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【杂志分享】Nach Hause schwimmen 摘自《学德语》2014秋季刊

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发表于 2015-5-28 11:11:42 | 显示全部楼层 |阅读模式
本帖最后由 莱茵春天 于 2015-5-28 11:14 编辑

翻译园地



本文摘自《AUF DEUTSCH》2014秋季刊,点击进入可下载免费电子版:http://www.daf-rs.com/bqzs.asp?Channel=19&ClassID=223


本期内容节选自瑞士当代知名作家罗尔夫•拉佩特的《游泳回家》,本书成功地描绘了一幅对世界充满疑虑的少年肖像,并因该小说获得第一届“瑞士图书奖”,获2008年度“德国图书奖”提名,作品由陈巍翻译,已由上海译文出版社出版。


Nach Hause schwimmen

Rolf Lappert


Heute ist der Tag, an dem ich sterbe. Offenbar versuchen eine Menge Leute, das zu verbindern, doch ich bin so gut wie tot. Ich sehe das Licht, über das ich schon oft gelesen habe. Und mir ist warm. Ich will die Arme ausstrecken, weiß aber nicht, ob ich es wirklich tue. Rinnsale fließen aus meinem Haar. Ich triefe, aus meinen Schuhen tropft es. Meine Augen brennen. Ich presse die Lippen zusammenm, zumindest versuche ich es.
Schon als Kind habe ich Wasser gehasst. Stand ewig auf dem Einmeterbrett, erstarrt, die Augen geschlossen. Der Lehrer brüllte mich an, bis ich mich fallen ließ. Ich schwamm wie ein Hund, eher schlechter. Jetzt bewege ich mich. Oder alles um mich herum ist in Bewegung. Ich würde gerne meinen Körper verlassen. Ich mag meinen Körper nicht. In den Artikeln stand, man schwebe über sich. Man könne sich daliegen sehen, die eigene leblose Hülle. Und man sei nicht traurig darüber, gehen zu müssen. Ich bin nicht traurig. Ich gehe, wenn man mich lässt. Ich bin bereit.


Einmal ließ ich mich auf den Beckengrund sinken. Da war nur Stille. Kein Lachen, keine Anfeuerungsrufe, kein Brüllen. Der Lehrer holte mich raus. Er pumpte Luft in meine Lungen, bis ich mich übergab. Elf Jahre alt war ich da, mager und bleich wie keiner in meiner klasse. Ins Wasser musste ich danach nicht mehr. Richtig schwimmen lernte ich nie. Badewannen habe ich seither gemieden, und sogar beim Duschen befürchtete ich zu ertrinken. In einem Etui trug ich einen Trinkhalm aus Kunststoff mit mir herum. Wenn Flüssigkeit in meinen Körper musste, wollte ich die Kontrolle darüber haben. Freiwillig überquerte ich keine Brücke. Heftiger Regen machte mir Angst.


Oder denke ich mir das alles nur aus? Vielleicht läuft gerade diese berühmte Film in meinem Kopf ab. Bilder, die in Sekunden ein Leben nacherzählen, egal, wie belanglos es war. Gut möglich, dass mein Hirn diese Autobiografie erfindet, verfälscht. Aufpeppt unter Zugabe von ein paar Makken. Immerhin liege ich im Sterben.


Man berührt mich, hält mich zurück. Dabei will ich dorthin, wo das Licht ist. Es ist nicht mehr so hell wie zuvor. Mir wird plötzlich kalt, ich zittere. Ich will nicht zurück in die Welt. Ich bin nicht traurig, weil ich gehen muss. Ich will am Grund des Beckens liegen und nichts mehr hören. Das Wassser umgibt mich. Es beschützt mich. Wie damals.


