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发表于 2003-5-18 05:57:44
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Wasser ist Leben
Nianingh im Senegal, ein kleines afrikanisches Dorf mit 300 Einwohnern, frühmorgens um 6 Uhr: Semira Diab geht mit drei Töchtern, Tonkrug und Metallkesseln auf Wassertour. An die 10 Kilometer huscht sie auf steinhartem, rissigem Boden zu ihrer Wasserstelle. Erst am Nachmittag ist sie wieder zu Hause, dankbar, dass sie es geschafft hat - den langen Weg mit der flüssigen Fracht.
Zweimal in der Woche geht Semira auf Wassertour. Viel Zeitaufwand für ein Lebensmittel, das bei uns als selbstverständlich gilt. Dabei leidet nach einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast die Hälfte der Weltbevölkerung unter Wassermangel.
Täglich sterben 15.000 Menschen an Wassermangel. In den Ländern der Dritten Welt haben 170 Millionen Menschen in den Städten und über 855 Millionen auf dem Land keinen Zugang zu sauberem Wasser, um ihren Durst zustillen, zu kochen oder zu waschen. Müll, Umweltgifte und Schwermetalle belasten Brunnen und Flüsse. Jahr für Jahr verlieren über 9 Millionen Menschen - rund 25.000 am Tag - wegen Wassermangel oder verseuchtem Wasser ihr Leben. Nach Angaben der WHO wird alle acht Sekunden ein Kind Opfer dieser Misere.Kein Wunder, werden doch weltweit nur 5 % der Abwässer gereinigt. Von Wassernot betroffen sind vor allem Länder in Nordafrika, im Nahen Osten und in Schwarzafrika. In 26 Ländern reichen die vorhandenen Wasserressourcen nicht aus, um den Mindestbedarf der Bevölkerung zu decken. Aber nicht nur in ländlichen Regionen, auch in den großen Städten wächst die Wasserkrise. Zu den am meisten gefährdeten Metropolen zählen Mexiko-Stadt, Kairo, Lagos, Dhakar, Peking, Schanghai, Bombay, Kalkutta, Jakarta, Karachi und Sao Paulo. Während Mexiko-Stadt schon heute nicht mehr in der Lage ist, die derzeitige Bevölkerung von über 20 Millionen mit ausreichend Trinkwasser zu bedienen, ist die Wasserversorgung von Bangkok und Jakarta durch das Eindringen von salzhaltigem Meerwasser in das Grundwasser gefährdet.>In den wasserarmen Ländern müssen die Menschen mit 15 bis 25 Liter/Tag auskommen. Außer in Industrieregionen wird der Großteil des Süßwassers allerdings nicht in den Haushalten (10 Prozent), sondern in der Landwirtschaft verwendet: Hier versickern 70 Prozent auf den Ackerflächen der Welt; 20 Prozent fließen in die Industrie.
Der Mangel an Trinkwasser ist nicht allein auf eine globale Wasserknappheit zurückzuführen. Ursachen gibt es viele: das starke Bevölkerungswachstum, die Industrialisierung, wachsende hygienische Bedürfnisse, die ungleiche Verteilung der Ressourcen und nicht zuletzt die Sorglosigkeit im Umgang mit der Natur. Für die menschliche Nutzung des Wassers ist es ganz entscheidend, wie rein oder unrein das zur Verfügung stehende Nass ist. Besonders in der westlichen Welt wurde viel unternommen, um das Abwasser zu säubern, Gewässer zu schützen und die Trinkwassertransportsysterne gegen bakterielle Verunreinigung zu sichern.
"Der nächste Krieg im Nahen Osten wird nicht um Politik, sondern um Wasser geführt werden", erklärte schon 1988 der damalige UN-Generalsektretär Boutros Ghali. Und in der Tat: Wasser bedeutet Macht, und wer Macht hat, kann sich Wasser beschaffen. Der Nahe Osten gilt als die Wasserkonfliktregion Nr. 1, weil es die Region mit der höchsten Konzentration an Staaten ist, die unter akuter Wasserknappheit leiden. Hinzu kommt, dass alle größeren Flüsse der Region - in Trocken gebieten die wichtigste Wasserquelle - von mehreren Staaten geteilt werden.
Die Abhängigkeit von auswärtigem Fluss- wasser beträgt in Ägypten: 97 %, Syrien:79%, Sudan: 70%, Irak: 66%, Jordanien: 36 %, Israel (mit besetzten Gebieten): 21%, Israel (in den Grenzen von 1967): 60%.
