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发表于 2004-5-25 13:12:52
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Viele Leute fragen mich immer und immer wieder, was mir besser gefällt … Deutschland oder China? Nun, ich muss sagen, es ist eine sehr komplizierte Frage! Sie mag vielleicht einfach klingen, aber es ist schwer sie gut zu beantworten. Und wenn man sich nicht genug Mühe gibt und genug erklärt, kann man die Leute schlecht befriedigen. Man muss ihnen erstmal einen Einblick auf mein kurzes Leben geben. Aber heute haben wir ja Zeit. Und vielleicht habt ihr auch Lust und möchtet meine Geschichte anhören. Ich fang einfach mal an…
Ich wurde in China geboren und ging mit meiner Familie mit sieben Monaten nach Deutschland. Ich verbrachte meine Kindheit im Allgäu, eine ziemlich kleine und friedliche Stadt. In dieser Stadt ging ich auch zum Kindergarten und in die Grundschule. Kurz nach der Wende, als die Berliner Mauer fiel, zogen wir in die Millionenstadt Dresden. Es war eine totale Umstellung für mich! Ehrlich zugegeben habe ich mich im Osten Deutschlands nie richtig wohl gefühlt. Ich wuchs im Westen auf und der Osten schien für mich wie eine total andere Welt. Ihr werdet euch vielleicht wundern und sagen “ Warum denn? Da spricht man ja doch auch Deutsch!” Nein, aber nicht für mich! Ich hatte nicht nur eine neue Umgebung um mich, sondern auch noch eine neue “Sprache”. Ehrlich gesagt besass ich ein sehr schlimmes bayrisches Dialekt, bevor ich nach Osten zog. Und was spricht man im Osten? … Sächsisch! Keiner verstand mich mit meinem “Deutsch” und ich verstand auch keinen. Da sprach man schon mehr als 12 Jahre Deutsch und trotzdem kam man nicht zurecht in Deutschland. Es klingt wirklich lächerlich, wenn ich mich zurück erinnere. Jedenfalls brauchte ich ungefähr drei Monate, um mich daran zu gewöhnen. Als ich die Sprache überwunden hatte, kam auch schon meine nächste Hürde… die Ausländerfeindlichkeit. Das erste mal im Leben wurde mir klar, dass ich ein Ausländer war. Dieses Problem hatte ich nie im Westen. Denn dort sind genügend Ausländer und für die Deutschen war es auch nichts Besonderes, nur weil man pechschwarze Haare, kleine Mandelaugen hatte und gelb war. Dort gibt es genügend anders aussehende Menschen. Im Osten war es eine total andere Geschichte. Ihnen liefen nicht täglich eine Chinesin über dem Weg und für sie war ich anders, was ziemlich unangenehm war. Ich musste mich an die neugierigen und staunenden Blicke und später auch noch an die unhöflichen Worte gewöhnen. Sie waren skeptisch und beleidigend auf eine gewisse Art und Weise. Nach ungefähr zwei Jahren verbesserte sich die Situation. Es kamen mehr Ausländer und mit der Zeit konnten sie sich auch einigermassen daran gewöhnen. Ich verliess Dresden mit 17 Jahren und zog wieder nach Westen zu meinem geliebten Bodensee zurück. Nach einiger Zeit und nach meinem Praktikum im Krankenhaus beschloss ich nach China zu fliegen, um Akupunktur und Tuina zu lernen. Ich stieg mit voller Aufregung und Angst in das Flugzeug. Man musste sich wieder an eine total andere Welt gewöhnen. Und wieder hatte man das Problem mit der Sprache! Dieses mal würde es nicht so leicht sein. Doch ich hatte das Problem mit der Ausländerfeindlichkeit nicht und das gefiehl mir! Plötzlich sahen alle gleich aus wie ich. Ich verliebte mich schnell in Guangzhou und fühlte mich zu Hause, obwohl ich selten Kontakt zu dieser Stadt und diesem Land hatte. Es war eine sehr bunte und neue Welt. Dadurch, das ich die Sprache ein wenig beherrschte, lernte ich schnell