The First Deadly Sin 1980

Als er geboren wurde, starb seine Mutter. Es hatte sie ihre ganze Kraft gekostet, ihn sieben Monate und elf Tage in ihrem Bauch zu tragen. Ihn aus sich herauszupressen brachte sie um. Sie schloss für immer die Augen, als er seine zum ersten Mal öffnete. Wie zur Strafe dafür, dass er seine Mutter getötet hatte, schlug ihn der Arzt auf den Hintern. Er schrie und machte den ersten Atemzug, als seine Mutter den letzten tat. Während sie in die Leichenhalle gebracht wurde, legte man ihn in den Brutkasten. Er war zu klein, zu leicht. Er hatte keine Kraft, aber er hörte nicht auf zu schreien. Die Ärtzte rätselten darüber, wie seine Lungen es schafften, sich mit so viel Luft zu füllen. Die Schwestern versuchten alles, um ihn zu beruhigen, zu trösten, aber nichts half.


Er war allein. In den fünf anderen Brutkästen lagen keine Säuglinge. Sämtliche Geburten der letzten drei Wochen waren normal verlaufen, bis auf seine. Er spürte, dass etwas fehlte, dass er nicht in diesem Glasbehälter sein sollte. Deshalb schrie er. Und weil ihm die Welt zu hell war, zu weiß. Das Licht drang durch seine geschlossenen Lider, die dünn und faltig waren. Manchmal schien etwas in ihm nachzugeben, und er wurde ruhig. Dann verschwand das Licht. Seine Fäustchen öffneten sich, und im unruhigen Schlaf zitterten seine Finger.


Schwester Lorraine Sadler stickte die Namen der Kinder, die das Licht der Welt im Saint Francis Hospital in Philadelphia, Pennsylvania, erblickten, auf Kissenbezüge aus weißem Baumwollstoff. Sie benutzte dabei Rosa für die Mädchen und Hellblau für die Jungen, weil es Tradition war. Die Eltern durften die Bezüge mit nach Hause nehmen, als Erinnerung. Auch das war Tradition.


Obwohl Schwester Lorraine neununddreißig und noch ledig war, sah sie ihrem vierzigsten Geburtstag mit Gleichmut entgegen. Sie lebte mit einem einfältigen Labrator namens Bob zusammen, hatte alle paar Jahre eine kurze Afföre mit einem Hilfspfleger und nicht vor, noch einmal zu heiraten. Als sie neunzehn war, ließ sie sich von einem doppelt so alten Rodeoreiter, der ohne sie nicht leben wollte, vor den Altar schleppen. Als sie ihn verließ, weil es noch andere Fruauen gab, ohne die er nicht leben wollte, war sie zwanzig. Er wurde kurz darauf von einem Bullen zertrampelt, und sie machte eine Ausbildung zur Krankenschwester.

Kam ein Findelkind ins Saint Francis, gehörte es zu Schwester Lorraines Aufgabe, ihm einen Namen zu geben. Sie benutzte dabei eine Liste mit alphabetisch angeordneten Vornamen, die sie der Reihe nach abhakte. Mittlerweile war sie beim Buchstaben W angelange, und dem winzigen Jungen im Brutkasten, der seit zwölf Tagen entweder schrie oder vor Erschöpfung schlief, fiel der Name Wilbur zu. Sie hatte seine Mutter gesehen, einmal nur und ganz kurz, als diese halb bewusstlos in den Entbindungssaal geschoben worden war. Nach ihrem Tod hatte Schwester Lorraine ihre Kolleginnen gefragt, aber keine konnte sich ernnern, ob die Frau erwähnt hatte, wie sie ihr Kind nennen wollte. Auch der junge Arzt, dem zum ersten Mal eine Frau bei der Geburt weggestorben war und der noch Tage danach mit leerem Blick durch die Flure ging, konnte ihr nicht weiterhelfen. Den Vater des Kindes hatte Schwester Lorraine nie gesehen. Die Frau am Empfang wusste nur, dass er schmal und schüchtern war und vor lauter Sorge um seine Frau geweint hatte. Er habe sich in den Besucherraum gesetzt und dort eine endlos lange Zeit der Ungewissheit verbracht, die um fünf Uhr zwanzig morgens zu Ende war, als man ihm die Nachricht vom Tod seiner Frau überbrachte. Er sei eine Weile stumm dagesessen, als habe er die Tragweite des Gehörten nicht begriffen, dann sei er aufgestanden und gegangen. Der Arzt habe ihm nachgerufen, das Kind, ein Junge, sei am Leben, aber der Mann habe nur kurz gezögert und das Krankenhaus dann rasch verlassen. Als ihre Schicht zu Ende war, legte Schwester Lorraine den Bezug, auf dem wilb zu lesen war, in einen Schrank und fuhr nach Hause. Statt wie üblich in den Park ging sie mit Bob nur ein paar Schritte die Straße hinunter. Sie fütterte ihn, trank eine Tasse Kaffee im Stehen und nahm denn ein Bad. Danach zog sie ihr bestes Kleid an, ein ärmelloses schwarzes, das sie nach einem Katalogbild selber geschneidert hatte, ließ sich ein Taxi kommen und zu einem Theater in der Innenstadt fahren.