Durch den Bau des Atatürk-Staudammes hat die Türkei einen Dauerstreit mit Syrie und Irak entfacht. Die beiden am Unterlauf des Eüphrat gelegenen Staatenfürchten, dass Ankara zur "Wasser-Waffe" greift und ihnen den Hahn zudreht. Neben dem Nil ist das Wasser des kleinen Jordan besonders hart umkämpft. Hier kam es bereits zum Wasserkrieg. Die syrischen Golanhöhen wurden von Israel 1967 unter anderem deshalb eingenommen, weil dort einer der Jordan-Oberläufe entspringt. Auch im israelisch-palästinensischen Konflikt spielt das Wasser eine große Rolle. Israel bezieht einen Großteil seiner Grundwasserressourcen aus den Bergen des Westjordanlandes und will deshalb diese Gebiete nicht mehr zurückgeben.
Rund die Hälfte der Menschheit lebt in Ländern, die Gewässer mit ihren Nachbarn teilen müssen. Über 200 wichtige Ströme fließen durch zwei oder mehr Staaten, doch selten sind Zuordnung und Verteilung internationaler Gewässer präzis geregelt. Statt kriegerischer Auseinandersetzungen um Trinkwasser ist zukünftig eine weltweite Kooperation unter Führung der UNO dringend notwendig.
Lösungen sind denkbar:
Auf unserem Planeten gibt es eine gewaltige Menge an derzeit nicht nutzbarem Wasser. Die Frage für die kommenden Jahrzehnte wird sein, ob die Biotechnologie Methoden finden kann, um Salzwasser auf wirtschaftlich sinnvolle Weise aufzubereiten und damit als Trinkwasser verwertbar zu machen. 97,4 % der weltweiten Wasservorkommen bestehen nämlich aus für den Menschen ungenießbarem Salzwasser. Im Einzelnen geht es um praktizierbare Lösungen mit übernationaler Geltung: Bei der Lebensmittelproduktion sind neue Mechanismen zu entwickeln, um Wasser zu sparen. Und die Landwirtschaft muss rohstoffarm und kostenecht (ohne Subventionen) arbeiten. Eine weitere ganz wichtige Herausforderung der Zukunft wird es sein, die rasch wachsenden Bevölkerungsballungsräume - besonders in der südllchen Welt - zu versorgen. Dabei werden vornehmlich Lösungen für eine gerechte Wassernutzung und -Verteilung benötigt. Über allem aber steht die Forderung: Schützt die Umwelt! Eine gesunde Umwelt ist die erste Garantie für gute Wasserressourcen. Damit auch für eine lebenswerte Existenz von Semirah Diab im Senegal und viele ihrer Mitmenschen.
Quelle: Frau Dr. Mahlow aus München via Mail im Juli 2001
Siehe auch Wasser mit Tabelle Wasserverbrauch
Jüttner: Genug Wasser gespart -Minister sieht Deutsche am Ziel
Beim Sparen von Wasser sieht Niedersachsens Umweltminister Wolfgang Jüttner das Ziel in Deutschland erreicht. Im Vergleich mit anderen Industriestaaten habe Deutschland zusammen mit Belgien den niedrigsten Verbrauch. Während der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei knapp 130 Litern liege, betrage er in den USA zum Beispiel rund 300 Liter.
Es gehe daher nicht mehr darum, "den Wasserverbrauch weiter dramatisch zu reduzieren ", schreibt der SPD-Politiker bei der Vorlage des Abschlussberichtes der Regierungskommission zur Wasserversorgung in Niedersachsen. Der Bericht zeige auch, dass Wasser in Deutschland mit einem Durchschnittspreis von 1,46 Euro pro Kubikmeter europaweit am teuersten ist. In Niedersachsen lag der Preis 1998 bei 1,12 Euro, in Spanien dagegen nur bei 0,20 Euro je Kubikmeter. Gemessen am verfügbaren Einkommen liege Deutschland mit seinen Trinkwasserkosten allerdings im europäischen Mittelfeld, auch die Wasserqualität sei hoch, erläuterte Jüttner.
Quelle: Über Mailingliste im April 2002
Akute Wasserknappheit
"Bis zum Jahr 2032 wird sich für die Hälfte der Weltbevölkerung das Wasser weiter verknappen, was für die Gesundheit schlimme Folgen haben wird, wenn nicht bald etwas geschieht", so ein Bericht der Vereinten Nationen, und weiter: "Obwohl die Zahl derer, denen eine bessere Wasserversorgung zur Verfügung steht, von 4,1 Milliarden im Jahr 1990 auf 4,9 Milliarden im Jahr 2000 gestiegen ist, haben 1,1 Milliarden Menschen in den Entwicklungsländern noch keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Gegenwärtig müssen insgesamt 2,4 Milliarden Menschen ohne angemessene Sanitäranlagen auskommen."
Das Resultat: "4 Milliarden Fälle von Durchfallerkrankungen und 2,2 Millionen Tote pro Jahr", ganz zu schweigen von dem Leid, das durch Darmparasiten, Schistosomiasis und Trachomerkrankungen verursacht wird. -Quelle: UNO, Mailingliste, sehr verkürzte Wiedergabe März 2003 |
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