die traditionellen Sitten und Gewohnheiten. Als ich später in Zhong Yi Xue Yuan praktizierte, faszinierte mich die Kultur noch mehr. Doch mit der Zeit fand ich auch die Schattenseite der Stadt. In meinen Augen war vieles unverständlich und unmöglich, aber ihnen scheint es sehr normal zu sein. Ich konfrontiere mich bis jetzt noch immer mit diesen Problemen, die ich nicht akzeptieren kann oder vielleicht auch nicht will. Es sind zum Beispiel wie die Probleme mit den Menschenrechten, der Umweltverschmutzung, Hygiene und dem Benehmen der Menschen. Ich war und bin auch jetzt immer noch der Meinung, dass sie manchmal wirklich netter und höflicher zueinander sein könnten. Was mich ziemlich verwirrt, ist, dass Chinesen meistens höflicher und freundlicher zu einem Ausländer als zu einem Chinesen sind. Ich frage mich nur, wie das kommt. Ehrlich zugegeben macht mich das ziemlich traurig. Da muss ich nur daran denken, wie ich einige Bekanntschaften gemacht hatte. Bevor man wusste, dass ich aus Deutschland kam, waren einige Benehmen und Unterhaltungen eher weniger atemberaubend. Doch als es ihnen dann klar wurde, dass ich ein wenig anders war, sah man plötzlich ein strahlendes Lächeln auf ihren Gesichtern und das Benehmen war plötzlich viel besser als zuvor. Und hier haben wir auch schon wieder die Sache mit dem “als Ausländer sein”. Nur dieses mal ist es auf einer gewissen Art und Weise anders. Doch das ist nicht das Hauptproblem. Ich komme manchmal einfach mit der Denkweise und dem Handeln der Menschen nicht klar. Es ist für mich einfach schwer, hier einen Gesprächspartner zu finden. Vielleicht muss ich mich in gewisser Hinsicht doch als Deutsche akzeptieren. Mir ist bewusst geworden, dass Chinesen ziemlich vorsichtig handeln und deshalb geht die Natürlichkeit und Vertrauen auch verschwinden. Meistens sind sie während einer Unterhaltung eher misstrauisch und nicht offen genug. “Vielleicht sind sie ja auch nur schüchtern” … sage ich mir im Nachhinein, aber ich weiß, dass da etwas dahinter steckt. Nur ich habe es noch nicht herausbekommen.
Guangzhou ist eine sehr belebte und aufregende Stadt. Die Einwohner sind meistens sehr beschäftigt und deshalb ist der Verkehr auch der reinste Chaos. Sie scheinen sehr stressig und fleißig zu sein. Irgendwie denke ich manchmal, dass man sie mit Ameisen vergleichen kann. Denn auch in der Nacht sind sie sehr aktiv. Sie rasen egal, ob Tag oder Nacht von einem Fleck zum anderen. Aber ich muss auch zugeben, dass ich davon wirklich beeindruckt bin. Die Aktivität ist wirklich faszinierend. Da kann man es niemals mit Deutschland gleich stellen. Vieleicht ist es aber auch die Aktivität, woran ich mich manchmal nicht gewöhnen kann. Denn es ist einfach schwer in China ein ruhiges Plätzchen zu finden. Selbst wenn man sich zu Hause einsperrt, man hört trotzdem den Lärm. Mir hat einmal jemand gesagt, dass wenn du alleine sein willst in China… “dann geh’ in die Sonne!”. Vielleicht sollte ich es ja irgendwann einmal probieren.
Kommen wir doch wieder zu unserem Thema zurück. Im Grossen und Ganzen gefallen mir beide Länder. Ich sehe auch, wie China sich mehr und mehr verbessert, aber ich weiß auch, dass es eine Frage der Zeit ist. Denn um in das gleiche Niveau zu kommen wie die westlichen Länder ist es nun mal nicht so einfach. Und ich denke, dass ich die Geduld dafür habe und warten werde. Das Idealste wäre natürlich, wenn man die negativen Sachen der beiden Länder streichen und dann die positiven Seiten zusammen stellen könnten. |
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