游泳回家


【瑞士】罗尔夫 拉佩特  陈巍译




今天是我将要离开人间之日。显然有一伙人试图阻止,可我还是生不如死。我注视自己常常读到过的死亡之光,觉得温暖。我想展开双臂,但却不知道到底做了没有。汗水从我头发上淌落,汗如雨下,从鞋里往外渗。我的眼睛火辣辣地痛,我闭紧嘴唇,起码我努力想这么做。

我小时候就讨厌水。长久地站在一米板上,发愣,紧闭双眼。老师冲我咆哮,直到我掉落水中。我的泳姿像一条狗,其实还要难看。现在我活动起来,或者我周围的一切活动起来。我想离开我的身体,我不喜欢我身体。有文章写道,人漂浮于自己上方,甚至可以看到自己平躺着,没有生命的躯壳。别为不得不离开而感到悲哀。我就没有悲伤。要是有人让我离开,我就走,我准备好了。


有一次我让自个儿沉到池底,下面只有宁静,没有笑声,没有鼓励的话语,没有咆哮。老师把我捞上来,往我肺里吹气,直到我呕吐。那一年我十一岁,班里没有一位同学像我这么瘦骨如柴,面无血色。从此以后,我就不必下水了。我从未学过正确的泳姿,总是避开浴缸,甚至淋浴时都怕淹死。我随身携带着一只装有塑料吸管的盒子。如果液体一定得进入体内,我都要检查一遍。我从没有主动地走过一座桥,瓢泼大雨都会让我害怕。

或许这一切纯属我的臆想?也许我大脑里正在放映一部著名的影片。这些影像几秒种内复述一生,随便怎样,都无关紧要。我大脑里编造的自传,很可能掺假。添加一些怪癖也许更具有活力,反正我生命危在旦夕。
有人触摸我,阻止我。我想去有光的地方。这里没有先前那么明亮。我忽然感到了冷,抖个不停。我不想回到这个世界。我没有悲伤,因为我必须走。我想躺在池底,什么也不想听。水环绕在我周围,保护我,就像往昔一样。

第一宗不可饶恕之罪  1980

他出生时,他母亲却去世了。母亲怀了他七个月零十一天,耗尽了全部力气。他的出生却导致了母亲的死亡。他第一次睁开自己的眼睛,母亲的却永远合上了。像是对他杀死母亲的惩罚,医生拍打了他的屁股。母亲咽下最后一口气,他却哭喊着,第一次呼吸。母亲被推进太平间,他则被放入保育箱内。他是如此之小,如此之轻,没有力气,但却不停地哭闹。医生猜测他肺里怎能填充那么多的空气。护士想尽一切办法使他安静,安慰他,但却无济于事。

       其他五只保育箱内没有婴儿,只有他孤身一人。近三周来所有的孩子都顺产,直到遇到他。他觉得自己丢失了什么,不该躺在这只玻璃盒子里,所以他又哭又闹,因为他觉得这世界太亮,太白了。光线穿过他紧闭的皱巴巴的薄薄眼睑。有时他体内的某些东西好像屈服了,他安静下来。然后光线消失了,他的小拳头张开,在不安稳的睡眠之中手指不住地颤抖。

