么?
难道这苹果有毒吗?来!你吃一半,我吃一半。”说完就将苹果分成了两半。其实,
王后在做毒苹果时,只在苹果的一边下了毒,另一边却是好的。白雪公主看了看那
苹果,很想尝一尝,因为那苹果看起来很甜美。她看见那农妇吃了那一半,就再也
忍不住了,接过另一半苹果咬了一口。苹果刚一进口,她就倒在地上死去了。王后
一见,脸上露出了快意的狞笑,说道:“这次再没有人能救你的命了!”她回到王
宫,来到魔镜前,问道:
    “告诉我,镜子,告诉我实话!
    全国所有的女人谁最漂亮?
    告诉我她是谁?”
    镜子回答道:
    “是你,王后!
    你就是全国最漂亮的女人。”
    听到这句话,王后的嫉妒心才安定下来,感到十分愉快和幸福。夜幕降临时,
小矮人都回到了家里,他们发现白雪公主躺在地上,嘴里没有了呼吸。他们不相信
她真的死了,将她抱了起来,给她梳头发,用酒和水为她洗脸,但一切都是徒劳的,
因为小姑娘看来已真的死了。他们极为伤心地将她放在棺木上,七个小矮人坐在旁
边守着。他们悲痛欲绝,整整守了三天三夜。最后他们绝望了,准备将她入土掩埋,
但看到白雪公主的脸色红润依旧,栩栩如生,他们说:“我们不能把她埋在阴冷黑
暗的地下。”所以,他们做了一口从外面也能看见她的玻璃棺材把她放了进去,棺
材上用金子嵌着白雪公主的名字及铭文。小矮人们将棺材安放在一座小山上面,由
一个小矮人永远坐在旁边看守。天空中飞来不少鸟儿,首先是一只猫头鹰,接着是
一只渡鸦,最后飞来的是一只鸽子,它们都来为白雪公主的死而痛哭。
    白雪公主就这样一直被安放在小山上,过了很久很久,她的样子看起来仍然像
是在那儿安睡,皮肤仍然如雪一样的白嫩,脸色仍然透着血一般的红润,头发仍然
如乌木一样又黑又亮。直到有一天,一个王子来到了小矮人的房子前,拜访了七个
小矮人。在小山上,他看到了白雪公主及棺材上的铭文,心里非常激动,一刻也不
能平静。他对小矮人说要付给他们金钱,求他们让他把白雪公主和棺材带走。但小
矮人说:“就是用世界上所有的金子来换,我们也不会同意让她离我们而去的。”
王子不停地恳求,甚至哀求。看到他如此真心诚意,他们终于被他的虔诚所感动,
同意让他把棺材带走。但就在他叫人把棺材抬起准备回家时,棺材被撞了一下,那
块毒苹果突然从她嘴里吐了出来,白雪公主马上醒了。她茫然问道:“我这是在哪
儿呀?”王子回答说:“你好端端地与我在一块儿。”接着,把发生的一切都告诉
了她,最后说道:“我爱你胜过爱世界上的一切,走吧!与我到我父亲的王宫去,
我将娶你做我的妻子。”白雪公主同意了,并与王子一同回了家。在将一切准备好,
将王宫装饰得富丽堂皇后,他们就要举行婚礼了,他们邀请了许多客人来参加婚礼。
    在他们邀请的客人当中,其中就有白雪公主的继母王后,她将自己打扮得富贵
典雅,对着魔镜说道:
    “告诉我,镜子,告诉我实话!
    全国所有的女人谁最漂亮?
    告诉我她是谁?”
