VW hat 100-millionstes Auto gebaut

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Es ist ein Touran 1,9l TDI in Reflexsilber-Metallic geworden: Heute Morgen lief in Wolfsburg der 100-millionste Volkswagen vom Band. Absoluter Spitzenreiter in der Verkaufsgeschichte des größten Autobauers in Europa ist der Golf, gefolgt vom legendären Käfer.
Wolfsburg/Berlin - An mehr als zehn Standorten weltweit produziert Volkswagen seine Modelle, und doch wurde das Jubiläumsauto am Dienstag in den Morgenstunden passenderweise im Stammwerk Wolfsburg fertig gestellt. Der silberfarbene Touran wurde danach nach Berlin transportiert. Dort übergab VW-Chef Bernd Pischetsrieder ihn als Spende an die Frau von Bundespräsident Horst Köhler, Eva Köhler. Sie ist Schirmherrin der Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen.

Pischetsrieder sagte, VW wolle damit sein soziales Engagement unterstreichen. Der VW-Chef bezeichnete das Produktionsjubiläum als "großen Tag" für die Marke Volkswagen und den gesamten Konzern. Volkswagen habe eine "Schallmauer durchbrochen".

VW rechnete für das Jubiläum von Beginn der Serienproduktion Ende 1945. Damals hätten auf Geheiß der Briten die ersten Käfer die Werkshallen in Wolfsburg verlassen, hieß es. Vor dem Krieg waren nach den Worten einer VW-Sprecherin nur wenige Autos für den zivilen Gebrauch gebaut worden. Von einer Serienproduktion könne man daher nicht sprechen. Während des Krieges fertigte VW für das Militär.

Von den 100 Millionen produzierten Autos ist der Golf mit rund 23 Millionen das meistverkaufte VW-Modell. Dahinter folgen nach Unternehmensangaben Käfer (21,5 Millionen), Passat (13 Millionen) und Polo (neun Millionen). 2004 lieferte die Marke Volkswagen als Hauptmarke des Konzerns weltweit rund drei Millionen Fahrzeuge aus. Die Marke beschäftigt derzeit rund 133.000 Menschen.

Ausgerechnet einen Tag vor dem VW-Jubiläum war die Produktion im Werk Wolfsburg am Montag weitgehend zum Stillstand gekommen. Wegen eines technischen Defekts war eine wichtige Presse ausgefallen. Dadurch wurde die Fertigung von Golf und Golf Plus lahm gelegt, aber nicht die des Tourans. Die Produktion sollte am Dienstagmittag weitergehen.

VW Jetta ab August in Deutschland

VW feiert das Produktionsjubiläum in einer für den Konzern schwierigen Zeit. 2004 war der Gewinn erneut eingebrochen. Die Kernmarke Volkswagen rutschte in die roten Zahlen. Massive Absatzprobleme hat VW derzeit vor allem in den USA und China. Vor allem wegen des Milliarden-Sparprogramms "ForMotion" erwartet VW 2005 aber ein besseres Ergebnis als im Vorjahr.

Auch auf den neuen VW Jetta setzt VW seine Hoffnung. Der in den USA unter diesem Namen etablierte Wagen werde ab August auch auf dem deutschen Markt eingeführt, teilte der Konzern am Dienstag mit. Zugleich werde die bisherige Modellbezeichnung Bora abgelöst und weltweit der einheitliche Name Jetta verwendet. Der Vorverkauf beginne bereits Anfang Juni, das Basismodell werde in Deutschland 18.950 Euro kosten und damit 350 Euro weniger als der Vorgänger. Der Jetta wird im mexikanischen VW-Werk Puebla gefertigt.