        罗兰•赛德勒护士负责将宾西法尼亚州费城圣•弗兰西斯医院出生的孩子的名字绣在白色纯棉枕套上。女孩子她用粉红色绒线,男孩子用浅蓝色,因为这是传统。婴儿的父母可以把这些枕套带回家,留作纪念,这也是传统。


        尽管罗兰护士年届三十九岁,而且仍是单身,但她依旧镇静地迎接四十岁生日的到来。她与一条名叫鲍勃的纯种拉布拉多小狗生活在一起,每隔几年与一位男护士保持一段短暂的情史,但没打算再结婚。她十九岁那年,被一位年纪比她大两倍,没有她就不想活的牛仔竞技表演骑手拉入了婚姻的殿堂。她二十岁时离开了他,因为他还有别的女人,没有这些女人她就不想活了。没过多久她的前夫被一头公牛踩踏身亡,而她却接受了护士的培训。

         一旦圣•弗兰西斯医院出现了弃婴,都由罗兰护士负责取名。她使用一份按字母顺序排列的名单,依次打勾。此刻她已勾到了W,这位躺在保育箱内的小男孩,十二天来要么哭闹,要么精疲力竭地酣睡,这会儿恰好轮到“威尔伯”这个名字。在这位母亲迷迷糊糊地被推进难产室时,罗兰只是匆匆地见过她一面。在孩子母亲去世后,罗兰护士曾问过同事,但没人能记起孩子母亲提没提过他该叫什么。就连那位第一次遇到女人生孩子死亡,事后有几天茫然若失地在走廊踱步的年轻医生也帮不了她。罗兰护士从未见过孩子的父亲。负责接待的护士只知道,他既瘦小又胆怯,为妻子担心而落泪。他坐在接待室里,度过了不知多久,一直到次日清晨五点二十分,有人告诉他妻子的死讯才作罢。他呆坐了一会儿,似乎没弄明白听到的这条消息的后果,随后起身,走掉了。医生追着他喊,他的孩子,一个男孩还活着。但这名男子只不过迟疑了一下,就迅速地离开了医院。

        罗兰护士下班时,把绣有WLLB字样的枕套放进柜子里,就坐车回家了。她没像往常那样带上小狗鲍勃走进公园,而是在街上溜达了几步。她给它喂了些食物,站着喝掉一杯咖啡,然后洗了个澡。随后,她穿上自己最好的连衣裙,一件无袖的黑色裙子,还是罗兰按照广告上的图案自己裁剪的呢。她叫了一辆出租车,向市中心的一家剧院驶去。


【作者介绍】罗尔夫•拉佩特1958年出生在苏黎世,现居爱尔兰的利斯托威尔。1982年出版了处女作《接下来的日子》。之后出版了长篇小说《完美诗人的天空》(1994)、《走失者的歌唱》(1995)等。1996至2004年间,他主要工作是撰写剧本,此外还参与瑞士电视剧的编剧。长篇小说《游泳回家》2008年由德国慕尼黑著名的汉萨出版社出版,同年获得第一届“瑞士图书奖”,并获得“德国图书奖”提名。

【故事简介】:威尔伯一出世,爱尔兰籍的母亲便永远离开了他,瑞典籍父亲也不知去向,第一个家竟是医院的婴儿保育箱。外祖父把他接回爱尔兰后,他才体验到一丝家的温暖而最要好的朋友康诺去了教养院,外婆奥拉死于一起车祸,威尔伯认定自己始终是个孤独的失意者。但迷人的女孩爱妹教会了他截然不同的东西。经历了大半生,他才真正长大成熟,明白不可轻易放弃幸福……读者跟随主人公从美洲出发,经过爱尔兰到瑞典,再到美国纽约,沿着他失踪爸爸的足迹,看到了他的迷失,彷徨和成长。

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