    镜子回答说:
    “是你,我想这儿是你最漂亮,
    但是王子的新娘比你漂亮得多。”
    听到这些话,她又勃然大怒起来,但又无可奈何。嫉妒心与好奇心使她决定去
看看这位新娘。当她到达举行婚礼的地方,才知道这新娘不是别人,正是她认为已
经死去很久的白雪公主。看到白雪公主,她气得昏了过去,自此便一病不起,不久
就在嫉妒、愤恨与痛苦的自我煎熬中死去了。白雪公主和王子结婚后,美满的生活
充满了欢乐和幸福,他们一辈子都快快乐乐地在一起。
 楼主| 发表于 2003-6-14 19:55:23 | 显示全部楼层
Von dem Tode des Hühnchens  
Auf eine Zeit ging das Hühnchen mit dem Hähnchen in den Nußberg, und sie machten miteinander aus, wer einen Nußkern fände, sollte ihn mit dem andern teilen. Nun fand das Hühnchen eine große große Nuß, sagte aber nichts davon und wollte den Kern allein essen. Der Kern war aber so dick, daß es ihn nicht hinunterschlucken konnte und er ihm im Hals stecken blieb, daß ihm angst wurde, es müßte ersticken. Da schrie das Hühnchen 'Hähnchen, ich bitte dich lauf, was du kannst, und hol mir Wasser, sonst erstick ich.'   
Das Hähnchen lief, was es konnte, zum Brunnen und sprach 'Born, du sollst mir Wasser geben; das Hühnchen liegt auf dem Nußberg, hat einen großen Nußkern geschluckt und will ersticken.' Der Brunnen antwortete 'lauf erst hin zur Braut und laß dir rote Seide geben.'   
Das Hähnchen lief zur Braut 'Braut, du sollst mir rote Seide geben: rote Seide will ich dem Brunnen geben, der Brunnen soll mir Wasser geben, das Wasser will ich dem Hühnchen bringen, das liegt auf dem Nußberg, hat einen großen Nußkern geschluckt und will daran ersticken.' Die Braut antwortete 'lauf erst und hol mir mein Kränzlein, das blieb an einer Weide hängen.'   
Da lief das Hähnchen zur Weide und zog das Kränzlein von dem Ast und brachte es der Braut, und die Braut gab ihm rote Seide dafür, die brachte es dem Brunnen, der gab ihm Wasser dafür. Da brachte das Hähnchen das Wasser zum Hühnchen, wie es aber hinkam, war dieweil das Hühnchen erstickt, und lag da tot und regte sich nicht.   
Da ward das Hähnchen so traurig, daß es laut schrie, und kamen alle Tiere und beklagten das Hühnchen; und sechs Mäuse bauten einen kleinen Wagen, das Hühnchen darin zum Grabe zu fahren; und als der Wagen fertig war, spannten sie sich davor, und das Hähnchen fuhr. Auf dem Wege aber kam der Fuchs 'wo willst du hin, Hähnchen?' 'Ich will mein Hühn chen begraben.' 'Darf ich mitfahren?'   
'Ja, aber setz dich hinten auf den Wagen, vorn könnens meine Pferdchen nicht vertragen.'   
Da setzte sich der Fuchs hintenauf, dann der Wolf, der Bär, der Hirsch, der Löwe und alle Tiere in dem Wald. So ging die Fahrt fort, da kamen sie an einen Bach. 'Wie sollen wir nun hinüber?' sagte das Hähnchen. Da lag ein Strohhalm am Bach, der sagte 'ich will mich quer darüberlegen, so könnt ihr über mich fahren.' Wie aber die sechs Mäuse auf die Brücke kamen, rutschte der Strohhalm aus und fiel ins Wasser, und die sechs Mäuse fielen alle hinein und ertranken.   
   
Da ging die Not von neuem an, und kam eine Kohle und sagte 'ich bin groß genug, ich will mich darüberlegen, und ihr sollt über mich fahren.' Die Kohle legte sich auch an das Wasser, aber sie berührte es unglücklicherweise ein wenig, da zischte sie, verlöschte und war tot. Wie das ein Stein sah, erbarmte er sich und wollte dem Hähnchen helfen, und legte sich über das Wasser. Da zog nun das Hähnchen den Wagen selber, wie es ihn aber bald drüben hatte, und war mit dem toten Hühnchen auf dem Land und wollte die andern, die hintenauf saßen, auch heranziehen, da waren ihrer zuviel geworden, und der Wagen fiel zurück, und alles fiel miteinander in das Wasser und ertrank.   
Da war das Hähnchen noch allein mit dem toten Hühnchen, und grub ihm ein Grab und legte es hinein, und machte einen Hügel darüber, auf den setzte es sich und grämte sich so lang, bis es auch starb; und da war alles tot.
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